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WaöenauerAnzeiger ZMg sllrHmM, SelsersW, Sch, Ammkrs, §UlUi,Sßchtch ch Amtsblatt für den Stadlrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,rrO Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg-, für auswärtige Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgcgebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann MardeÄ in Rabenau. Amm !4 -« LMUHM, dm 18. UP!s! 1818. Z1. IchMg. Amtlicher Teil. Bekanntmachung über die EMDW der WWem M ks M-HkMls. I. Nach tz 14 des Umsatzsteuergesetzes und § 39 der dazu ergangenen Ausführungsbestimmungen werden die zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichteten gewerbe treibenden Personen, Gesellschaften und sonstigen Per- sonenvercinignngen aufgefordert, ihr Unternehmen bis zum 15. August 1918 schriftlich oder mündlich beim zu ständigen Umsatzsteueramt anznmelden. Der Anmeldung bedarf es nicht/wenn für das Unternehmen Waren umsatzstempel im Kalenderjahr 1918 entrichtet worden ist und in den Unternehmen keine Gegenstände der in Z 8 des Gesetzes bezeichneten Arten (Lurusgegenstände) im Kleinhandel umgesctzt werden. Zuständige Umsatzsteuerämter sind H je für den Bezirk ihrer Gemeinde die Stadträte der Städte init revidierter Städteordnung, die Bürger meister der übrigen Städte und die Gemeindenor stände der Landgemeinden, 6) für die selbständigen Gutsbezirke in den hauptzoll amtlichen Bezirken Bantzen, Chemnitz, Dresden II, Leipzig II, Plauen, Zittau und Zwickau diese Hauptzollämtcr, c) für die selbständigen Gntsbezirke: in den Hauptzollamtsbezirken Annaberg und Frei berg das Hanptzollamt Chemnitz, in den Hauptzollamtsbezirken Dresden l, Meißen, Pirna und Schandau das Hauptzollumt Dres den II, in den Hauptzollamtsbezirken Grimma und Leip zig I das Hauptzoilamt Leipzig II, in dem Hauptzollanttsbezirk Eibenstock das Haupt- zollamt Plauen. Als steuerpflichtiger Betrieb gilt aneh der Betrieb der Land- und Forstwirtschaft, der Viehzucht, der Fische rei und des Gartenbaues, sowie der Bcrgwerksbetriebe. Die Absicht der Gewinnerzielnng ist nicht Voraussetzung für das Vorliegen eines Gewerbebetriebes im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Angehörige freier Berufe (Ärzte, Rechtsanwälte, Künstler usw.) find nicht steuerpflichtig. Die Steuer wird auch erhoben, wenn und soweit die steuerpflichtigen Personen usw. Gegenstände aus dem eigenen Betriebe zum Selbstgebrauch oder -verbrauch entnehmen. Als Entgelt gilt in letzterem Falle dec Be trag, dec am Orte und zur Zeit der Entnahme von Wiederverkäufen: gezahlt zu werden pflegt. Von der allgemrineu Umsatzsteuer nach dem Satze von 5 vom Tausend sind die Personen usw. befreit, bei denen die Gesamtheit der Entgelte in einem Kalenderjahre nicht mehr als 3909 Mark beträgt. Fiir die Lieferung von Lurnsgegenständen besteht keine derartige Befreiung. Die Nichteinreichung der Anmeldung zieht eine Ord nungsstrafe bis zu iso Mark nach sich. ^teuerpslM die Lurusgegenständc im Kleinhandel umsetzen, habc r eure Erklärung über den Gesamtbetrag der steuerllchcu Entgelte für jeden Monat bis Ende des folgenden Monats, also erstmalig bis Ende September 1918 denn zuständigen Umsatzsteueramt abzugeben Außerdem haben Steuerpflichtige, die Lurusgegen- stände der m der Bekanntmachung des Reichskanzlers Über die Sicherung einer Umsatzsteuer aus Lurnsaeaen- ständc vom 2. Mai 1918 (Reichsgesetzblatt S. 37Z be zeichneten Art im Kleinhandel umsetzen und nach dieser Bekanntmachung zur Bildung einer Rücklage verpflichtet waren eine Erklärung Uber die in der Zeit vom '5. Mai bis 3l' Juli 1918 vereinnahmten Entgelte iin Laufe des Monats August 1918 abzugeben. Endlich werden die zur Entrichtung des Warcnum- satzstempels nach dem Gefetze vom 26. Juni 19I6(Reichs- gesetzblatt S. 63P verpflichteten