Volltext Seite (XML)
be- deutschen Republik zu welchen einzelnen R Der 16jährige Eisen- Gau-Algesheim hatte, doch an seine Arbeits- Puffer eines Wagens eine Re- Er- zent schwankten. Tie gesamten Lager wurden schlagnahmt. Im Ministerium des Auswärtigen erschien Abordnung des Stadtmagistrats, welche an die Ermordeten nicht aufgsfundsn. * Beide Beine abgefahren, bahnarbeiter Karl Minsk aus um bei den vollbesetzten Zügen stelle zu kommen, sich auf den ganze Zeit ihr Ziel nicht erreicht, weil die > tsrn ver zogen waren, ohne der Post ihre neue Aoresse mit zuteilen. * Aufdeckung eines Riesenw,ichers. Das bay rische Kriegswucheramt nahm in den Geschäftsräumen der Herrenkleiderfabrik Isidor Bach eine Geschäftskon trolle vor, die ein riesiges Lager zurück-gehaltener Her ren-, Damen- und Knabenbekleidungsstücke zutage för derte. Es wurden Waren noch aus dem Jahre 1914 vorgefunden, im ganzen etwa 30 000 Stück. Nach bis herigen Erhebungen erzielte Bach seit Kriegsbeginn riesige Uebergewinne, die zwischen 200 und 700 Pro * Gi"ßfe«cr in Berlin. Großfeuer kam aus noch nicht ermittelter Ursache in der Möbelfabrik von Trem- penau, Berlin, Man cuffelstrgße 22, zum Ausbruch. Als die ersten Löschzüge an der Brandstelle ankamen, stauben schon das zweite und dritte Stockwerk in Flam men. Diese hatten besonders.an den Holz- und Möbel- Vorräten reiche Nahrung gefunden und gefährdeten andere Betriebe. Es gelang, die Gewalt des Feuers zu brechen. Der Schaden soll erheblich sein. * Auf der Straße ermordet. Der Besitzer des Meierhoses in Kürnstein, Jungbauer, wurde auf der Straße von Steinbruch nach Kürnstein nachts ermordet. Jungbauer trieb einen größeren Handel und hatte ste s viel Geld bei sich. Er hatte die Gewohnheit, sein Geld in Gasthäusern herzuzeigen, was ihm zum Ver- Verhävgnis wurde. Die Geldtasche wurde bei dem gierung des Volksstaats Bayern das dringliche suchen richtete, unverzüglich die energischsten Maßnast dett gegeben wird, mag er Industrieller, Handwerker. Landwirt, Kaufmann oder Arbeiter sein. Nur dann können auch ihre Kinder zu etwas kommen. Nur dann können auch Frauen und Mädchen sich selbst mit Erfolg einem lohnenden Beruf widmen. Ein ge- derylrcher Staat kann allein seine Beamten bezahlen, wie ste es verdienen, so daß sie heiraten und eine Familte gründen können. Es ist Pflicht der Frau, die Frage der Heiratsmöglichkeit ganz entschieden im Auge zu behalten, denn es gibt nichts wichtigeres für ein Volk, als viele glückliche und gesegnete Fami lien. Tie große deutsche Republik muß mit festem Elnhei'sband die einzelnen Freistaaren umschließen, daß aucy sie eine Familie bilden. Die deutsche Republik muß eine starke Zentral regierung haben, die dem Volke und seinen Ver tretern Rechenschaft schuldig und sich ihrer Verant wortung bewußt ist». An der früheren Regierung ist ausgeseyt worden, daß sie ihre eigenen Wege ge- gangen sei und auf den Kaiser nicht, oder doch nicht immer, auf das Volk gehört habe. Die neue Ver fassung muß klar anssprechen, daß der Natton ihr Volles Recht und verhütet wird, daß eine Regierung Parteipolitische Anschauungen als diejenigen des Vol te» b-lrachkt. Darum muß die deutsch« Naito mrl- men gegen alle Schmarotzer vom Schlage Bachs zu er greifen. Sie stelle der Regierung anheim, ein Ge etz zu schaffen, das die Einführung der Todesstrafe auf jedweden Wucher, die Auflösung aller nachweislich Wuchergeschäfte betreibenden Unternehmungen und die Einziehung der gesamten Wucherobjekte und des wu cherisch erworbenen Vermögens der Geschäftsinhaber zu wohltätigen Zwecken vorsieht. An Isidor Bach bit tet die Abordnung namens der Bürgerschaft