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Das Heer zu Kaufe. In diesen beiden letzten Wochen vor dem Fest komm: der Hauptteil der deutschen Frontarmee im Wegen und Osten in die Heimat zurück und soll tunlichst sofort entlassen werden, sodaß der deutschen Familie ein Weihnachten des Wiedersehens beschert werden wird. Freilich überall da, wo dies ausbleibt, wird die kaum vernarbte Wunde der Trauer nochmals heiß brennen, und die schmerzliche Empfindung wird .sagen, daß das schwere Opfer umsonst gewesen ist. ^Trösten kann allein das Bewußtsein der treuen Pflicht erfüllung, die auch allen Lebenden Respekt einflößen und Borbild bleiben muß. Wenn der Soldat Zu Hause das Gewehr abliesert, so gibt er damit noch nicht das Soldatenbewußtsein und die Erinnerung an die erlebten harten Jahre ab. Er fühlt sich noch als Kriegsmann, der für das Vaterland gefochten hat, der also auch ein Anrecht darauf hat, zu beobachten und mit zu bestimmen, daß es zu Hause so zugeht, wie es dem entspricht, was er und seine Kameraden von der Front geleistet haben Vor den deutschen Waffenlaten hat der Feind bis zum letzten Schuß Achtung gehabt, daran ändert alles Ze ern der feindlichen Zeitungen nichts. Der Soldat hat getan, was er konnte, obwohl es schwer war, er kann verlangen, daß auch in der Heimat getan wird, was leicht ist, nämlich deutsche Größe zu zeigen. Nicht zanken und schelten^ arbeiten und aufbauen, das ist die Parole, dem Gegner zeigen, der uns peinigen will, daß nicht das Mark aus den Knochen verschwunden ist. Das kann der Soldat verlangen, und das verlangt er. Er wäre nicht wert, ein deutscher Soldat gewesen zu sein, wenn er es nicht täte. Das Heer, das in Hunderten von Schlachten ge siegt und nie in wilder Flucht dem Feinde den Rücken gezeigt hat, sucht in der Heimat den Frieden, es weist drs Phantasien von einem Zwist unter den Bür gern weit zurück. Es will, daß Deutschland aufrecht steht und wieder erstarkt. Dafür die Zähne zusammen zu beißen, wenn es mal knapp hergeht, ist nicht so schlimm, als das Durchhalten im schärfsten Feuer. Aber das Heer kann es nicht ertragen, daß der Feinl) über uns spöttelt, weil wir nach dem Kriege es an deutschem Geist fehlen lassen. Gradheit und Ordnung braucht auch die deutsche Republik als Bewußtsein für ihr neues Haus, und darüber muß das goldene Zeichen der Ehre leuchten, nachdem die Kaiferkrone verschwunden ist. Der Soldat kann auch nicht in wenigen Tagen seinen einstigen Kriegsherrn vergessen, der ihm viel leicht selbst das Eiserne Kreuz übergeben hat. Wer zusammen im Feuer gestanden hat, sieht den anderen als Kamerad an, mag er auch noch so hoch sein, und daran kann alle Politik nichts ändern. Aber diese Treue gegen die schöne Erinnerung aus der ruhmreichen Vergangenheit hindert nicht, daß der einstige Krieger auch der Gegenwart gibt, was sie verlangt, und der neuen Regierung Achtung erweist. Denn in ihr verkörpert sich das Vaterland, das nach wie vor den Namen Deutschland trägt. Der Name legt Verpflichtungen, die erfüllt werden müssen, auf, Verpflichtungen auch gegen das Heer, das sich seinen Ruhm von niemandem verkleinern zu lassen braucht, das stets für die deutsche Ehre eintreten wird. Wir wissen nicht, welche Ueberraschungen und Möglichkei en uns noch in der Zukunft bevorstehen, und keiner wird etwas voraus zu sagen wagen, nach dem im letzten Vierteljahr bei uns so viel anders gekommen und anders geworden ist. Wenn wir aber sehen, daß uns auch diese Schicksalsschläge nicht auf den Rüüen geworfen haben, dürfen wir hoffen, daß wrr auch ferner die Zukunft bestehen. Und