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Rabenauer Anzeiger : 03.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191809032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180903
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180903
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-09
- Tag 1918-09-03
-
Monat
1918-09
-
Jahr
1918
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«attlichs ^1^1- und die uameuft?ck sn den selten zwanzia Andren in grober Anzahl entstanden zznb ^rbnckz st^z i,^^, g>g „,,n ns?i^N<^ niedria-n Räuschen aeaenübersiebt, die samt ihrer Umaebnng die Attribute de? in die Stadt de'-vssnn-iien Landlebens an sich tragen. Vom Lande beregn brackte der Bofar seine Vorliebe Mr Sicht nnd Luft. So errichtete er denn sein Dan? siet? inmitten eine? gnsebnlicken Zarten? nnd eine? Hofe?, wo er auch Mr den tätlichen Bedarf Hübner nnd Schweine basten sonnte. War man durch iraend Weiche Nmftiinde aenätiat. auch im Kammer in der Stadt zu bleiben - wie es bei den sich in Bukarest mebr nnd mehr aniiedelnden Kaufleuten nnd Handwerkern schon au? beruflichen Grün- den der Fall war —, fo errichtete man im Hofs, möglichst in der Nähe de? zualeich mit dem Hans» geschaffenen Hi-chbrunnen? eine Sommertiiche. d h. einen gemauerten .Herd der nur tiberdacht imd von allen Seiten frei war. Solcher Sommerlichen begegnet man in der „Mahata" (Vorstadt) noch bäufia. Die Häuser sind sebr senllerreich Hat man da? Hau? betreten, so gelangt man zunächst in einen Korridor, der an der einen Seite de? Haule? ent lang gew ,,nd ln dem sich Fenster an Fenster reibt. Da? ist der „Schgmlil". von dem au? Türen in die Kammer de? ebenerdigen Gebäude? führen. Ost bat da? Hou? einen durch Säulen getragenen Vorbau. Die Zimmer sind mit Teppichen — freilich oft recht fragwürdigen — belegt und die Sofa? imd Betten mit zahlreichen Killen beladen. Es gebt ziemlich ungeniert in der Familie zu, und bei dem Ellen legt ma sich keinerlei Zwang auf. Bessere Häuser haben zumeist ihre Hauptfassade nicht nach der Straße. Man betritt sie von der Seite van einem Vorgarten au?, lieber einige Stufen In dem säulengetra- gcnen Vorbau gelangt man in einen großen Raum, der unsere Diele entspricht und um den ringsherum die übri gen Zimmer de? Hause? liegen. Gewöhnlich befindet sich in dem beteichaeien Raume ein großer Oien der im W'n- rer von früber Morgenstunde ab mächtig geheizt wird, um auch die anderen Zimmer, deren Türen geöffnet lind, zu erwärmen. Der Rumäne liebt ein prasselndes, stark hitzen- des Feuer, und er bevorzugt deshalb die Holzfeuerung, dies auch schon aus dem Grunde, weil Koblen sich nicht im Lande vorfinden, scndern erst au? dem Auslände eina»- fiihrt werden müssen also entsprechend teuer sind. Gerade fetzt ist die Zeit, wo er sich mit Holz für den kommenden Winter versorgt, und überall in den Höfen hört man sägen und backen Manche der neuen Gebäude, wie da? anfangs der acht ziger Fahre aus dem Palais Golescu umgeSaute könig- liche Schloß, die Universitätsbibliothek, die Depositenkasse i und das Domäuen-Ministerium, wurden von französischen Architekten erbaut sie den Stil ihres Heimatlandes be vorzugten. Dagegen gibt es eine Anzahl Neubauten