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Front gegen Am. Fast könnte man glauben, ein Stück aus^dem letzten Jahrzehnt des dreißigjährigen Krieges vor sich zu haben, in welchem um güte Ruhestellungen und Winter quartiere gekämpft wurde, und der Gewinn der letz- keeen in dem maßlos verwüsteten Deutschland mehr galt als eine siegreiche Schlacht. Die deutschen Heere haben ini Westen sichere Stellungen mit guter Verpflegung, während die Franzosen und Engländer mit ihren ameri kanischen Verbündeten zum erheblichen Teil in den verödeten Somme-Gettetvn stehen, in welchen jede Unterkunft fehlt, jede 5bc.kehrSeinrichtung zerstört und nicht einmal Trinkwasser mehr vorhanden ist. Hier hat der Krieg entsetzlich getobt, der Boden ist mit B^tt getränkt, und doch ist keine Entscheidung herbeigeftihrt worden. Es ist, als ob sich die Natur selbst nach einer Ruhepause in diesem Kriegsivüten sehnte. Das ist nun der Erfolg der riesenhaften Verluste und Anstrengungen der feindlichen Heere gewesen, daß sie bis zu emäm Gelände gelangt sind, welches ihnen nichts bietet, in dein sie auch nicht bleiben können. Und so ist eine Neue .Periode der Angriffsgruppierungen beim Gegner vörausMehen, die ihm viele Arbeit machen und für deren ykücknche Ausnützung ihm doch die Kraft kehlen wird. Die deutsch« Widerstandsfähigkeit ist in reg neuen Stellungen veträchtlich erhöht, sie ist, so können Wir bald sagen, verdoppelt worden. Der Feind könnt» gegen die Deutschen, als diese unter wenig günsti geren Verhältnissen fochten, nichts erreichen, er wird letzt um so weniger dazu imstande sein. Ob ec es fertig bringen wird, diejenige schlachtentüchtige Macht zu schaffen, dis ihm nach seiner Ueberzsugung ermöglichen wird, eine Entscheidung herbeizuführen, können wir getrost abwarten. > Nie deutsche Front starrt in einer Länge von Hunderten von Kilometern dem Feinde geschloffen ent- p^en, sie weist kein« Stelle aus, an der er anhaken Mmte. Sie zeigt keine Blöße, wo er einen neuen Um- gehungs- oder AuftollungSversuch etnzusetzen ver möchte, und die feindlichen Marschälle Foch und Haig können sich ruhig «ingestehen, daß ihr Zertrümmerungs plan für die Deutschen mißlungen ist. Die Geistesgegen wart der deutschen Heeresleitung hat ihnen nicht ge stattet, ihre Ueberlegenheit in der Zahl wirksam aus zunützen. Sie haben keine andere Wahl, als durch Frontangriffe ihre Soldaten neuen Masseuveclusten aus« Klsetzen, eine Aussicht, welche die ohnehin tief gesun- Ane Kriegsbeaeisterung der feindlichen Mannschaften ganz gewiß nicht steigern wird. Ein Blick in eine neue, ffir sie noch furchtbarere SHlachtsnhölle öffnet sich Gnen; das ist der Abschied vom Kriegssommer 1918 fiir die Entente. Die Ankunft neuer amerikanischer Truppen soll nach den Offensiveandeutungen in feindlichen Zeitungen ermöglichen, einen direkten Angriff aus Ler ganzen Front ins Werk zu setzen. Laß sie es versuchen werden, «t möglich, ob die Kraft reicht, den Versuch zu einem ernsten Unternehmen zu gestalten, ist zweifelhaft. In den Schlachten des Jüri und August hat der Feind mit seinen besten Sturmtruppen gearbeitet, und sie haben nicht einmal damals die ganze Kampffront zu besetzen vermocht. Wie soll es möglich werden, die Front vbm Meere bis zur Schweizer Grenze mit erprobten Leuten anzurennen'? Und es wird nicht vergessen werden dürfen, daß nach den bisherigen Prahlereien auf der Gegenseite und bei den heutigen Kriegsverhältnissen jeder ausgebliebene Erfolg für den Feind zu einer »tiederlage wird. Er hat sich im vergangenen Kampf