alle alten Soldaten werben dabei wie in der Front Schulter an Schulter wetteifern, um das Werk zu vollenden, das sie draußen begonnen haben, das deutsche Vater land zu erhallen. Verloren ist nur, wer sich selbst verloren gibt. Und diejenigen, die das vor dem Feinde Nicht getan haben, werden es daheim, bei Weib und Kind, erst recht nicht fertig bringen. Wie es bisher für die Frontsoldaten hieß, so wird es auch ferner klingen: „Hie gut Deutschland in Ehren allewege!" Vie Hiitkr iWgZttömr. Roman von Wilhelm Iordan Oben hinter dem Store stand Brunhild und sah ihrem Vater zu, wie er in so stolzer Haltung über den Platz da her kam. „Er ist glücklich," murmelte sie, und ein tiefer Seufzer hob ihre Brust. Er wußte nicht, wie schwer es ihr wurde, sein Glück nicht zu stören, wie sie von Tag zu Tag die Spannung, in der sie lebte, schmerzlicher empfand, und wie von Tag zu Tag ihr Interesse an den Dingen ihrer Um gebung mehr abnahm, um sich dem Vergangenen mehr zu zuwenden. Die Stunden, in denen sie wirklich mit dem Kauf zu tun gehabt hatte, waren freilich ein« Erleichterung für sie gewesen Aber sobald sie nicht mebr gezwungen war, sich mit geschäftlichen Dingen zu beschäftigen, waren ihre Gedanken um so intensiver zu Enndorf und ihren Beziehun gen zurückgekehlt. Und dabei lastete die enge, kleinstädtische Umgebung wie ein Druck auf ihr. Seit ihrer Verheiratung hatte sie nur einmal einen flüchtigen Besuch in Rehburg ge- mackt. Damals hatte sie es nicht empfunden, wie schnell ihr die Heimat entfremdet worden war. Jetzt fragte sie sich bei allem: ist das das alte Neyburg? Wie erschien es mir frü her so ganz, ganz anders! Und nun gar die Menschen! Freilich, der Doktor war derselbe ehrliche, herzliche Freund geblieben, der er für „die Brunhild" von klein an gewesen war, und der Pfarrer hatte sein stilles, wohlwollendes Lä cheln behalten. Aber alle die andern begegneten ihr mit scheuer Neugier; wo sie sich zeigte, war sie Gegenstand der allgemeinen und nicht eben zart ausgedrückten Aufmerksam keit. Sie vermied es soviel als möglich, die Straße zu be treten, und sie sehnte den Augenblick der Uebersiedlung nach der Villa herbei, denn diese lag außerhalb der Stadt und war von einem großen, stillen Garten umgeben. Der alte Klingström trat in das Zimmer seiner Tochter. „Na, Brunhild, nun mach' dich fertig, nun wollen wir zusammen nach unserer Villa gehen und sehen, was da etwa noch zu machen ist, ehe wir einziehen," sagt« er. „Was di« Kerls übrigen» für Amren baden, «I» ick ihnen ffoMche Kun 6; Lau. Eine französische Handelsflotte aus deutschen Schiffen. Nach dem „Echo de Paris" verlangt Frankreich die Auslieferung sämtlicher deutschen Handelsschiffe, die rn den Ententehäfen liegen. Tas Blatt schreibt, dre französische Handelsflotte existiere sozusagen nicht mehr. Frankreich müsse sich mit den deutschen Schif fen seinen Platz an der Sonne sichern. Tie Lebensmittelversorgung Europas besorgm-erregend. Aus Newyork wird gemeldet: Die Nahrungsmittel- Verwaltung hat die Beschränkung für den Handel mit Gerste, Mats, Hafer aufgehoben. Außerdem erlaubt sie eine Ver- schrsfung von Kaisee. Ter frühere Nahrungsmittelkontrolleur Clynes we st in einem Briefe an den Präsidenten des Lebensmittelkomiieee daraus hin, daß die Lage der Lebensmittelversorgung der Well noch einige Zeit besorgniserregend bleiben werde. Weite Gebiete Europas seien im kommenden Winter von Hungersnot bedroht. Deshalb müßten die hauptsächlichsten Sicherheitsmaßnahmen für eine gerechre und gleichmäßige Verteilung der Lebensmittel während des Winter» und des Früh.. g» in Kraft bleiben. , Englands Eintritt in den Krieg. ( > Der frühere englische Kriegsminister Haldane sagte über die Vorgeschichte des Krieges laut dem Nieuwe Courant: „Wir haben am Montag, den 3. August 1914 nm 11 Uhr mobilisiert. 