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ne Abwehr. Auf das Wortgeprassel der Ententeführer Wilson, Lloyd George, Balfour, Clemenceau, Orlando und Son nino ist jetzt zum ersten Male während des Weltkrieges eine geschlossene deutsche Abwehr gefolgt. Nicht eine einzelne Kanzler- oder Ministerrede mit einer An zahl von parlamentarischen Zustimmungsäutzerungen, sondern eine kraftvolle Klarlegung der Verhältnisse, die zum Kriege geführt und die sich in den letzten vier Jahren entwickelt haben. Dem haß- und neid erfüllten Zetern der Gegner sind ruhig die festen Tat sachen gegenübergestellt, nicht, wie sie sich eine Partei denkt, sondern wie sie sich plastisch vor aller Welt herausgsftellt haben. Und dazu kommen Deutschlands Rechtsansprüche, die seiner Versöhnlichkeit keinen Ab bruch tun, aber auch dem Feind keinen Zweifel daran lassen sollen, daß kein Deutscher ob des Ausgangs zagt oder sich scheu vor der Zukunft duckt. Wir zanken und zetern nicht, aber wir sehen dem Feinds gerade ins Ange. Seins Kleinlichkeit mag sich im Lichte der deutschen Ehrlichkeit spiegeln. Sein Bild wird ihm nicht gefallen. Sülche Rednergruppc wie dis, welche wir jetzt ver nommen haben, war noch nicht da. Der Kolonial- minister Staatssekretär Solf machte den Anfang, indem er Deutschlands gutes Recht auf Kolonien nicht bloß als zweifellos hinstellte, sondern auch unsere Leistungen im Kolonisieren nachdrücklich hervorhov. Der stell vertretende Chef des Großen Generalstabes, General von Frehtag-Loriughoven, tat das törichte Gegner geschwatze vom deutschen Militarismus ab; der Reichs tagsabgeordnete und Gewerkschaftsleiter Legien verbat sich energisch die amerikanische Anmaßung und Bevor mundung gegenüber Deutschland. Freundschaftlich, ja fast wie ein guter Kamerad in der Tragung uns in der Erfüllung von Pflichten sprach der deutsche Kaiser selbst zu 1500 Arbeitern als Vertreter der Tausende von Angehörigen der Kruppschen Werke, die aus die Aufforderung des Monarchen, auszuhalten wie ein Block von Ätahl, mit einem donnernden Ja atworteten. Und der Vizekanzler von Payer gab im schönen Stuttgart klare und bestimmte Hinweise Über die deutschen Kriegs ziele, diö allen Verdrehungen und Verleumdungen der Entente-Heuchler ein Ende für jeden Menschen be reiten müssen, der nicht absichtlich blind sein will und Scheuklappen trägt von grauem Vorurteil. Ein frischer Luftzug ist mit diesen Reden church das alte Europa gegangen und auch die Amerikaner, die sie wahrheitsgemäß zu lesen bekommen haben, haben aufgchvccht. Deutschland ist nicht mutlos, es ist nicht uneinig, es hält aus. Und jeder, der die Gefahr ahnt, die in dem Wilsonschen Dünkel liegt, wird applaudiert Hüven, daß Deutschland gar nicht daran denkt, ein amerikanisches Weltrichtertum und eine eng lische Ausbeutung anzuerkennen und auf sein eigenes gutes Recht zu verzichten. Wer hat die dreiste Stirn, von deutschen Gewaltplänen zu sprechen, wenn jetzt frank und frei erklärt worden ist, daß kein Anlaß besteht, den Besitzstand nicht so wieder herznstellen, wie er am 1. August 1914 war? Werden jetzt nicht die Friedensstimmen beim Feinde sich mehren und fragen, warum kämpfen wir denn noch? Diese Stimmen Haven Noch nicht dis Mehrheit, aber sie werden sie schließlich gewinnen, zumal auch jetzt gesagt worben ist, daß Deutschland Belgien nicht dauernd behalten will. Unsere Kolonien kommen uns zu, auf eins Entschädigung haben wir ein Recht. Mag die Entente an ihre Brust pochen und hören, ob die