abschnitt nicht die schsverste Arbeit vorweggenommen, er hat sich immer schwerere Arbeit geschaffen, an die er von einer ungünstigen Stellung herantreten muß. Ebensowenig wie eine Durchflößung unserer Linien geglückt ist, ist eine Abdrängung von der belgischen Küste, vom Meere gelungen; die Erfüllung dieses Her zenswunsches, die tKn deutschen U-Boot-Krieg beschrän ken oder gär zu Ende führen sollth ist den Engländern mißlungen. Die deutsche Heeresleitung hat sich die Mwvge -f ciheit nach jeder Richtung hin gewahrt, jeden ihrer Schläge hat der Gegner empfindlich gespürt . Er ch cd den Feldzug 1918 noch nicht beendigen, denn damit L» te er Lie Nutzlosigkeit aller seiner Kämpfe eingestan- I» Mol. Von Walter Frank. Sein Erscheinen ließ die weibliche Horde nur einen Augenblick stutzen, dann aber rannte sie wild auf ihr Opfer und dessen Beschützer los. Wüste Rufe erklangen von allen «eiten: „Gebt die Teuselsdimt heraus, die Satansheze, die uns alle vergiften will, wenn Du sie in Schutz nimmst, mutzt Du mit ihr vec- dcrben". Zugleich begann ein neues Bombardement von Steinen, von denen viele den unerschrockenen Helfer trafen, zum Glück aber Keine nennenswerte Verletzung aurichteirn. Diese Erfolglosigkeit steigerte noch die Wut der Megären, die sich nun wie toll in den Bereich des Sabels drängten, da sie aunahmen, der Offizier würde nicht ernst mit seiner Waffe machen. Darin sahen sie sich indessen getäuscht, Penn die Klinge flog nach allen Seiten umher, und wenn sie auch nur flach geschwungen wurde, sie schlug doch auf den halb entblößten Frauenleibern schmerzliche Wunden. „Geht weg" stammelte inzwischen das Mädchen, das guf den Knicen hinter ihrem Verteidiger lag, „sie werden Euch und mich töten. Lieber fache ich mein Grab in den Wellen". Der junge Offizier lachte, während er feinen Säbel unentwegt weiter Kreisen ließ: „Da müßte ja der alte Vesuv selbst zu^mmenftürzen, wenn ich vor diesem Haufen Frauenzimmer davonlausen sollte. Daraus wird nichts; solange ich meinen Säbel rühren Kann, kommt niemand an Dich heran, armes Kind". Vroni drückte ihre Lippen dankbar auf den Waffenrock ihres Beschützers, aber sein Edelmut und seine Tapferkeit würden ihr wohl nicht das Leben erhalten haben, wenn nicht der Krater des Ve suvs sich plötzlich gemeldet hätte. Ibe Er Weitz auch ganz genau, Laß er sich Heerführern wie Hindenburg und Ludendorff gegenüber nicht auf Lie Bärenhaut legen kann. Front steht gegen Front. Es ^ird sich bald zeigen, wie weit es Foch und Hatta, verst, äden haben, die Festigkeit der ihrigen zu" be gründen. iVm. politische ° Der deutsch-französische Gefangenen-Austausch, es handelte sich bekanntlich um 12 000 Mann auf beiden Seiten, war bekanntlich von den Franzosen, kaum, daß er begonnen hatte, wieder eingestellt worden. Es fehlte tu Frankreich an TranZportgslegenheit, so hieß es damals, und es blieb nun die Frage offen, ob es sich um Absicht handelte, oder um Unmöglichkeit, die nötigen Eisenbahnzüge herbeizuschaffen. Jetzt wissen wir natürlich, daß die Franzosen, die außerdem stark mit Kohlenmangel zu Impfen haben, die Lokomotiven und Wagen für ihre eigenen Truppentransporte zur Front gebraucht haben und deshalb keine Züge für den Gefangeuen-Versapdt sreimachen konnten. Die Verkehrs schwierigkeiten find inzwischen für den Feind, der zum großen Teil in dem total verwüsteten Gebiet der Somme steht, noch gewachsen, und so wird sich die Pause in dec Heimsen Lung der Gefangenen Wohl noch weiter ausdehnen. Selbstverständlich ist auch der Rücktrans port dec