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Vermischtes. Die LiriLgsMi-rer. Unter den nur das Nerveujpstem betveffenden Kriegs erscheinungen hat von Auvegum acs gegenwärtigen Feld zuges die Erscheinung des sag. Kriegs,Merns in ärztlichen Kreisen besondere Beachmiig erregt. Es handel sich da bei, wie Stabsarzt Dr. Flath in der Münchener „Medizi nischen Wochenschrift" aussühLt, um ein zur Gruppe der Kriegsneurosen gehöriges Leeden, das an sich überhaupt nicht als Krankheit beznchm t werden kann, trotzdem oder gerade darum planmäßig behandelt werden muß. Diese Behandlung setzt gswovustch zu spät ein, und nur darum werden die KriegsPuerer nicht so ost wieder frontver- wenöungsfühig gemacht, als es bei richtigem Borgeben der Fall jein könnte. Auf Grund der im Verlaufe des Krieges angesteliten Beobachtungen des Kriegszitterns gelangt nun Dr. Flath zu der Ueberzeugung, daß eine ' Heilung im oben erwähnten Maße fast immer durch,ührbar sein muß, wenn der frische Fall sofort dem Arzt zugeführt rmrb. Tatsächlich wurden bei raschem Beginn der Behandlung die Leute meist noch in der vorderen Linie wieder ausgeheilt, so daß sie gleich wieder in den Frontdienst zurückiehren konnten. Die Heilung selbst erfolgt gewissermaßen durch eine Nicht behandlung. Da kein organisches Leiden, keinerlei orga nische Verletzung vorliegt, handelt es sich nur darum, dem Kriegszitterer diese Tatsache beizubringen. Mehr oder weniger komplizierte Behandlungsmethoden erwecken in ihm aber gerade die Meinung oder bestärken ihn darin, daß er „krank" sei. Hat diese Vorstellung sich in dem Zitterer erst einmal festgesetzt, jo ist meist die Hei lung im Quadrat der Länge der Zeit schwieriger oder gar unwahrscheinlich geworden. Der Arzt muh be reits in der der Front am nächsten gelegenen Sanitätsformatimi mit allen Mitteln auf den Zitterer einwirken. Er muß bei der ersten Untersuchung so gewichtig wie möglich erklären, daß keinerlei Erkrankung ooriiegt. Die Nerven seien nur durch einen Schreck ein wenig in Unordnung geraten und würden sich in kurzer Zeit mit vollkommener Gewißheit wieder beruhigen. Dem gemäß ist auch streng darauf zu sehen, daß die Kriegs zitterer nicht etwa das Bett hüten, sondern möglichst vom ersten Augenblick an in Bewegung bleiben. Auch soll der Arzt sich nicht viel um Len Kriegszitterer kümmern, son dern bei jedem Besuch nur mit aller Festigkeit der Mei nung Ausdruck geben, daß das Zittern jetzt bald voll kommen vorüber sein müsse. Es gilt also dem Zitterer die Ueberzeugung beizubringen, daß er an nichts leidet, und wenn knes geborgen ist, verschwindet das Zittern hierdurch auch von selbst. Bei dieser merkwürdigen Er- Ichemung, die nicht mit dem gewöhnlichen ärztlichen Mittels bekämpst»werden kann, kommt es also fast^ausschlleßlich auf die Persönlichkeit des Arztes an. Neue Untersuchungen über das Bienengift Die Wirkung des Bienengiftes, oas bekauuUich durch den Stich häufig übertragen wird und niwi selten pein liche Folgen haben kann, läßt sich am besten ou Imkern beobachten, die ja solchen Angriffen am meisten uucgesetzi sind. Das Bienengift wirkt, wie den Ausführungen von Thiem in der „Naturwissenschaftlichen Wocheusiqrift" ent nommen werden kann, bei den einzelnen Individuen jehr verschieden. Nach den von dem Forscher L nder unter nommenen Versuchen wurden von 1S3 anfangs gift empfindlichen Imkern 12ü nach Ablauf einer mehrjähriger Tätigkeit m diesem Berufe dem Bienengift gegen über weniger empfindlich, 14 konnten nach einiger Jahren sogar als giftlest bezeichnet werden. 