Stimme des gesunden Menschen verstandes nicht diejenige der Unvernunft übertönt. Die Schuld am Weltkriege liegt nicht bei Deutschland! Aus dieser Wahrheit folgt altes Weitere und sie wird rrotz allen Lärmens das Weltall durchbrausen und sich die Oberhand verschaffen. Dem Westen ist damit geworden, was er nur irgendwie verlangen konnte, wenn er es auch noch nicht zugeben wiro, und was wir im Osten mit Ruß land Nach beiderseitigem Willen vereinbart haben, das geht ihn nichts an. Wir sehen aus den Attentaten in Mpskau und Kiew, wie die Londoner Krämerpolitik ihre Kapitalien anzulegen beliebt, und wir haben danach den Tie Aussichten einer General-Offensive des Verbandes. einzige von unseren keinaen „Wegen strömenden RegewS." Im,,Moments" führt der militärische Mitarbeiter aus: Die Strategie auf der Grundlage des fortgesetzten Angriffs aus breiter Front ist auf die Dauer sicher blutiger und weniger effektvoll als das System der Hindenburgschen Keulenschlägs; sie stellt aber anderer seits, falls der Angreifer über bedeutende Mannschafts- bestän möglich an, mit diesem Manne einen Strauß auf Leben und Tod zu wagen. „Wir müssen weiter gehen" ermahnte er leise. — „Nur einen Augenblick" murmelte der Italiener. Sie blieben stehen; aus der Tiefe zur Linken, E welcher der talabwärts jagende Fluß donnerte, st'Ms iffs Mondlicht weiße Nebel empor und bildeten ein Gegenstück zu dem funkelnden Gletscherbilde in der Höhe. ^M'kr eines Waldvogels hallte gespenstig aus demund weckte mehrere kreischende Slimmcn unter,dem Nachtge« tier, das durch die Schritte der Männer eosuMs aufge scheucht war. Von dem Aste eines starken Nadelbaumcs hob sich deutlich eine Eule ab, die nur auf einen nächt lichen Raubzug zu warten schien. Andreas Namchvoae! konnte der Iagdlust nicht widerstehen und hob sein Ge wehr an die Schulter. ' Fortsetzung folgt. Augen geschaut hatte und nun am allerlei Umwegen hier in Tirol sein Wesen trieb. Solchem Manne mußte man von Angesicht zu Angesicht mit dem Gewehr in der Hand gegenüberstehen! Mit seinen Beobachtungen war der Alte nun fertig. Er wußte, wen er vor sich hatte und es kam jetzt nur noch darauf an, herausznbekommen, wohin seine Absichten gingen. Darnach mußte er sich jetzt also einrichten. „Wollen wir uns aus den Weg machen?" sru nr er langsam. Don Cicios Gesicht schien in diesem Augenblick wie versteint und er antwortete: „Meine Freunde wollen wohl ihren Wein austrinken, dann können wir weiter gehen. Nachher aber vergeßt nicht, daß wir beide Arm in Arm gehen werden und mein Dolch sofort Euer Herz treffen würde, wenn Ihr auch so verschwinden wolltet, wie Euer Landsmann vor hundert Jahren". Um den Mund des alten Gebirglers ruckte es kaum sehenswert. Dann trank er, strich seinen Schnurrbart und sagte mit halbem Lachen: „Was sprechen Sie da, Herr? Wir sind doch gute Freunde, vom Krieg ist keine Rede und wenn wir heute zum Vergnügen einen Nachtmarsch machen, so können Sic Ihren Dolch ruhig zuhause lassen. Den gebrauchen Sie nicht". Don Cieio sah ihn von der Seite an: „Es ist so, wie Ihr sagt. Darum war es auch nur ein Scherz, den ich machte, damit Ihr alle ernstlichen Gedanken beiseite ließt. Aber meine Freunde sind wohl so weit, wir können ausbrechen". Der Führer zählte die kleine Gesellschaft: „Sechs, acht, zehn Herren sind Sie. Das sind eine ganze Menge". „Wieso, warum sällt Ihnen das auf" fragte Don Cieio. — „Weil den Herren so wenig an einem Beite gelegen ist" lachte Andreas Rauschvogel, und setzt lachten