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WaöenauerAnzeiger MU für WM Asmkrs, Sch, Skmmd«1, M»,SMW »sw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg., für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Mage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Marbeck in Rabenau. SijjWU 117. Fernsprecher- Amt Deuben 2120 HM 3. WM? M8. Drahtanschrist- Anzeiger MWg. an für den Westen wie für den Osten gestattet. Auch die Rückführung von Leichen Gefallener aus Mazedonien ist nunmehr erlaubt, die vom italienischen Kriegsschauplatz, aus der Türkei, aus der Ukraine und aus Finnland ist bis auf weiteres nicht zulässig. Groszölsa. Auszeichnung. Soldat Kurt Hofmann- Schneider von hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Coßmannsdorf. Im hiesigen Gasthof wurde am letzten Son?.tag wieder einmal ein großes Militär- und OpernkouzeO, verbunden mit humoristischen Vorträgen, zu wachem nur erstklassige Künster verpflichtet waren, von der Konzeetdirektion A. Meyer-Dresden veranstaltet. Durch die gntgewählten, mit allem Schneid ausgeführten Musikstücke, welche von der Kapelle des Ersatz-Bataillons Schützen-Regiments Nr. 108 gespielt wurden, gelangte das Konzert bei einem gutbesetzten Hause zur Einleitung. Die humoristischen Vorträge von Dresdens populärstem Komiker, Herrn Arthur Wenzel, fanden lebhaften Bei fall. Der von der berühmten Kgl. Opernsängerin Frl. Louise Sarden ausgesührten Operngesänge wurde andäch tige Andacht zuteil und mit reichem Applaus gelohnt. Das ganze Konzert hatte einen durschlagenden Erfolg. Am Reformationssest, den 31. Oktober, findet ein weiteres Konzert mit sehr gewähltem Programm statt, auf welches wir unsere Leser schon heute empfehlend Hinweisen. Langebrück. Beim Kampf mit Einbrechern ver unglückt ist anscheinend der Wirt Hennig vom Hotel „Zum Bahnhof" in Langebrück. In der Nacht hörte er verdächtiges Geräusch und ging mit einem Revolver nach dem Erdgeschoß. Als er die Küchentür öffnete, trat ihm ein Einbrecher entgegen, der ein Kiichenmesser in der Hand hielt. Hennig hat mit dem Eindringling gerungen. Während dieses Kampfes sielen zwei Schüsse, und bald daraus wurde Hennig in der Küche mit zwei Schuß wunden im Kopfe bewußtlos aufgefunden. Die Ver letzungen sind nicht lebensgefährlich. Von den Einbrechern fehlt jede Spur. Kamenz. Als Ergebnis der in letzter Zeit auf dem hiesigen Bahnhofe erfolgten Beschlagnahme von Lebens- mitteln konnten den Sammelstellen zugesührt werden: 66^2 Stück Butter, 265 Eier, Pfund Quark, 30 Pfund Fleisch, 17 Pfund Talg, 60 Stück Hühner und Enten, 274 Pfund Obst, 128 Pfund Brot und 75 Pfund Weizen. Leipzig. Der vorsätzlicher Förderung der Fahnen flucht hat sich die Bäckergesellen-Ehefrau Gertrud Weigel in Leipzig schuldig gemacht, deren Mann im Felde steht. Einen seit längerer Zeit fahnenflüchtigen Soldaten hat sie in ihrer Wohnung verborgen gehalten, bis dieser schließlich von nachforschenden Polizeibeamten gefunden wurde. Vom Schöffengericht Leipzig wurde die Weigel zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Amtlicher Teil. MMM WshMMHSklS AtM. Markt 6. Zu vermieten sind: 1 Wohnung in der Preislage von 136 Mark. 1 möbliertes Zimmer. l gewerblicher Raum für 120 Mark. Von den RriegsichauplälM. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 30. Septbr. >918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht und Heeresgruppe Generaloberst v. Boehu In Flandern setzte der Feind seine Angriffe fort. Der Einbruch des Gegners in unsere Stellungen nm 27. nötigte uns, den rechten, Flügel unserer Abwehrsrout hin ter den Handzame-Äbschnitt von nördlich Dixmuide bis Werken zurückzunehmen und auf dem linken Flügel des Kampfseldes den Wijtsehate-Bogen zu räumen. Zwischen Passchendaele und Beßlere drang der Gegner bis Moors lede und Dadizeede vor. Dort fingen wir seinen Stoß auf. Der am frühen Morgen von Houthem bis Konen an der Lys vordringende Feind wurde durch Gegen angriff wieder zurückgeworfen. Wir Kämpfen hier in der Lys-Niederung. Gewaltiges Ringen an der Front zwischen Cambrai und St. Quentin. Gegen die Stadt und beiderseits der Stadt führte der Feind >6 Divisionen in den Kampf, um Cambrai zu nehmen und unsere Front beiderseits der Stadt zu durchbrechen. Nördlich von Cambrai sind die bis zu achtmal wiederholten starken feindlichen Angriffe vor unseren Linien bei Sancourt und Tilloy an erfolg reichen Gegenangriffen gescheitert. In den Vororten von Cambrai, Neuville und Cantimpre, faßte der Feind Fuß. Wir stehen hier am Westrande der Stadt hinter der Schelde und schlugen dort erneute heftige Angriffe des Gegners ab. Die über den Kanalabschnitt nördlich von Märcoing geführten Angriffe des Feindes brachen zu sammen. Südlich von Märcoing drückte uns der Feind hinter den Kanal-Abschnitt Masnieres—Crevecour zurück. Zwischen Connelieu und Bellicourt schlugen wir den mehrfachen Ansturm des Gegners restlos zurück. Die in der Front bei Connelieu und Villers Guislain schwer kämpfenden Divisionen warfen den aus Richtung Mar- coing gegen ihre Flanke vorbrechenden Feind wieder zu rück. Zwischen Bellicourt und Bellenglise stieß der Feind über den Kanal vor. Wir brachten ihn am Abend in der Linie Nordrand Bellicourt—Westrand Ionecourt - Lehaucourt zum Stehen. Die nördlich von Gricvurt sich aller Anstürme erwehrenden Regimenter mußten am Abend ihren Flügel auf Lehaucourt zurücknehmen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz .. Gegen unsere neue Linie am Oise—Aisne-Kanal drängte der Feind stark nach. In erfolgreichen Vorfeld- kampsen machten wir hier Gefangene. Heeresgruppe Gallwitz Der Franzose setzte zwischen der Suippcs und der Aisne, der Amerikaner gegen den Ostrand der Argonnen und zwischen den Argonnen und der Rlaas seiue er bitterten Angriffe fort. Wir schlugen mehrmaligen An sturm des Gegners vor unseren Linien ab. Weiter öst lich blieben Maure und Ardeuil in Feindeshand. Mit besonderer Kraft stürmte auch der Amerikaner an. Sein Ansturm ist überall völlig gescheitert. Beiderseits des Aisne-Tales entrissen ivir dem Feinde Apremont und den Wald von Nemrobeau und warfen hier den Ame rikaner mehr als 1 Kilometer zurück. * Wir schossen gestern 45 feindliche Flugzeuge ab. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Nahe an der Küste nahmen wir bei einem erfolg reichen Vorstoß einige hundert Belgier gefangen. Unsere neue Front in Flandern verläuft von dem Handzame-Äbschnitt über Wervik in der Lys-Niederung nach unserer alten Stellung bei Armentieres. Der Feind griff gestern nachmittag zwischen Poeselare und Wervik an. Er wurde abgewiesen. Neben Belgiern und Eng ländern nahmen wir gestern hier auch Franzosen gefan gen. Vorstöße des Feindes zwischen Fleurbast und Hul- luch und Teilangrisfe gegen die Höhen von Fromelles und Aubers scheiterten. Beiderseits von Cambrai setzte der Engländer tags über seine heftigen Angriffe fort. Am Nachmittag gelang es einer neu eingefetzten kanadischen Division vorüber gehend, nördlich an Cambrai vorbei auf Pamillies vor zustoßen. Württemberger warsen den Feind wieder auf Tilloy zurück. Auch südlich von Cambrai haben wir unsere Stellungen gegen den mehrfachen Ansturm des Feindes restlos behauptet. Heeresgruppe Generaloberst v. Boehu Beiderseits von Le Catelet nahm der Feind am Nachmittage seine Angriffe zwischen Vendhuillc und Ion- court wieder auf. Auch südlich vonIoncourtund südlich der Somme entwickelten sich am Abend hestige Kämpfe. Die Angriffe des Feindes wurden überall abgewiefen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Gegen unsere Linien zwischen Aisne und Vesle und über die Dcsle zwischen Breuil und Iouehery richtete der Franzose heftige Angriffe. Sie sind gescheitert. In der Champagne beschränkte sich der Feind aus Teilangriffe gegen unsere Stellungen, die überall abge wiesen wurden. Bei St. Marie-a-Py nahmen wir hier bei zwei französische Kompagnien gefangen. Mit stärkeren Kräften griff der Amerikaner östlich der Argonnen an. Brennpunkte des Kampfes waren wiederum Apremont und der Wald von Moutrebeau. Wir schlugen den Feind überall zurück. Er erlitt auch gestern wieder besonders schwere Verluste. Heeresgruppe Gallwitz Aus dem westlichen Maas-Ufer blieb die Gefechts tätigkeit auf Störungsfeuer beschränkt. ^^7 icht sorgen und quälen, G Nicht die Feinde zählen - Tu entschlossen still, was die Stunde will! Zeichne die Neuntel lokales und Sächsisches. Rabenau, 2. Oktober 1918. * Das Landeslebensmittelamt teilt mit: Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, sollen auf Anordnung des Staatssekretärs des Kriegsernährungsamtes in der am 30. September beginnenden dritten fleischlosen Woche sür das ausfallende Fleisch je nach der festgesetzten Wochen- fleischmenge 250, 185 oder 125 Gramm Mehl gegeben werden. - Hoffentlich bleibt die Anordnung nicht bloß auf dem Papier bestehen! * Der Kreisausschuß der Kreishauptmannschast Dresden hält am 4. Oktober vormittags 11 Uhr eine öffentliche Sitzung ab. * Weitere fleischlose Wochen in Sicht! Wie das Kriegsernährungsamt nach dein „B. L.-A." mitteilt, dürften die fleischlosen Wochen mit der am 27. Oktober d. I. ablaufenden derartigen Woche ihr Ende noch nicht gefunden haben. Auch iu den Monaten November, De zember und Januar werden voraussichtlich fleischlose Wochen im bisherigen Umfange beibehalten werden. Endgültige Beschlüsse liegen zur Zeit noch nicht vor. * (M. I.) Auskunft über deutsche Zivilpersonen in Amerika. Zwischen der deutschen und der amerikanischen Regierung ist die Einführung von sogenannten Such bogen vereinbart worden, die dazu dienen sollen, den deutschen Angehörigen in kürzester Form Mitteilungen über den Aufenthalt und das Befinden bestimmter, auf freiem Fuße lebender Zivilpersonen in den Vereinigten Staaten von Amerika zukommen zu lassen. Anträge aus Nachforschung nach dem Verbleib sächsischer Staatsange höriger können, unter genauer Angabe des letzten Aufent haltsortes der betr. Zivilpersonen, an die Öffentliche Aus kunftsstelle für Auswanderer in Dresden, Königliche Kreishauptmannschaft, gerichtet werden. * Rückführung von Leichen Gefallener. Die Rück führung von Leichen Gefallener wird vom 1. Oktober Kleine Nachrichten. Im Sperrgebiet haben deutsche Unterseeboote weiter 86000 Tonnen Schiffsraum versenkt. Der Kaiser hat das Rücktrittsgesuch des Reichs kanzlers Grafen Hertling angenommen und eine Umbildung der Regierung in Aussicht genommen. In Jerusalem und den besetzten Gebieten Palästinas sind am 15. September englische Zivilverwaltungen ein gesetzt worden. Die deutsche Regierung hat durch die Berliner schweizerische Gesandtschast gegen die Benutzung von Schrotflinten durch die Amerikaner protestiert. Das polnische Handelsministerium ist mit der Aus arbeitung eines Entwurfes für einen deutsch-polnischen Handelsvertrag beschäftigt. Französische Blätter künden das Eingreisen der Flotten der Alliierten in die bevorstehenden „Entscheidungs kämpfe" an. Nach einer Reutermeldung sollen alle in chilenischen Häsen internierten deutschen Schiffe mit bewaffneten Kräften besetzt werden. Der zweite Goldtransport aus Rußland ist an der Grenze eingetroffen und von Beamten der Reichsbank in Empfang genommen. Die Kommission des preußischen Herrenhauses hat der Einführung des gleichen, allgemeinen und direkten Wahlrechts mit einer Zusatzstimme für ein Alter von 40 Jahren zugestimmt.