französischen Gefangenen in Deutschland nicht fortgesetzt worden. Wenn die Hoffnung auf ein Wieder sehen nun hinausgeschoben wird, so ist das leider nicht zu ändern. Eine offene Aussprache der französischen Regierung wäre im eigenen Lande Wohl sicher an genehmer empfunden, wie die stattgehabten Winkel züge, bei denen die Angehörigen lange Zeit nicht wuß ten, woran sie waren. ° Tie .Würde des türkischen Großveziers, deren In haber, Talaat Pascha, zum zweiten Male auf deutschem Boden verweilt, entspricht tatsächlich etwa dem Amte des Deutschen Reichskanzlers. In den Augen der Mos lems ist sie nach der traditionellen Ueberlieferung aber mehr. Der Großvezier ist nach der Tradition Vertreter des Sultans in Krieg und Frieden, und eine ganze An zahl der bedeutendsten türkischen Heerführer haben dies Amt bekleidet. Jetzt ist, wie gesagt, der Großvezier in Per Hauptsache der Chef der gesamten Zivilverwaltung. Vielleicht steht mit der Reife die Vorbereitung eines Besuches des Sultans, der als Thronfolger bereits in Berlin war, auf deutschem Boden in Verbindung. Schon für den verstorbenen Sultan Muhamed V. bestanden solche Pläne, die das hohe Alter des Padischah nicht zur Ausführung kommen sießeu. Muhamed VI. ist noch nicht 60 Jahre alt, seiner Reise ins Ausland, die für einen Sultan seit Jahrzehnten nicht stattgefunden hat, steht also an sich nichts im Wege. Der deutsche und der österreichische Kaiser waren vor einem Jahre in Konstantinopel, das Kaiser Wilhelm seit seinem Re gierungsantritt zum vierten Male besucht hatte. * Tie neue deutsch« Kriegsanleihe wird selbst verständlich den Mut Opferwillen und die Zuversicht der Nation auf einen gedeihlichen 'Ausgang des Krieges von neuem zum Ausdruck briugen, aber sie soll auch Lurch die schneidige Zeichnung unseren Soldaten zeigen, daß Wir unentwegt hinten ihnen stehen. Daß zum Kriege Geld, Geld uno no.hmalS Geld gehört, ist nun einmal Tatsache, die uns nicht schmerzlich berührt, da Deutschland sein eigener Gläubiger ist, die aber den feindlichen Staaten schon manche Sorgenstunden bereitet hat, denn die Amerikaner, die Len Bankier der Entente spielen, lassen sich gehörig bezahlen. Sie scheren ihre Schuldner doppelt, und zwar nicht nur direkt bei den Anleihen, sondern auch indirekt bei den Lieferungen aller Art. Als eine humoristische Erinnerung verdient bei der neuen Kriegsanleihe hervorgehoben zu wer den, daß die Londoner Zeitungen im Frühling 1915 in faustdicken Ueberschristen verkündeten, in drei Mo naten sei Deutschland gezwungen, seine Zahlungen ein zustellen. Das sollte also im Sommer 1915, vor gut drei Jahren, unser Bankerott-Termiu gewesen sein. Lang, lang ist's her! Tausende von Ausländern waren neulich auf den deutschen Messen und haben nichts ge merkt. " Deutschland kann noch Geld avgei-en. Nach den deutsch-russischen Abmachungen wird die Republik Mos kau bekanntlich eine Anleihe von zweieinhalb Milliar den Mark, zu 6 Prozent-Verzinslich, in Deutschland aufnehmen. Tas ist der erste finanzielle Kontakt mit einem früheren Gegner, der sich in einen wohlgesinn ten Nachbar verwandelt hat. Die Zeichnungen auf diese Anleche werden aber noch etwas hinausgeschoben wer den, um der neuen deutschen Reichsanlerhe keine Kon kurrenz zu machen. Tie schlechte Ernte in Frankreich- Paul Gaulot schreibt im „Petit Parisien" vom 27. August: Die Qürre hat der Ernte Schaden zugefügt. Die Wiesen liefern nur kurzes, hartes Gras, also wird es sehr an Heu fehlen, zumal die Grummetentte ganz.mißraten ist. Weyiger hat der Weizen aelitten, wie