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Rabenauer Anzeiger : 03.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191812034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19181203
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19181203
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-03
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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Eine Stiefmutter. Von I. Zunk - Friedenau. lNachdr"" verboten.) „Der Frauen Liebe nährt das Kind; den Knaben zieh« am besten Männer." Dieses Goethewort hat in den vier Kriegsjahren, da Vaterhilfe dem Hause fern bleiben mußte, viel von seinem Prägungswerte eingebüßt. Die Mütterlichkeit und die Mutterliebe, beides Gefühle aus der innersten Kraft des Weibes, sie haben hergehaltsn bei den Verheirateten und den Ledigen zur Erziehung der Kinder. Und nicht immer war beiden die Pflicht leicht, und ihre Tagesuhr rann selten durch ungetrübte Stunden. Der alleinstehenden Frau begegnen heut nicht mehr die großen Vorurteile früherer Zeiten; ihre Kriegsarbeit hat denen ein Garaus gemacht. Und doch nistet manches Mißtrauen auch in unseren Tagen noch fort in d^n Ge mütern und erschwert das Leben vieler Frauen, macht ihr Dasein zu einem Dornenwege des Schicksals. Nur durch die Verblendung des Urteils, mit dem seit Jahr hunderten gerechnet wird. Bei der zweiten Frau, der Stiefmutter. Und woher stammt diese Voreingenommenheit, diese Parteilichkeit, die sich fast jedem Weibe entgegenstellt, das der Mann erwählt, um den Platz einer Dahingegangsnen auszufüllen? Der Grund liegt wohl weit zurück. Schon die ältesten Märchen und poetischen Erzählungen dichten der zweiten Frau, der „bösen Stiefmutter", Unduldsam keit, Härte und Grausamkeit an. Was Boses ersonnen werden kann, ein Kind zu quälen, der Stiefmutter haftet es an. Gedankenlos trug Geschlecht um Geschlecht die Mär es weiter, von einer Kinderstube zur anderen, in ahnungslose Seelchen hinein, sie mit Befürchtungen vergiftend. Björnson sagt einmal: „Eine Mutter leidet von dem Augenblick an, wo sie es wird," bei der zweiten Frau trifft das fast ausnahms los zu. — Dei Tod oder die Gewissenlosigkeit hat ein Haus vereinsamen lassen, die Wirtschaft führerlos gemacht, die Kleinen und Größeren der Erzieherin beraubt. Diesen vielseitigen Platz soll die zweite Frau ausfüllen. Einen Ersatz soll sie bieten, schon von vornherein mit Kritik be droht. Der jüngere oder ältere Mairn, de>- sich nach einer neuen Kameradin fehnt, >ine Weggenafsut erqaql, der verschanzt sich oft doch bänglich hiurer ein e orqeben: „nur um den Kindern eine Mutter zu bringen", lut er den Schritt. Wie zur Entschuldigung den anderen gegen über. Da wartet dann ein ganzes Haus mit Wünschen auf die arme Zweite! Eine gute Erzieherin soll sie den Sprößlingen werden, eine tüchtige Wirtschafterin, aber natürlich auch das liebende Frauchen, dem der Gebieter der Herr und König ist. Und wie ost ist da nicht mancher Tapferen, die mit viel, viel Liebe und frischem Mut in ihr neues Leben hineindachte, die heißersehnte Glückselig, keit zur Bitternis, zum Kampfe geworden, der frühzeitig müde machte und rüstige Kräfte brachlegte! Stille Hel dinnen sind unter ihnen gewesen, besonders in den Wirren der Kriegsnot: fehlte ihnen doch gänzlich der Trost des Sichaussprechenkönuens friedlicher Tage. Der Gatte ließ sie allein mit den großen und kleinen Nöten, und die echte, rechte Frau kürzte ihm auch die wenigen Urlaubswochen nicht, durch Klagen und Jammer über häusliche Dinge. Grade die Stiefmutter hat doppelt zu kämpfen und zu leiden gehabt unter den bedauernden Blicken und Worten der Freunde und Dienstboten, die in ihr nun „die Fremde" sehen, „die an verwaister Stätte, ckebeleer waltet" Tritt sie in ein Heim mit ganz kleinen Kindern, ist