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Rabenauer Anzeiger : 03.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191809032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-03
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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Die Sonne als Triebkraft von Motoren. Der kühne Gedanke, die rastlose Wärmeabgabe der Sonne an die Erde durch Hilfe sinnreicher Apparate in motorische Kraft umzumandeln, ist bereits oft von der technischen Wissenschaft aufgegriffen worden. Schon im Altertum beschäftigte sich Archimedes mit ähnlichen Pro blemen. In neuen Zeiten hat der Franzose Mouchot eine Sonnenmaschine konstruiert, in der eine grosze Anzahl von Spiegeln bei einer Flächenausdehnung von 30 Quadrat metern so angeordnet sind, daß sie die Sonnenstrahlen auf einen gemeinsamen Mittelpunkt werfen, der dann eine so große Hitze entwickelt, daß er einen Motor von einer Pserdekraft antreibt. Seit Mouchots Experimenten hat man in der Lösung dieser Frage bedeutsame Fortschritte ge macht; aber der Tag ist freilich noch fern, da jedes Land soviel „Sonnenmotore" besitzen wird, als Holland Wind mühlen. Die größte Sonnenmaschine steht in Kalifornien im Betriebe, in South Pasadena, und dient als Pump- apparat, um aus der Tiefe eines Brunnens Wasser zu Bemässerungszwecken emporzuheben. Der Apparat hat die Form einer riesigen Ellipse, deren kleinster Durch messer elf Meter beträgt. In der Fläche sind in sinn reicher Anordnung nicht weniger als 1788 kleine Spiegel angebracht, die alle Sonnenstrahlen auf einen bestimmten Punkt konzentrieren, an dem sich ein Kessel befindet mit 800 Liter Fassungsgehalt. Ein Rohr leitet dann den entwickelten Dampf zu dem Motor über, der zehn Pferde kräfte entwickelt. Das Wasser aus dem Brunnen wird dabei mit einer Schnelligkeit von 11 000 Litern in der Minute emporgepumpt. Der ganze Apparat ist wie ein Teleskop eingerichtet, so daß er verstellbar ist und der Sonne in ihrem Stande folgen kann. Die Ahnen der Parlamenlssienographen. Wer war der erste Parlamentsstenograph ? In Frank reich waren im Iabre 1789 alle Augen auf die National versammlung gerichtet, wo temperamentvolle Redner in leidenschaftlicher Rhetorik für eine Umwandlung der Staatsform plädierten. Maret, der spätere Herzog von Bassano, pflegte die Verhandlungen aufmerksam zu ver folgen, machte sich dabei Notizen und erzählte mit deren Hilfe abends im Freundeskreis? das Vorgesallene. Seine Berichte stießen auf so lebhaftes Interesse, daß Maret sich eines Tages entschloß, seine Notizen in ein gedrucktes Bulletin umzuwandeln. Damals gab es noch keine Iournalistentribüne; das Bulletin wurde in der Nacht gedruckt; wenn der Verfasser die letzten Korrekturen gegeben hatte, eilte er zur National versammlung und setzte sich vor die Tür, um am Morgen beim Oeffnen des Hauses einen guten Platz zu bekommen. Später wurde dann eine kleine Tribüne unmittelbar hiuier dem Sessel des Präsidenten errichtet; Maret engagierte zwölf junge Leute, die hier m einem Tische Platz nahmen. Jeder dieser ersten Parlamentsbcruhterstatter halte einen Stoß kleiner zu geschnittener Papiere vor sich liegen, die die Nummer des Schreibenden trugen. Der Berichterstatter Nr. 1 merkte sich nun die erste» Sätze des Redners ; wenn seine Fassungs kraft zv-Tnde ging, gab er Nr. 2 ein Zeichen, der die folgenden Sätze aufnahm und wiederum dann Nr. 3 das Zeichen gab, weiterzuverfolgen. So arbeiteten zwölf