die übrigen mit. Es war ein wundervoller Weg in der schönen Mond nacht, der allen Zauber des Hochgebirges offenbarte. Hoch oben zur Rechten leuchteten die Eismassen eines Gletschers wie spiegelndes, Silber, das.immer wieder zum Hinaus bedrängte Feind schwerlich zu einer solchen Neber- rumpelung Zeit und Mittel finden würde. Jedenfalls mug man vor dem alten Marschall der Deutschen denen Krregskrmst unbestreitbar ist, auf der Hut sein. Bevor er die Flinte ins Korn wirft, fließt noch viel Wasser ins Meer. Ungeachtet der glänzenden Foch- Ae? Erfo-ge ist es zum Siegesjubel heute noch zu ftiu). Aber auf die Dauer kann selbst das Genie eures großen Fetoherrn sein Heer mit gesunkener Moral vor der endgültigen Niederlage nicht bewahren. falls der Angreifer über bedeutende Mannschafts- che und reiches Kriegsmaterial verfügt, Wohl das . ge Mittel dar, um Mit einiger Aussicht auf Erfolg eine endgültige Entscheidung in diesem Kriege herbei zuführen. Sind die Verbandsmächte imstande, ihre jetzige Offensive unter steter Erweiterung der Front in gleicher Weise einige Monate lang fortzuführen, ch dürste der Feind dem furchtbaren Druck schwerlich gewachsen sein. Dis zu einer solchen Offensive erforder lichen beträchtlichen Truppenmassen sind durch den an haltenden Zustrom der Amerikaner gewährleistet; weni ger sicher könnte man auf deu Waffen- und Muni ersi recht keinen Grund, zu dulden, daß diese Elemente, die nach Recht und Gerechtigkeit vor den Strafrichter gehören, sich als Richter über einen Völkervertrag gebärden. Der mächtige englische Premierminister Glad stone, den die Briten den „großen, alten Mann" nann ten, rief vor Jahren: „Hande Weg1" — als er von Oesterreich-Ungarn eins Gefährdung der englischen Balkan-Interessen besorgte. Und „Hände weg!" rufen auch wir unseren westlichen Feinden zu, wenn sie sich um Dinge kümmern, die sie nichts angehen, wozu auch die Gestaltung unserer inneren Angelegenheiten gehört. Der Feind braucht heute als Antwort nur zu er klären, wir wollen Deutschland Vernichtung nicht, wir haben auch keinen Grund, ihm seine Handelsfreiheit zu unterbinden und seinen Besitz zn schmälern, dann sind wir dem Frieden um ein gut Teil näher gerückt?. Er wird wieder mit Entstellungen und Stegeshymnen kommen, aber das alles schließt den Tag nicht aus, an welchem die Friedenssonne langsam am Horizont mehr zu steigen beginnt. Denn ein tapferes und treues Volk, welches das Recht auf seiner Seite hat,muß über das Unrecht und über dis Treulosigkeit siegen. Diese deutsche Sprache hat die Welt gehört. Uw. kommen lockte. An mancher Straßenwindung sprühte es oben auf wie glitzernde Funken, und das Auge tat weh unter diesem Reichtum von Licht. Me!a«gv!isch rutscht- dazwischen das abrinnende Glcischerwasser, das dann und wann ein Stück Eisdecke polternd nach sich rlst Cmmal erschütterte ein dumpfes Dröhnen die Nn-hN em großer Teil der Gletscherftäche wärmst don>wrortigem Schall auf der Höhe aufgeborsten. Mit fast s-ier.cchem Geckh, wandte sich der Jäger an den neben ihm gehenden Don Cieio: Wenn wir da oben gestanden hätten, brauchte keiner mit bösen Absichten bei uns gewesen zu sein. Der liebe. Gott würde uns alle zu sich gerufen haben". Der Italiener mußte ein großer Naturfreund 'sein, denn er schien die Worte des alten Rauschvogel vollstän dig zu überhören und blickte stumm zur Höhe. Unwill- kurnch hatte er unter der Macht des gewaltigen Eindruckes seine Hände gesaltet und ein tiefer Friede glitt über das energische