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-Art, in Besitz aenommen und durch Mensch und Gut beschützende Der- träge dsr Eiöilssätwn flchetgestellt. Einwanderern besonder- bietet die Ak- gentipische Canflöttätion vorthellhafte Aussichten in vet Form von Land' dewilligungeN, BetsiebStapitälieU, Hrirathsuntktstühungen und Vorrathsdar- leyNen im Anfangs dtt Niederlassung — Alles auf unbegrenzten Ckcdit. Der Handel Mit diesen Landern dürfte sich am Meisten für die Vereinigten Staaten vortheilhaft erweisen, und die Regierungen von Europa haben die Wichtigkeit derselben nicht unterschätzt, indem fast alle tüchtige Gesandte und Consuln, wie Walewski, Lord Howden, Baron Gros, Hr. Gore, Sir Char les Hotham und Andere, käsel-st uMtthalken. Ghi«a. Ueber das Bombardement von Kanton bringt eine.Korrespon denz aus Hongkong vom 15. Nov. in der Times folgende Einzelheiten: „Unerwartete Ereignisse haben sich in Kanton begeben, welches von der britischen Flotte theilweise bombardirt worden ist. Alles Geschäft ist einge stellt und alle auswärtigen Inwohner haben sich mit ihren Büchern und ihrer Habe nach Hongkong und Macao zurückgezogen. Die unmittelbare Veranlassung war folgende: Eine Lorcha (ckinesisches Fahrzeug), die eine Colonialregistrirung und daher das Recht, unter dem Schutz und der Flagge Englands zu segeln, besaß, ankerte am 8. Oct. vor Kanton, als eine An zahl kaiserlicher Soldaten am Bord kam, zwölf zur Mannschft gehörige Chinesen ans Land bringen ließ, die britische Flagge Herunterriß und sich im Besitz des Lorchs zu behaupten suchte. Auf Ersuchen des Schiffers, eines Engländers, kam der britische Conftil an Bord und machte dem be fehlenden Mandarin geziemende Vorstellungen, wurde aber mit Beleidigun gen und Gcwaltdrohungen abgewiesen. Auch der Vicekönig, an den sich Hr. Parkes, der Consul, wendete, verweigerte mit Entschiedenheit die ge federte Abhülfe. Darauf setzte sich Hr. Parkes mit dem britischen Bevoll mächtigten in Hongkong in Verbindung, und dieser gab dem Vicekönig Ueh 24 Stunden Zeit, Abbitte zu leisten. Da diese bis zum 22. Oct. ausblieb, machte der Consul bekannt, daß cs nun an Ihrer Mas. Flotten- offizicren sei, die gebührende Genugthuung zu erzwingen. Inzwischen hatte sich Contrcadmiral Sir Michael Seymour mit der ganzen Flotte (das Schiff Winchester ausgenommen) vor Kanton begebeü. Der Admiral verlangte Ersatz und Genugthuung sowie eine Salutirnng der britischen Flagge mit 21 Kanonenschüssen, und gab dem Vicekönig abermals 24 Stunden Be denkzeit. Nach Verlauf dieser Frist, am 24. Oct. nämlich, nahmen die englischen Matrosen und Seesoldaten alle FlufifortS in und um Kanton bis auf eins ohne Verlust, da die Chinesen sich nur schwach wehrten; 170 Kanonen wurden vernagelt, einige Forts niedcrgebrannt, andere besetzt. Wieder ließ man einige Tage verstreichen, als der Vicckönig zwölf Perso nen mit Ketttn um den Hals nach dem Konsulat schickte und für die von der Lorcha genommenen auögab. Da sich jedoch heraussiellte, daß es nicht dieselben, sondern arme Teufel aus irgendeinem Gefängniß waren, wurden sie sogleich zurückgcsendet, und am 27. Oct. eröffnete der Encounter das Feuer auf den Stadlwall und den Palast des VicckönigS, wobei die kai serliche Artillerie von einem der genommenen Forts aus mitwirkle. Der Barracouta dampfte einen Flußarm hinauf und warf aus einer Entfernung von 6200 Nakds Kugeln und Bomben in die Forts auf den Höhen. Am 29. Oct. war eine Bresche in die Stadtmauer geschossen, worauf die Ma trosen und Seesoldaten unter Commodore Elliot dieselbe nach einigem Wi derstand erstürmten und auch den viceköniglichen Palast einnahmen, welchen Sir M. Seymour besichtigte. Dor der Dunkelheit zogen sich unsere Trup pen zurück; ihr Verlust betrug nur 3 Todte und 11 Verwundete. Neue Unterhandlungsversuche blieben fruchtlos, sodaß am 5. und 4. Nov. zum