deren Motive ein recht ansprechendes Kompromiß alter bvzanti« nischer Bauart mit der ..Kula", dem alten Wo-nturme der Türkenzeit darstcllen. Hiervon weicht nur der gerade bei der rumänischen Kriegserklärung vollendete Prachtbau de? Ccrcul Milita- (rumänisches Offiziers-Kasino) ab der eine Mischlin, von Renaissance- und gotischen Formen ent hält und einen wirkungsvollen großen monumentalen Zug im ganzer besitzt. Die deutsche Ordnung. — Das öffentliche LeSen. In dem Prachtbau des neuen rumänischen OsfizierS- kaflno (Cercul Militär) ist die deutsch« Hauptwache un- lergebrachtz und ein langes und hohes Firmenschild zeigt diese Bestimmung dem Publikum weit-'.* an. Hier tc«>«rn Mit den täglich. '. Wachsablciungen zuweilen auch Paraden statt. Dem Publikum ist dieses Schauspiel schon etwas Gr- wohntes geworden und kaum blickt man mehr aus das- selbe bin, während in der ersten Zett der Besetzung sich stets eine «roße Menge Schaulustiger versammelte. Luch di, -oM'- ^"-ricben und österreichischen Soldaten, welche unter den Stroßsnpassanten zu finden stnB, erweNan leine Neugier mehr Man nimmi sie als etwa? alltägliches ssin. In der Tat glaubt man zrrweiken kn Deutschran oder Oesterreich imd nicht in Rnmän'e« z« sein, wenn man dir vielen deutschen Uniformen erE und da «viele Deutsch auf den Straßen hört. Zahlreich sind sa auch die d-utscheu Inschriften, welche die Ouart'-ere der verschiede- neu deutschen und österreichischen Militärbehörde bezeichn neu oder die OsfizierskasinoS und Sosdatenbeime. An den Plätzen, wo große über Fand geUeude Verkehrsstraßen sich kreuzen, sind Wegweiser errichtet, welche in deutscher Sprache Vie Richtung angeben, wohin diese Straßen füh ren. und selbst an gewissen unentVellrffchen 'Häuschen ist das „Renttu dardati* und „Ventru seSwei" Überpinselt mit „Für Männer" nnd „Für Frauen" Orda mq, deutsche Orbnuuak Richt leicht wird e« den ifueWfllwjqen RlMäwm flch an diese steifleinene Ordnung zu gewöhnen. Ma« stört darüber manchmal recht kräftig schimvsen. 8? mag ja wohs auch Vorkommen daß der kühle nordische Verstand und die Ihr in Fleisch und Blut überaeaanqene Disziplin uulerei- tzlelb-snuen sich nicht in die Eigenart de? glut- durchlobteu Südländers mit seiner angehorenrn Nuge« zwungenbe t zn versetzen vermag und daß dadurch Difft- reuzen sonst vielleicht vermeidbar wären -nnd UN? Übertrieben von Mund zu Mund gebend, nachaetragkn und fg,- Schaan dringen wer- ?"^e solcher Fälle bekannt geworden De^ wenn sie auch vereinzelt bleiben, stnd doch immerbin ,u b-dauern Ost liegt gewiß die Schuld auf beiden Seiten, dann maa die deutsche Anschauung recht behalten. Wo aber Sei ruhiger Erwägung mau sich sagen muß, daß ein gut«? Wort bei diesem empfindsamen nnd leicht erregbaren Volke mehr oder doS) Wenigsten? dasselbe ausrichten würde als nor dische Strenge und militärische? Herrentum, dann sollte man im Namen der Zukunft doch lieber den Weg der Milde "^Fn den zahlreichen Kaffeehäusern, die von früh bis abends stark besucht werden, wird von den Rumänen eifrig politisiert, doch vermeiden sie dabei, eine Anschau- »ug Nitogk zu fördern die ihnen gefährlich we-den könnte. Die aktive« Politiker sind sa ohnehin nicht hier Denn ^""meut