36 Std. bevor wir den Krieg erklärten. Die Mobilisation war keine Kriegserklärung. Wir konnten auch im Frieden mobilisieren, um bereit zu sein. In den wenigen Stunden nach der Kriegserklärung war mit Hilfe der Flott« das Expeditionskorps über dem Kanal, bevor jemand envas wußte. Das Detachement erreichte den Konzentrationsplatz innerhalb neun Tagen. Das war das Ergebnis der damali gen Frage, für welche» Ziel ist die ExpeditionLarmee not wendig ?" Sta.t l57 Millionen Uebcrs «tz — 1.S Vittiarden Testet. Gegenüber Berliner Journalisten erklär.e der preußische Minister Hirsch, daß der preussische Etat für das kom mende Jahr statt eine» Ueborschu 'es von 157 Millionen Mark im Jahre vorher einen Ausfall von 1,5 Millarden Mark ausweise. Die Folge werde wahrscheinlich eine Er höhung von 60°/° der Eisenbahntarife sein. Hirsch erklärte hierzu mit einer solchen Maßnahme habe schon da» verflossene bürgerliche Ministerium gerechnet. Tie Hamburger heben den Religionsunterricht auf. Ter Arbeiter- und Soldatenrat beschloß, daß vom 1. Januar ab der Religionsunterricht in allen öffentlichen Schillen und Erziehungsanstalten des ehemaligen hamburgi schen Ctaaies fortfällt; auch Schulandachten sollen unter bleiben. Es bleibt unbenommen, Religionsunterricht außer halb der Schule erteilen zu lassen. , , ,; , ,, Elfjährige Wähler. : ! Die „Dresdener Volkszeitung", da» Organ der gegen wärtigen sächsischen Regierung, bringt unter der Ueberjchrift „Revolution und Volksbildung" einen, allem Anschein nach von dem nenen Kultusminister Buck herrUhrende Artikel, tn dem über den Religionsunterricht in den Schulen u. a. gesagt wird: „Es besteht kein zwingender Anlaß gegen die Durch führung folgender freiheitsicher Forderung: Von Neuiahr an ist in den Schuten aller Religionsunterricht wahlfrei; für Kinder bis zu zehn Jahren bestimmen die Eltern, ob sie noch am Religionsunterricht telinehmen fallen oder nicht. Kinder von elf und mehr Jahren entschelden selbst darüber." Tas sächsische Kultusministerium geht geht also noch weiter, al» das preußische unter Adolf Hoffmann, da» erst den über 14 Jahre aiten Schülern das Bestimmungsrecht ldarüber zugestebt, ob sie am Religionsunlerricht teUneymen wollen oder nicht. ' - - * Pu'schversnche in Hamburg. Vom Hamburger A.- und S.-Rat wird folgende Mel dung verbreitet: An den Redakteur des „Hamburgischen Korrespondenten" sagte, daß ich aus meinem Posten bleiben wollte, ha, ha, ha, als ob ich schon so knicksbeinig wäre, daß ich mich aufs Alten teil setzen müßte! Rein, daraus wird nichts! Früh gehe ich zur Posthalterei mittags komme ich zu dir zurück, nach mittags geht'» wieder ins Bureau, und von sieden Ubr ab bin ich freier Standesherr, und wir führen ein idyllisches Leben zusammen, nicht wahr, Hilda?" Sie nickte ihm zu. Sie brachte eS nicht über sich, eine Andeutung zu machen, daß sie wohl nickt allzulange in Ney- bürg bleiben würde. Er war so glücklich in Gedanken an das künftige Villenleben. „Freilich, wenn die Eisenbahn im nächsten Jahr nach Neyburg kommt," fuhr er fort, „da wird es mehr,zu tun geben in der Posthalterei, aber dann werden sie mir wohl einen zweiten Gehilfen schicken und dann " Er fuhr fort, von Zukunft zu reden, während Brun hild sich für -en Ausgang rüstete. Als sie fertig war, be trachtete der Alte sie musternd. „Du siehst doch sonderbar aus mit dem