Gesicht. Sein Begleiter empfand Respekt vor diesem Aufschwung der Seele, der sicstin der ganzen Hal tung Don Cicios ausdrückte und es kam ihm säst un * HUfeverweigerung — fahrlässige Tötung. Gegen verschiedene Personen in Frankfurt a. M-, die bei dem Fliegerangriff am 12. August auf der Bocken- yeimer Landstraße Unterstandsuchenden die Häuser nicht geöffnet haben, hat die Staatsanwaltschaft ein Ver- Gyren eingeleitet, und zwar, soweit es sich um Ver-' .etzte oder Lote handelt, auch wegen fahrlässiger Kör perverletzung und Tötung. _ . AnstanLs'ehrerin. Zu einem W/M'gang mit ÄnstandSlehre wurden dieser Tage durch Anzeige,n eingetadsn. Nachdem d:e KucsiSltsrin den Teilnehmern je 18 M. Stunden geld nn voraus abgenommen hatte, ist sie nach Ertei lung der ersten Stunde mit ihrer ganz erheblichen Einnahme plötzlich verschwunden. " Bis aufs Hemd beraubt. Eine kaum glaubliche Geschichte hat sich im Elbnwor bei Hamburg ereignet. In dein Dorfe Hörsten fand sich ein jnnges Mädchen ein, das bis aufs Hemd entkleidet war. Das Mädchen war aus Ostpreußen nach Hamburg gekommen nnd dort auf dem Bahnhof von einer angeblichen Tante empfan gen worden. Um dem Mädchen angeblich eine Stells zu verschaffen, fuhr die Tante mit ihm und einem als Onkel ausgegebenen Manne nach Harbnrg, wo sich alle drei in das gleich hinter dem Bahnhof gelegene Elb- moor begaben. Hier raubte das Hamburger Paar das Mädchen völlig aus und ließen auch bis aufs Hemd kein Stück an seinem Körper. Dis Untersuchung ist im Gange. * Im Schacht erstickt. In der Nähe der Vraunkohlen- grube „Clara" bei Zirke befindet sich ein alter Schacht, der seit langer Zeit außer Gebrauch steht, aber um zäunt und mit einer Warnungstafel versehen ist. Zwei Soldaten betraten den Platz, um den Schacht in Augen schein zu nehmen. Der eine Soldat entfernte die Bret ter und wollte zur Grube herabsteigen, wurde aber von den giftigen Gasen betäubt und stürzte herab. Eine Frau, die dis Soldaten bemerkte, rief ihnen zu, daß das Betreten dieses Platzes verboten fei. Ter andere Soldat wollte dies nun seinem Kameraden sagen; da er denselben nicht mehr sah, nahm er an, daß derselbe schon unten sei, stieg ebenfalls hinab, um nach ihm zu sehen, stürzte jedoch gleichfalls betäubt in den Schacht. Es wurden nun sofort Leute herbeigeholt, welche die Soldaten mit vieler Mühe heraufholten, aber ^der gelang es nicht, die Besinnungslosen s" retten. Beide sind den giftigen Gasen zum OP;er gefallen. - We.lMsti,,«» einer ganzen ^-amilre. Wahrend der HochMtsfeier der Tochter des Kaufmanns Kramarczyk in Myslowitz ist der Destillateur Robert Piwovar in die Wohnung der Brauteltern eingestiegen und hat dort 10 000 Mark gestohlen. 1000 Mark wurden von den Angehörigen des P. verbraucht, 8000 Mark hat der Onkel des P., Hauer Feigel, vergraben, wobei er beobachtet wurde. 6000 Mark hat Robert P. in Katto- witz in einer Bank untergebracht WFeigel und Piwovar Wurden verhaftet und auch als Mittäter des letzteren Mutter, ein jüngerer Bruder und eine Schwester. > * Galgenstumor des Selbstmörders. Mit Humor aus dem Leben geschieden ist in Breslau der Teich- straße 36 wohnhaft gewesene Buchhalter Poppe. Er hatte aus einem Fenster seiner Wohnung eine Trauer fahne, bestehend aus einem am Stock befestigien schwär, zen Florlappen, herausgehängt, und als man in der Wohnung nachforschte, fand man den Wohnungsinhaber erhängt vor. Seine Leiche wurde in das Schauhaus Übersicht. Bezüglich der militärischen Lage sind sich ziemlich alle