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Rabenauer Anzeiger : 22.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191810223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19181022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19181022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-22
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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Sa; „große MWsmn" Ser Aus englischer Stelle wird die durch Funkspruch über den Ozean übermittelte Antwort aus Washington auf die deutsche Note Soif's mitgeteilt, die wir bereits Wiedergaben. Nach den Pressesiimmen aus den feindli chen Ländern scheint es, daß auf der gegnerischen Seite ganz allgemein eine bestimmte Parole gegen Deutschland ausgegeben worden ist. Man hat dort wohl eingeschen, daß die frommen Wünsche an der Macht der Tatsach, daß Deutschland keineswegs am Ende seiner Kraft steht zerschellen werden. Die Erkenntnis dieser Tatsache ge winnt, namentlich auch durch neutrale Urteile gefördert, immer mehr an Verbreitung. Die krisgsheßeudsn Blätter haben daher die Walze, daß Deutschtand vor dem Zu sammenbruch stehe, bei. Seite gestellt und versuchen es mit einer neuen Modulation. LaZ groß« Mißtrauen gegen oaS „wortbrüchige" Deutschland wird in allen. Tonarten gepredigt. Deutschland müsse weitere Ga rantien geben, als sie Wilson in seinen 14 Punkten fordere, bevor dem Gedanken des Waffenstillstands näher getreten werden könne. Die Londoner Zeitungen bringen viels Unterredun gen mit öffentlichen Persönlichkeiten aus allen Ständen über Deutschlands Antwort an Wilson. Das hervorstechende Kennzeichen bei allen ist Mißtrauen in Deutschlands Ehrlichkit und die Meinung, daß es nur beabsichtige, seine Heere vor der unvermeidlichen Vernichtung zu retten, indem es dis Verbündeten um die Früchts ihres Sieges bringe. Allgemein kommt die Billigung zum Ausdruck über die zurückhaltende Art, wie die Antwort beim großen Publikum ausge nommen sei, bei welchem der zunächst vorgsschlagsns Waffenstillstand Empfindungen nicht der Freude, son dern der Besorgnis erregt habe, es könne etwas geschehen, was die Entschädigung für die gebrach ten ungeheuren Opfer gefährden könnte. Nirgends habe man geflaggt oder die Glocken geläutet. Dis öffentliche Meinung sei ganz besonders durch dis Ver senkung der „Leinster" beeinflußt worden. auf die Seite der Entente gebrachte Mailänder „Cor- riere della Sera" mahnt Italien, sich noch nicht nicht der Freude hinzugeben, weil deren Augenblick noch nicht gekommen sei. Vom Feinde seien noch nicht genug Bürgschaften verlangt worden, wo durch er den Waffenstillstand annehmbar machen könnte. ES gelte, daß nicht nur alle militärisch besetzten Ge biets sofort geräumt werden, sondern auch jene Gebiete, die nach den 14 Punkten WilsonS von den Mittelmächten abgetreten werden müßten. Die En trück' würde nichts zugestehen, was die Zukunft ihrer Völker gskährdsn könnte. Besonders mißtrauisch müsse Italien bleiben und strenge Disziplin der moralischen Kräfte bewahren. Auch der „SecoI o" fordert absolut sichere Bürg schaft militärischen und politischen Charakters. Deutsch land und Oesterreich-Ungarn müßten vollkommen ab rüsten, die Türkei die Meerengen öffnen. Der U- Bootkrieg Habs sofort auszuhören. Die Heerführer der Entente müssen den feindlichen Armeen solche Bedin gungen vorschreiben, oatz ein anfälliger Wiederangrtff nicht möglich