Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 24.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191812245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19181224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19181224
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-24
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
auch die privaten Automobilbesitzer werden lieber selbst ihre Wangen lenken, als einen eigenen Fahrer an stellen, der mehr Lohn verlangt, als sie vielleicht selbst verdienen. Der kleine Handwerker, der früher ein bis zwer Gesellen beschäftigte, wird dis Wiedereinstsl- lung dieser möglichst lange hinauszögern, wenn ihm srn Tagelohn von 20 und 25 Mark abverlangt wird. Aus die Dauer werden sich diese Forderungen na türlich nicht aufrecht erhalten lassen. Die bittere Not, die sa kommen mutz, wird alle noch so schönen Mindest lohn-Bestimmungen nstürzen lassen, denn Arbeits losigkeit ist der Feino jeder Organisation, und letzten Endes werden die Arbeiter bei der Unvernunft solcher Lohnforderungen die Leidtragenden sein. GEMßs. (N Der Mörder seiner Ara«. Vor dem Schwur gericht in Weimar hatte Ich der Nevierjäger auf dem Rarsfeldr/bei Frankenhausen, Oskar Helke, wegen vor sätzlicher Tötung zu verantworten. Er lebte mit seiner Ehefrau in Unfrieden. Am 26. Juli wollte er in den Forst und bat seine Frau, ihm Kaffee mitzugsben. Diese entgegnete ihm, er solle sich diesen von seiner Geliebten kochen lassen, spektakelte, schob ihn zur Tür hinaus und spie ihn an. In seiner Erregung nahm er seinen Genickfänger und stach zweimal nach dem Kopfe der Frau, sie an der Schläfe verwundend. Dann zog er den Revolver und schoß nach dem Kopfe. Die Frau brach tot zusammen. Der Angeklagte nahm den Revolver und legte ihn dieser an die Hand, um einen Selbstmorv vorzutäuschen, ging nach der Oberförsterei und meldete, seine Frau habe sich erschossen. Erst nach einigen Tagen legte er ein Geständnis ab. Das Urteil lautete unter Zubilligung mildernder Umstände auf vier Jahre und sechs Monate Gefängnis. Mr SM Weil. * NeSer Geschmack soll mau nicht sireiten.Jn ver schiedenen deutschen Großstädten werden jetzt von „flie genden Händlern" Postkarten mit SPottvildern auf den Kaiser verkauft. Auf der einen sieht man in ungeschul ter Anstreichermanier grob gezeichnet, den Kaiser in einem Boote der Insel Korfu zusteuern, dabei die Inschrift: „Es ist erreicht." „Meine Zukunft liegt im Wasser." Eine zweite Karte zeigt „Wilhelm II. aus Wanderschaft" nach Holland, daneben einen witzlosen Spottvers. — Unter der Herrschaft der alten Monarchie aalt es für unwürdig, unsere Feinds zu verhöhnen, jetzt kann man mit der Verhöhnung des eigenen ent thronten und wehrlosen Monarchen ein glänzendes Geschäft machen, denn die Karten finden reißenden Absatz. Der Geschmack ist in den vier Kriegsjahren leider nicht besser geworden. * Lie beleidigten Pioniere. In Osnabrück hatte der A.» und S.-Ral die weibliche Bevölkerung vor der Einschleppung von Volksseuchen gewarnt. Das am Tage der Bekanntmachung einziehenoe Pionierbataillon 30 fühlte sich getroffen und in feiner Ehre gekränkt. Das Bataillon zog daher mit Gewehr, Musik vorauf, zum Hauptquartier des uav SvldutraratV, zum Schloß. Hier versicherte man den Soldaten, daß der der Veröffentlichung jede verletzende Absicht fern gelegen habe. Die Aussprache dürfte zu beiderseiti ger Zufriedenheit verlaufen sein; denn unter schmet ternder Marschmusik, abwechselnd mit fröhlichem Ge sang, marschierte das Bataillon wieder nach seinen Auartteren zurück. * Durch Explosion einer