und des gesamten erwerbenden Volkes das erste Exempel kale- gorisch zu statuieren. Der Ministerpräsident sagte rascheste Maßnahmen seitens der Regierung zu. Es wird also Isidor Bach an den Kragen gehen. Mögen andere dadurch gewarnt sein. * Ein neu» Monate altes Kind verbrannt. Ein schreckliches Brandunglück ereignete sich auf dem Gute Friedrichshof. Während der Kuhmeister Bruder mit seiner Frau im Kuhstall beschäftigt waren, blieben die Kinder, von denen das älteste 5 Jahre alt ist, eingeschlossen in der Wohnung zurück. Es wird nun angenommen, daß die Kinder ein brennendes Holzstück' aus der Küche geholt haben und damit die Betten in Brand setzten. Während die älteren Kinder noch ge rettet werden konnten, verbrannte das jüngste etwa 9 Monate alte Kind. Das Feuer konnte auf seinen Herd beschränkt werden, jedoch verbrannten sämtliche Betten und Möbel von Stube und Küche. > * Zwei Personen an den Folgen einer Explo sion gestorben. Im Hause des Gemeindevorstehers Ger- Wing in Wrechow wurde durch Benzol, das man in der Küche angewärmt hatte, eine Explosion verursacht.- Eechs Hausbewohner erlitten schwere Brandwunden, »Wei der Verunglückten verstarven nach kurzer Zeit. Gerichtliches. W Zwei Todesurteile vom Reichsgericht bestätigt. Das Reichsgericht bestätigte zwei Todesurteile. Das eine war vom Schwurgericht Neuruppin am 10. Ok tober gegen den Musketier Max Fuß aus Wittenberge gefällt worden, der feine Frau ermordet hatte, um eine Liebschaft anzuknüpfen, das andere hatte das Schwurgericht Nordhausen am 21. Oktober gegen den Ziaarrenmacher Heinrich Kurs aus Goslar an.ttce- fprochen, der die Barbiersehefrau Kleemann, bei der er in Untermiete wohnte, ermordet hat. <D Zwei Mörder vom Schwurgericht Berlin zum Tode verurteilt. Ein mit seltener Kaltblütigkeit aus- geführter Mord le chäfii ste das Schwurgericht des La "d- gerichts lll in Berlin. Unter der Anklage des Mordes an der Milchhändlerin Klara Gehler aus der Branden burgischen Straße 8 zu Wilmersdorf, ferner wegen gefährlicher Körperverletzung haben sich der 23 jährige in Wilna geborene Arbeiter Alexander Wojciechowski und der 28 jährige in Kalisch geborene Schlosser Joses MafewSkt vor den Geschworenen zu verantworten. Der Angeklagte Wojciechowski kam im Jahre 1917 aus Wilna nach Berlin. Er war ein fleißiger und geschickter Arbeiter und verdiente über 100 Mark wöchentlich. Majewski lebte schon seit 1915 in Deutschland und arbeitete zuletzt in Mariendorf als Hilfsschlosser. Da Wofciechowsk: wiederholt für seinen Arbeitgeber Müller in dem Haufe Brandenburgische Straße 8 gearbeitet hatte,jo war offenbar von ihm der Plan aus^egangen, die Frau Klara Gehler, die in diesem Hause ein Milch geschäft betrieb, zu ermorden und zu berauben. Dieser Plan wurde mit allen Einzelheiten vorher aus gearbeitet. Ihren Plan, die Frau G. unter dem Vorgeben einer notwendigen Reparatur an der Wasserleitung in die Hinteren Räume zu locken und sie dort zu erdrosseln, setzten die Angeklagten am 2. September d. IS. in die Tat um. Frau G., welche den W. als Arbeiter des Müller kannte, ließ ihre beiden Mörder ohne Arg in die Küche und ging dann wieder in den Laden, um Kunden zu bedienen. Einer Frau Anna Pilz teilte sie mit, daß sie»in der Küche zwei Russen hätte und bat sie, ein Weilchen in dem Laden zu bleiben. Während sich die Frau P. vorn im Laden mit einem hinzugekommenen Kunden unterhielt, spielte sich in den Hinteren Räumen ein grauenvolles Ver brechen ab. Als Frau G. ahnungslos die Küche betrat, warfen ihr die beiden Verbrecher blitzschnell den schon bereitgehaltenen Strick um den Hals und zogen ihn fest zu, so daß, wie