sei. Daß die Italiener jetzt in großen Worten machen müssen, ist verständlich. Sie befürchten sonst von dem großen Triumvirat Washington-Paris—London über haupt ausgeschaltet zu werden. Ihre Forderungen stehen schon an sich deswegen auf schwachen Füßen, als Wilson den Geheimvertrag, der Italien den Lohn für seinen Trsubruch sichern soll, nicht mit unter schrieben hat und dre Italiener auch sonst ziemlich Kurs liegen läßt. Daher müssen sis sich schon ab und ßu mit Pauden und Trompeten in ihren Blättern etwas bemerkbar machen. Daß auch Italien von „be sonderem Mißtrauen" gegen die Mittelmächte spricht, ist ein Witz der Weltgeschichte, wenn man sich die traurige Rolle des ehemaligen Dreibundstaates gegen- Rbrr seinen früheren Verbündeten vergegenwärtigt. Hsn lAN Reigen der ..Mißtrauischen" gehört auch In Mrs!. Von Walter Frank " -""Dm MW lat einen langen Atemzug. Uber ihn schien eine Lähmung gekommen zu sein, deren er nicht Herr werden konnte und die auch der Mädchens Worte nicht zu bannen vermochten. Es gibt so im Leben eines jeden Menschen Augenblicke, in welchen alles Schuldbe wußtsten ihn überkommt und ihm alle Energie nimmt. Das böse Gewissen bedrückte ihn und ließ ihn zu keiner steten Regung kommen. Daher kam es, daß er Vroni nicht klar in die Augen sehen und noch weniger aus ihre Bitten antworten konnte. Er wußte wirklich nicht, woran er war. Bon droben polterten immer deutlicher Steine herab, fetten Sie sich- bat Vroni immer dringender, „bevor es tu spät ist. Der Oheim fehlt nicht mit seinem Stutzen-. Der Italiener lächelte düster und hob feinen Armeerevol- ver. „Da hat es keine Not, ich stehe meinen Mann, und zur Not ist auch das da!' Damit zog er sein Dolchmesser. Vroni fuhr zurück. Dar war die Waffe, mit der Don Cicio den Oheim getroffen hatte. Er hatte ihr Erschrecken bemerkt und lächelte von neuem bitter. Wenn es soweit «ar, stand er seinen Mann, darauf konnte sie sich verlaffen. Der Iägerpfiff Andreas Rauschvogels tönte jetzt aus der allernächsten Nähe zu der Gruppe herunter. Vroni siel vor dem bisher so heftig angefeindeten Italiener auf die Knie und bat ihn dringend, fetzt endlich das Feld zu räumen. Da klang die derbe Stimme des Jägers in ihr Gespräch hinein. „Mit wem redest Du da, Vroni?" und Als nicht sofort die Antwort erfolgte, wiederholte er hastig: .Mit wem sprichst Du? Nochmals, ich will Antwort Laben, aber sofort!" Der italienische Offizier winkte dem Mädchen, zur Dette zu tAtm, während er selbst seinen Revolver schuß- ilertig maLLtz. .AHer Vroni.schüttelte den Kovf und stellte VMS AeußSmng Des englischen MunutonSunnistsrs Churchill. Er mahnte in einer neuerlichen öffent lichen Ansprache zu größter Vorsicht gegenüber dem deutschen Friedensangebot, namentlich wegen der Tauchbootgefahr. Wenn die Deutschen in der Lage wären, während einer sich hinziehenden Pe riode von Verhandlungen die Stärks ihrer Tauchbootwaffe zu steigern, dann könne der Endkampf, in dem dir Verbündeten M siegen beginnen, ein ganz anderes Ends nehmen. PMMM RttAGW. ° Gegen einen Kanzlerwechsel. Sehr entschieden veutet die „Germania" die Absicht an, ernen Kanzler- Wechsel zu vermeiden. Sis erklärt, die Veröffentlichung des Briefes sei eine ententisttsche Stinkbombe gegen den Frieden. Augenscheinlich gehe die Rechnung der Geg ner dahin, ein Kanzlerwechsel bei uns in diesem Augen blick würde das soeben hoffnungsfroh einsetzende Fris- denswsrk wieder gründlich zerstören. „Wir