tagt in Iassh. nicht in Bukarest Immer- !"p verklar man mit Interesse die Vorgänge im Porla- Zirkuliert hauptsächlich die Anklage gnen da? Braiianu und die Iudenfrage. Man ist sich Ein' dorin. daß die früheren Minister auf die Anklagebank gebsren, wenn schon manche der aus der Moldau Zuruckkkhrenden demobilisierten Offiziere und LS- slüchtete^ Zwilisicn, die trotz ihres Derpkllchtanasschcin.es keine Politi zu treiben, sich in solche Gespräche milchen die gegenteilige Ansicht vertreten. Bezüglich der Iudenfrage wird die kürzliche Auslassung des Munsterv^stdcntcn Margh'loman. daß die Entente der rumänischen Negie rung bezüglich der Lösung der Frage sehr viel härtere Be dingungen auierlegen wollte, als dies feiten? der Mittel mächte bei den. Fricdeusvertrage geschehen ist, lebhaft dis kutiert. Denn es geht fetzt auch für den entenftfzeundlichen Rumänen ein Lichi darüber auf, mit welcher Verdrehung und Lügenhaftigkeit die Entente cwe'"rt. War doch nack vor kurzem in den Blättern derselben zu lesen, dsß die Mittelmächte mit der von ihnen vorgeschriebenen Lösung der Iudenfrage Rumänien Fesseln anlsgen wollten wäh rend d' Entente diese Angelegenheit als eine innere Ru mäniens betrachte und entschlossen sei, sich in dieselbe nicht einzumischen. Im übrigen spielt man seinen Poker oder sein „Tabla" (Tricktrack) und schlürft seinen „Schwarzen" oder „Kapuziner", wohl auch sein Eis und mustert die vorüber- gehsuden Damen. Gepudert und mehr oder minder ver wegen bemalt, stolzieren dieselben in den Vormittagsstun den oder nachmittag? von 8 Uhr ab — denn die ersten Rachmittagsstunden sind zu heiß, und man pflegt diesel ben in der Kühle seine? HauseS abzuwarten — in den Hauptstraßen, insbesondere in der Calea Vicioriei, auf und ab. Den Hut kokett auf daS schön frisierte Haar ge steckt, rauschend in Seide, und verführerisch ihre in elegan ten Schuhen (das Paar zu 800 Lei) steckenden Füßchen unter dem kurzen Rock zeigend, bemühen sie sich diskret, die Blicke der Männer auf sich zu lenken. Ehedem fuhren sie wohl die Ealea Vicioriei auf und ab, da? verbietet sich jetzt indefseu, da die früheren wegen ihrer Eleganz und der Schnelligkeit ihrer prächtigen Pferde berühmten Wa gen von den Straßen Bukarests verschwunden sind. Manche der bekanntesten Lebedamen haben auch ihren Sitz für die Kriegsdauer nach Jassy, einige sogar nach Paris, verlegt. Aber man würde trotz deS äußeren Schein?, der ja auch in anderen Dingen oft trügt, den Bukarester Da men unrecht tun, wollte man sie alle in einen Topf werfen. Im Gegenteil, sie sind besser als ihr Ruf. WaS sich da in der Chronique fcandaleuse abspielt, erreicht an Fülle bei weitem nich' die analogen Vorgänge in manchen anderen Residenzen. In Berlin W. sollen sich viel zahlreichere und interessantere Fälle ereignen. Nur daß sie dort nicht so allgemein besprochen werben w'e bier Bukarest ist tu die ser Beziehung ausgesprochen Kleinstadt. Das montzaine Leben spielt sich hier ja fast nur in der Ealca Vicioriei und deren nächster Umgebung ab, nnd was sich da ereignet, wird fast siet? Gegenstand allgemeinen Klatsche«. To kommt es, daß do? Ausland eine übertriebene Vorstel lung über die Bukarester Lebewelt erhalten hat. Die