Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 28.11.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191811283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19181128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19181128
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-11
- Tag 1918-11-28
-
Monat
1918-11
-
Jahr
1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Republik und Recht. Veber die erste Auseinandersetzung zwischen der Republik Sachsen-Meiningen und dem Prinzen Ernst Von Meiningen wird uns noch folgendes mitgeteilt: Der erste Rechtsvertrag zwischen einer neuen Re publik und einem Angehörigen des bisherigen Herrscher hauses ist in Meiningen abgeschlossen worden. Dort hat der noch nach dem alten Wahlrecht gewählte, aber jetzt republikanische Landtag, der fast zur Hälfte aus Sozialdemokraten besteht, einstimmig dem Prinzen Ernst von Sachsen-Meiningen, Thronfolger und jüngerem Bruder des bisherigen Herzogs Bernhard, gegen dessen Thronve^-cht aus dem staatlichen Domänen-Vermögen eine Ach.ndungs umme von 4 500 000 Mark bewilligt, damit, wie ein Redner ^agte, dieser feinsinnige Mann wie bisher Wester leben könne. — Prinz Ernst von Meiningen, der mit einer Tochter des Schriftstellers Jen,en (Katharina, Freifrau von Saalfeld) vermählt ist, steht im 59. Lebensjahre und wohnt seit Jahren in München. Einer seiner beiden Söhne ist im Kriege gefallen, ebenso sein jüngerer Bruder, Prinz Friedrich, bei Lüttich. Der Vorgang zeigt, daß auch zwischen neuem und kltem Regime ein Rechlsboden zu finden ist. Alle deutschen Bundesstaaten yaoen jetzt eine neue Staatsform erhalten^ auch die Pausastädte, die schon Republiken waren, die der so zialistischen Republik. Nur in Baden soll erst die am 5. Januar 1919 zu wählende Nationalversamm lung einen definitiven Beschluß fassen. Bis dahin nennt sich die Negierung in Karlsruhe eine proviso rische. Es ist zeitgemäß, daran zu erinnern, das; auch in der großen franz, -schen Revolution erst die Be schlüsse der Nationalve.jä. nmlung und dann die Nutz anwendungen erfolgten. Man achtete sehr darauf, für jede Neuerung einen RechrStitel zu haben, das heißt einen Gesetzesbeschluß der erwählten Volksvertretung. — Wie die Staaten, werden sich auch die politischen Parteien neue Namen geben. Die alten Namen ent sprechen den heutigen Verhältnissen nicht mehr. Nene und alte Verwaltung sind im allgemeinen bisher ohne Schwierigkeiten mit einander ausgenommen, soweit die laufenden Geschäfte M erledigen waren. Tas konnte um so eher geschehen, als eine Hauptaufgabe der Arbeiter- un'o Soldatenrate in der Kontrolle der bestehenden Verwaltung zu suchen ist. Die Bekanntmachungen der lokalen Behörden sind jetzt vielfach von den Vorsitzenden der revolutionären Räte mit unterzeichnet, die sich Wohl überzeugt haben, daß alles ordnungsgemäß zugeht. Mehrfach sind ein zelne Kommunalbeamte von ihren Posten geschieden; ob vorübergehend oder dauernd, bleib.t aüzuwarten. In ländlichen Kreisen sind Arbeiter- und Soldatenräte für den ganzen Kreisbezirk gebildet. In diesen ruhigen Bezirken hat es ziemlich lange gedauert, bis die neue Zeit sich praktisch in die Erscheinung setzte. In ganz weltentlegenen Gegenden geschieht es wohl erst noch im Verlaus die er Woche. In einsamen Landstädten hat man sich auch von den Soldatenräten der nächsten Garni on