glauben," so fährt das Zentrumsblatt fort, „daß unsere Regie rungsparteien diesen Kern der Absichten bei der Ver öffentlichung des Briefes klar erkannt haben. Gewiß, sie bleiben mit dem Prinzen der Meinung, daß die Ein heitlichkeit der Ueberzs»rauna innerhalb oer Regierung vis allererste Vorbedingung für ein erfolgreiches Fort schreiten auf dem Friedensweg darstellt. Keiner der Be teiligten würde zögern, die Konsequenzen zu ziehen, wenn diese Einbeitüchkett durchbrochen sein würde; aber daß sie das sei, davon hat man sich bis heute nicht überr-mam können." - Noch eins Kriegserklärung bevorstehend? Dis „Agence Havas" veröffentlicht eine Note, die besagt, daß Frankreich die diplomatischen Beziehungen mit der finnländischrn Negierung abbrtcht, da Finn land an Stelle der Republik ungesetzlicherweise die Monarchie beschlossen und zum Monarchen einen deut schen Prinzen ernannt Habs. Btlagerungsznstand in Portugal. Wie „Havas" meldet, ist über das Portugiesischs Gebiet der Belagerungszustand verhängt worden. Der Präsident hat als Chef der Streitkräfte zu Lande und Ayr See den unmittelbaren Oberbefehl über sie über nommen. In Portugal herrscht, nach Havas, vollstän dige Ruhe. Eine kleine meutende Militärabteilung in Penefiel (östlich Oporto) wurde schnell zum Gehorsam gebracht. Lie Konservativen nehmen das gleiche Wahl recht an. Die konservative Fraktion des preußischen Abge ordnetenhauses hat einstimmig folgenden Beschluß ge faßt: ,„Jn der Stunde der höchsten Not des Va terlandes und in der Erwägung, daß wir auf schwere Kämpfe für die Unverfehrtheit des vater- ländifchen Bodens gerüstet sein müssen, hält es dis Konservative Fraktion des für ihre patriotische Pflicht, alle inneren Kämpfe zurückzustellcn. Sie ist gewillt, zu diesem Zwecke auch schwere Opfer zu bringen. Sie glaubt nach wie vor, daß eine weitgehende Radikalisierung der preußischen Verfassung nicht zum Heil des preußi schen Volkes dienen wird, ist aber bereit, den Widerstand gegen die Einführung des glei chen Wahlrechts in Preußen entsprechend dem jüng sten Vorgehen ihrer Freunde im Herrenhause auf- »ugeben, um die Bildung einer Einheitsfront nach außen zu gewährleisten." Danzig *li'l deutsch bls-Lerr. Der Danziger Magistrat hat an den Reichskanzler und sämtliche Staatssekretäre, den Reichstag, Lsn Haupt- ausschuß und an den Reichstagsabgeordneten Wernhau- sen folgendes Telegramm gesandt: „Präsident Wilson will alle Länder unzweifelhaft polnischer Bevölkerung zu dem unabhängigen neuen polnischen Staate ver einigen. Demgegenüber stellen wir fest, daß Danzig nimmermehr diesem Polen augshören mag. Unsere alte Hansestadt Danzig ist durch deutsche Kulturkraft entstanden unv gewachsen. Sie ist kerndeutsch. Wir nehmen für uns das Selbstbestimmungsrecht der Völker in Anspruch. Wir wollen deutsch bleiben immerdar. Der Magistrat." S» geht auch ohu« SeNMeftium-uuaseecht. Die in Frankreich weilenden Elsaß Lothringer, dar unter Abbes Wetterlee, Helmer, Hansi, Zislin, haben eins Erklärung unterzeichnet, in der sie davor warnen, daß die „Wiedergutmachung des durch den Frankfurter Vertrag verletzten Rechts" von einer Volksabstimmung abbängrg gemacht werde. Ganz erklärlich, denn 80 Proz. aller Elsaß-Lo- thringer würden bei einer Volksabstimmung erklären, daß sie beim Deutschen Reichs treiben wollen. Ser neue MWaO. Der Reichskanzler rechnete in seiner Antrittsrede vom 5. Oktober mit einem neuen Weltzustand, der eins Überbrückung bestehender Gegensätze zwischen den ver- Ichiedeneu Staaten bringen würde. Bisher äußert sich Al der feindlichen Preise die Vorbereitung auf den Frieden, dre den neuen Weltzustand doch vorangehen muß, m beständig gesteigerten Auslassungen des Größenwahns über die Friedensbedingungen, die dem Deutschen Reiche aufzuerlegen seien. Darnach, daß auch Deutschland dabei doch das letzte Wort mit zu sprechen hat, wird gar nicht gefragt, mit Tinte und Drucker schwärze wird der Steg der Entente dekretiert. Das bisher Aerastes das aber immer noch überboten werden kann, leistet in diesen Frievensbedlngungen sich ein Londoner Blatt, das die Stellung von deut- fchsn Arbeitskräften für den Wiederaufbau der un Kriege zerstörten französischen und belgischen Orte, die Kontrolle der deutschen Finanzen und die Aus zahlung der sich ergebenden Uederschüsse an dis En tente verlangt. Dazu kommen die politischen For derungen. Tas ist der Anfang vom neuen Weltzustand, wie ihn sich Ler Feind denkt. Dre Franzosen wollen außerdem noch eine Reihe von deutschen Städten ver wüsten und eins große Zcchl von wichtigen Plätzen besetzen. Diese Knuoaebungen zeigen den gesteigerten ftmv- lichen Haß in solchem Mage, daß wir kaum von Sinern festen Boden sprechen können, der einen neuen Welt zustand zu tragen vermag. Gewiß sind diese Pläne von politischen Toilhäuschen nicht die Gedanken der bestehenden Regierungen, aber nachdem von Paris seit fünf Jahrzehnten und von London seit reichlich 20 Jahren ausgesprochen mit Nachdruck gearbeitet wor den ist, die Deutschen al» Nationalfeinde lsinzuftellen und die Volksstimmung gegen uns auftureizen, kmn man kaum erwarten, daß "sich in kurzer Frist eine Be reitwilligkeit für den neuen Wrltzustand herausbil den wird. Präsident Wilson denft an Abrüstung und Aus schaltung aller Bündnisse. Wenn wir abrüsten uno auf aüs Bündnisse verzichten wollten, ständen Wir nach außen hin nackt und bloß da, Mhrend die Gegner durch ihren Haß gegen uns auch künftig vereint blie ben, ohne daß bestimmte Abmachungen -wischen ihnen zu bestehen brauchten. Gerade zur rechten Zeit kommt auch ein hand greifliches Beispiel dafür, wre der Feind sich praktisch den neuen Weltzustand derE. Die Franzosen haben dis türkische Stadt Beirut in Syrien besetzt, und zugleich mit dieser Meldung ist bekannt gegeben, datz diese Stadt an Frankreich fallen werde und daher von fetzt ab als französisch zu betrachten sei. Ter Feind hält gar nicht mehr Verhandlungen über fremden Besitz für er forderlich, er nimmt, was ihm Paßt. Das sind An schauungen, mit denen wahrlich das zu Tode gepeinigte Völkerrecht nicht zu frischem Leben erweckt werden kann, und ohne Rechtsschutz ist der schönste nene Weltzustand i Präsident Wilson hat wissen wollen, ob der Reichs kanzler bttise'nem Ftte'e^in s''ot olle maß ebenden Reich-sattorsn hinter sich hat. Ebenso Mckrirg und nötig ist es aber, daß mir da ür Bürgschaft erhalten, Saß der Feind kommende Abmawunaeu resvektteren wird. sich brcn vor oen oedrohten Mann. „Geh aus dem Wege!" raunte ihr Cieio zu, aber wieder verweigerte sie den Ge horsam. Jetzt klang ein schwerer Sprung mitten ans dem Straßenpflaster nieder und gleich darauf stand der Jäger vor seiner Nichte. "Er sah sie mit funkelnden Augen an, unfähig zu sprechen, so sehr raubte ihm die Aufregung das Atmen. l So nahm denn Vroni felbst das Wort und begann: „Oheim, Du solltest Dich hüten, den Jähzorn Herr