Bombardement der alten Stadt geschritten wurde. Am 6. Nov. griff der Barracouta eine Flotte von 23 chinesischen Kricgsdschonkcn an, die vor dem einen nicht genommenen Fort geankert lagen, und zerstörte sie. Der Bar racouta hatte heiße Arbeit und erhielt an 80 Kugeln in Rumpf und Ta kelwerk, denn die Chinesen hielten sich besser als gewöhnlich. Auch das letzte Fort wurde von den Booten des Calcutta genommen. Unser Verlust bestand in 3 Tobten und 2 Verwundeten. Am 12. Nov. nahm Viccadmi- ral M. Seymour die vorher rrcognoscirten BogucfortS an der Flußeinfahrt, wobei wir 2 Todte und 4 Verwundete (darunter einen Midshipman) hatten." Daß Vie in Kanton angerichtete Verheerung grauenhaft gewesen sein muß, zeigt ein Bericht der Singapore Free Preß, aus dem wir einige Ein zelheiten Nachträgen. Am 28. Oct. dauerte die Beschießung durch den En counter und eine Batterie bei Dutch Folly von 1 Uhr Nachmittags bis 5 Uhr. Gleich um 1 Uhr stand der vicekönigliche Palast in Brand. Wäh rend dieser ganzen Zeit schienen die Chinesen wie gelähmt und begnügten sich damit, auf den Kopf eines jeden Engländers einen Preis von 36 Doll, zu sehen, welchen sie nächsten Morgen auf 100 Doll, erhöhten. Wahrend der ganzen Nacht wüthcte eine heftige Feuersbrunst in der Stadt; am 29. Oct. aber Nm 7 Uhr Morgens wurde das Bombardement von neuem begonnen. Die hinter den englischen Factoreien gelegenen Häuser wurden sämmtlich demolirt, um einen freien Raum von 80 Fuß Breite zu schaf fen, während die Gassen hinter dem Danish Hong und die Old- und New-China-Straßen mit Baumwollballen verbarrikadirt wurden, um einen Angriff auf die Factoreien vom Rücken zu verhüten. Am 3. Nov. endlich erfolgte das allgemeine Bombardement, über dessen Ausgang noch nichts bekannt ist, das aber ungeheuer» Schaden angerichtet haben muß. Nach der China Mail vom 15. Nov. suchte die chinesische Besatzung des zuerst genommenen Fort South-Wang-Tong 'sich durch Schwimmen zu retten, wobei mehre Hundert Mann ermmken sind. Dasselbe Schicksal ereilte die Besatzung des North-Wang-Tong, wo ein wohlgezielter Schuß das Pul- vermagazin in die Luft gesprengt hatte. Aris einer heftigen Trplosi-n in AantüN schloß man, daß auch da- Sa Mten-Fört aufgeflogen sei. Endlich bekämen eS die Chinesen auch mit den Amerikanern zu thun. Aus einem der chinesischen Fbrts an der Macao - Einfahrt fiel ein Schuß auf einen amerikanischen Dampfer, worauf die nordamerikanische Fregatte Portsmouth sogleich Vas Fott zerstörte und unter Androhung un verzüglicher Feindseligkeiten von den kaiserlichen Behörden Genugthuung foderte. Der Gouventkur von Kanton, Aeh, hat bei Gelegenheit des englischen Bombardement- folgende charakteristische Proklamation erlassen: . Da die e»gllschrir Barbaren cim» Angriff auf die Hauvtstadt der Provinz ge macht und die Truppe» und das Volk auf die unbarmberziastc Weise verwundet ha ben , so erlasse sch pfllchklliWg -le' PksckäNäMt, älkf käß litt E MigltUMkk «AM» fen und vernichten möget- Zu diesem Behuf ertbeile ich allen Truppen und dem gc» saiitmten Volk der Provinz, Ladenbeßtzern sowie Bürgern, meine Befehle und gebiete euch, dieselben in ihrem vollen Umfange zu verstehen. Mit vereinigter Kraft und vereinigten Herze» müßt ihr den Truppen und der Miliz beisteheu. Jeden englischen Spitzbube», de» ihr am llfcr oder am Bord eines Schiffs trefft und der Skandal macht, muß, ihr, wenn ihr könnt, gefangenuehmen. Für Jeden, der auf diese Weise getödtet wird, gleichviel wer es ist, setzen wir einen Preis von 3» Tblr». aus. Der Kops muß zur Besichtigung auf mein Bureau gebracht werden. Achtet diese Procla- mation nicht gering. Ein Jeder gehorche zitternd ohne Widersetzlichkeit. 