Schutz ommandos erbeten. Diesen Ersuchen ist bereitwillig entsprochen. Tic Bi düng der deutschen Baue ur t^ zu der die neue Regierung aufgefordert hat, schreitet vielfach vorwärts, obwohl augenblicklich auf dem Lande noch wesentliche Schwier gleiten zu überwinden sind. Viele ländliche Wirtschaften werden beannl.ich heule von Frauen geleitet, da die Männer noch in der Front sind, und erst mit deren bevorstehender Heimkehr wird die neue Einrichtung allenthalben Platz grci en. Die Landbewohner haben das dringende Bedürfnis, ihre Jntere'sen nach der Eigenart der Landwirtschaft zu wahren. Latz bei diesen mit einem Achtstundentag bei schwierigen Ernteverhältnissen, wie sie im Oktober bei den Kartoffeln bestanden, nichts zu machen ist, ist bekannt. Und so gibt es noch mancherlei, wo die sozialistische Theorie beim besten Willen nicht ohne Weiteres in die grüne Praxis des Lebens übertragen werden kann. Um reichlich Lebensmittel zu schaffen, ist die Stimme der Bauernräte zu hören. —. Me HMr Eingrif ömr. Roman von Wilhelm Jordan. Die Portiere wurde leite in di? Höhe gehoben. „Störe ich dich, Brunhild?" fragte Hektor Klingström. Sie blickte zu ihm auf und reicbte ihm die Hand entgegen. „Nein, komm, wir gehören zu einander." Er setzte sich riehen sie und behielt ihre Hand in der leinen. „Brunhild, du darfst wahr mir gegenüber sein, denn ich kenne dich und dein Leben zu genau, um von dir den Ausdruck eines Schmerzes zu erwarten, den du nicht emp finden kannst," begann er mit seiner weichen, sympathischen Stimme. Sie schwieg. „Für dich ist dieser Tod eine Be freiung — ich weiß es," fuhr er kort. Brunhilde schauerte zusammen. „Der Tod ist furcht bar, Hektor," sagte sie, ohne auf seine Worte direkt zu ant worten. „Arme, schwache Frau," murmelte er kaum hör bar. Aber sie batte ihn doch verstanden, und ihr blasses Gesicht färbte sich mit tieter Nöte. „Nein, Hektor, nein, du sollst mich nicht bedauern, denn du hast Recht, dazu ist kein Grund vorhanden; aber auch schwach will ich nicht sein, indem ich mich dem unklaren Grauen hingebe, das ein so Plötzlicher, furchtbarer Tod um sich verbreitet. Das alles kam so schnell, so unerwartet." fügte sie leise, wie sich selbst entschuldigend hinzu. „Und — warum sollte ich dir nicht alles lagen, Hektor, warst du doch bisher der einzige Vertraute meines Elends — wenn sch dir auch meinen letzten, unabänderlichen Entschluß nicht mitteilte. An jenem Abend, Hektor, hatte ich mich enst schlossen, allem ein Ende zu machen, dec nächste Tag hätte mrch nicht mehr hier gefunden." Seine Augen waren starr auf sie gerichtet, ein eigen tümliches Hucken lief über sein Gesicht. Sie st >c erregt fort: „Ich ertrug diele Art zu leben und zu lügen nicht mehr. Ich wollte alles ausgeben — ich wollte ein andres Leben beginnen —" „Alles aufgebcn? Das heißt deinen Ruf, dein Haus. Hein Vermögen auis Spiel leben — ab — üb batte Ächn- Ser Beginn d:S MMniM. In allen Politischen Parteien haben die Vorar beiten zur Wahl eingesetzt, obwohl noch nicht genau feststeht, ob und wann die Wahlen zur Konstituante stattfinden werden. Auf bürgerlicher Seite rechnet man mit der Logik der Notwendigkeiten und erwartet, trotz aller Verschleppungsvsrsuche der ganz Radika len, die Wahlen im Februar. Als erste politische Partei hat das Zentrum s"inen Anhängern zugerufen: „Bereitet die Wahlen vor!" Jetzt