die Leichenöffnung ergab, der Tod auf der Stelle eingetreten sein mußte. Die beiden Räuber kamen jedoch nicht mehr daz», den beabsichtigten Raub ausznführen, da zufällig der Schwager der Ermordeten, der Schlosser Kleiber, den Laden betrat. Als er nach hinten ging, fand er hier seine Schwägerin entseelt auf dem Boden liegend und sah gerade noch, wie die beiden Angeklagten aus dem Fenster sprangen. Er verfolgte den W. und holte ihn noch in der Brandenburgischen Straße ein. Es kam zu einem wütenden Kampf, plötzlich sprang Majewski hinzu und versetzte dem K. mit einein Hammer einen wuchtigen Schlag über den Kopf, so daß K. sofort vewußtloS zusammenbräch. Die Verfolgung der beiden Mörder wurde aber von Passanten sofort ausgenommen. Wojciechowski wurde am Hohenzollerndamm von dem Bankbeamten Alfred Kuhnert überwältigt, Majewski noch m Derselben Nacht ermittelt und fcstgenommen. Zu der Verhandlung war, da die Angeklagten der deutschen "Sprache nicht besonders mächtig stnd, Rechtsanwalt Dr. Zborowski als Dolmetscher geladen. Di« Geschworenen sprachen beide Angeklagte des Mor de» schuldig, woraufhin das Bericht Lad« gesetzt. In Uhlerborn aber stürzte er beim Anziehen des Zuges ab und kam unter die Räder, die ihm beide Beine absnhren. * Im U.Pootneh gefangen. Eine unheimliche Il lustration zu den Schrecken des Krieges gibt der Be richt einiger deutscher Matro en über den Fund in einem U-Bootnetz. Ten Engländern gelang es anfangs, viele deutsche U-Boote in ihren Netzen rn In« m»» rn<» gasten n-Vvvn^cnzer vaute. Ein solcher Kreuzer stieß aus seiner Fahrt an ein Netz, aber da er mit Scheren zum Durchschneiden der Netze aus gerüstet war, kam er los und brachte das Pietz im Schlepp nach Ostende. Als man das Netz yeraaszog, sand man, daß drei U-Boote alten Typs darin festsaßen. Sie hatten zusammen 25 Mann Besatzung an Bord, die hier ohne Aussicht aus Rettung den Tod erlit ten hatten. * Zeh« Tote bei einem! Eisenbahn«nfaN in Frankreich. Der Schnellzug nach Orleans stieß beim Bahnhof von Meung-sür-Loir mit einem amerika nischen Güterzug zusammen. Vier Wagen wurden zer schmettert. ES wurden bereits 10 Tote und 25 Ver letzte sestgestellt. Unter den Trümmern liegen noch Leichen. c * Ein Schwindler in Feldwebeluniform. In Hirschberg (Schlesien) meldete sich zum Grenzschutz ein Feldwebel, der angab, Alfred von Ritter zu heißen und aus Straßburg (Elsaß) zu stammen. Er wollte sich aus Oesterreich gerettet und dabei seinen Militär Paß verloren haben. Man übertrug ihm die Feldwebel- geschäste der Kompagnie. Am Sonnabend ver chwand der Mann mit der abgehobenen Löhnung in Höhe von * Ein glücklicher Walfischfang. Auf Westerland ist in diesen Tagen ein mächtiger Finnwal gefangen worden. Das Tier, das wahrscheinlich durch eine Mine verwundet worden war, hatte die seichten Gewässer am Westrand ausgesucht und war dort von der Kttsten- wache bemerkt worden, die sofort Jagd auf den 25 Meter langen Wal machte. Durch Gewehrschüsse wurde verfuchtlen Niesen zu töten, doch gelang das nicht. Von aus wurde schließlich dem Wal ein Stück ausW« Seite gelöst, woraus er endlich verblutete. Zuerst bestand die Absicht, den Fischriescn, dessen Fleisch in der jetzigen fleischlosen Zeit eine nicht unwillkommene Küchenzugab« ist, durch ein Torpedoboot nach Ham burg schleppen zu lassen, um ihn hier zu zerlegen und fein Fleisch zu verkaufen. Dem hat sich aber der Sylter Soldatenrat widersetzt, sodaß aus der den Hamburgern zugedachten Fleischzulage nichts ge- wordenist. ^Deinen eigenen Vater aus Unvorsichtigkeit er schossen hat in Haimhausen der erst seit kurzem zum zum Militär eingezogene Peter Orthuber. Der Vater des Orthuber war in Lo/^> als Stationsdicner be dienstet. Als er am Samstag abends 11 Uhr vom Dienste nach Hause kam, war auch sein Sohn aus Ur laub da und hatte ein Gewehr mttgebracht. Bei dem Tändeln mit der Waffe krachte ein Schuß und Vater Orthuber sank getroffen zu Boden. * Seine eigene Stcrbeurkunse zeigte ein junger Reservist, kur aus dem Felde zurückkahm, im Standes amt M.