gewerbetreibenden Per sonen Gesellschaften nnd sonstigen Persvnenvereinigungcn ausgefordert, den steuerpflichtigen Betrag ihres Waren- umsatzes m der ^m l. Januar bis 31. Juli 1918 schriftlich oder mündlich bei der zuständigen Steuerstelle bis zum 31. August >918 anzumelden und die Abgabe lgeichzeitig einzuzahlen. Beläuft sich der Jahresumsatz auf nicht mehr als 3000 Mark, so besteht keine Verpflichtung zur Anmel dung des Warenumsatzes und der Entrichtung der Abgabe. Wer der ihm obliegenden Anmeldungsverpflichtung zuwiderhandelt oder über die empfangenen Zahlungen oder Lieferungen wissentlich unrichtige Angaben macht, hat eine Geldstrafe verwirkt, welche dem zwanzigfachen Be trage der hinterzogenen Abgabe gleichkommt. Kann der Betrag der hinterzogenen Abgabe nicht festgestellt werden, so tritt Geldftrase von 150 bis 30 009 Mark ein. Zur Erstattung der schriftlichen Anmeldung sind Vordrucke zu verwenden. Soweit solche den Anmeldungs- Pflichtigen noch nicht zugestellt sind, können sie bei den Steuerstellen kostenlos entnommen werden. Steuerpflichtige sind zur Anmeldung ihres Umsatzes verpflichtet, auch wenn ihnen Anmeldungsvordrucke nicht zugegangen sind. Dresden, am 2. August 1918. Königliche Generalzolldirektion. Eier nnd Kartoffeln. Auf Abschnitt Nr. 3 der Eicrkarte gelangt heute nachmittag im Konsumverein Vorwärts und bei Marie recw. Münch 1 Ei für 55 Pfg. zur Abgabe. U/s Pfund Kartoffeln sind aus Abschnitt Nr. 5l der Lebensmittelkarte zum Preise von >6 Pfg. für 1 Pfund erhältlich. Rabenau, am 9. August 1918. Der Stadtrat. Vo» den KricgslchauMtzt». (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. August 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die Gefangenenzahl aus den Kämpfen nördlich der Somme hat sich auf 280 erhöht. Ein englischer Gegen angriff südlich der Straße Brahe Corbie brach vor un seren neuen Linien zusammen. Die Erkundungstätigkcn war beiderseits der Lys und an der Avre besonders rege. Nordwestlich von Montdidier kam ein feindlicher Teil angriff in unserem Feuer nicht znr Entwickelung. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz In den Morgenstunden Teilkämpfe an der Beste. Östlich von Fismes machten wir beim Vorstoß über die Vesle Gefangene. Am Abend heftiger Feuerkampf, dem beiderseits von Brai-sne und Baroches starke feindliche Angriffe folgten. Sie wurden teiliveise im Feuer, an einzelnen Stellen im Gegenstoß abgewiesen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 8. August I9l8. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Beiderseits der Lys schlugen wir englische Teilvor stöße zurück. Nördlich der Somme führte der Feind heftige Gegenangriffe gegen unsere neuen Linien beider seits der Straße Bray-Corbie. Sie wurden abgewiesen. Während der Nacht zeitweilig auflebende ArtillerieMig- keit und Erkundungsgefechte. Westlich von Montdidier scheiterte ein Teilangriff der Franzosen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen Soissons und Reims lebte der Fenerkampf nur vorübergehend auf. Kleinere Infanteriekämpfe an der Aisne und westlich und nördlich von Reims. Heeresgruppe Herzog Albrecht In den Vogesen erfolgreicher Vorstoß in die feind lichen Linien am Schratzmänuele. Lokales and Sächsisches. Rabenau, 9. August 1918. * Von Parteisekretär Dresden-Laud Kahmann in Potschappel ging der Amtshauptmannschaft Dresden-A. ein Schreiben zu, in welchem über die völlig unzuläng- iiche Nahrungsmittelverteilung Beschwerde geführt wird. In dem Schreiben wird ausgeführt, daß in einer ganzen Reihe Gemeinden der Amtshauptmaunschast seit geraumer Zeit Kartoffeln überhaupt nicht mehr und dafür völlig unzureichende, zum Teil minderwertige Ersatz-Nahrungs mittel abgegeben worden seien. Die Bevölkerung sei am Rande der Leistungsfähigkeit angelangt. Der Hunger trage in die