langen schwarzen Schleier — so etwas kennt man hier nicht — aber in Berlin mag es wohl Mode sein, so zu trauern." „Mein Gott, was ist denn «Kor sn mir so anders als an einer Neyburgerin, wenn sie Trauer trägt?" — „Na, weißt du, hier spart man "am Krepp, weil er sehr teuer ist — aber laß Lich's nicht ansechten, du bist anders wie die Weiber hier herum, du kannst auch anders gekleidet geben, und wenn das dumme Ding, di« Alwine, die jetzig« Frau Amtsrichterin nicht mehr weiß, ob sie dich grüßen soll oder märt, io kannst du sie lausen lassen, du brauchst sie nicktI" Die „Alwine" war die Tochter des Neyburger Apo- thekers und frühere Schulgefährrin Brunhilds. „S-re ist bisher die „schöne Frau" von Neyburg gewesen und fürchtet wahrscheinlich deine Konkurrenz," meinte der alte Kling ström, „da» ist schuld an ihrem albernen Benehmen gegen dich." - Brunhild schwieg. Aus einem Laden vor ihnen Kun eine klein«, .undliche Frau in seltsamer Toilette. Muff und Boa war«- von verschiedenem Pelzwerk, das Kleid erschien Vorn be-euEn- kürzer alk »hinten, so daß man ein paar ungeheuerliche, mit Leder besetzt« Filzsäpthe deutlich sehen konnte, ei« großer runder Hut iak etwa» ickief über einem Nbter traten vor einer Woche Kapitalisten und Reaktionäre mit der Frage heran, ob er ihnen nicht Verbindungen mit Soldalenkreijen verschaffen könne. Es handle sich darum führende radikale Mitglieder des Arbeiterrates zu ver haften, um den Arbeirerrar mit gemäßigten Elementen zu besetzen und sofort den Senat und die Bürgerschaft zur Schaffung einer Hamburgischen Verfassung einzuberu en. Abter hatte Beziehungen zu dem Malro eu Zeller und zwei ehemaligen Mitgliedern der Pre^eabreiluug des A.- und S.- Nates. In mehreren Besprechungen wurde be'chloffen, vierzehn Mitglieder des A.- und S.-Rates unü andere im Vorder grund stehende Revolutionäre zu veryaseu. Tiefe folgen am Momag morgen 6 Uhr in ihrer Wohnung fsstgeuommen und mittels Auto dem Untersuchungsgefängnis zuge,üyrt werden. Am Montag abend sollte das ,, Rathaus militärisch brietzt werben. Von einer Gruppe Kapitalisten wnr nach der Erklärung Abters eine halbe Million zur Verfügung gestellt, mit der die Verschworenen bestochen wercen sollten. Auch Leuacs- mikßlieder waren von dem Plan unterrichtet. Am Freitag abend fanden in dem Hotel „Vier Jahres zeiten" Besprechungen Zeiwrs und seiner Mitverschworenen mit 8—10 Geldgebern statt. Hier wurden alle Einzel heiten durchberaten. Die Kapitalisten versprachen, Geld in unbeschranktem Maße zur Vertilgung steilen zu wollen. Am Sonntag nachmittag hatte Zeiler mit den übrigen Verschworenen in einem Hamburger Re aarant eine Flucht besprechung. Hierbei wurden sie durch den Arretier- und Soldatenrat feslgenommcn, der bereits fett einigen Tagen vom Stande der Dinge Kenntnis halte. Weiche Kapitaltsten- kreise an dem Prusch beteiligt sind und wie weit er in osfizielle Kreise yineinjpieit, wird noch später mugeiettü werdne. dr . - , > In der heutigen Zeit, wo Verschwörungen und Gegen«! oerschivorungen in den Köpfen zahlreicher Zeitgenossen spuken, kann die Richtigkeit dieser Darstellung nicht vow vornherein »bgelehnt werden. Manche Einzelheiten kiingew allerdings ganz unglaublich. Der genannte Redakteur Slbler ist nach unserer Kenntnis! ein sehr regsamer Herr von orientalischer Phantasie, der sich eine Zeitlang als Kriegsberichterstatter betätigte und schon immer großen Plänen „wälzte". Besonder» ernst« Haft ist er nicht zu nehmen. Tie Türken verlangen die Auslieferung ihrer Staats« männer. Im Auftrage ihrer Regierung hat die türkische Botschaft in Berlin bet der deutschen Regierung die Auslieferung des früheren ' "' v' ezirs Talaat Pascha, des früheren Kriegsministers Enver Pascha, sowie einer Anzahl anderer Mitglieder der früheren Regierung be antragt, d ie nach Deutschland geflüchtet seien. Nach hier vorliegenden sicheren Nachrichten hat Enver Pascha zwar Konstantinopel verlassen, ist aber nicht nach Deutschland gekommen. Eine Auslieferung Talaal Paschas kommt nicht tn Frage, da er alH politischer Flüchtling zu betrachten ist. Bet den übrigen Personen handelt eS sich nach den bisher vorliegenden Angaben nicht nur um po litische, sondern auch um gewöhnliche Straftaten. Wegen Mischer Straftaten würde eine Auslieferung auch bep ihnen selbstverständlich ausgeschlossen sein. Wegen der gewöhnlichen Straftaten würde dagegen ihres Auslieferung zu erfolgen Haden, josern nach« gewiesen wird, daß die im deutsch-türkischen Auslie- ftrungsverrrage vorgesehenen Bedingungen erfüllt sind. Die türkische Regierung hat die Beibringung der erfor« derlichen gerichtlichen Urkunden itn Aussicht gestellt und hat beantragt, den Aufenthalt der Beschuldigten tu ernsttteln und kte vorläufig festnehmen Zu lassen. Tie Kr'eM«r. Fortsetzung folgt. reden. schwarzen, um die Ohren geschlungenen Spitzentuch. und ein schnurzer Sammetmantel von vonundflutlichem Schnitt ver vollständigte das Ensemble. Als die kleine Dame die Kiingströms zu sehen bekam, trrppelte sie ibnen eilig ent gegen und reichte BrunhilS schon von weitem ihre in einem graben WollhauLschub steckend« Hand. „Ach, dos ist fckön, daß ich Sie treffe, Liebe, ich wollte schon immer zu Ihnen kommen, und nun haben Sie die schöne Villa gekauft, aber da besuche ich Sie gleich zürn Kaff«e!" . „Das ist sehr freundlich, Frau Pastorin, wir wollen eben hingehen, um zu sehen, ob der Umzug bald stattfinden kann." „I, da gehe ick mit — da? heißt nein, das kann ich doch nicht, denn wir haben heut« einen Kuchen zu backen, mor gen ist doch meines Mannes Geburtstag, und meine neu« Köchin versteht noch gar nichts; ach, ich sag« Ihnen, die Leute! Na, das ist eine Sorte in Neuburg! Ich will Ihnen aber Helfert, wenn Sie sich eine Köchin anlernen wollen. Ich werde schon fertig damit. Und bis an die nächste Ecke kann ich schon mit Ihnen gehen, Liebe — Sie erlauben's -och, Herr Postmeister?" „Bitte, bitw, Frau Pastorin," knurrte der Alte. — „Na, nehmen Sie's nur nicht übel, denn mit Ihnen weiß man nie, wie man daran ist, Sie sind nur so einer — aber ick meine es gut mit unsrem Hildchen — verzeihen Sie, Liebe, aber das fährt mir so heraus, wenn ich an früher denke. Na und sehen Sie, um den dummen Redereien «ntgegenzu- treten, die unsre Amtsrichterin herumträgt, gerade deshalb gehe ich mit Ihnen und zeige den Leuten, daß ich zu Ihnen halte " . . Brunhild stützte sich unwillkürlich ern wenig fester auf Ken ihres Vaters. Die Geduld -es alten Klingström war aber auch schon zu Ende. „Zum Donnerwetter und kein Ende, was ist das für eine Rederei, wir fragen nichts nach Ler Amtsrichterin, und wem wir nicht recht sind, der kann wegbkeiben." „Beißen Sie mich nur nicht, ich fürchte mich nicht," entgegnete die Pastorin. „Wenn man ein alter Bär ist, wie Si«, -a kam» «S einem freilich gleich sein, was die Leute Der bekannten Münchener Verösfent'-chung, in der gesagt worden war, dem bayri s;en Ge sandten von Lerchenfe d in Berlin sei M.tts Juli 1914 aus dem Reichsamt des Auswärtigen mitge« teilt, man wisse, Latz der Krieg zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien unvermeidlich sei, wenn das be absichtigte Ultimatum von Wien nach Belgrad ergehe,