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Rabenauer Anzeiger : 29.10.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191810296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19181029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19181029
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-10
- Tag 1918-10-29
-
Monat
1918-10
-
Jahr
1918
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Historisches vom Mesen. Ueber die Bedeutung des Niesens bei den verschie denen Völkern brachte ein Blatt eine längere Plauderei, aus der wir einiges im Auszug wiedergeben: So sta unit das bei uns übliche „Wohl bekomm's" oder „Prosit" aus dem vierzehnten Jahrhundert, der Zeit des schwarzen Todes. Man hielt nämlich ein sich mehrmals wieder holendes Niesen für ein sicheres Zeichen, daß der Be treffende den Keim der heimtückischen Pest in sich trage Der Sicherheit wegen wartete man aber nicht erst ab, bis der Betreffende mehrmals geniest hatte, sondern emp fahl ihn schon beim erstenmal der Gnade Gottes, um sich möglichst schnell aus dem Staube zu machen. Auch die meisten wilden Stämme, sowohl Asiens, Afrikas wie Astraüens, lege» dem Niesen eine schlechte Vorbedeutung bei. Dasselbe wissen wir von den alten Griechen, Römern, Aeg -ptern, Juden und anderen Völkern. So soll Adam zum erstenmal geniest haben, als Eva ihm den Apfel zu essen gab. Und als Jakob eines Tages nieste, glaubte er, daß er sterben müsse. Da er einer solche» Kleinigkeit wegen aber nicht aus dem Leben scheiden mochte, bat er den Herrn, daß er ihn diesmal verschonen möge. Dies geschah denn auch aus Rücksicht auf den Patriarchen, dem der Herr es trotz seines Niesens vergönnte, noch ri.le Jahre auf dieser Welt zu weilen. Die Griechen, die alle alten und ererbten Gebräuche verfeinerten, betrachteten das Niesen nicht nur als ein schlechtes Omen, sondern '.egten ihm unter Umständen eine günstige Vorbedeutung bei. So war das Niesen zwischen Mittag und Mitter nacht ein gutes Zeichen, aber vorausgesetzt, daß der Mond nicht im Zeichen der Jungfrau, der Wage, des Krebses oder des Skorpions stand. Wer beim Aufsteaen vom Tisch oder aus dem Bett nieste, war dagegen einem sichere», baldigen Tod verfallen. Die Griechen und Rome! sahen das Niesen „nach rechts" «ls ein besonderes glück liches Omen an Die Griechen pflegten auch von emem Menschen mit besonders schönem Gesicht und Körperbau zu sagen: „Sicher hat Eros bei seiner Geburt geniest". Viele wilde und halbzivilisierte orientalische Rassen habe» eigeimnige Gebräuche beim Niesen. Wenn der Sultan von Mrnomotopa niest, wird es durch ein Signal vom Palast kundgetan und von Mund zu Mund weiter ver kündet. Niest dagegen der Sultan von Senaar, so wen den ihm alle seine Haremsdamen den Rücken als Zeichen mrer Verachtung zu, daß eine so mächtige Person ganz wie ein gewöhnlicher Sterblicher niest. Ratschläge einer klugen Mutter. 1. Sie soll ihre Töchter lehren, dem Mann das Heim gemütlich zu machen, dann zieht es ihn nicht hinaus. Gebt er aber doch hier und da, weil er sich nach männ licher Unterhaltung sehnt, dann dürfen khm keine Vor würfe gemacht werde», auch wenn es einmal ein bißchen spat wirüen sollte. 2. Sie soll iarrn Töchtern eine Bildung geben, die sie befähigt, über die häusliche Sphäre hinauszudenken und an dem Berufs- und anderen Interessen des Mannes teil- zmiehmem ö. Sie soll ihre Tochter in der Wirtschaft und im Koche» gut unterweisen, denn der Weg zum Herzen des Mannes geht durch den Magen. 