Granate wurde ein in Galstedt liegender Soldat sehr schwer verwundet. Er sand eine Bombe und nahm sie in die Hand. Als er mit seinem Taschenmesser an dem Geschoß schabte, explodierte dieses. Dem Soldaten wurde die eine Hand saft abgerissen und die andere Hand schwer verletzt. Auch kms Gesicht wurde in Mitleidenschaft gezogen. * Die Dummen werden nicht alle. Kommt da kürzlich eine Händlerin (Zigeunerin) zu einer Eigen tümerfrau in einer Ortschaft bei Demmin und bietet ihr Ware an. Di« Eigentümerin will die Händlerin Vie WMr MgMöM. Roman von WiltzelM Jordan. „Wahrend deiner Haft sah ich die Baronin Sarwitz. Sie war kehr, fahr bekümnwrt — um,deinetwillen, Georg. Ich versprach auch, ihr sofort Nachricht zu geben, wenn das Urteil gefällt sein würde, und ich habe ihr heute noch Nev Kura telegraphiert." „Ach, sie ist in Nevburg, das ist gut, das ist sehr gut!" — „Go meinte Hr Bruder auch, obgleich es ihr sehr schwer wur^e, hier fortzugehen." — „Schwer? Das begreife ich nicht, alles mutz sie doch hier fortgedrängt haben." Ennüorfs Stimme klang gereizt und nervös. Auf Bern hards freier Stirn zeigte sich plötzlich eins tiefe gerade Falte. Seine Angen blickten mit einem ihnen sonst fremden, fin stern Ausdruck an dem Freunde vorbei ins Leere. Mötzlich hob Enndorf den Kopf. „Hat sie dir etwa einen Auftrag für mich gegeben — hie Baronin?" fragte er mit scharfer Stimme. Bernhards Mick kehrte zu Enndorf zurück und haftete erlist fragend auf ihm. „Nein, Georg, aber st« wahr sehr, sehr bewegt, und — lvenn du wirklich reisen willst, möchte ich dich fragen: hast du ihr irgend etwas sagen zu lassen? Ich stelle mich ganz zu deiner Verfügung." Enndorf schwieg einen Augenblick. Dann wandte er sich mit einer heftigen Bewegung *u Bernhard und legte Lie Han- auf seine Schulter. „Bernhard, ich darf dir ver- trauen, ohiE eine Indiskretion damit zu begeben! Tw weißt, denke ich, daß dir unsinnigen Gerüchte, die mich mit -sm Tode des Barons in Zusammenhang bringen, Ären nichts als unsinnige Gerüchte sind. Aber du weißt nicht, daß die Baronu» «ulervmgs ua Begriff stand, ihren Mann zu Verlassen, was »urch seine staswekannt geworden« Hanö- lrnigsroM- ihr gegenüber reichlich motivurt erscheint. Nun — mi Mem Abend hat sie mir ihren Einschluß mitgetestt — es sind zwrichen uns Worte gewechselt worden, an welche sie vielleicht bestimmte Erwartungen für die Zukunft knüpft. Ich weiß nicht, ob ste, «L» Fra«, es sich klar macht» idaß dies« GrwarWNgen sich jetzt uMnöslich erfuken können. Mveifen, indem sie sägte, ihr setM Wes SchwekM und eine Kuh krepiert, sie sei behext und habe kein Geld zum Kaufen. Dies war für die Zigeunerin Was ser auf dis Mühle und sofort wußte die Zigeunerin ein Allheilmittel gegen Hexerei. Sie ließ sich ein ganz neues wollenes Tuch und dazu 150 Mark geben. Bas Geld wickelte sie in das Tuch und nach 14 Tagen sollte die Eigsntümsrfrau an einem näher bezeichneten Orts beide Gegenstände wieder in Empfang nehmen, aber vorher die Gegenstände um Himmelswillen nicht berühren und dann würde die Hexerei von ihrem Grundstück endgültig verschwinden. Prompt nach 14 Tagen wurde an dem fraglichen Orte nach den bei den wertvollen Gegenständen nachgesehen, natürlich wa ren sie dort nicht mehr vorhanden. * Wurst wider Wurst. Ein Landbewohner kam neulich nach Stockholm, um eine Partie Weizenmehl, etwa 70 Kilogramm, zu verkcmssn. Er fand in einem Konditor einen Käufer, der ihm das Mehl für 4,50 Kronen das Kilogramm abnehmen sollte. Als er aber mit seiner Ware zum Konditor kam, zahlte ihm dieser nur den Höchstpreis. Der junge Mann erhob