27. Oct. 1856. «Königreich Sachse«. * Leipzig, 6. Jan. Gestern starb hier der Mathematiker und Astro nom vr. Gustav Adolf Jahn, nicht nur hier, sondern auch in weitem Krei sen als ein seiner Wissenschaft mit Treue und Erfolg anhängendec Mann bekannt. — Nach dem Zwickauer Wochenblatt ist dem Prorector am Gymnasium zu Zwickau, vr. pkil. und lüo. tkool. Friedrich Adolf Heinichen, wel chem bis zu dem zu Ostern d. I. zu erwartenden Amtsantritt des neuen Dlrectors, Professors Kraner zu Meißen, die Direktion der Anstalt über tragen ist, durch Dekret des königlichen Ministeriums des Cultus und öf fentlichen Unterrichts vom 23. Dec. v. I. „in Anerkennung seiner treuen und bewährten Amtsführung sowie seiner wissenschaftlichen Tüchtigkeit" der Titel eines Professors verliehen worden. — Vom Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen ist das 23. Stück ausgegeben worden. Dasselbe enthält Nr. 106: Bekannt machung des Ministeriums des Innern, die Besorgung der strompolizelliche» Angelegenheiten innerhalb des Amtsbezirks Strehla betreffend, vom 10. Dec. v. I. (diese Angelegenheiten werden im Interesse einer einheitlichen Behand lung, den früher geltenden Bestimmungen entsprechend, auch jetzt ungeachtet der neuen Bezirkseinthcilung der Compctenz der Amtshauptmannschaft zu Meißen belassen); Nr. 107: allerhöchstes Decret vom 16. Dec. v. I. we gen Bestätigung der Statuten der Sparkasse zu Naunhof; Nr. 108: Ver ordnung des Finanzministeriums, Vie Gewerbesteuer der Bankschlächter und Branntweinbrenner auf das Jahr 1857 betreffend, vom 24. Dec. v. I. (auf Grund des Finanzgcsehes und mit Rücksicht auf den Ertrag der Schlacht- und Branntweinsteuer im Jahre 1^56 wird bestimmt, daß die Bantschläch- ter auf das Jahr 1856 an ordentlicher Gewerbesteuer zu entrichten haben in großen und Mittelstädten 8'/s Pfennig, in kleinen Städten und auf dem platten Lande 7/r Pfennig von jedem vollen Thaler der ordentlichen und außerordentlichen Schlachtstcucr, welche sic im Jahre 1856 zu erlegen ge habt haben, die Branntweinbrenner dagegen den 275. Theil der von ihrten im Jahre 1856 zu erlegen gewesenen Branntweinsteuer). (Dr. I.) Neuere Nachrichten. Bern, 4. Jan. (Telegraphische Depesche.) Der amerikanische Gesandte, Hr. Fay, ist von Berlin hierher zurückgekchrt. — Ein Gerücht, in Freiburg seien Unruhen ausgcbrochen, ist un wahr. (Frkf.J.) — Eine „Proklamation des schweizerischen Bundesraths an das Schweizervolk", Bern vom 3. Jan., unterzeichnet vom Bundespräsiden ten Fornerod, die uns beim Schluß unsers Blatts zukommt, sagt, nachdem sic eine geschichtliche Darstellung dcs bisherigen Verlaufs der Neuenburger Frage gegeben: „So stehen wir vielleicht am Vorabend wichtiger Ereignisse, an der Schwelle von tiefeingehenden Prüfungen, die möglicherweise unserm Vaterlandr beschicken sind. Zwar sind noch nicht alle Hoffnungen auf eine gütliche Ausgleichung verschwunden; im Gegentheil sind wir noch jetzt bemüht, auf Erhaltung des Friedens hinzuwirkcn, sobald nur ein Ausweg gefunden wer den kann, auf dem jenes Ziel, der Ehre unbeschadet, zu erreichen ist. Ja wir geben in dieser heutigen Stunde vor dem Schweizervolk, vor der ganzen Welt, vor Gott die Versicherung, daß wir noch jetzt zu Allem in guter Treue mitwirken wollen, was den Frieden sichern kann, und daß wir nur dann zum äußersten Mittel schreiten werden, wenn die dargebokcne Hand zur Versöhnung rücksichtlos zurückgewiescn wird. Tritt aber, was Gott ver hüten möge, dieser Fall wirklich ein, dann berufen wir uns auf dich, du treues, liebes, hochherziges Schwcizervolk. Wir haben von unsern in Gott ruhenden Vorvätern ein freies und glückliches Vaterland als eine heilige Erbschaft erhalten; es liegt in unserer hohen Pflicht, dieses Erbe ungeschmä lert Und in ursprünglicher Reinheit unsern Enkeln zu überliefern." Die Pro- clamation wendet sich nun direct an die schweizerischen Wchrmänner, in deren Bereitschaft sie das , festeste Vertrauen setzt. Sie ermahnt sie zu gu ter Mannszucht, zu Gehorsam gegen die Führer, zu Menschlichkeit dem