französischen Blätter einig darüber, daß jetzt, nach dem die deutschen Heere wieder ihre alten Linien in der Siegfriedstellung eingenommen haben, Foch nicht mehr viel erreichen könne. Die schlechte Witte rung werde, wie dis Blätter hervorheben, einen wei teren Strich durch dis Rechnung machen. Man kämpft im Schmutz, so schreibt der „Temps", unter einem süudflutartigen Regen. Es ist daher nicht überraschend,, daß die Lage auf dem größten Teile der Front stationär bleibt. Ebenso meinte der „Homme Libre", es sei kein Wunder, daß der Kampf dss strömenden Regens wegen stille stehe, da bei einem solchen Wetter auch die Flieger und Lie Sturmwagsn nichts auSrichten können. "Gustave tzerve wird deshalb in seiner „Vic- toire" geradezu elegisch. Diesen schrecklichen Wind und strömenden Regen, schreibt er, hätten wir wahrhaftig nicht nötig, der verwünschte Regen verhindert unse ren Vormarsch und verzehnfacht die Arbeit unserer Brüder an der Front. Er untergräbt den militärischen Wert unserer schwarzen 'Truppen, dis das schlechte Wetter so wenig vertragen, er verhindert unsere Flie ger, gut zu sehen, und vielleicht verhindert er auch Marschall Foch, Ludendorff so schnell, wie er ge wünscht hatte, die Fortsetzung seines Manövers zu zeigen. Unsere Soldaten hätten schon verdient, daß ihnen der alte gute französische Gott bis zum Winter noch F bis 6 Wochen Sonne gönnte. tionsersatz in dem unentbehrlichen Maßstabs zählen. Doch wenn Foch ein derartiges umfassendes Manöver eingeleitst hat, wird er Wohl die Ueberzeugung haben, daß nichts zu sein.er völligen Durchführung fehlen wird. Auch wird er sich gegen dis Gefahr eines plötzlichen feindlichen. Schlages gegen einen Teil unserer vor rückende» Frönt vorgesehen haben, trotzdem' der hart- In Mol. von Walter Frank. Als es gegen den Abend ging, konnten sie nicht mehr vorwärts und tafelten, soviel sie Konnten, um sich zu stärken. Daraus wurde der Weg fort gesetzt und die Feinde glaubten bald, an dem Ziel ihrer Hoffnung zu sein, als mit einem Male ihr Führer ihnen wie unter den Händen verschwunden war. Es war kein Licht mitgenommen, um dem Gegner nicht ihre Anwesen- heit zu verraten, und jetzt war guter Rat teuer. Da ward plötzlich die Stimme des Tirolers wieder hörbar. Er rief: „Wo bleibt Ihr denn, kommt doch geradezu, hier bin ich ja". Und der leichte Schimmer eines Feuersteins blitzte ein Dutzend Schritte weit vor ihnen auf. Jetzt stürmten die Franzosen vorwärts". Andreas Rcmschvogel schwieg; und als er nach einer Weile noch immer nicht in seiner Erzählung fortgefahren war, fragte Don Cieio: „Und wie geht es weiter?" — Mit einer Stimme, die durch Mark und Bein ging, antwortete der Adlerjäger: „Es geht nicht weiter. Von allen Franzosen, die der Tiroler Mann ge führt hatte, hat man auch nicht einen einzigen wiedege sehen. Alle sind sie in eine Schlucht gestürzt, welche der Führer umgangen hatte, und keiner von ihnen hat das Tageslicht wieder erblickt". Ein peinliches Stillschweigen entstand, währenddessen Andreas sein Gegenüber mit scharfen Blicken musterte. Seine Nichte hatte Recht gehabt, der junge Mann trug eine Narbe am Kinn, und es kam nun darauf an, festzustellen, ob er derselbe war, dem sie ihre Rettung vor den wütenden Weibern in Neapel verdankte. Er war ein stattlicher Mann, der einem Mädchen wohl gefallen konnte, mit furchtlosen, kühnblickenden Augen, der wohl zu allem entschlossen war und auch im Felde seinen Mann stand. - Schade, daß er auch der Adelheid Kletterer in die