-GIadbach vor. Ter Mann, der seit 1stz Jahren als gefallen galt, mußte natürlich amtlich „wieder ins Leben zurückgerusen werden", und der Standes beamte war ihm sofort behilflich, damit bei den maß gebenden Stetten die notwendigen Schritte zu seiner „W.e. erge u t" getan wurden. Ter „Verdorbenes ha im Felde sein Soldbuch verloren, und der, der es ge funden hatte, war gefallen. Dad^.ch ^utstand die Ver- Wechslung. Sern« Briefe an Vie Litern batten die As; sie Mdlerin wirren murr. Die ne«« Reichsvcrfasfung. Die von den Wählern und Wählerinnen zu er nennens- Rattonalversammlung hat in allererster Reihe über die Verfassung des neuen deutschen republikani schen Reiches zu beschließen. Daraufhin müssen sich die Abgeordneten verpflichten und daran sesthalten. Die neue Verfassung hat zuerst die Einheit der hoffe aber, daß Rutzlano durch England und Frankreich von der Teilnahme am Kriegs abgehalten werden würde, sind weitere beweiskräftige Dokumente für die Kriegs schuld nicht gefolgt. Es bleibt daher unentkräftigt, daß England die Ausschaltung Deutschlands als gleich berechtigte Seemacht plante und zur Erreichung dieses Zieles die französische Nevanchesucht und die russische Ländergier benutzte. Dieser britische Gedanke ist es auch mit gewesen, der die verschiedenen Friedensanregungen während des Krieges vereitelte. Dem deutschen Friedensvorschlage vom Dezember 1916 waren schon entsprechende Anregungen von selten deutscher Heerführer vorausgegangen. Daß Kronprinz Rupprecht von Bayern bereits im Herbst 1916- einen dahingehenden Antrag unterbreitete, ist erwiesen, und dies Vorgehen hat auch wohl mit zu dem Schritt Kaiser Wilhelms beigetragen. Es ist nicht leicht, zu sagen, wie dem Feinde das Eingehen auf ernste Frie densverhandlungen mundgerecht gemacht werden sollte, denn im deutschen Volke wäre es wohl damals kaum verstanden worden, wenn der Friede mit der Hergabe von Elsaß-Lothringen und der deutschen Kolonien, so wie der Vernichtung der deutschen Flotte hätte erkauft werden sollen. Daß an der Westfront öfter Meinungs verschiedenheiten der obersten Heerführer untereinander und mit Ludendorff bestanden, haben wir nachträglich erfahren, aber diese Differenzen können nicht hemmend gewesen sein, denn sonst hätten wir nicht den großen Erfolg mit unserer Frühlings-Offensive von 1918 er rungen. Fest steht, daß vor der August-Offensive, Mitte 1918, Hindenburg und Ludendorff den Waffen stillstand angeregt haben. Die Höhe der feindlichen Forderungen scheint diese Anregung noch vertagt zu haben. Wer hierüber das entscheidende Wort sprach, Ist bisher nicht gesagt worden. Eine deutsche Verkennung der Verhältnisse liegt auch sür Oesterreich-Ungarn nicht vor, denn man wußte schon vor dem Kriege, daß unser Verbündeter ein „kranker Mann" sei. Tie totale Niederlage der Italiener im Herbst 1917 hat Wohl bei uns wieder zu hohe Hoffnungen erweckt, die sich dann leider nicht erfüllt haben. Es hätte aber aus dem traurigen Stand der Tinge in Oesterreich doch die nötige Folgerung ge zogen und im Reichstage Aufklärung gegeben werden müssen. War die habsburgische Monarchie schachmatt, dann konnten wir für die Truppenaufstellung im Osten mehr an uns denken und zu große Verzettelungen ver