11 unter 164 Imkern erklärten, daß sie iprer Meinung nach von Natur aus gegen das Bienengift immun seien, währeni 27 wiederum der Erfahrung Ausdruck gaben, ihre Gist- empfindlichkeit Hütte auch im Lause der Jahre nicht im geringsten abgenommen. Im Durchschnitt erklären di« Bienenzüchter, daß sie im Frühjahr jeden Jahres auf die ersten Stiche am stärksten reagieren, und Laß dann im Verlaufe der weiteren Monate die Größe der Reaktion immer mehr abnimmt. Nunmehr wurde» von Dold neue Untersuchung» hinsichtlich der Immuni sierung gegen Bienengift vorgenommen, deren Ergebnisse in theorelijch-serologijcher Hinsicht sehr interessant sind. Die frisch entleerten Gifitröpschen, die infolge der in ihnen enthaltenen Ameisenjäure sauer reagieren und im Durch schnitt ein spezifisches Gewicht von 1,1313 haben, hinter lassen beim Eimrocknen in Zimmertemperatur einen Rück stand von ungefähr 30 Prozent, der in Wasser Uichi gelöst werden kann. Wichtig ist, daß die wirksame Sub stanz des Giftes nicht eiweiszariiger Natur ist. Dold be nützte zu seinen Versuchen Kaninchen, die sich hierfür durch starke Empfindlichkeit der Schleimhäute der Nase und Augen besonders gut eignen. Es wurden den Kaninchen in Zwischenräumen von je 5—6 Tagen je zwei Tropfen des Bienengiftes neunmal nacheinander injiziert. Dabei zeigte sich, daß im Lause der Behandlung die Äistmirknng keinerlei Aenderunge» unterworfen war. Auffallend war aber die Beobachtung, daß die schwarzen, pigmentreichen Kaninchen viel schwächer reagierten als die weißen,pigment armen Kaninchen. Dies wird mit der größeren Resorptions fähigkeit derfürdie weißenKnninchencharaclteristijchenzarten Schleimhaut für das Bienengift erklärt. Nach Ansicht Dolds müßte daher eine in dieser Hinsicht unternommene Umfrage untet den Imkern zeigen, daß pigmentärmere Personen dem Gift gegenüber oesonders empfindlich sind. Falls dies stimmt, und die Kaninchenversuche sprechen hierfür, so wäre infolge der nicht ciweißartigen Natur des Bienengiftes ein neuer Beweis :ür eine wichtige, in theo- retisch-serolegijcher Hinsicht nicht genug zu beachtende An- l^auuna erbracbt. M-w Ansicht, daß auf gewöhnliche chemische Gifte im Tiertörper keine Gegengifte gebildet werden können. Es wär« also erhärtet, daß die Immunisierung, ganz b«sonders,die sür Impfungen so wichtige Antikörper-oder Antitoxinbildung, nur an Eiweiße oder eiweihartige Substanzen ge bunden ist. Vie faulen Neger von Madagaskar. Einen merkwürdigen Weg zur Lösung des Arbeiter problems in Madagaskar hat das dort erscheinende Blatt „Jmerina" xewähll. Es gedenkt nämlich der Not an Arbeitskräften durch einen Aufruf ein Ende zu machen, der folgenven Wortlaut hat: „In Anbetracht der Tat sache, daß jeder Mensch, der sich nicht durch intellektuelle oder praktische Arbeit beschäftigt, ein Parasit und somit ein für di^ menjchliche Gesellschaft schädliches Geschöpf ist, baß die Faulheit ein ohne Unterlaß zu bekämpfendes Lauer ist, daß endlich in Madagaskar die Eingeborenen sich onrch ganz besondere Faulheit auszeichnen, erklären wir, die Behörden mögen sofort die erforderlichen Maßregeln