Bukarester Frau ist im allgemeinen nicht frivoler alt -te von anderSwo. Aber sie ist genußsüchtiger, entwickelt mehr das Bedürfnis, kick anzuschließen und genießt mit größe rem, durch keine Bedenken getrübtes Behagen. Dreieckige und andere eckige Verhältnisse kommen natürlich zur Ge nüge vor Mr Ms M« * DaS LoS des Fe»«rwehrmo»n«a Ju Nürnberg brach tn dem Braunscken Sägewerk bei Bahnhof TosS (Nürnberg) vermutlich infolge von Brandstiftung G r o -- feuer an?, das da? Höbet- und Sägewerk nebst dem Bretter- und Holzlager vollständig vermchttte, während Kessel- und Maslbinenhaus nnd das Verwaltungsgebäude gerettet werden lbnnten. Durch den Einsturz einer Mauer erlitten drei Feuerwehrleute tetzr schwere Ver letzungen Der Spritzenmeister Friedrich ist dabei so schwer verletzt worden, daß an seinem Aufkommen gezwei- * Der anSgcnrabene To(e. Sine schaurige Geschichte beunruhigte die Gemüter von Kleiakabl Zwischen zwei SctSbürgern besieht Streit w«g«n einer Grabstätte. Der eine behauptet sein Eigentum an derselben, während ve? anderen vor acht Monaten gestorbener 24 jähriger Sohn dort beerdig* worden ist. In einer der letzten Rächte sollen ein Totengräber und einige Leute von den Rach- bargemeinden gegen gute Bezahlung den Toten auSge- zraben und in ein anderes Grab verbracht haben. Die Zache beschäftigt das Gericht. Der Totengräber soll be reit? ein Geständnis abgelegt stabe«. * 70 Herr in gefallene. Tinen SSsen Hereinfall erlev- ien rund 70 Personen aus Remscheid usw., ie nur mit Bahnsteigkarten nach hier zum Hamster» »erfahren waren. Sie haften auf die wieder in Fortfall gekommene Bahn- sieigspcrre spekuliert; denn vor dieser war im Gedränge dec vielen Tausende von Sonntagshamstern eine Kon trolle unmöglich. Die Bahn hatte aber am Sonntag die Sperre wieder einqeführt, und so sielen die ^0 herein. * Nach dem Borbild der Frau Kupfer soll die Frau des Geh. IustizratS Dr. Lepa, geborene Hirsch, drei Mil lionen erscl-windelt haben. Das Ehepaar Lepa, daS eine große Wobnung in der Fasanensiraße in ^erlin innehatte, -übrte ein große? Hau?. Die Fran unternahm häufig Reisen, subr stet? erster Klasse und kaufte kostbare Toi letten und Brillanten. Tiefe Passionen .ietzen daS Ver mögen der Frau nach und nach zusammenschrumpfen. Um ihre Lebensweise auch weiterhin aufrecht erhalten zu kön nen, soll sie sich, so lautet die Beschuldigung, auf Schwin deleien verlegt haben. Sie versuchte mit wm durch un lautere Manöver erhaltenen Geld stets di« alten drängen den Schulden zu decken. Al? dieses Gebaren auf die Dauer nicht fortzusetzen war, soll sich Frau Dr. Lepa ^ach Kupfer« schem Muster auf da? Gebiet der Kriegslieferunaen ge worfen und eine Geldgeberin und willige Helferin in der Tochter des Bücherrevisors G. Gebhardt aus Charlotten burg gesunden haben. Die Gebhardt, die als der böse Geist der Frau Dr. Lepa hingestellt wird, führte angeblich der großzügigen Geheimrätin Geldgeber für die Kriegs- t'iefcrnngen, die in Wirklichkeit gar nicht bestanden, z«. Wieder wurde nach Kupferschem Muster, angeblich mit ge fälschten Briesen und dergleichen, gearbeitet, so daß den beiden Frauen, wie eS heißt, etwa 3 Millionen Mark in die Hände fielen. Die Geldgeber, die nach dem