hüten. Tie Divisionen im Osten hätten wir im Som mer 1918 sehr gut im Westen gebrauchen können. In Wahrheit hat doch nicht der bulgarische, sondern der österreichische Zusammenbruch uns den Abschluß des Waffenstillstandes nahcgelegt. Wir standen auf stolzer Höhe militärischen Ruhms, und es ist menschlich sehr erklärlich, wenn es unseren Autoritäten schwer wurde, durch das Joch der feind lichen Bedingungen zu gehen. Auch in der Bevölke rung würde die frühere Bekanntgabe der Tatsachen peinlich gewirkt haben. Das erklärt vieles in der Dauer. Aber es mußte das Ausstichen neuer Wege herbeisübren, die uns mehr Opfer erspart hätten. Wir haben viel für Oesterreich getan, wie es auch unsere Pflicht war. Berücksichtigt ist indessen nicht genügend die Beantwortung der Frage, ob diese Opfer bei der Sachlage in Wien und Änväpcft nicht zu groß wurde», und ob sie überhaupt deshalb noch angebracht waren. Diese nüchterene Rechnung ist nicht vollauf zur Gel tung gekommen, und darin ist wvhl der Hauptgrund sür die Kriegsdauer zu suchen. Versammlung als das Sprachrohr der Wähler und Wählerinnen zu oberst bleiben. Was s s sagt, das gilt, und was sie beschließt, ist zu erfüllen. Fehler kann auch sie machen, aber es sind dann Irrtümer des ganzen Volkes und nicht solche einzelner Personen, unter welchen die Nation zu leiden hat. Nach diesen Hauptgrundsätzen ist die Gestaltung der Regierung im einzelnen zu vollziehen. Eine Re publik kann keinen erblichen Herrscher haben, man kann verschiedener Ansicht sein, ob sie einen Präsidenten als Vertreter haben muß. Poincare, der Präsident in Paris, ist einer der ersten Kriegsurheber, und Präsident Wilson in Amerika hat die Neutralität wenig geachtet, bevor er uns den Krieg erklärte. Es wäre alles anders gekommen, wenn England und Frankreich nicht von drüben Waffen und Proviant erhalten hätten. Sache der Nationalversammlung wird es sein, dafür zu sorgen, daß diejenigen, welche die deutsche Republik regieren, dies nur kraft Auftrages des Volkes tun, dessen selbstlose Diener sie sind. Die deutschen Stämme würden sich in ihren neuen Freistaaien nicht Wohl fühlen, wenn diesen nicht Be- wegungsttciycit im Rahmen de.' Reiches gesichert würde Das ist früher so gewesen, und darin kann auch die republikanische Slaatssorm nichts ändern. Die Eigen arten aller deutschen Stämme machen erst den deutschen Geist aus, der so großes in der Weltgeschichte geleistet hat und hoffentlich auch weiter leisten wird. Dessen sei die neue deutsche Verfassung würdig. iVm. deutschen Republik zu betonen und zu bestimmen, aus welchen einzelnen Republiken sie bestehen soll. ES darf nicht wieder Vorkommen, daß man aus irgend ernem deutschen Freistaat, wo man mit Maßnahmen der Reichsregrerung nicht völlig einverstanden ist, ruft: „Wir wollen nichts mehr mit der großen deutschen Republik zu tun haben." Es darf ebensowenig Vor kommen, daß ganze Bezirke von einem Freistaate zum andern gehen wollen. Damit würden wir alle Ach tung in der Welt verlieren und uns lächerlich machen. Außerdem würden einzelne abgesonderte Republiken keine Existenz-Aussicht haben und verkümmern. Was die Neichseinheit betrifft, so gilt nach diesem verlorenen Kriege erst recht, was nach dem siegreichen, Kriege von 1.871 galt: Alle deutschen Stämme müssen fest zusammen halten, wenn sie m der Welt etwas bedeuten wollen. Die Heimat mag uns noch so Viel Verdienst geben, er reicht nicht zu den heutigen An sprüchen an ein modernes Leben. Die Frau hat daran kein geringeres Interesse, wie der Manch Es ist für sie eine Lebensaufgabe, mit dgrauj zu halten/ daß ibrem Gatten nach Möglichkeit Verdienstgelegen.