Leute daran, das langsame Schreiben mit der raschen Rede in gleichem Tempo zu halten. Die kleinen Zettel wurden dann nach den Nummern geordnet und so in dre Druckerei gegeben. Mit der Zeit klappte alles leidlich, die Schreiber hatten sich eingearbeitet. Das waren die ersten „Parla mentsstenographen". Shakespeares Gifte. Die ausgebreiteten medizinischen Kenntnisse in Shake- speares Dramen haben schon oft die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gelenkt, und man hat seine Belesenheit in allen wichtigen medizinischen Schriften seiner Zeit nachzuweisen versucht. Doch wie man allgemein die D«- hauptunr deines ganz unfaßlichen und für einen Schau spieler wie Shakespeare unmöglichen Wissens, die die Ba- konianer für ihre Theorie ausnutzten, als stark übertrieben erwiesen hat, so lassen sich auch in seinen medizinischen Kenntnissen viele Lücken feststellen. In einer Arbeit über die Gifte bei Shakespeare, die Dr. Eartaz kürzlich veröffentlichte, zeigt nun der Gelehrte, daß Shakespeare von dem allgemeinen Volksglauben ab hängig war. Wenn z. B. der Vater Hamlets klagt, daß Claudius ihm den verruchten Saft des Bilsenkrautes ins Ohr geträufelt habe, so ist zu bemerken, daß dieser Saft unmöglich das Trommelfell durchdringen kann. Der Glaube an durch das Ohr eingeträufelte Gifte war aber damals so allgemein, daß man Ambroise Pare anklagte, auf diese Weise Franz II. ermordet zu haben, obwohl der König an einer durch eine Ohrenent zündung hervorgerufcnen Hirnhautentzündung gestorben war. Wenn der Bruder Lorenz in „Romeo und Iulia" Iulia den Trank reicht, der ihrem schlafenden Körper den Anschein des Todes gibt, so kann es sich dabei nur um ckmum 8Numonium oder die Mandragorawurzel han deln. Das erstere Mittel wird noch heute von den Sträf lingen in Neu Kaledonien angewandt, wenn sie des Nachts ihre Gejährten ausplündern wollen. Doch bediente man sich in der Renaissance viel häufiger der Mandra gora. Die Experimente von Richardson mit dieser Wurzel haben ergeben, daß das Erwachen von starkem Er brechen begleitet ist; Iulia Härte also befürchten müssen, ihrem Geliebte» in einer wenig poetischen Weise beim Er wachen eiitgegciizutreten. Die Dauer des Schlafes von 42 Stunden übersteigt zudem beträchtlich die Wirkung aller Narkotika. Uni eine» so langen Schlaf hervorzurufen, bätte Bruder Lorenz der Einwirkung des Getränkes noch die der Suggestion hinzufügen müssen. Was da» Gift Romeos anbetrifft, von dem der Apotheker sagt, daß er davon sogleich sterben werde, auch wenn er die Kraft von zwanzig Menschen hätte, so ist dabei an Eisenhut zu denken. Nennt doch Shakespeare an einer anderen Stelle das Gift des Argwohns so „vernichtend wie den Eisen hut"! Vielleicht aber handelt es sich auch um einen jener gemischten Gifttränke, wie sie die Borgias anwandten. Wie ein Märchen mutet es uns heute an, wenn wir den Tarif lesen, den Vie Behörden der Stadt London im Jahre 1272 für Lebensmittel festgesetzt hatten. Da heißt es, in unser Geld amgerechnet, u. a.: Beste Hennen Stück 12 Pf., Hähnchen l2 Pf., Kapaun 9 Pf., Gans 20 Pf., Wilde Gans 16 Pf., Tauben 3 Stück 9 Pf., Kiebitz 9 Pf., Rebhuhn 12 Pf., Lerchen Dtz. 12 Pf., Fasan 35 Pf., Pfau 9 Pf., Beste Hasen im Fell Stück 30 Pf., Beste Lämmer von Weih nachten bis Fastnacht Stück 50 Pf., in der übrigen Zeit 35 Pf. Im Jahre 1313 setzte das Parlament die Preise für einen fetten Ockfen mit 50 fest, für einen eben solchen, mit Korn gemästet, mit 75 .L, für einen geschore