veröffentlicht der „Vorwärts" den Wahlaufruf der Sozialdemokratie, in dem darauf hingewiesen wird, daß der Kampf um die Durchführung des de mokratischen Sozialismus gehe. Tie beiden liberalen Parteien, NaftonaMbsrale und Fortschrittliche Volkspartei, sind daoei, sich zu ver schmelzen und eine große Demokratische PavcK zu bilden. Gegenüber diesen Bestrebungen hat man auch in konservastven Kreisen die Nouvendigkeit erkannt, die rechtsstehenden Kreise zu sammeln und eine Par tei zusammen mit den Freikonservativen bezw. der Neichspartei zu bilden. Wir würdenv demnach in der kommenden Nationalversammlung vier große Parteien haben: »die mehr oder weniger geeinigten Sozial demokraten, das Zentrum, die Demokraten und die Konservativen. Brutus Molkenbuhr. er gehört zu den jüngeren Soziastemoßraten, die j-tzt ganz besonders hervortreien. Er ist der Sohn des sozt- alchmokratischen Nrlchsmgsabgeocdmten Hermann Mol kenbuhr, der sich auch um die Schöneberger Stadtver waltung verdient gemacht hat. Tru us Molkenbuhr ist Witglicö des Dollzugsrals des Ardener- und Solvalenrats. PME KuNrHM. i— Wrrßc Vermögen uu» er.»nahmen soUen^ wie wkr nach oem vclveiieuden Regierungseraß mstg-teilt haben, icharf zu direkten Steuern he.ungezogen werden. Das war zu erwarrcu, uns dacan Haven auch wohl die Kriegsgewinnler nicht gezweifelt. Der sozialisti- sa-cn mcgieruug kommt also für ihre Pläne das im Sommer 19lL rem genehmigte Gesetz die Steuerflucht sehr zu patz. Die Beziehungen zwisch-n der Ka'sers" .Nie und der deutschen Repub.it dürste schncU geregelt werden, soweit es sick um vorläusige Festsetzungen handelt, da die stnanztelke Sette durch die Regierungserklärung, Das Privateigentum werde nicht angerastet we.d.m, ent schieden ist. Es handelt sich also jetzt in der Hauptsache um den Aufenthalt, der besonde s f.r den Kaier und den Kronprinzen in Betracht kommst denn s r die fürstlichen Damen und die jangeren P.. 'zen üvye kaum Grund zur Erörterung vor liegen. "Wenn ge meldet ist, der Kaiser wolle sich auf sein Schloß Achilleion auf der griechischen Insel Korfu, das wäh rend des Krieges feind iches Lazarett war, zurück^sthen, so kann das zutreffend, ebenso gut arsr auch eine ver frühte Vermutung sein. Ter Kronpr nz hat a § Eioen- besiy das neue Schloß Cecilienhof bei Potsdam. Tas Leiser Schloßgebiet in Schlesien, wo er ein Jagdhaus besitzt, gehört zum Kronfidei ommißfbnds, der bc.ch ao- uahmr ist. Ter jeweilige Preutzi che Thronfolger harte dort nur das Nutzungsrecht. — Die übrigen dent'chen Fürsten dürsten auf Privatbe itzungen verbleiben. Widerspruch har sich nirgends erhoben. o Kronprinz Rupprecht in »er Schweiz. Wie die Weseler Heilung wissen will, ist Kronprinz Rupprecht von Bauern als Zivilist in der Schw-iz zu kurzem Aufenthalt einge- trvffen. Er hat bei sei cn Truppen bis nach Abschluß dek Waffenstillstandes ausgeharrt und dann offiziell den Ober befehl niedergelegt. Die neue bayerische Regierungsform soll er nicht anerkannt haben. , Tie Einberufung des Reichstags Varg halten. Reichstagspräsident Fehrenbach har an die Reichs estung eine Erklärung gerichtet, in der es heißt: „Zwingende Rücksichten auf die gegenwärtige Lag? veran'assen mich zur Zeit, von der Einberufung des Reichstags abzu sehen. Ich behalte mir jedoch diese ausdrücklich vor. Es können Verhältni se ernststen, die sowohl der