ganzen Auftrete i der Frau Geheimrat grotz-S Vertrauen hatten, sollen dadurch hierin noch mebr bestärkt worden sein, daß ihnen der Vater der Gebhardt ^IL Geheimrat Dr. Lepa vorgestellt wurde. Der Bücherrevisor, der die? bestritt, wurde von der Staatsanwaltschaft i« Haft ge nommen aver vorläufig entlassen, während ^ch Fräulein Gebhardt in Untersuchungshaft befindet. In Hast befin den sich ferner die Gesellschafterin der Geheimrätin, ein Fräulein Kleist, sowie ein Fräulein Erna von Langen, deren Muftcr vor einiger Zeit aus der Haft ent lassen wurde. Frau Dr. Lepa selbst, die sich längere Zeit in einem Lankwitzer Sanatorium aufbielt, gilt gls haftunfähig. Frau Lepa batte im Frühjahr ver sucht. sich einen Baß nach der Schweiz zn verschaffen. * Nähgarn-Hamster. Bei einem Großbauern in Grotz-Niedesheim, der zur Zeit im Felde steht, wurde ge hamstertes Nähgarn im Werte von 8000 Mark beschlag nahmt. Er hafte es sich im besetzten Gebiet besorgt und beabsichtigte, jedenfalls gute Geschäfte damit zu machen. * Blitzschlag in einen Kirchturm. Der Blitzschlag, der Montag den nördlichen Turm der Stadtkirche in Egeln heimsuchte, hat unterhalb der Spitze ein ziemlich großes Lock in das Schieferdach geschlagen, und am nördlichen Ziffernblatt der Uhr die 12 nach außen verbogen. Auch der Blitzableiter ist herabgerissen und in der elektrischen Anlage der Bälgekammer, wo der Elektromotor steht, eine ziemlich große Verwüstung entstanden) namentlich ist der Zähler zerstört und die Schalttafel beschädigt. In allen Häusern mit elektrischen Anlagen in Nähe der Kirche waren die Sicherungen durchgebrannt. Ein Glück ist es, daß der Blitz nicht zündele, es wäre sonst bei dem vielen Holzwerk leicht um den Turm geschehen gewesen. Der auf beiden Turmspitzen befindliche Blitzableiter hat nicht gewirkt. * Wenn das nicht Hilst: Einen nachahmenswerten Beschluß gegen den Schleichhandel faßte der Landshuter Magistrat, wonach derjenige, der die Eruierung eines Schleichhändlers bezw. Erfassung der Waren ermöglicht, 10 Prozent des Wertes der letzteren zu beanspruchen bat, die eventuell auch in Natura ausgefolgt werden können * Der Hamsterkeller des Wunderdoktors. Vom Schäfer und Wunderdoktor Ast, der die Krankheiten der Menschen aus den Nackenhaareu erkennt, ist es in der Kriegszeii zftm- lich still gewesen. Jetzt macht er durch einen Prozeß in Lüneburg von sich reden. Der bei Ast bedienstet«, noch jugendliche Knecht Lehmann verriet den Schranken Wörtern Meyer und Andermeyer, daß Ast nicht weniger, denn sie ben Schweine geschlachtet habe, und daß er wisse, wo die Fleischwaren auf.bewahrt würden. Die Spießgesellen ver übten denn in der Nacht vom 8. zrml 6. Mär; bei Ast «inen Einbruchsdiebstahl, bei dem sie 40 bi? 50 Würste, mehrere Gänsebrüste, einige Schinken, Wein, Fruchtsäfte und dergleichen Dinge mehr stahlen. Gegen Metzer, den Haupttäter, könnt« nicht verhandelt werden, da er in zwischen zum Heeresdienst eingezogen worden ist. Die beiden anderen Angeklagten wurden zu acht bezw. zwölf Monaten Gefängnis verurteilt. * Folgen einer Beschwerde kiel Liebesgaben ins Feld geschickt hafte ihrem Schn die Gutsbesitzerin Marie Wehnert in Horka. Von ihren Sendungen waren 14 Pa kete mit