nen Hammel mit 5 für 2 Dtz. frische Eier mit 30 Pf. Unter der Regierung Heinrichs VIll. kostete Rind- und Schweinefleisch pro Pfund s Pf., Kalbfleisch 7 Pf. Etwas ins Auge geflogen! Wer von uns hat nicht schon unter dieser abscheulichen Plage gelitten, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch ge fährlich ist? Wer aber weiß, wie man den Fremdkörper am leichtesten aus dem Auge entfernt? Die meisten be ginnen sofort heftig mit den Fingern oder dem Taschen- tuch zu reiben und irritieren auf diese Weise das Auge immer mehr, sehr häufig, ohne den geringsten Erfolg zu erzielen. Und doch gibt es ein ganz einfaches Mittel, das sicher zum Ziele führt, nämlich: man reibe nicht das be troffene, sondern das andere Auge. „Vor einiger Zeit," erzählt ein Ingenieur, „fuhr ich auf der Lokomotive eines Kurierzuges und hatte das Pech, daß mir ein Asche teilchen ins Auge flog und mir heftige Schmerzen ver- ursachte. Natürlich begann ich sofort verzweifelt zu reiben, als der Lokomotivführer mir zurief: „Lassen Sie das Auge in Ruhe und reiben Sie das andere!" Ich glaubte, er wolle sich einen Scherz machen, und rieb weiter, aber er wiederholte seinen Zuruf dringender, und ich befolgte sein Geheiß. Bald fühlte ich, wie der Fremd körper sich der Nase näherte, und ich wollte ihn mit den Fingerspitzex heraushole», als der Mann ries: „Lassen Sie das, reiben Sie weiter!" Ich tat es, und es dauerte tatsächlich nur ein paar Minuten, da verließ das Körnchen das Auge, und ich konnte es mittels eines Taschenspiegels deutlich auf meiner Backe wahrnehmen. Ich habe den Versuch seither noch mehrmals gemacht, und immer mit Erfolg." ^.m 29. cis. Ms. crkiclten wir clie liektrauriE I^ackrickt, clak unser lieber ^uter 8okn, krucler, Lcbwu^er, Fnkel, blekle uncl Russin l^urt Paul Wolk Kanonier in einem H»-t.-llogt. im Mer von 22^ jubren in clen schweren Kämp fen an cler Westfront um 22. ^u^ust sein junges beben fürs Vuterluncl lassen mukte. Im tiefsten 8ebmer?.e Rabenau, um 2. 8eptember 1918. Familie Wolk, ruxleick im dlsmen der übrixen Hinterlassenen. 50 ekm trockene Wotduchenabschnittte, 1 IN lang, 60— 80 MIN stark, 500 trockene Aotöuchenseitenöretter, 25—30 mm stark, verkauft 0. b Sievers, ksiprig, MelsMK. Köni^ ^lbert-kkößs, Rabenau. Donuei stax, <lvn 5. September, udenüs 8 vtir: Nur einmaliges Gastspiel der Dresdner Central-Bühne. Direktion Küchler. »Die Bauernkomtetz. * Operette in drei Akten von P. Marx. — Musik von R. Hänel. 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Hunderten unserer Sol daten ist durch Abnahme des Meldeganges durch die Meldehunde das Leben erhalten worden. Militärisch wichtige Meldungen sind durch die Hunde rechtzeitig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde im ganzen Lande bekannt ist, gibt es noch immer Besitzer von kriegsbrauchbaren Hunden, welche sich nicht entschließen können, ihr Tier der Armee und dem Vater lande zu leihen! Es eignen sich der deutsche Schäferhund, Dobermann, Airedale- Terricr und Rottweiler, auch Kreuzungen aus diesen Rassen, die schnell, gesund, mindestens 1 Jahr alt und von über SO cm Schulter höhe sind, ferner Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner und Doggen. Die Hunde werden von Fachdresfeuren in Hundeschulen ausgebildet und im Erlebensfälle nach dem Kriege an ihre Besitzer zurückgegeben. Sie erhalten die denkbar sorgsamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. 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