jetzigen als anch einer künftigen Reichsleitung den Zu'ammen- tritt des Reichstags als erwünscht, vielleicht sogar als notwendig erscheinen lassen." ° Beranstuugcn wegen NordschleSw'g. In SchleS. Wig-Holstein gehen Gerücht«, daß aus Grund deutsch dänischer Verhandlungen der Nordteil Schleswigs, und zwar bis zu einer Linie Tondern — nördlich Schles- ^wig an Dänemark abgetreten worden sei. Hierzu wird pns von einer Regierungsstelle, die davon wissen müßte, erklärt, daß solche Abmachungen nicht getroffen sind und daß, soviel festgestellt werden konnte, offizielle Verhandlungen mit Dänemark auch nicht im Gange seien. ° Tie Sicherheit der Kriegsanleihen. ReichSsckatzsekretSr Schiff er hak in einer Unterredung u. a. folgenoes er klärt: „Die neue Regierung denkt nicht daran, irgend etwas von den Bedingungen der Kriegsanleihe, sowohl was die Schuldverschreibungen als auch was die Reichsschayanwei- sungen anbelrifft, zu ungunsten der Anleihebejitzer zu ändern. Es ist dies nicht ausdrücklich in den Regierungs erklärungen betont worden, es ergibt sich aber sinnocmäß aus der Mitteilung, daß die Rechte der Kriegsanleihebesiyer nicht angelastet werden sollen. Was den Be Wern der Kriegsan leihen versprochen ist, werden wir unbedingt kalten." Tic Deutschen Bcrtuste in« Wehrten. Äui tprund zuverlässiger Unrermge» tonnen Wit' die Verluste Deut)U)lcrnd^ bis gUNl 31. Oltobei' 19 Ic genau augeben. Deutschland hat 1 580 000 Lore zu beklagen Als vermißt werden 260 000 Mann gemeldet, wovon aber ebeniaUs ein großer Teil nichc mehr uutef den Lebenden weiten wird. Die Zahl der in Feindes- Hand befind.lchen deutschen Gegangenen beträgt 490 000. Verwundet wurden 4 Millionen Soldaten, wobei aste: eine wiederholte Zählung in den Fällen vorgekommeri ist, wo ein Soldat mehrmals verwundet worden ist Weiß man, was das heißt, 1 580 000 Tores Wenr man diew Toten in einer Linie mir einem Meter Ab stand ausstellen könnte, würde man im üblichen Marsch- stmpo des Vent chen Heeres 15 Lage und Nächte veau- chcn, nn, Linie abz-wehen. Ka ser, MWer, AMMg. Ler deutsche Kai er, der Reichskanzler und der Reichstag, das waren drei deutsche Worte, die draußen in das Verständnis a ler Na tonen üvergegangen waren, daß sie in den fremden Zeitungen, auch in den fran- zöstschen Journa en, gar nicht wehr üoe styt wurden. Uches geahnt! Und dieser Graf Enndorf sollte dir dabei Helsen?" — „Nein, Hektor, ich, ich allein wollte handeln —" „Ohne mit mir gesproclhen zu haben, Brunhild!" — „Verzeihe mir — aber in diesem Fall — was konntest du mir sagen? Ich wollte es nicht mehr hören, daß ich aus halten, daß ich Geduld haben sollte." — „Und Hildebrand?" sragte er, ohne sie anzusehen, die Augen auf den Teppich ge hestet. „Ja, es ist wahr, er wäre kurze Zeit in Verlegen heit gekommen, aber — vielleicht hätte ich ihm weiter helfen können. Und dann bin ich sicher, um den Preis alles dessen, was ich erduldete, hätte er auf diese Zulage gern verzichtet. Und du, du bist ja in gesicherter, guter Stellung —" — „Eines mäßig besoldeten Privatbeamten," sagte Hektor Klingström leise. — „Und wenn deine große Erfindung glückt " — „O, die —" er vollendete den Satz nicht. Der Widerschein des Kaminfeuers blitzte eigentümlich in semen Augen. Dann fuhr er mit ruhiger Stimme fort: „Du hast Recht, sechstausend Mark Iahreseinnahme ist genug für einen