ergreifen, um die Neger von Madagaskar zu zwingen, nicht mehr Parasiten und Nichtstuer ä" sein, und um burchzusetzen, daß jeder eine seinen Kräften entsprechende Arbeit leistet. Dieser Wunsch sog dem Gouverneur von Madagaskar, dem Kolonialminif.er und der jranzösijchen Großloge der Freimaurer sowie allen Vereinigungen und Personen überwiesen werden, die hierfür in Betracht kommen." Wenn die Neger daraufhin noch immer faul bleiben, sind sie tatsächlich der tiefsten Verachtung wert! Gemeinnütziges. Ein praktische» Liegetijse» für BetNägrige. Kranke, ie lange Zeit zu Bett liegen müssen, klagen oft über ein hartes und schmerzhaftes Lager, das selbst durch Luft- oder Gummikissen nicht gemindert werden kann. Ein bequemes, praktisches Liegekissen läßt sich, so schreibt uns ein Mitarbeiter, von jeder Halbwegs geschickten Hand ohne Mühe und Stoffaufwand folgendermaßen Herstellen: Ein mäßig großes Federkopfkissen wird in der Mitte im Kreisrund von der Federsüllung befreit, so daß sich di« Federn in allen vier Ecken zu einem Ball zusammenbinden lassen. Der leere Kreis wird festgejteppt, während rings nm ihn auf der Rückseite eine kreisrunde Erhöhung ge- schaffen wird. Diese stellt man her aus einer Wolldecke oder anderen alten Sachen, so daß eine Art Schiffs rettungsgürtel daraus wird. Der Kranke legt sich in den Kreis bequem hinein, wodurch verhindert wird»'daß der Körper direkt mit dem Unterbett oder dem Liegekissen in Berührung kommt. Die gerollte Kreiserhöhung auf der unteren Kissenseite bereitet ein elastisches, weiches Lager, so daß ein Durchliegen oder ein schmerzhafte« Ruhen hier bei gänzlich ausgeschlossen ist. 264 ^immermüäe «änüe ruksn nun für ewig SU8! Hc-' W Diu 8cwrftiK>w8 üuftut WttwoGi uac-stiu. 4 Oftr vom Trauerbause aus statt.' Änsictzlstzarisn, ^rausrtzarlen, Äüctzwunsctztzarlsn ,ür alle Gelegenheiten empfiehlt in großer Auswahl äio Laokäraokoioi von Hermann Maröeek. ^Ilen ffreuuften urrft Lekannten ciie traurige ^ac-si- riebt, ftak unser lieber 8okn unft Krufter Apttzur MUtzer irüber in Obernaunftori, nacb vierjährigem ffelftrwzre an, Vlittwoeb in ciie 44eimat krank ^urüekkestrte uncl an clen ffoIZen einer stun^enent^ünftunZ ver8cbieclen ist. Fm 8tiUe8 keileift bittet clie tieitrauerncle Kamille Ködert t^altker. Oie keerfti^rnrA stuftet iVlittwoell, clen 27. November, naellmitta^s 2^Obr vom Trauerllsuse, Orok^cbaeb- vitr, Zimonstrake 2, aus statt, s L r.a Z.IIen Verwamsten, ffreunäen uncl bekannten ciie traurige dlaestriebt, ftak am 8onnabenct abencis Vz 9 Obr mein seelensguter Oatte uncl mein liebe voller Vater, unser Krufter, 8cstwie^ersobn uncl 8ebwaMr, fter biol-kilclbauer kuZen ^3N8sks naeb sekweren steiften im kklter von 53 jsbren sanst entsestlaien ist. 8 e i i e r s ft o r k, am 23. blovemker !9I8. Mk 80ü^6rgsprüfl6 kattin ftlsgüalene Nän88><e geb. kumberg unü loebter jokanna. MSMt unö Limmerer sucht Hloosor, Baugeschäft, Oelsa. ein nettes Mädchen besser. Haushalt. Rehn, Vermittlerin. lackier,! 8tuklbLuer! u. Mäkauer sucht Künstner, Großölsa. WWMM sucht für nächste Ostern Robert Neubert. 8inM 8rm- MUWe für Neujahr. kobnWermittlerin. HMMW sucht per l. Jan. oder später kin derloses Ehepaar. Offerten unter „Wohnung" an die Gesch. d. Bl. kill«« MM zu Kausen gesucht. Off. erbeten an M. 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