4. Sie soll ihnen durch ihr Vorbild zeigen, daß man die große Wäsche erledige» kann, ohne daß der Man» drei Tage lang ungenügendes Essen erhält oder ins Wirtshaus gehe» muß; und daß das Großreinemachen ganz gut besorgt werden kann, ohne daß die ganze Woh nung unter Wasser gesetzt und der Schreibtisch des Haus herr» so in Unordnung gebracht wird, daß dieser nicht- wiedcttmdet. ö. Lie soll den Töchtern einschärfen, daß kleine Kinder in der Nacht weder trinken, noch hecumgetragen werde» sollte», und daß nichts ihrer Gesundheit zuträglicher ist, als ungestörter Schlaf. h. Sie soll dir Töchter zur Einfachheit erziehen und ihnen kl-rmache», daß ein liebenswürdiges Wese» und häusliche Tüchtig eit den Männern besser gefallen, als hochelegante Toiletten, die sie in sehr vielen Fällen sogar vom Heiraten abshiecken. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 26. Oktober 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Ein gewaltiges, dank der glänzenden Tapferkeit un serer Truppen erfolgreiches Ringen an vielen Teilen der Front! Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht In der Lys-Niederung, südwestlich von Deinze und zwischen der Lys und der Schelde brach der Feind nach heftigem Feuer zu starken Angriffen vor. Vom Nord flügel des Angriffs bis zu der von Kortrik auf Onden- aarde führenden Bahn wiesen wir ihn vor unseren Li nien ab. Nördlich der Schelde brachten wir den Feind nach anfänglichem geringen Geländegewinn sehr bald zum Stehen. Auf dem Kampffelde hielt die feindliche Artille rie tagsüber die hinter der Front liegenden, vom Kriege bisher unberührt gebliebenen Ortschaften unter Feuer. Die belgische Bevölkerung hat schwere Verluste an Toten und Verwundeten erlitten. Zwischen der Schelde und der Oise beschränkte sich der Engländer gestern auf heftige Teilangriffe! südlich von Fanars warfen wir den Feind in seine Ausgangsstellung zurück; südwestlich von Le Quesnoy und nordwestlich von Landrecies scheiterten seine Angriffe vor unseren Linien. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen der Oise und Aisne großer einheitlicher Angriff der Franzosen auf mehr als 60 Kilometer breiter Front. Seinen Hauptstoß richtete er gegen unsere Linien zwischen der Oise und Serre, sowie zwischen Sissonne und der Aisne. Seine Angriffe wurden zum größten Teil unter schweren Verlusten für den Feind abgewiesen. Nur an einigen Stellen erzielte er geringen Gelände gewinn. Westlich der Aisne waren die Angriffe des Gegners von starken Panzergeschwadern begleitet. Sic sind trotz siebenmaligen Ansturms völlig gescheitert. Vor der west lich von Banogne kämpfenden 4. Garde-Jnfantcrie-Di- vision liegen allein 29 zerschossene Panzerwagen. Auf den Höhen westlich der Aisne drang der Feind in unsere Stellung ein, um deren Besitz tagsüber schwer gekämpft wurde. Der Feind konnte aber keinerlei Vorteile mehr erzielen. Teilkämpfe in der Aisne-Niederung, südwestlich von Anage. Der Feind hatte keinerlei Erfolg. Heeresgruppe Gallwitz Beiderseits der Maas blieb die Ge'fechtstätigkeit auf Störungsseuer und kleinere Insanteriegefechte beschränkt. Heeresgruppe Herzog Albrecht Südlich der Selle brachten wir bei erfolgreicher Un ternehmung Gefangene ein. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 27. Oktboer 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht In Flandern keine besonderen Kampfhandlungen. Der Feind setzt die Zerstörung der belgischen Ortschaften hinter der Front fort. Die in Otegem und Ingooigem bei Beschießung durch Brandgranaten in die Keller ge flüchtete Bevölkerung kam zum großen Teil um. Süd lich der Schelde wiesen wir starke feindliche Angriffe zwischen Famars und Artres im Gegenstöße ab. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Von der Oise bis zur Aisne setzte der Franzose seine Angriffe fort. Beiderseits von Origny schlugen wir sie vor unseren Linien ab. Der Gegner, der bei Pleine Selve in unsere Stellung eindrang, wurde aus der Höhe nordöstlich des Ortes aufgefangen; seine Versuche, von hier aus durch Angriff in nördlicher Richtung unsere Front an der Oise zu Fall zu bringen, sind unter schwer- sten Verlusten für den Feind gescheitert. Zahlreiche Pan zerwagen des Feindes wurden zerstört. Im Serre-Ab schnitt blieben feindliche Vorstöße aus Mortier heraus vor unseren Linien liegen. Heftige Angriffe gegen den Touche-Abschnitt zwischen Froidmont und Pierrepont wurden abgewiesen. Aus den Höhen westlich der Aisne stieß ein eigener örtlicher Gegenangriff gegen den Sach seuwald mit starken Angriffen zusammen, die der Feind mit weitgesteckten Zielen angesetzt hatte. Die Angriffe des Gegners sind hier unter schweren Verlusten völlig gescheitert. In dem schluchtenreichen und dichtbewaldeten Gelände westlich der Aisne dauerten erbitterte Kämpfe tagsüber an; bis zum Abend waren sie zu unseren Gunsten entschieden. An der Aisne-Front und bei der Heeresgruppe Gallwitz beiderseits der Maas keine größeren Kampfhandlungen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Die Bewegungen in rückwärtige Linien verlaufen plangemäß. In erfolgreichen Abwehrkämpfen bei Kra- gujeoac und Iagodina sicherten Nachhuten den Abmarsch ünserer Hauptkräfte. ^^leGchl'cksalsstunde unseres Vaterlandes ist auch die Grunde äußerster Pflichterfüllung! Zeichnet die ^Kriegsanleihe! . Bücher- uud Zeitschriftenschan. K Für Tabakzüchter. In jedem Garten sieht man ein Stückchen Land, manchmal nicht gerade zu klein mit herrlichen Tabakpflanzen bestellt. Mit Wohlgefallen betrachtet der Züchter seinen werdenden Rauchtabak. Wenn — ja wenn er nur soweit wäre, denn jetzt fängt die Kunst erst an. Der Tabak will sachgemäß verarbei tet werden. Allerlei Methoden werden da ' empfohlen. Der eine kocht ihn, der andere arbeitet mit Zuckerwasser, ein dritter legt ihn in Heu usw. Alles führt nicht zum Ziele. Die Hauptsache ist und bleibt eine ordnungs mäßige Fermentation (Gärung), d. h. eine Entwicklung des Tabakpilzes, der allein den Tabakgeschmack gibt. Wie dies auf ganz leichte, nie versagende Weise geschieht, ist aus einigen Klemen Schriften des ,,O"-Verlag, G. Weller in Rösrath (Rhld.) zu ersehen, aus die wir unsere Leser schon verschiedentlich durch Inserate aufmerksam gemacht haben. Die beste Empfehlung ist wohl die hohe Auflagenziffer, wurden dieselben doch innerhalb 9 Mo naten in 110 000 Exemplaren hergestellt. Wir verweisen des näheren auf das heutige Inserat. Kleine Nachrichten. Der Kaiser hat das Rücktrittsgesuch des Ersten Generalquartiermeisters Generals Ludendorff ge nehmigt. Im Sperrgebiet haben deutsche Unterseeboote weiter 42000 Tonnen Schiffsraum versenkt. Die japanische Regierung erhebt in einer Kund- gebung Anspruch auf die deutschen Südsee-Kolonien. Das neue amerikanische Schiffsbauprogramm sieht den Bau von insgesamt 156 Schiffen mit einem Kosten aufwand von 600 Millionen Dollars vor. (Abrüstung?) Generalfeldmarschall v. Hindenburg ruft in einem Telegramm an den Reichskanzler das deutsche Volk zur Einigkeit und Verteidigung seiner nationalen Ehre auf. In Paris ist das Gerücht verbreitet, daß zwischen den Alliierten und der Türkei ein Waffenstillstand be vorstehe. llicrdurck die trirunAe dlucbricbt, dak unsere liebe ^ute Toebter, Leliwester uncl blickte UaiMretlie öermmann im^Iter von 16 Satiren naek kurzem seligeren beiden sankt verschieden ist. In tieker Trauer Rabenau, clen 27. Oktober 1918. Emilie RennMSNN. Oie lZeercÜAun^ findet Dienstag, den 29. Oktober, nachmittag 4 Obr statt. Von Donnerstag, den 31. ds. Mts. ab stelle ich wieder einen frischen großen Transport vorzügliches Wctiviell, hochtragend und frischmelkend, bei mir zum Verkauf. Auf - diese Kühe gewährt der Sachs. Viehhandelsver band den Landwirten 20«/» Ankaufsbeihilfe. Die vorgeschriebenen Ankanfsbescheinigungen ind vorzulegcn. Hainsberg.KmilKöllner. 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