über Dich werden zu lassen; Du weißt, er ist bös für Dein Ge müt". Auch Don Cicio redete zum Guten, allein verge bens. Andreas wies auf einen etwa zehn Schritte ent fernten Baum und den Revolver des Italieners, während er selbst sein Gewehr empor hob. Aber Vroni warf sich ihm an die Brust und umklammerte seine Hände, welche die Waffe gespannt hatten. Inzwischen mar der Leutnant langsam zu dem von seinem Gegner bezeichneten Baum gegangen und nahm dort Ausstellung. Er ließ den rech ten Arm mit dem Revolver herabhängen und blickte un schlüssig zu seinem Feinde hinüb^,' der sich vergebens be mühte, sich von dem jungen Mädchen loszumachen. Neben dem Führer der Alpenjäger standen mehrere seiner Genossen, während bei Don Cicio dessen militärische Begleiter schußfertig standen. Es bedurfte nur eines Win kes und non beiden Seiten krachten die Gewehre, deren Kugeln vielleicht alle Anwesenden W Boden sinken ließen. Aber noch immer hemmte Vroni das Abfeuern, da die Italiener befürchten mußten, sie zu durchbohren, bevor sie die Brust des Jägers trafen. Dabei knallten oben in den Bergen die Gewehre immer schärfer ünd sie schienen die Zaudernden im Tal zu rufen, zu iß eg Brüdern zu eilen, um ihnen mit ihren guten FeuerM-m beizustehen. Ein lauter Schlag erklang plötzlich Eine Kugel, dis ein Tiroler von oben herabgefeuert halft schlug gegen den Säbel eines Italieners, prallte da ab und traf den Leut- rrant Cicio in, die^Bruft, der aber.nur. leicht verwundet, wurde, sodaß dl? Verletzung Kaum der Rede wett Mr. Der Zwischenfall war aber das Siznal M ^nrm allge-j meinen Feuer vonseiten der Italiener, durch welches ein Tiroler getötet und mehrere Standschützen so schwer ver letzt wurden, daß ihre Körper den Boden bedeckten, der von ihrem Blut gefärbt wurde. Auch Andrea« Rausch- nogel ruhte am Wegrand, schwer getroffen und sein Kopf lag im Schoße seiner Nichte, die zärtlich seine grauen Haare au« feinem Gesicht streichelte. Er stöhnte schwer auf. Ein wahres Wunder war es, daß Vrom bei diesem Kugelwcchsel unverletzt geblieben war. Sir warf einen Blick, der Ähnlichkeit mtt dem eines sterbenden Rehe« hatte, auf den Widersacher ihrer Oheims, der aufrecht und ohne mit den Wimpern zu Zucken, dastand. Sie preßte die Lippen fest aufeinander und war unentschlossen, was sie in diesem kritischen Augenblick tun sollte. Wenn er auch unklar war, wessen Kugel den alten Andreas Rausch- nogel getroffen hatte — ein Italic-,lischt« Geschoß war es in jedem Falle gewesen, und die schwere Wund» des be tagten Mannes verlangte Rache op« Strafe. Immer lauter ward das KcmPßt^.öse in Len Ber gen und es begann sich allmählich Deschü^ in da« Klringewehrfeucr hineinzumischen. SanitStssoMck-A kamen heran, um die Verletzten zu bergen, und nur dir Begleiter Leutnant Dcios eilten mit diesem in die Derg; zurück. Sie erhielten von ihren Kameraden Hilfe und konnten mit diesen den nachdrängenden Österreichern umso besser Widerstand leisten. Auf der Flucht in das Gebirge war der Leutnant nochmals verletzt worden. Er blutete stark und konnte sich nur mit Mühe in die Höhe retten. Andrea« Nauschvggel war von dm ihn persönlich bekannten Standschüßen ausgehoben und unter Leittmg seiner Nichte geborgen worden. Vroni sah, wie die Feinde sich zerstreuten und keine Aussicht war, ihnen unmittelbar auf den Fersen zu bleiben, M sie zu Gefangenen der Sie« Fortsetzung folgt,
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