der aus guten Gründen früh begonnene Lrusch ergeben hat. Der Kvrnerertrag ist einigermaßen befriedigend, aber es grbt wenig Stroh. Hafer bringt eine Mittelernte. Sehr schwer haben die Kartoffeln gelitten. Die chohl zahlreich, aber unentwickelt. Aepfel ffnd volng mißraten, auch anderes Obst und ebenso Las Gemuie hat unter der Dürre und Insektenfraß genrten. Man wird sich an weitere Einschränkungen und steigende Preise gewinnen müssen. ° „Aftonbladet" in Stockholm schreibt: Daß Ame rika rücksichtslose Maßnahmen gegen die im Lande an sässigen feindlichen Untertanen ergriffen hat, mag in diesen Zeiten der Rechtlosigkeit vielleicht erklärlich sein, obwohl dies stets eine Schande für ein Land sein muß, welches zu betonen pflegt, daß es für die Ideen des Rechts und der Freiheit rn der Welt kämpft. Aber was soll man dazu sagen, ^daß nicht einmal Pie neutralen und freundschaftlich gesinnten Schweden in Amerika von diesen Uebergriffe» verschont bleiben! Durch Aushebung in erste.- Reihe in den sogenannten schwedischen Staaten scheint man besonders den Schweden zu Leibe rücken zu wollen, wahrscheinlich auf den Verdacht hin, daß sie deutschfreundliche Sympathien hegten oder noch hegen. Im Verhältnis find viel mehr Schweden als andere germanische Einwanderer zum Kriegsdienst ge- nommen worden. Die Zwangsaushebung ist zu einer ebenso rechtswidrigen wie beschämenden Tatsache ge« ivorden. . „ j. ,. .... . Staatsgelderverschwendung durch das englisch« ProPagandaminisieffum. Ter „Economist" schreior: Dis Ausgabe von 36 Pfund in zwei Tagen für Wein uno Zigarren Lurch 12 Herren, die eine Reise nach Dublin machten, ist nur ein Tropfen in dem Eimer der Ver schwendung, die der „Sonderausschuß für Nachprüfung der Staatsausgaben" in seinem sechsten Bericht ans Licht zieht, der sich mit den verschiedenen jetzt unter dem Propagandaministecium (Ministrh of In forma non) ,vereinigten Tienstzweigen befaßt. Sic Ernest Shackle ton zum Beispiel, der ehrenamtlich beschäftigt war, berichtete dem Ausschuß, daß er „900 Balle» Drucksachen von je 50 bis 80 Pfund Gewicht in Schuppen und Lagerhäusern fand, so daß sie bei der Verteilung ver altet waren". Die „Geschäftsleute, die an der Spitze von Abteilungen standen, wehrten ffch gegen jede Kritik des Schatzamtes hinsichtlich der C-chatter, die eS ihnen gut schien, an Untergebene zu zahlen. Wie locker das ganze Finanzsystem ist, ergab der Unterschied in den Schätzungen von Gale Lomas, der als Unterdirektor für die Finanzabteilung die Ausgabe im laufenden Jahr auf 1.8 bis 1.9 Millionen Pfund und wahrscheinlich mehr schätzte, und von Lord Beaverbroock, der sie auf 1.2 Millionen schätzte. Dieser Unterschied ist so auffällig, daß der Ausschuß die Absicht ausspricht, in drei bis vier Monaten noch einmal nachzuforschen, ob die ge planten Einschränkungen der Ausgaben durchgeführt sind, und ob das Schatzamt geeignete Schritte getan hat, um sie zu regeln. Während des letzten Rechnungs jahres wurden an Reuter 126 000 Pfund gezahlt und der Ausschuß sagt, daß „die Stellung von Sir Roderick Iones, der gleichzeitig leitender Geschäftsführer bei Reuter und ein Hoher Beamter des Propagandaministe riums ist, grundsätzlichen Bedenken unterliegt". Zu dec Wein- und Zrgarrengeschichte bildet ein Gegenstück die Uebernahme der Kosten „eines Diners, das im Privathause eines der Beamten des Ministeriums zu Ehren einiger Kabinettsmitglieder... gegeben wurde". Das lustige Volk von Neapel gibt aus den Vesuv mchl viel, solange er in leidlicher Ruhe verbleibt. Die Rauchwolke und