Junggesellen, dafür kann man schon den schönen Titel: chemisch-technischer Leiter der Anilin-Fabrik von Baumig und Comp. mit in den Kauf nehmen, und könnte allenfalls auch noch einen Bruder, der als Referendar einer Zulage bedarf, unterstützen —" „Nicht wahr, im Notfälle könntest du das doch," rief Brunhild lebhaft, „für kurze Zeit wenigstens könntest du es, und ich könnte bei dem Vater leben, io daß wir das Sar- witzsche Geld nicht brauchen würden." Wieder trieben die Kaminflammen ihr zuckendes Spiel in Hektor Klingströms Augen, während sein? Stimme ruhig und weich sragte: „Wie meinst du das Brunhild?" „Sieh. Hektor, der Gedanke peinigt mich, daß das Geld des Mannes," stockte, „nun sa, sei es denn frei heraus ge sagt, des Mannes, den ich von Herzen verachtet habe und — den zu verlassen ich im Begriff stand, daß das Geld dieses Mannes in meiner Hand zurückbleiben soll, Ich weiß, nach dem Heiratskontrakt bin ich seine Erbin — aber dieses Geld flößt mir Entsetzen ein — ich mag es nicht." Das Gesicht Hektor Klingströms war so tief über seine zwischen den Kniecn gefalteten Hände herabgeneigt, daß der Schein des Kaminfeuers nur unsicher darüber binhuschen »«M'MSWMM'ML'WW » "»HM-« konnte. „Ich begreife dein Gefühl," sagte er dann langsam. „Was willst du aber dann mit dem Vermögen, das dir un zweifelhaft zufällt, machen?" — „Ich weiß noch nicht, aber es gibt ja so viele Elende und Notleidende auf der Welt! Es wird nicht schwer fallen, das Geld in einer für die Ar men nutzbringenden Weise anzulegen. Vielleicht rann man aus dieser Villa eine Pfleaconstalt pur verwahrloste Kin der machen. —" , . . ..^ m „Hast du sckwn mit jemand darüber gesprochen, Brun hild?" — „O nein, wie sollte ich auch, und mit wem sollte ich darüber sprechenl" — „Du hast den Grafen Enndorf nicht gesehen seit — seit dem Unglück?" — „Enndorf? Nein, und wie sollte ich mit ihm über Geldfragen sprechen!" ,— „Nun, der Graf ist zwar Masoratsherr, aber er soll seine Revenuen vollkommen für sich allein verbrauchen, und wem: etwa zwischen dir und ihm —" „Laß den Grafen Enndorf aus dem Spiel," rief Brun hild, und die schmerzbewegte Weichheit, die bisher ans ihren Zügen gelegen hatte, wich einem plötzlichen Aufflammen, das ihr? blau?n Aug?n fast schwarz erscheinen ließ. „Graf Enndorf hat nichts mit unsern Geldangelegenheiten zu tun." „Freilich nicht, und wenn du ihn nicht nennen hören willst, werde ich seinen Namen vermeiden, Schwester. Um ober auf die Sache zurückzukommen, willst du mir erlauben, in Ruhe darüber nachzudenken und dir dann meine Meinung nntzuteilen?" — „Dorum eben wollte ich dich bitten. tor." — „Und einstweilen gestottest du mir die Gegeiwute, keinen auffallenden und übereilten Schritt — nichts zu tun, was wir nicht vorher zusammen besprochen haben?" — „Ja, Hektor, das verspreche ick dir! —- „Ich danke dir, Schwester, und glaube mir. dein Wom liegt mir am Herzen wie mein eigenes — vielleicht mehr!" — „Das weiß ich, Hektor, wir Klingströms baden ja immer zusaw- men gehaltenl Weißt du noch unsern Kinderspruch: alle für einen einer für alle?" ,,^a, Brunbilde, und bei diesem Spruch wollen wir drei auch'bleiben, nicht wahr?" — „Ja und für immerl Wo ist Hildebrand?" — „Ick weiß es nickt, er war ausgegangen." — „Wie lange kann er noch hier bleiben?" Mtsetzunusolgt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder