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re« In der Verhandlung vor der Verdcner Slraskammsr als Zeugen anwesend, zwei saßen in der Anklagebank. Diese erhielten je drei Monate Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe. * Der reiche Grieche. Ein Hochstapler und Heirats schwindler wurde in Dresden festgenommen. Als Dr. med. Edjordcs, Spezialist für Haut-, Geschlechts- und Frauen leiden aus Berlin-Charlottenburg wußte sich der Haus- diener Edwin Iordan in zahlreichen Fällen mit heirats lustigen Damen bekanntzumachen. Diesen schwindelte er vor, er sei ein reicher Grieche und sei in Kliniken als Assistent tätig Ter elegant anstretende Schwindler wußte in geschickter Weite seine augenblickliche Geldverlegenheit vorzubringen und erlangte so miihelos bobe Summen. Wer Welt * Ein Kind ausgesetzt. Am Waldrand in der Gemar kung Binsberg ist am 22. August ein etwa 4jähriges Mäd chen aufgefunden worden. Das gutgekleidete Kind kann nur angeben, daß es Isabella Wilhelmine heiße; der Va ter habe es am Waldrand auf einen Mantel gesetzt und gesagt, es solle ruhig warten, bis er wiederkomme. Die Vermutung erscheint begründet, daß das verlassene Kind in der Umgebung von München daheim ist. * Die Granate als Faßschlegel. In der Kantine der Rudolfskuserne in Klagensurth benußte der Feldwebel Josef Ebner eine Handgranate als Schlegel, um ein Faß Wein anz «zapfen. Tie Granate explodierte, der Feldwebel wurde in Stücke gerissen und war sofort tot Di' Wirtin wurde durch die Sprengstucke schwer ver letzt, es wurden ibr Brust und Bauch aufgerissen. Sie verschied kurz danach. Die Granate befand sich seit Jahr und Tag als sogenannter Blindgänger in der Kantine und wiederholt waren alle möglichen Versuche damit gemacht worden. Zweifellos war die Granate naß, und im Laufe der Zeit trocknete sie aus, so daß sie ihre Zündkrast wieder erreicht hatte, als das Unglück geschah. * Die Schäferhütte als Schleichhaus. Dieser Tage er tappten Feldgrauen bei Pasing nachts einen Schäfer, der in seiner Hütte am Zerlegen eines frisch geschlachteten Hammels war. Der Mann batte sich seinen Schäferkarren als kleine Metzgerei eingerichtet mit allem dazu gehörigen Handwerkszeug. Daß er das Geschäft schon länger betreibt, beweisen di- genauen Aufzeichnungen, die bei ihm gefun den wurden und in denen er sorgfältig Buch führte über alle Schlachtungen und über die Abnehmer seines Schläch- tereibetriebes. * Ruf eine besondere Art von Kriegsgewinn hatte es der Gelegenheitsarbeiter Schlemar abgesehen. Er stahl sei nem Arbeitgeber aus dem Keller einen Topf mit acht Pfund Brüter die er für 80 Mark an eine Frau verkaufte, bei der er in derselben Nacht in den Keller eindrang und den Buttertopf zum zweitenmal stahl. Er wollte die Bui- ter nun von neuem verkaufen, hatte aber diesmal das Pech, daß man Verdacht schöpfte und den genialen Butter händler verhaften ließ, so daß sein Plan, mit dem Butter tops auf dieselbe Weise noch weitere Geschäfte zu machen, vereitelt wurde. * Bon Obstdiebcn erschaffen wurde in Anderten der Arbeiter Barnstorf. Dieser überraschte in einem Obstgar ten drei Personen, die beschäftigt waren, Aepfel abzu pflücken. Als B dis Töter anrief, feuerten sie auf ihn und den begleitenden Hund. Fünf Schüsse wurden abgegeben, davon trafen drei den Hund und zwei Barnstorf, die nach einigen Minuten seinen Tod herbeiführten. Die Mord buben entkamen. Pferdefleisch Vergiftung: 9 Todesfälle. In Kams« bei Hamm i. W. sind über 300 Personen nach aem Genuß von verdorbenem Pferdefleisch unter schwe« ven DcrgiftunaSerschcinungen erkrankt. NeunTodeS- ! älle sind bis fetzt gemeldet, weitere werden befürchtet, 'n einzelnen Famrltcn sind sämtliche Angehörigen er trankt. * In Moskau wird zur Jahresfeier der Oktober evolution ein neues architektonisches Denkmal der Gro- f -n Revolution des 20. Jahrhunderts errichtet werden. * Ans dein L^zarettzim gesprungen. L>er 19jähr!ge Sie MeüBeWWenWolge. Die wirtschaftlich gesicherte Aickunft der Kriegsbe- schod^w' und ihrer Familien ist eine der schwierigsten Fragen, die uns dieser Krieg mit seinen gewaltigen Aus- maßen zur Lösung anserlegt. Ein Doppeltes muß erreicht Heilung mnß den Verwundeten und Beschädigten wieder gesund machen oder durch Ersatzglieder wieder in di- Lage setzen können, die volle oder doch einen möglichst hohen Grad der Erwerbstätigkeit zu erlangen, und eS muß zum andern dafür gesorgt werden, daß der Kriegs beschädigte dem Erwerbsleben wieder zuqesührt wird und Arbeit findet Die moderne Kriegsbeschädigtenheilkunde hat eine ungeahnt Hobe Vollkommenheit erreicht Was in Heilstät- ten und Ausstellungen zu sehen ist, grenzt ans Unglaub liche. Und es gibt bedeutend Spezialisten auf diesem Ge biets, die behaupten, es brauche überhaupt keine Krüppel mehr zu geben, feder könne wieder arbeitsfähig gemacht werden Ter Erwerbsfähigkeit wird bereits bei Operationen in den Lazaretten nach Möglichkeit Rechnung getragen. Siebt fest da.> der Beschädigte nicht mehr für Garvison- oder Felddienst ui Frage kommen kann, dann wird die Frage seiner zukünftigen Arbeit-Verwendungsfähigkeit geprüft. N e b 2 n a e n allgemeiner Art, Handfer tigkeitsunterricht setzen Wer den rechten Arm ver loren bat. übt sich iw ^lnksichreücn. der Taube lernt Worte vom Munde ablesen "sw. Leute mit Ersatzglie dern üben sich im allgemeinen Gebrauch. Hier läßt sich schon ein Schluß auf den zukünittgen Beruf machen. Kann V^ohädigte alten Berufe wieder zugeführt "ve„. dann ist die Frage am leichtesten gelöst. Uebung, wmensses^ Ausdauer und Selbstvertrauen entscheiden. Schwieriger ch die Ueberfübrung in einen anderen Beruf. I.mlernen ist Alter dem gesunden Menschen schon m'wer bei Beschädigten ist das doppelt der Fall. Das Urten des nacharztcs entscheidet hier nicht allein. Feldgraue Zeih sprang aus einem Läzaretrzug, der nach Gießen rühr, zwischen den Stationen Lindenbach und Ems, und eilt- der Lahn zu, in der er ertrank. Die Tat soll er in geistiger Umnachtung begangen habend Die Leiche wurde bald gelnndci und nach Ems überführt. * Es war rinmal. Vor 22 Jahren war eS, so lesen wir m den „Franks. Nachr.", da konnte man zum Ingelheimer Kirchweihfest im dortigen Lokalblatt folgende Anzeige lesen: „Jakob Müller, der Rothe, unterer Zwcrgwsg, «eivflichtct sich hiermit, im Abonnement zu 3 Mark jedem seiner Gäste während der Markttage täglich soviel Natur wein zu verabfolgen, als er vertragen kann. Meine Freunde und Gönner zu zahlreichem Besuch einladend, zeichnet * — Wie hoch müßte wohl Herr Müller Wohl 1918 das „Abonnement" ansetzen? * Dtebstahk mit Zuschauern In einem Garten in Lon ning wurden nachts etwa 1^ Tonnen Aepfel entwendet, Die Bewohner des Hauses eine alte Frau, ihre Enkelin und ein Dienstmädchen, mußten vom zweiten Stockwett aus ruhig zusehen wir die kostbaren Apfel gepflückt und eingesackt wurden. Die Diebe ließen sich trotz LeS lebhaften Einspruches der Hausbewohner, die nicht aus dem Haus« zu gehen wagten, in ihrer Arbeit nicht stören. * Gefährliche- Dr«ht. In Großenstein stürzt« plötzlich ein an «ine Schleppmaschin« gespanntes wertvolles Pferd der Fran Gutsbesitzer Hiller mitten b«i der Arbeit tot zu Bod-a. Ein kurz vorher von einem vorüberfliegenden Drachen der Flugftation herabgesallener und an der am Frlde vorübersübrenden elektrischen Leitung hängengeülie- bener schwacher Droht batte sich um den HalS deS TiereS geschlungen und besten schnellen Tod herbeigeführt. Der Führer deS Gespanns wurde bei der Berührung deS auj d-r Erde liegenden Tieres auch getroffen, kam aber mit dem Schrecken davon. * Deutschfeindliche Erflnnung. Ein nach vieljährigem Aufenthalt in England zurückaclcbrter Fabrikarbeiter aus Kürenz, dem man eine gutbezahlte Stellung in der Rüstungsindustri« verschafft hatte, lohnt« diese Fürsorge dadurch, daß «r fortgesetzt eine deutschfeindliche Gesinnung an den Tag legte und die Miiarbriter geradezu zur Wider setzlichkeit gegen die Negierung aufzustacheln suchte. Das außerordentlich- KriegSgeriäst Trier verurteilte ihn zu sechs Monaten Gefängnis * Den Kopf abgefahren Mit einem Lazarettzug traf eine Anzahl Verwundeter iw Bayreuther Bahnhof ein. Ein Soldat entstieg Lem im Rangieren begriffenen Zug« und kam dabei zu Fall wobei ihm der Kopf abgefahren wurde. '. ' * Anklage gegen 21 Landwirte und Landwirtsfrauen. In den Gemeinden Ober- und Nieder-BerbiSdorf war eS im Mai zu einer gemeinsamen Auflehnung gegen die An ordnungen deS Landrats gekommen. Es wurde der Mol- kereizwäng eingrsübr: und LaS Selbstbuttern wurde ver boten. Die Butiermaschinen und Butterfässer wurden amt lich Versiegelt. Dabei hatte aber der KreiSauSschuß ver gessen. anzuordnen, daß Li« Landwirte nun auch von der Molkerei die ihnen zustchende Butter erhielten. AlS zehn butterlosc Tacw erreicht waren, griffen die Knhhalter zur Selbsthilfe. Sie deschloeffn in einer Versammlung, die Sie gel an den Buttermaschinen zu entfernen und wieder selbst zu buttern. Dies wurde nun ausgeführt. Die L«ut« sam melten die entfernten Sisgel und schickten sie mit einem Bericht dem Landrat. Dieser erschien nun schleunigst in den Gemeinden, wrgte sür Aufklärung und für di« Liefe- rung der Butter, aber Lie Sach« war nun einmal geschehen. 91 Landstirte und Landwirtssrauen waren wegen Entfer nung von amtlichen Siegeln und Nichtablieferung von Milch angeklagt. Dieser Tage wurde vor dem Schöffen gericht Hirschberg zunächst gegen 31 Angeklagte verhandelt. Der Verteidiger, ReichstagSabg. Dr. Ablaß, führte aus. daß hier di« Hauptschuld dl- Kreisbehörde treffe, die nicht für di: rechtzeitige Lieferung der Butter an die Landwirte gesorgt babc TaS Gericht sab die Sache auch sehr mild« an und verurteilte die Angeklagten zu je 2b Ml. Geldstrafe. Gegen die anderen 00 Angeklagten wird später verhandelt werden * Wem gehört das Kind? Aus der russischen Zivil- In ver Berufsberatung wirken auch Fachleute mtt. die di« Anford«rungen des zu wählenden Berufe- kennen und die Höh« der späteren Erwerbsmöglichkeit be gutachten. Oberster Grundsatz ist: Drr Mann muß einen Beruf wählen, in dem er die voll« Tagesarbeit eines gesunden zu leisten vermag. Hier fällt die Ent scheidung über sein« ganze Zukunft. Der Kriegsbeschä digte kommt dann meist in eine Berwundeten-A nlerne- schule oder NebungSwerkstätte, wo er in den neuen Beruf sich hineinarbeitel, seine verwundeten oder Ersatzglieder gebrauchen und den Anforderungen anpaffen lernt. Arzt und Meister überwachen und begutachten hier seine Ent wicklung. ES ist ein erfreuliches Zeichen, daß besonders ungelernte Arbeiter fast ausnahmslos Lie Gelegenheit benutzen, eln Handwerk zu erlern««, und «S ist erstaunlich, wieviel Geschick und Talent meist in ihnen steckt. Der Erfolg ist sehr gut. Einer ist dem andern Ansporn zur Weiterarbeit. Ausstellungen Ler Arbeiten und flot ter Absatz tun auch daS ihrige dazu. Neben ihrer Löh nung erhalten die Leute auch noch einen kleinen Arbeits lohn, der sür ihre Zukunft in Sparbüchern angelegt wird. In vier Wochen bis drei Monaten ist dies« Lernzeit im all gemeinen beendet. Durch die Arbeitsvermittlung wird ihnen danach eine Arbeitsstellr verschafft. Während oer Dauer des Krieges ist eine Unterbringung meist nicht schwierig infolge deS Arbeitermangels Auch nehmen im allgemeinen die Unternehmer gerne Kriegsbeschädigte in ihre Betriebe. Am besten ist eS sür de« Mann, wenn er in dem Betriebe wieder arbeiten kann, wo er vor dem Kriege in Stelluna war. DaS wird, wo möglich, auch er strebt. Grundsätzlich muß vermieden werden und wird auch vermieden, den Beschädigten einen sog. Vorzugsposten oder leichtere halbe Arbeit zu ge ben. Damit ist ihm nnd unserem Wirtschaftsleben nicht gedient. Er braucht auch nicht das drückende Gefühl zu haben, nur geduldet zu sein. Für di« Kriegszeit ttt somit für ihn gesorgt. Das Verständnis der Unternehmer »nv Arbeitskollegen erleichtert ihm überall auch das Einleben. Wie wird eS gefangenschaft ist in den.KrelS Stallupönen ein unbekann tes, etwa achtjähriges Mädchen zurückgekehrt. Anscheinend heißt es Meta Marie Kranz, Meta Marienkranz oder so ähnlich. Nach Mitteilung der deutschen Kommission sür Gefnngenenangelegcnhctten in Smolensk ist das Kind sei nerzeit mit den Großeltern, die mutmaßlich umgelommen sind, verschleppt worden. Die Mutter wurde als Wöchne rin nicht mitverschleppt während ein jüngerer Bruder der Gefangenschaft entkam. Der Vater und ein Bruder sollen Heeresdienste leisten. Personen, die zweckdienliche An gaben über das Kind machen können, werden gebeten, dem Wohlfahrtspflegeamt des Kreises Stallupönen eine Nach richt zukommen lassen zu wollen. * Festnahme von zwei amerikanischen Offizieren. In Langenwetzendorf wurden durch den Gendarmcriewacht- meist-r und den Hilisgendarm zwei amerikanische Offi ziere fcstgenommen die am 29. Juni aus dem Gefangenen lager Straßburg ausgebrocken varen. Bis nach Gera waren sie in den Uniform-« gekommen: dort hatten sie sich von einem Ocsterreiche Zirilklcider verschafft. Ihr Ziel sollte nach ihren Aussagen Hamburg sein. * 300 Personen an Fleischvergiftung erkrankt. In Ke- men erkrankten gegen 300 Personen nach dem Genuß von rohem Pferdefleisch unter schweren Vergistungserschei- nungen. Drei der Erkrankten sind bereits gestorben. Es wurde eine strenge Untcriuckung eingeleitet. AsMMsr. Eine gute Antwort. — Im Briefkasten des „Pforzh. Anz." stellt ein „lang jähriger Abonnent" folgende Anfrage: „Da auf dem hie sigen Bahnhofplatz das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ent fernt wurde, der Sockel aber noch steht, möchte ich gerne ««fragen, ob man da nicht ein Lamm anbringen könnte, das die Geduld des Volkes darstellt? Was sagt der Brief kasten dazu?" — Hierzu gibt die Redaktion des erwähn ten Blattes folgende treffende Antwort, die allerorts zur Beherzigung dienen kann: „Was meinen Sie für ein« Geduld? Meinen Sie di« Geduld des Volkes mit den un verständigen Leute», die heut« noch nicht ersaßt haben, was der Krieg bedeutet? Mit den Leuten, die nicht ein sehen, daß uns die Bebörden nicht aus Lust am Reglemen tieren die Lebensmittel zumessen, sondern um unS vor dem Hungertod zu bewahren: mit den Leuten, die sich nicht klar sind, daß es um Sein oder Nichtsein geht, und daß ihnen nicht ein Pfennig in der Tasche und das Hemd auf dem Leib gehört, solange der Krieg nicht zu unseren Gun sten entschieden ist; mit den Leuten die vergessen haben, daß zum Frieder.Sscbluß beide Teile gehörens und daß Deutschland nicht allein Frieden machen kann, eS sei denn, es ließe sich ausplvndern und zum Sklaven und Bettler unter den Nationen machen? Wenn Sie diese Geduld mit törichten Leuten meinen, so stimmen wir Ihrem Vorschlag« zu und erblicken dann auch im Schafe LaS passend« Sinn^ bild." Der „Mnni" Herzenswunsch. -- Die deutschen MunitionSarbetterinnen verdienen viel Geld, sie sind tüchtig bei der Arbeit, flott und fesch in ihrem Auftreten. Vielleicht find«t sich einmal ein Kom ponist der auch ibnen zu einer Berühmtheit verhilft, wie Dizei den .CigarneS" von Sevilla in seiner Oper Carmen. Die „Muni" sind andere Menschen, sagen manckze Tente. Aber sie denken auch schon daran, daß eS woyi nicht süc immer so weiter gehen kann, wiejetzt , und darum ist das neueste . . das Heiratsgesuch der Munition-ar- beitcrinnen. LaS sich in mancher Zeitung findet. Sie sucht ihn. wie eS nun mal die Zeit mit sich bringt. DaS zeigt, daß nicht bloß an neue Moden, sondern mehr noch an einen guten Mann gedacht und deshalb gespart wird. * Königstöchter nehmen HauShaliungSunterricht. Di« beiden jüngster, Tochter >eS König- von Sachsen, die Prinzessinnen Riario Alice und Anna nehmen länge ren Aufenthalt in München zur Ausbildung in allen Haushaliungsgebieien. abernach dem Kriege, wenn all die Gesmioen wieder » LaS Erwerbsleben zurückkebren? Gesetzliche Maßnah men sind schon getroffen, wettere müssen noch getroffen werden. Ein Preußischer Ministcriülerlaß vom 1b. Jult 1915 gibt praktische Anregungen über den Aufbau einer großzügigen Organisation, über die behördliche Leitung, Heranziehung der gesetzlichen Vertretungen von Handel und Gewerbe, Industrie, Handwerk nnd Landwirtschaft, der Organe der Arbeiter und Angestelltenvereinigunge», der Vertreter der Aerztekammern, Ler Organe dcr freiwil ligen Krankenpflege und deS Roten SreuzeS usw. Arbeitgeberverbände und Gewerk- schäften haben sich nun in vorbildlicher Weise zusam mengetan, haben Arbeitsgemeinschaften gegründet und Abkommen getroffen. Grundsätze find vereinbart über Verpflichtungen für Einstellung und Beschäftigung Kriegs beschädigter. Tiefe Arbeitsgemeinschaften find über daS «auzr VeichSgebiet verbreitet, weitere find im Entstehen. Li« Kriegsbeschädigten selbst habe»- sich in Verbände« ««schloffen, «m au« ihrer Slsahrnng Hera»« «n der S«l»»g Ler Frage mit,«arbeite«. Da« ganz, »ß L»r«t«, mit,»helfen und feine Dankesschuld ab,»trag« «« di« dm mit ihren Leiber« di« Heiruak Leschirnüen. «"ö »« t» gewaltige Ar»«tt zu letß«. De«s dl« Zahl der Kr esSVeschädigten geht tu dt» Hnndert- 1 g « ? « » d « wächst noch weiter. D. A, Verzögerte Gcsangcncnüriete an« England. Das längere Ausbleiben von Nachrichten krirgSgesan- «ener Deutscher aus Gefanaeuenlagern in England hat i» letzter Zeit vielfach Bennrnhiauna in der Bevölkerung he» vorgerusen. Ein Grund hierzu liegt nicht vor. Die Unregelmäßigkeit der Sendungen in den letzte» Monaten ist 'um Teil au- ^eu Mangel an BeförderungS- aelcgenhcit zurückzuführen. Di« Briefe treffen in Sammel- sendnngen ein. Da diese sehr umfangreich sind und gele gentlich bis zn 1 000 000 Briefe enthalten, häufen sich nach ihrem Eintreffen die Postsachen derart, daß ihre Wettcr- leitung nur mit einer gewissen unvermeidlichen Mrzogs- ruug möglich ist. -