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WaöenauerAnzeiger MW sir MM, Seismdms, Sch, SbermMrs, Wall, SpchW Iso. Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis > Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzetle oder deren Raum 15 Psg., für auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. »W«» NIMM 145. Fernsprecher. Amt Deuben 2120 SUMM, hkk 7. 1918. Drahtanschrift- Anzeiger 31. WkWg. Amtlicher Teil. MesBenMKneMMl Auch in diesem Jahre soll den noch in Kriegs gefangenschaft befindlichen Mitbürgern eine Weihnachts liebesgabe zugesendet werden. Zn diesem Zwecke bitten wir deren Adressen bis Montag, den 9. d. Mts., schriftlich auf dem Rathause — Einwohnermeldeamt — abzugeben. Nicht fristgemäß eingehende Adressen können nicht berücksichtigt werden. Rabenau, am 6. Dezember 1918. ver Mtltizche unü freiwillige lMttaurzchuzz. Bekanntmachung. Nach der Verordnung vom 22. November 1918 werden mit Wirkung vom 2. Dezember 1918 an der Krankeu- versicherungspflicht nach der Reichsversicheruugsordnung neu unterstellt: 1. Betriebsbeamte, Werkmeister und andere Angestellte in ähnlich gehobener Stellung sämtlich, wenn diese Beschäftigung ihren Hauptberuf bildet, 2. Handlungsgehilfen und Gehilfen in Apotheken, 3. Bühnen- und Orchestermitglieder ohne Rücksicht aus Kunstwert ihrer Leistungen, 4. Lehrer und Erzieher, 5. Schiffer auf deutschen Seefahrzeugen, sowie auf Fahrzeugen der Binnenschiffahrt, wenn sie gegen Entgelt beschäftigt werden und ihr regelmäßiger Iahresverdienst mehr als 2500 Mark, aber nicht mehr als 5000 Mark an Entgelt beträgt. Die Arbeitgeber werden hiermit nach Z 5 der erwähnten Verordnung ausgefordert, die neu versicherungspflichtigen Personen bei der unterzeichneten Ortskrankenkasse mittels vorgeschriebenen Formulars sofort zu melden. Kassen- mitgtieder, die in der Zeit seit Beginn des Krieges wegen Überschreitung der Einkommensgrenze von 2500 Mark aus der Kasse ausgeschiedeu sind, können binnen 6 Wochen nach Inkrafttreten dieser Verordnung die Wiederaufnahme als Mitglied beantragen, sofern sie beim Ausscheiden zu, Weiterversicherung berechtigt, und nicht nach dieser Ver ordnung wieder versicherungspflichtig geworden sind. Rabenau, am 5. Dezember 1918. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Lokales und Zächfisches. Rabenau, 6. Dezember 1918. Mitteilungen aus Her aatsritrung vom 28. November 1918. Vorsitzender: Bürgermeister Meier. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt der Vor sitzende den erstmalig 'wieder anwesenden, vom Militär entlassenen Stadtverordneten Wustlich. Hierauf erhält Kollegium u. a. Mitteilung a) von der oberverwaltungsgerichtlichen Entscheidung in der Steuersache des Pfarrers Sturm, h) von der Gründung einer Ortsgruppe des Reichs bundes der Kriegsbeschädigten, c) von der Bittschrift an die Generaldirektiou der Staatseisenbahnen um baldigste Einführung des Kraftwagenverkehrs zwischen Bahnhof Hainsberg und Rabenau, 8) davon, daß die Gemeindeschwester ihren Dienst am 1. Januar 1919 antreten wird. Zur Erbauung von Kleinwohnungen sind mit der Baugenossenschaft Dresden-Land erfolgversprechende Ver handlungen gepflogen worden. Auf von der Stadt käuf lich überlassenem Baulande will die Genossenschaft gegen 100 Wohnungen errichten, vorausgesetzt, daß auch die hiesige Industrie, die an genügend und entsprechenden Arbeiterwohnungen besonders Interesse haben muß, das Vorhaben der Genossenschast entsprechend unterstützt. Das von Stadt wegen zu bezeugende Entgegenkommen zur Verwirklichung der Planung ist in Grundsätzen sestgelegt worden. Sie sinden die einstimmige Genehmigung des Kollegiums. Soferu die Verhaudlungen mit der Baugenossen schaft zum befriedigenden Abschlusse kommen, würde