Butter, Wurst, Schinken. Torte, Kuchen und Stollen unterwegs abhanden gekommen. Der Sohn hafte bei seinem Regimentskommandeur Beschwerde geführt, und dadurch hatte die Amishaupimannschaft Kamenz da von Kenntnis erhalten, daß die Wehnert Torten, Kuchen und Stollen auS Weizenmehl bergcstellt und damit gegen da§ Kuchenbackverbot und die lleichsgetreideordnung verstoßen hafte. Sie ließ der Wehnert einen Strafbefehl über 50 Mk. Geldstrafe oder 5 Tage Gefängnis zugehen. Die Wehnert erhob Einspruch und erreichte damit, daß die Strafe vom Schöffengericht Kamenz aus 10 Mk. oder zwei Tag« Gefängnis ermäßigt'wurde. * Eine untaugliche Drohung Die Bochumer Stadt verwaltung gibt bekannt, daß die zur Erholung nach dem Osten gesandten Kinder, für die das Reisegeld für die Heimkehr nicht bis zum 1. September bezahlt ist. von der Rückreise ausgeschlossen seien. Ob Eltern und Kinder dar über böse sein werden, wenn die Drohung wahr gemacht wird? Wir glauben kaum. * Ein ISjähr s r nimmt vier Russe» fest. Ms der lOjährigk Sohn des Revierförsters KabuS in Strachau a. Zobten mit einem Jagdgaste in dem Strachauer Walde auf einen Bock pirschte, bemerkte ee hinter einem Vaum einen Mann Er ging hin und sah vier Männer, die sich später als entwichene Russen entpuppten. Mit vorgestrecktem Ge wehr hielt er sie so lange fest, bis er den Jagdgast herbei gerufen hatte. Mit dessen Hilfe transportierte er die Aus reißer nach dem Forsthaus. * Herzschlag durch Feuerschein. In der Nacht um Donnerstag brannte in Zella das Dampfsäzcw'N von Oswald Karl bis auf die Grundmauern nieder. Außer dem eigentlichen Werk, einschließlich d«? Maschi- nenhavses, wurde auch die Kisicnmacherei und ein Teil de? aufaestapelten Holzes ein Raub der Flammen. Beim Erblicken de? weithin sichtbaren Feuerscheines erschrak der nervenleidende, etwa 17 Jahre alte Pslegesohn der Familie Diemar so, daß er starb. —„ öermkchm. Gold und Diamanten. — SS sind wirklich noch Schätze im deutschen Haus. Der neulich in Berlin verübte, aber erfreulichere:ise schnell entdeckt« Diebstahl von 40'000 Mark Goldwaren ist lo ein Zeichen, wa? sich Leute von heute, ohne mit den Wimpern zu zucken und ohne Zinsen zu Hause halten können. Und was noch an die Goldankaufsstellen abge- liefert werden kann. Aber es kommt noch besser. I« einem ZeftungSinscrat werden in einer mitteldeutschen Handelsstadt angeboten: Brillantobrringe für 8000 Mk., Brillantarmband für 10 000 Mk., Brillantkollier für 1^000 Mark. Im Frieden la? man solche Anzeigen nie, wer damals solche Wertsachen zu verkaufen hatte, erfuhr auch Abnehmer ohne Inserat. Sie waren allerdings ziem lich rar. Heute kann man inserieren, es müssen also ge nug zahlungsfähige und zahlnngSfreudige Käufer vor handen sein. Auch Pelzwerk von 10 000 Mk. und darüber spielt keine besondere Nolle, selbst bei dem Inkrafttreten der Lnru?sieuer nicht, die bei 10 000 Mk. Verkaufspreis lausend Mark Steuern ausmacht. * Durch einen Eannerstreich von vier Mädchen ist die Sparkasse Boele-Hagen uw.44 000 Mark geschädigt wor ben. Die dort tätige 18jährrge Gehilfin C. stahl aus der AusbewahrunaSstelle der Kassr einige Bücher von Spar lassenkunden. >
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