Einspruch, aber der Käufer drohte mit der Polizei, und von nebenan Höris man, wie eine Frauenstimme die Polizei anriss. Der Landmann fand es nun gut, mit dem erhaltenen Betrag zu verschwinden. Als er heraus war, klingelte er seinerseits das Le bensmittelamt an, und erzählte, was ihm passiert war. Das Amt war bald bei dem Konditor und be legte das Mehl mit Beschlag. Nun mutz der Konditor Hohs Strafe zahlen und erhält kein Mehl mehr zu geteilt. * Lothringische Familien bleiben bei ihren Män nern. Das 2. lothringische Regiment Nr. 131 ist nach Gößnitz verlegt worden. Einen eigentümlichen Anblick bot der Einzug der Soldaten dadurch, daß zahlreiche Familien aus Lothringen mit eitrafen, dis sich von ihren Feldgrauen nicht trennen und nichts von der Besitzergreifung ihres Heimatlandes durch die Franzosen wissen wollten. * Mord an einem Förster. Im Stadtforst Heilen- berg wurde der Gemeindeförster a. D. Treskow von Wil derern erschossen. Am Tatort fand man Gegenstände, die darauf schließen lassen, datz die Wilderer mit Mi- litärgewehren ausgerüstet gewesen sind. * Ten Bruder erschossen. In Gerlingen han tierten zwei Brüder mit einem Armeerevolver. KlSZ- lich krachte ein Schuß und einer der Brüder^ der .so eben aus dem Felde gekommen war, sank, in die Brr st getroffen, schwer verletzt nieder. Man brachte ihn in Krankenhaus, wo er bald starb. * Nm 169 Mark. Seit Donnerstag Nachmittag vermißt man den Geldöriefträger Robert Menzel vorn Sprottauer Postamt. Er kam am Donnerstag Nach mittag auf das Amt, um abzurechnen, wobei er be merkte, daß ihm etwa 1000 Mark fehlten. Er nahm sich diesen Verlust so zu Herzen, daß er sich entfernte und sich entweder ein Leid angetan hat oder in geistiger Verirrung umhericrr. * Doppelmsrd. In Pohdritz bei Naumburg a. V. ist ein Doppelmord verübt worden, dem das Sparham- schs Ehepaar zum Opfer gefallen ist. Aus Anlatz der wollte der stellvertretende Gemeindevor steher in das Sparhamsche HauS eintreten, fand aber die Türen verschlossen. Dies veranlaßte ihn, sich Hilfe zu holen. Ms man die von innen verschlossene Tür erbrochen hatte, fand man im Hausflur ein blut beflecktes Beil. In der Stube lag Frau Sparham, in einen Pelz eingehüllt, erschlagen, die Leiche des Mannes fand man in der Kammer un er Säcken versteckt. "Zusammenstoß zweier Trnppentransportzüge. Zwei Truppentransporte, dis mit bayerischen Trup pen besetzt waren, sind auf dem Bahnhof von Salzbad an der Mur infolge falscher Weichenstellung ineinan der gefahren. L chs Wagen des ersten und die Loko- motive des zweiten Zuges wurden zertrümmert. Meh rere Soldaten sind tot, eine grotze Anzahl schwer verletzt. * 15 Todesopfer und 21 Schwerverletzte bat nach den bisherigen Feststellungen des Leichenschauhauses der CHausieestraße in Ein AnnLhenmgKverluck) von Einer Seit« wäre so viel wie ein invvalischer Selbstmord. Du begreifst das, nicht lvahr?" Bernhard neigte stumm den Kopf. „Willst du der Baronin meinen Abschiedsgruß bringen, Bernhard? Ich spreche mit voller Ueborlegung und mit vollem Nachdruck: meinen A b s ch i e d s grüß!" — „Willst du ihr nicht diesen Gruß schriftlich senden, Georg? Du weißt, daß er mit unbe dingter Sicherheit durch mich in ihre — und nur in ihre Hände kommen würde. Wenn die Sachen io stehen —" „Sie stehen gar nicht, Bernhard; es waren eben nur Worte, nichts als das, und keine bindenden Worte! Ich wüßte gar nicht, Was ich ihr schreiben sollte — der Brief würde mich sogar in die größte Verlegenheit versetzen. — Mein Abschiedsgruß — damit ist alles gesagt, und wenn du der Uebcrmittler desselben sein