die das Baugelände aufschließende Straße ausgebaut werden können. Die Vorarbeiten sollen so gefördert werden, daß nötigenfalls die Ausführung als Notstandsarbeit in Frage kommen kann. Zum Ersätze einer defekten Plakattafel und zur Auf stellung an der Bismarckstraße werden zwei Plakatsäulen bewilligt. Die Lieferung erfolgt anschlagsgemäß durch die Firma Windschild L Langelott-Dresden. Die Instandsetzung der Rathausturmuhr durch An bringung neuer Zifferblätter uud Stahlglocken sowie durch elektrische Beleuchtungs-Einrichtung wird genehmigt. Wegen der ungenügenden Beheizung der Küchen in zwei städtischen Wohnhäusern sollen geeignete Maß nahmen unternommen werden. Die zur Durchführung der reichsgesetzlichcn Erwerbs- losen-Fürsorge errichteten örtlichen Bestimmungen finden mit den festgesetzten Unterstützungssätzen Genehmigung. Die Zahl- und Kontrollstelle wird dem Holzarbeiterver band übertragen. In den Fürsorge-Ausschuß werden die Herren Fabrikbesitzer Heinrich Schunka, Robert Hünich und Bischoff als Vertreter der Arbeitgeber, die Herren Beier, Stolpner und Wustlich als Vertreter der Arbeit nehmer gewählt. Die Neuverpachtung der Garküchengerechtsame soll mit 1. Januar 1919 eintreten. Die Bewillkommnung der heimkehrenden Krieger will man vorläufig durch Errichtung von Ehrenpforten, Schmücken und Beflaggen der Häuser, Gewährung eines Geldgeschenkes und Entbietung eines öffentlichen Will- Kommensgrußes geschehen wissen. Die Veranstaltung einer offiziellen Begrüßungsfeier wird nach Lage der Ver hältnisse späteren Zeiten Vorbehalten. In Rücksicht auf die über die Stadtverordneten- Wahlen neuerschienene Verordnung wird die Beschluß fassung über die nötigen örtlichen Einrichtungen ausgesetzt. Die Prüfung der städtischen Kassen und Rechnungen soll zukünftig fachmännisch erfolgen. Stadtrat Bachmann hat aus Gesundheitsrücksichten um Entlassung aus seinem Amte gebeten. Sie wird unter Dankesworten des Vorsitzenden für die von Herrn Bachmann der Stadtgemeinde geleisteten uneigennützigen Dienste genehmigt. Die Ersatzwahl wird vertagt. Herr Stadtrat Bachmann verabschiedet sich darauf in bewegten Worten. Außerdem werden in nichtöffentlicher Sitzung erledigt 8 Steuer-, 2 Personalsachen, je 1 Armen- und Nahrungs mittelangelegenheit. * Auf regen Besuch von Seiten der Bevölkerung rechnet am kommenden Sonntag unser Kinderheim, das mit einer schlichten Darbietung an die Öffentlichkeit tritt. Um der Ordnung willen muß daran festgehalten werden, daß Kinder nur in Begleitung Erwachsener Zutritt haben. Beginn 3 Uhr, Ende gegen 6 Uhr. * Die aus dem Heeresdienst Entlassenen werden be sonders darauf hingewiesen, daß es zur Vermeidung des Verlustes von Ansprüchen an die Invaliden- und Hinter- bliebenen-Versicherung von Bedeutung ist, balmöglichst die Dauer der militärischen Dienstleistung in die laufende Quittungskarte eintragen zu lassen. Es geschieht dies unter Vorlegung des Militärpasses bei der sül das neue Arbeitsverhältnis zuständigen Krankenkasse. Seifersdorf. Bei der hiesigen Gemeindeverbands sparkasse wurden im Monat November 78 Einzahlungen im Betrage von 17 423,—M. gemacht, dagegen erfolgten 19 Rückzahlungen im Betrage von 4001,20 M. Hainsberg. Bei der Haiusberger Sparkasse wurden im Monat Novbr. d. I. 266 Einzahlungen im Betrage von 53 725,84 Mark gemacht! Rückzahlungen erfolgten 87 im Betrage von 26 662,78 Mk. Dresden. Das Vermögen des Exkönigs Friedrich August und der königlichen Familie ist auf Anweisung der Regierung mit Beschlag belegt worden. Es sind Vorkehrungen gegen etwaige Verschleppungen getroffen worden. Gegen Diebstähle sind Wachen gestellt. Dresden. Das Schützenregiment Nr. 108 ist als letztes Regiment am 26. November über die deutsche Grenze gegangen und in Aachen jubelnd begrüßt worden. Es wird über Linnich, München-Gladbach, Düsseldorf zurückkehren. Chemnitz. Die Sonntagsnummer der sozialdemo kratischen „Voiksstimme" enthielt nicht weniger als 25 Inserate, in denen öffentliche Ballmusik angezeigt wird. Altenberg. Das im „Alten Amtshause" untgebrachte Eisenbahn-Neubauamt das seit 1916 geschlossen war, hat seine Tätigkeit wieder ausgenommen, um die notwendigen Ergänzungen der Vorarbeiten uud kommendes Frühjahr den Ausbau der Anschlußstrecke Geising-Altenberg vor zunehmen. Die Erdarbeiten aus der Strecke sollen im März bezw. sobald der Frost aus der Erde sein wird, in Angriff genommen werden, sodaß im Herbst nächsten Jahres auch Altenberg seinen direkten Anschluß an das sächsische Eisenbahnnetz besitzen wird. Hoffentlich kommt nicht abermals ein Hindernis dazwischen. Grimma. Die Amtshauptmannschaft hat im Verein mit dem Arbeiter- und Soldatenrat das Verbot der Ab haltung jeglicher Tanzveranstaltungen für ihren Bezirk aufgehoben. Außerregulativmäßige Tanzvergnügen erfor dern die Genehmigung der genannten Behörde. Leipzig. Auf den Protest des Reichsgerichts hin sind die auf dem Reichsgerichtsgebäude vom Arbeiter und Soldatenrat gehißten roten Fahnen wieder einge zogen worden. Kleine Nachrichten. lieber die Haltung des Kronprinzen Rupprecht von Bayern während des Weltkrieges macht der „Bayerische Kurier" Enthüllungen, die in der gesamten politischen Welt Aufsehen erregen werden. Bereits nach der zweiten Sommeschlacht im Jahre 1916 hat der Kronprinz für einen Friedensschluß gesprochen. Auch in den ersten Monaten 1918 hat er sich mit Nachdruck für ein Frie densangebot eingesetzt. Er ist damit auch in schärfsten Gegensatz zu Ludendorf gekommen. Wie aus Lissabon gemeldet wird, hat Portugal etwa 420 Millionen Milreis Schadenersatzforderungen an Deutschland angemeldet. Die Liebknechtgruppe hat die Ausbreitung ihrer kommunistischen Propaganda auf das ganze Reich be schlossen. Sie will den Zusammentritt einer Nationalver sammlung, wie den Abschluß eines Friedens durch Massen propaganda bekämpfen. England will vorläufig die Dienstpflicht beibehalten, weil die Friedensbedingungen erst in einigen Jahren ganz zu erfüllen seien. Der französische Kommandant von Straßburg hat etwa 100 deutsche Bürger ausgewiesen und über die deutschen Linien abschieben lassen, darunter neun Do zenten der Straßburger Universität. Alliierte und amerikanische Truppen sollen zeitweise Berlin besetzen, um dort Polizeidienste zu versehen. Die „Morning-Post" meldet: Die Alliierten stellten ein Heer von 750000 Mann zusammen zur Besetzung Deutschlands und Beseitigung der bolschewistischen Ar beiter- und Soldatenräte. Eine polnisch-amerikanische Division von 70000 Mann soll Posen und Schlesien besetzen. Das Haupt quartier soll in die Stadt Posen kommen. Von einer Internierung der Heeresgruppe Macken sen wird endgültig Abstand genommen. Die Rückfüh rung der Truppen in die Heimat wird mit der Bahn und zu Fuß fortgesetzt. Eine größere Anzahl von For mationen hat bereits die deutsche Grenze überschritten. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 8. bis 14. Dezember 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. 8 Uhr: Besprechung des Jünglingsvereins im Pfarramt. Donnerstag: 8 Uhr Jungfrauenverein. Oelsa. Freitag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr- Beichte und heiliges Abendmahl (Pfarrer Sturm-Rabenau). Sonntag, nachmittag 2 Uhr: Predigtgottesdienst (Pastor Vetter-Kipsdorf). Seifersdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pastor Mosen-Dippoldiswalde. Somsdorf. Sonntag: VZd Uhr: Beichte und Abendmahlsfeier Pastor Müller-Hainsberg). 9 Uhr Predigtgottesdienst (derselbe). Mittwoch: VZ8 Uhr Betstunde.