dec Feuerschein über seinem Kopfe be kümmern weder Al! noch Jung. Am die Seelen zu er schüttern, muß er schon ärger kommen. Und das kam jetzt. Aus der viele Meter hohen Rauchsäule, die dem Gipfel des Berges entstieg, langten nach allen Seiten seurige Zun gen, während ein Hagel von Gestein aus die Kopfe der atemlos gewordenen Bevölkerung hernieder schlug. Dieses Ereignis wurde für Vroni und ihren Beschützer zur Rettung. Einige Minuten starrte die Mmae regungslos nach dem au» seiner Ruhe zu furchtbarer Tätigkeit erwachten Berge empor, um zu sehen, ob kein Stillstand in dem un heimlichen Wüten einlrete. Diese Erwartung war verge ben», immer dichter und erbarmungsloser schlug der Bims- steinrrgen auf die Köpfe der Versammelten herab, sodaß sie schreiend auseinanderzulausen begannen. Das war der günstige Augenblick, um der Mörder- bande glücklich zu entgehen. Der Offizier beugte sich zu dem Mädchen nieder. „Rasch mein Kind, ordnen Sie Ihre Kleider, nehmen Sie meinen Arm und begleiten Sie mich, bis sie in Sicherheit sind. Wohin wollen Sie?" Vroni zog es vor, nach dem Hause ihrer Muhme zurückzukehren, wenn dasselbe auch von allen Nachbarn wegen des Krank heitsfalles gemieden wurde. Der Offizier war sofort bereit, sie zu führen, und ohne wesentliche Belästigung gelangten die beiden an das Ziel ihres Weges. Das war es, was Vroni ihrem Oheim erzählte. Und sie fügte hinzu, der Herr im Zuge sei jener Offizier aus Neapel gewesen, dem sie damals ihr Leben verdankt habe. Heute sei er von ihr zum ersten Male seit jenem schreck lichen Erlebnis wieder gesehen worden und da sei es wohl natürlich gewesen, wenn sie auf ihn zugteilt sei, um ihn t* begrüßen. Andreas Rausckvoael strich bedachtsam seinen langen Ban und wgte: „Recht geian hast's, Dirndl, daß Du dem Manne die Hand gedrückt hast. Freilich dankbar sollen wir heute alle bleiben, das rechnet uns der liebe Gott im Himmel hoch an. Aber warum ist denn deswegen das Fräulein Kletterer auf Dich losgekommen und hat Dir in die Haare greisen wollen?" Das Mädchen zuckte die Achseln und sah nachdenk lich vor sich hin. „Kennen muß sie ihn schon; denn wenn zwei in der Eisenbahn so zusammen fahren und einander so freundlich grüßen, dann können sie nicht erst von ge stern und heute miteinander bekannt sein". Sit stampfte zvrmg imt dem Fuße auf: „Aber wenn die Adelheid mit dem.Herrn so tut, so kann ich mich doch ganz gewiß be danken, wo ich allen Anlaß dazu hab'". Gerade ging der Adjunkt Kletterer mit seiner Toch ter die Straße herauf. „Die wollen zu uns" sagte der Andreas Rauschvogel. „Laß sie nur kommen" triumphierte die tapfere Nichte auf, „ich will dem Fräulein schon recht dienen". Richtig, Vater und Tochter schritten in das Haus hinein, und Kletterer blieb mit würdevoller Amtsmiene vor dem Gebirgsjäger stehen. „Rauschoogel" begann er nach kurzem Gruße, „ich weiß, Ihr seid ein 'Mann, der etwas auf seine Reputation hält; haben wir uns mal gestritten, gut, so mag es drum sein. Aber das gehört sich doch, daß Ihr Eurer Nichte verbietet, allerlei Narreteien vor aller West zu treiben und gar", damit nahm sein? Stimme einen scharfen Klang an, „meine Tochter in »in eigenes Lich! zu setzen; Ihr müßt doch den Unterschieb im Auge behal ten, der zwischen meiner Adelheid und Eurem Mädchen ist, und verstehen, daß so etwas nicht au--eht". Dem alten Gebirgler machte diese feierliche Anrede Spaß, aber bevor er darauf zu antworten »ermochte, hatte schon seine beschuldigte Nichte das Wort ergriffen. »Verzeihen's, gnädiger Herr" sprudelt? sie hervor,