willst, bin ich dir dank bar. Aufrichtig gesagt, der bloße Nams Sarwitz schon ver ursacht mir einen förmlichen Kramps; es kostet mich lieber- Windung, ihn auszusprechen. Und sie ist eine schöne, reiche, unabhängige Frau, vor der das Leben jetzt wie eine sonnige Wiese liegt. Warum sollen wir uns denn gegenseitig quälen! Bah -- wenn du mir einen Gefallen tun willst, so sprich nicht mehr von dieser Sache, lasse sie uns als abge macht betrachten. Machen wir lieber Reisepläns, das ist wahrhaftig das einzige, was mir übrig bleibt. Du bist der- stimmt, Bernhard, du antwortest mir nicht. Ach, alter Junge, ich sage dir, danke Gott, daß du nicht in meiner Haut steckst/-. Die nervöse Erregtheit, in die Enndorf sich hineingeredet hatte, rötete sein blasses Gesicht. Er warf Karten und Reisebücher durcheinander, schlug hier und dort eine Seite auf und machte Bernhard irgend eine darauf bezügliche Mitteilung, die dieser mit dem unbehaglichen Gefühl anhörte, daß eS zwischen ihm und Enndorf wichti gere Dinge zu besprechen gäbs, daß er aber das rechte Wort, Liefe Dinge zu nennen, nicht finden könne. 43. Kapitel. Der Nchenschälwald, der sich bis dicht an daS Oder- Mer herabzog, war mit den ersten frischgrüncn Blättchen * Bon Italien bis Posen in 16 Jahren. Eine Leserin stellte der „Koschminer Zeitung" eine Ansichts karte zu, die eigenartige Schicksals erlebt haben muß, ehe sie tu die Hände der Adressatin, Frau Lehrer Schneider in Koschmin, gelangte. Besagte Karte ist am 20. Juli 1802 — wir bitten die Jahreszahl zu beachte» — von Frl. Johanna Jahnis in Italien ge- sch'rieven und am gleichen Tage dort abgestempelt wor den. Am 22. Juli 1902 ist sie laut Aniünftsstempel in Koschmin abgestempelt, aber scheinbar nicht bestellt worden. Nunmehr aber ist sie mit dem Aufgabestempel vom 5. 12. 18 aus Cöln versehen, am 8. 12. 18 glück lich an bis Adessatin gelangt, hat also zu ihreinv Wege nicht weniger als 16 Jahre gebraucht. . ° Militärverwaltung ist mobil, tue ein jeder desgleichen. Ans den Vrmeevorräten wird bekannt lich jetzt nach Möglichkeit Leder, Schuhzeug, Unifomen- uberfluß und Tuch zur Verwendung für bürgerliche Bekleidung abgegeben. Das soll nicht so aüfaefaßt werden, als könnten jetzt die hohen Preise hoch ge halten oder gar noch höher geschraubt werden. Edel! ^"sch, hilfreich und gut, dies Losungswort Kaiser Friedrichs wollen wir doch nicht vergessen, denn ^.^ziert die Republik nicht weniger, wie das Kaiser- MMWG „ Norwegens Bevölkerung. " — Nach der letzten Volkszählung, dke Ende 1917 stattfand, betrug dis Bevölkerung Norwegens 2 632 010 Einwohner, 1910 betrug die Bevölkerung 2 357 720 Menschen. Die Steigerung beträgt also 10,8 v. H., und zwar für die Landbezirke 9,4, für die Städte 14,5 Prozent. ft --- 80 999 Faß Heringe für TentsHlanv. Nach Ler norwegischen sozialistischen Presse wird die Regierung Norwegens uns mit Heringen aus Heeresbeständen be liefern. In Stavanger sollen 50 000 Fatz liegen, deren Abtransport nach Deutschland in Vorbereitung sei. ---- Größtes Pflichtbewußtsein. Ein vollständiger Zusammenbruch unseres Wirtschaftslebens läßt sich da durch vermeiden, daß jedermann im Bewußtsein deA ungeheuren Ernstes der Lage voll seine Pflicht tut« Das Reichsdemobilmachungsamt in Berlin telegraphiert! „Erschütterung des Wirtschaftslebens durch Waffenstill- standsdedinguugen, in vielen Fällen äußerst gesteigert durch übertriebene Lohnforderungen und geringe Ar beitsleistung. Besonders schlimm Kohlenlage. Ich er suche, solchen dort auftretenden Erscheinungen, die schnellem Zusammenbruch zuführen, entgegenzutreten." Wir