ihr Los das glücklichere. Hier hat der Zweifel noch seine Saat nicht streuen dürfen, hier findet sie liebebedürftige Seelen, die sich ihr erschließe». Sie kann Zärtlichkeiten geben, sich leicht Herzen erobern. Schwieriger wird ihre Ehe kann in Scherben brechen, wenn sie, beim Einzug ins Gatten- ;aus, ein altes, selbstherrliches Faktotum vorfindet. Eines, das gar die „Selige" miterzogen und ihr auch später das Geleit gegeben hat. Sie ist ein Stein des Anstoßes und Aergernisses für dies junge Glück, und ein Erinnern an die „gute, erste Gnädige" der erste Wcrmutstropfen im Lecher der Freude der zweiten Frau. Wie eine Unge rechtigkeit gegen die Tote beurteilt solch eine unentbehr liche Stütze ^ie Nachiolgerin in der Liebs des Gatten. Da ist eine feste Hand vonnöten, die gleich zu Beginn des neuen Lebens allein die Zügel in die ^anb nimmt, falsches Mitleid zerdrückt und ein Keldopfer nicht scheut» um der ' lteu einen anderen Platz zu suchen. Aerger und boshafte Blocke, üble Nachrede und Beeirümsfung der Kleinen spurt solch ein energisches Handeln. Auch den etwaigen verwandten, den Freunden gegenüber muß die zweite Frau ü;re Stellung wahren. Trifft sie da doch wohl manch einen, der Tochter oder Nahestehende besitzt, die sich, seiner Meinung nach, viel besser geeignet hätte, die Lücke im Hause des Einsamen zu füllen. Gott sei Dank, bringt das Leben auch Beispiele idealer Freundschaften einer zweiten Frau zu den Kindern der ersten. Wieviel Herzeleid aber aus dem Wege lag, ehe die glatte Bahn gekommen, danach fragt niemand. Soll es auch nicht, denn die, die es ertragen, tat es still und heimlich. Und in unseren Zeiten besonders, denn da ge sellt sich doch häufig genug der Kampf ums tägliche Brot zu all den anderen Sorgen Und solch eine Frau arbeitet im Kreise der Familie vielleicht härter und anstrengeuoer, als sie es je als Haustöchterchen geübt hat. Sie, die von einem seligen Leben an der Seite eines geliebten Galten geträumt hat, muß ohne seine» Beistand in der rauhe» Wirklichkeit die ernstesten Pflichten erfüllen. Wohl ihr, wen» gute Nerve» in einem gesunden Körper sie darin stütze». Beides braucht sie, um, wie die rechte Mutter, mit weiche» Finger» ^ie Pflänzlein der Unbotmäßigkeit und die Wuwer- blumen Trotz lind Eigensinn aus de» jungen seeleii zu entfernen und sicheren Boden für gute Eigenschaften zu fertigen. Achtung soll sie fordern, die Kinder so leite», als ob es selbstgeborene wäre», und nicht um des liebe» Friedens willen Sünden beschönigen und vertusche». Aus-dem-Wege-Räumeii, Vorbeugen, das ist auch hier der Ausweg, der viele Fallstricke erspart. Dankbarkeit wird dann der heimkehrende Mann in seinem Herzen gegen sie fühlen, Liebe, die nicht nur bewundert, sondern yochpellt allen gegenüber. Schwer war's schon im Frieden, aber doppelt schwer ist's im Kriege für die zweite Frau, ihr Leben harmonisch ausklingen zu lassen. Angeborene Mütterlichkeit ist die schönste Feengabe, die einem Weibe in die Wiege gelegt wird, denn nur ihr ist es möglich, eine Ehe zu erleben, von der Marie von Ebner-Eschenbach sagt: „Soviel die Erde Himmel sein kann, soviel ist sie es in einer glücklichen Ehe". Und dann wird mit vielen Vorurteilen auch das gegen die „böse Ltieunutter" entschwinden müssen. Bekanntmachung. 1. Die Zivischettscheine für die5"/o Schuldverschreibungen der VIU. Kriegs anleihe können vont 2. Dezember d. Zs. aö in die entgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen", Berlins 8, Behrenstraße 22, statt. Außerdem übernehmen sämtliche Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 15. Juli 1919 die kostenfreie Vermittlung des Umtausches. Nach diesem Zeitpunkt können die Zwischenscheine nur noch unmittelbar bei dec „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen" in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Beträgen und innerhalb dieser nach der Nummernfolge geordnet einzutragen sind, während der Vormittagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen; Formulare zu den Verzeichnissen sind bei allen Reichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine^.r e ch t s oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Der Umtausch der Zwischenscheine für die l/i/Zo Schatzanweisnngen der VIII. Kriegs anleihe und für die 4 Vr o/o Schatzanweisungen von 1918 Folge VIII findet gemäß unserer Anfang d. Mts. veröffentlichten Bekanntmachung bereits seit dem 4. Movember d. Zs. bei der „Umtauschstelle für Kriegsanleihen", Berlin 8, Behrenstraße 22, sowie bei sämtlichen Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung statt. Von den Zwischenscheinen der früheren Kriegsanleihen ist eine größere Anzahl noch immer nicht in die endgültigen Stücke umgetauscht worden. Die Inhaber werden ausgefordert, diese Zwischen scheine in ihrem eigenen Interesse möglichst bald bei der „Umlauschstelle für Kriegsanleihen", Berlin 8, Behrenstraße 22, zum Umtausch einzureichen. Ai die WkehrMii Krieger! Die langersehnte Heimkehr ist emgetreten. Zwar kommt ihr nicht als Sieger wieder, Eure Waffenehre, Euer Waffen ruhm aber sind unbefleckt und werden in der Geschichte unauslöschlich bleiben. Voll dankbarer Freude grüßt Euch die Heimat, die äußerlich zwar noch immer das traute Gesicht, innerlich aber so manche Veränderung erfahren hat. Mag der Ausblick in die Zukunft gegenwärtig auch nicht gerade ermutigend sein, mag das Gedenken an Ge fallene, an noch leidende Kameraden manche schmerzliche Empfindung bei der Rückkehr in Euch auslösen: Die Hoffnung auf ein baldiges Wiedererstehen der Heimat, auf Zeiten, die die trüben Stunden der Kriegsjahre ver gessen machen, kann und soll Euch bleiben. An Eurer Mitarbeit wird es gelegen sein, Ruhe und Ordnung im Innern aufrecht zu erhalten, die Erschwernisse nach außen recht bald abzutun und die weitere wie die engere Hei mat wieder zu dem werden zu lassen, was sie Euch vor dem Kriege gewesen ist. Voll Dankbarkeit rusen wir Euch „Herzlich willkommen" zu/ Voll Dankbarkeit werden wir jederzeit der Opfer gedenken, die Ihr für die Daheimgebliebenen gebracht habt. Mögt Ihr Euch recht bald heimisch fühlen unter uns! Möge Euch Glück und Wohlergeheu ein reicher Vergelter sein für das Ausgestandene. Für die Einwohnerschaft zu Rabenau: Meier, Bürgermeister. Berlin, im November 1918. Reichgimlk-MMimum. Havenstein. v. Grimm. Von Dienstag, den 3. ds. Mts. ab stelle ich wieder einen großen Transport vorrüzliches Wekvisk, hochtragend und frischmelkend, bei mir zum Verkauf. Auf diese Kühe gemährt der Sächs. Viehhandelsver band den Landwirten 20°/« Ankaufsbeihilfe. Die vorgeschricbeuen Ankaufsbescheinigungen sind vorzulegen. Hainsöerg. UM »''2» Emil Käüner. Die neuen Postgebühren, gültig ab 1. Okt., Stiiek 15 Pfg. sind zu haben bei Rux ^.nllol'8, Nucbiünstcrei. lleibkeuien, Fleischhammer, Holzkohlenka sten, Ouirle und Küchenschneide- messer empfiehlt Rox^Voitsmuno vorm. Mar Wünschmann. Siegellack in den Farben rot, braun und schwarz empfiehlt Kob, vorin. Herm. Eisler. 1Kutscher wird gesucht. kvlvvnmüklv ist zu verkaufen. Felsenmühle Spechtritz. Naunvi* u wegen Anschaffung eines stärkeren zu verkaufen. Rabenau,Markt 5. Kebraueklk öklMküe, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Hantzschmann, Bismarckstr. 246. llec festigt »WeHmter? Angebote an L'elsanmülü« 8p«vktrit2. Gelmtzte MWWm kauft, repariert und richtet ganz neu her U^vuvv, Dresden-Cotta, Hölderlinstr. 2511. Ammerlsule suchen Li-nvtl Volk L Viv., lllainölsu. für die Sächsische Landeslotterie 1. Klasse Ziehung am 4. und 5. Dezember empfiehlt kual RorKoastorn. kiMMsMe bei Fritz Pfotenhauer,
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