Massen die Stimmung der Verzweiflung. Während in Berlin und Vororten schon 7 Pfund Früh kartoffeln pro Kopf und Woche verteilt würden, müsse sich die schwerarbeitendc Bevölkerung unserer Jndustrie- gemeinden mit dem sechsten Teil begnügen. Das schaffe tiefste Empörung. Die Folgen könnten, wenn nicht so fortige Besserung eintrete, bedeutsamster Art sein. — Obs was nützen wird? Dölzschen. Plötzlich und unerwartet wurde der Hauptmann der freiwilligen Feuerwehr Herr Karl Göl- fert ein Opfer der „spanischen Krankheit". Dresden. „Damit ich endlich einmal gescheit werde!" Mit diesen Worten begründete die 39jährige, oft bestrafte Wirtschafterin Anna Escher in Dresden, die sich wegen diverser Diebstähle zu verantworten hatte, ihren Wunsch, statt ins Gefängnis ins Zuchthaus zu kommen. Das Gericht erkannte auf N/, Jahr Zucht haus. Dresden. Burggraf Nikolaus zu Dohna, Kor vettenkapitän und diensttuender Flügeladjutant des Kai sers, hat sich mit Frau Hilda v. Lästert, geb. v. Reiche nau, der Witwe des gesallenen Korvettenkapitäns von Laffert, verlobt. Leipzig. Der Fachmann als Kontrolleur. Man schreibt dem „L. T.": In der Landgemeinde Bl der Amtshauptmannschaft M. war ein landwirtschaftlicher Betrieb in den Verdacht geraten, zu wenig Milch abzu- liesern. Ein Beamter der Amtshauptmannschaft erscheint, zitiert die Besitzerin in den Stall und will dieser ihr Un recht ad oculus nachweisen. Er deutet deshalb aus ein Stück Rindvieh und befiehlt mit strenger Miene: „Mel ken Sie diese Kuh!" Antwort: „Melken Sie sie doch selber, wenn Sie das können!" Der Befehl wird wie derholt. Die anwesende Magd grinst. „Was erlauben Sie sich zu lachen?" „Weil Sie doch ein .... sind, daß Sie gar nicht merken, daß die Kuh ein Ochse ist! (?) Leipzig. Seit dem Ausbruch des Krieges sind von Leipzig rund 362 000 Personen weg- und nur 242 000 zugezogen. Es sind demnach 120000 Personen mehr nach auswärts gezogen. Plauen i. V. Der Wald und Wiesentabak, der verschiedentlich von den Schulen für unsere Helden im Felde gesammelt wurde, hat b.i unseren Feldgrauen we nig Freude erweckt. Ein Krieger schreibt, wohl im Na men vieler seiner Kameraden, an hiesige Spenderinnen selbstgesammelter Tabakkräuter: „Meine Damen, ich bitte Sie im Namen meiner Kameraden inständigst, das Sammeln einzustellen. Heu haben wir hier reichlich." Hohenstein-Ernstthal. Durch Polizeihunde wur den drei Einbrecher schnell ermittelt. Die Hunde ver folgten die Anmarschspur der Diebe zurück, die nach dem benachbarten Hüttengrund führte. Dort ermittelte die Polizei die drei Brüder Zehl als Täter, von denen einer ein mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichneter Sergeant ist. Die Diebe kehrten mit ihrer Beute heim, als die Polizei bereits in der Wohnung war. Kleine Nachrichten. Im Sperrgebiet haben deutsche Unterseeboote weiter 43 000 Tonnen Schiffsraum versenkt. In der Nacht vom 5. zum 6. August hat eins un serer Luftschiffgeschwadec die Ostküste Mittelenglands durch gutwirkende Bombenangriffe schwer geschädigt. Bei diesem Bombenangriff fand Fregattenkapitän Strasser, der erfolgreiche Führer unserer Luftschiffe, mit seiner Be satzung den Heldentod. Die italienischen Konsulate in Rußland fordern die italienischen Staatsangehörigen zur Abreise aus Rußland aul. Der deutsch-französische Austausch der mehr als 18 Monate Kriegsgefangenen Heeresangehöcigen und Zivil internierten ist seit Mitte Juli im Gauge. I'II^11III MWWMiINWIHM HillIII» Kirchen-Nachrichten. Woche vom 11. bis 17. August 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Dienstag: 8 Uhr Jungscanenverein in Obernaundorf. Donnerstag: 8 Uhr Iungsranenvcrein (Spiele). Somsdorf. Sonntag: V»9 Uhr Beichte und heil. Abend mahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Mittwoch: */r9 Uhr Gesallenengedeukseier für Arthur Schröder.