können es uns in dieser Zeit, in der unserer Wirtschaft der Zusammenbru chdroht, nicht leisten, in unserm Arbeitseifer nachzulassen: nur größtes Pslicht- Sswnßtseln, stärkste Arbeitsanspannung, eiserne Dis ziplin aller können das Volk retten. Jedermann mutz wissen, datz er jetzt ganz persönlich Lie Mitverantwor tung trägt für Sein oder Nichtsein unseres Volke- and in erster Linie auch seiner selbst. Aufklärung und Stärkung des VerantwortlichkeitSgsfühls ist jetzt leds»- manns Aufgabe. ---- Gebührenfreier Postverkehr für die Besatzungen »er vcirtsehen Kriegsschiffe. Mit den an Bord ver- bllebenen Besatzungen Ler infolge des Wasenstillstands- oerkrages nach England oder anderen Ländern über geführten deutschen Kriegsschiffe ist gebührenfreier Post verkehr wie für Kriegs- und bürgerliche Gefangene km Auslands zugelassen. Das Nähere ergibt sich aus dem Aushana? in den Postschalterräumen. ... Was mHi jOttmann weH. Der neuen Reichs-Umsatzsteuer, die von allen Ge- werdetretdenden und Landwirten zu entrichten ist, unterliegen auch Waren, Vst welchen nichts verdient wird. Nach einer endgültigen Entscheidung kommt es nur auf die Höhe des Umsatzes an, nicht auf die Höhedes Verdienstes. Rechnungen werden um so höher, se länger sie laufen, Zeitungs-Anzeigen um so billiger, je öfter sie wiederholt werden. Wie mir einem omtrgen Schleier überdeckt. „Laub" konnte man dieses Blattwerk noch nicht nennen, und ein schattiges Plätzchen, wo sie vor den warmen Strahlen der Frühlings sonne geschützt geivesen wären, fanden die beiden Frauen auch nicht, die am Ufer entlang darunter hingingen. „Weiterhin kommt eine Fichtengruppe," sagte Frau von Hartringen zu ihrer jungen Begleiterin, „dort wollen wir ausruhen, da ist es schattig." „O, ich bin gar nicht müde," meinte diese, „sieh doch diese Masis von gelben Himmelschlüsseln und lichtblauen Leberblümchen! so dicht sah ich sie noch nirgend, der Wald boden ist ja wie mit einem Teppich bedeckt." Obgleich sie schon einen großen Strauß der bunten Frühlingsblumen trug, verließ sie doch wieder den Weg und begann noch mehr davon zu sammeln. „Hier im Schatten gibt es auch noch ein paar verspätete Schneeglöckchen," mgte sie, „die müssen mit in meinen Strauß." Frau von Har- tringen blieb stehen und sah ihr lächelnd zu. „'s ist eine alte Geschichte, Lenchen, je mehr man hat, je mehr will man haben — nun freilich, wenn man's so leicht erreicht, wie du deine Blumen —" „Und wenn man solche Freude daran hat, Schwester l Bei uns in Kurland kam alles viel später und blühte auch nie so reichlich." — „Ja, bei Euch in Kurland! Davon sollst du mir nun erzählen, deshalb gestatte ich mir ja den Luxus eines so weiten Spazierganges heute am Wochentage. Und nun läufst du hinter den Blumen her, als wärst du wieder zwöO Jahre alt geworden, und die alte Schwester könnt« nun sehen, wie sie ihres Wildfanges wieder twbhaft würde." Helene kehrte lachend auf den Weg zurück. „Schilt nicht, sonst denke ich, du weißt nicht, wie ftoh ich bin, wieder im lieben Schlesien zu sein." — „Man braucht dich nur an zusehen, Lenchen, um das wissen. ES war aber auch eine arg« Enttäuschung, als wir dich damals im Winter erwar teten, und dann ft's Absage kam." — „Freilich, auch mir wurde damals das Herz schwer — aber doch möchte ich ge rade diese letzte Zeit in Kurland nicht missen. Nie in mei nem Leben habe ich so sehr das Gefiihl gehabt, nützlich, ja nötig an meinem Platze zu sein. Du kannst dir gar nicht borstellen. Schwester, was für ein Engel die Baronin war-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder