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WaöenauerAnzeiger ZMg strPsm-l Seismdmf, Sch, MrmMs, Ab««, Cftihch «sw. Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,^0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg., sür auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Mm« 87. -IM DmmtW, dm 25. W 1818. Avis-, 81. IMMg. Amtlicher Teil. UMMS MM tetr. Der II. Nachtrag zum Ortsgesetz für die Stadt gemeinde Rabenau hat aufsichtsbehördliche Genehmigung gesunden und liegt von heute ab 14 Tage lang zu jeder manns Einsicht im Rathause, Registratur, aus. Rabenau, am 24. Juli 19l8. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Juli 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Zwischen Aisne und Marne dauert die Schlacht in nnverminderter Heftigkeit fort. Trotz seiner schweren Niederlage am 20. Juli stieß der Feind unter Einsatz frischer Divisionen und neu herangeführter Panzerwagen erneut zu erbitterten Angriffen gegen unsere Linien vor. Seine Angriffe sind gescheitert. Gefangene bestätigen die schweren Verluste des Feindes. Auch der gestrige Kampf tag führte wiederum zu einem vollen Erfolge der deut schen Waffen. Zwischen Aisne und südwestlich von Hartennes lei tete stärkstes Trommelfeuer am frühen Morgen Infan- terieangriffe des Feindes ein. Südwestlich von Soissons und südwestlich von Hartennes brachen sie schon vor unseren Linien zusammen. Nördlich von Villemontoire drangen Teile des Feindes vorübergehend über die Straße Soissons—Chateau-Thierry vor. Unser Gegen angriff warf sie wieder völlig zurück. Auch Villemon toire und Tigny waren Brennpunkte des Kampfes, den erfolgreiche Gegenstöße zu unseren Gunsten beendigten. Am Abend wurden erneute feindliche Angriffe südwestlich von Soissons schon in ihrer Bereitstellung getroffen, wo sie noch zur Durchführung kamen, brachen sie verlustreich zusammen. Beiderseits des Ourcq stieß der Feind am Vormit tag mehrfach vergeblich gegen unsere Linien vor. Nach Heranführung frischer Kräfte holte er am Nachmittag zu erneuten Angriffen aus. Nach schwerem Kampf brachten Gegenstöße den Ansturm des Feindes beiderseits von Onlchy le Chateau zum Scheitern. Nördlich und nordöstlich von Chauteau-Thierry er schwerten unsere im Vorgelände belassenen Abteilungen dem Gegner das Herankommen an unsere neuen Linien. Erst am Abend kam er hier zu stärkeren Angriffen, die unter schweren Verlusten für den Feind zusammenbrachen. An der Marnefront Artillerietätigkeit. Zwischen Marne und Ardre setzten Engländer und Franzosen ihre Angriffe fort. Sie wurden blutig abgewiesen. Heeresgruppe Herzog Albrecht Erfolgreicher Vorstoß in die feindlichen Linien bei Ancerville. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 23. Juli 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Kronprinz Rupprecht Ingusche Abteilungen stießen an vielen Stellen der Aont Wen unsere Linien vor. Sie wurden abgewiesen. Die Artülenetatigkeit lebte am Abend wieder auf. Deutscher Kronprinz AüdsU ^ ArE°n trat zeitweilig Ruhe ein. -n hat der Feind infolge schwerer Verluste seine Angriffe gestern nicht erneuert. Auch der Artllleriekampf hat an Stärke nachgelassen. Beiderseits des Ourcq und zwischen Ourcq und Marne führte der Feind fast in allen Abschnitten heftige Teilangriffe. Sie wurden abgewiesen. Südlich des Ourcq brachte sie unser Gegenstoß zum Scheitern. Feindliche Abteilungen, die beiderseits von Jaulgonne in unsere Vorpostenstellungen an der Marne eindrangen, wurden im Gegenstoß außen Fluß zurückgeworsen. Örtliche Kampfe südwestlich und östlich von Reims. * Gestern wurden 52 feindliche Flugzeuge und vier Fesselballone abgeschossen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 24. Juli 1918. * Überflüssige Ratschläge! Der Ausschuß für Ver- braucherinteressen in Dresden schreibt: „In letzter Zeit haben uns amtliche Stellen mit Ratschlägen beglückt, die man mit sonderbaren Gefühlen liest. So empfiehlt die Reichsstelle für Gemüse und Obst jetzt, Mischgemüse mit Zugabe von Kartoffeln und Klößen. Dem Spinat soll ein Ei, Grieß, eine Tasse Milch und ein Teller gekochter geriebener Kartoffeln beigegeben werden. Auch wird eine Suppe von Kirschen und verschiedene Speisen von Erd beeren empfohlen. Wir sind der Meinung, daß die Zubereitung der Speisen die letzte Sorge der Reichsstelle für Gemüse und Obst zu sein brauchte. Das Volk weiß schon, was man mit Gemüse und Obst macht, wenn man sie nur überhaupt zu sehen bekommt! — Die mit Recht so „beliebte" Reichsbekleidungsstelle empfiehlt, ohne Strümpfe in Holzsandalen zu gehen. Und das in einer Zeit, wo die spanische Krankheit auftritt und das Wetter durchaus unbeständig ist! Warum machen übrigens die Mitglieder der Reichsbekleidungsstelle nicht einmal einen Anfang damit. Herr Geheimrat Beutler wird in der nächsten Woche seine beglückenden Pläne in Dresden entwickeln: wir werden sehr genau Hinsehen, ob er in Holzsohlen ohne Strümpfe erscheint ..." — Man kann dem Ausschuß in dieser Hinsicht nicht unrecht geben. Von Berlin kommen mancherlei gute Dinge solcher Art, für die der Provinz das rechte Verständnis fehlt. * Eine Million Mark Geldstrafe und 25^/z Jahre Gefängnis wegen Kriegswucher in Sachsen. Die säch sischen Gerichte haben bei der Bekämpfung des Kriegs wuchers und Kettenhandels gute Arbeit geleistet. Natur gemäß richteten sich die Untersuchungen mehr gegen den Handel, in dem unlautere Elemente leichten Eingang finden, als gegen die Industrie selbst. Neben einer An zahl von Verwarnungen wurde dem sächsischen Kriegs wucheramt Mitteilung von 10031 rechtskräftig geworde nen Strafen gemacht, die in der Zeit vo?k 2. Januar 1917 bis 30. April 1918 von sächsischen Gerichten wegen Verstößen gegen die Kriegsverordnungen verhängt wor den sind. Von diesen rechtskräftig gewordenen Strafen — zahlreiche Berufungsvcrfahren schweben — lauteten 1857 auf Beträge über 100 Mark. Insgesamt ergab sich eine Summe von 1 058 500 Mark. Daneben wurden in mehreren Fällen Freiheitsstrafen, die zusammen rund 25*/, Jahre betragen, verhängt. nocn oenr prewrvert. ZekiNÄls 6Iu86N86iä6 8cbvvui2, rveik, larbiA Ltreiksn, Xaro8 6rMt6 Xl6iä6r86iä6Ü veik, 8cb^varr:, iaibiZ, Ltreiken, beclruckte O6P6 äs 6klN6 Lolisnns weik, 8cbwar?, blau, braun, Artin m Mnt6l86iä6N bei csrl Mn, üeubön. Malter. Beim Baden in der Talsperre ertrank am Sonnabend in den späten Nachmittagsstunden der Soldat Zimmermann von der in Dippoldiswalde gar- nisonierenden Kompagnie des Ersatz-Bataillons Res.- Gren.-Regts. Nr. 100. Er war mit anderen Kameraden nach Paulsdorf gegangen. An einer ziemlich unvermittelt in die Tiefe gehenden Stelle in der Nähe des Damen bades war er plötzlich verschwunden. Alles Suchen war vergebens. Z., ein ruhiger Mann, war bereits im Felde und verwundet; ein Bruder von ihm ist vor kurzem ge fallen, ein zweiter Bruder schwer verwundet. Die Leiche ist noch nicht gefunden worden. Dippoldiswalde. Montag abend entgleiste kurz vor der Weiche bei Einfahrt in den hiesigen Bahnhof die Maschine des gegen 8 Uhr aus Richtung Hainsberg einlaüfenden Güterzuges. Dadurch erlitt auch der Per sonenzug 8.42 nach Hainsberg längeren Aufenthalt. Die Passagiere konnten erst nach Umsteigen, nach Eintreffen eines Hilfszuges mit etwa I'/«stündiger Verspätung ihre Fahrt fortsetzen. Dienstag morgen konnten die Züge wie der planmäßig Herkehren. Glashütte. Von einem schweren Unglück wurde der Hausmann der hiesigen Bürgerschule Bruno Schüße bei der Abnahme von Kirschen im Hofe des Schulgrund stücks betroffen, das seinen schnellen Tod zur Folge hatte. Der 45jährige, allgemein beliebte Mann hatte sich zur Abnahme der Kirschen auf einen ^>er hohen Kirsch bäume begeben, von welchen er infolge Bruches eines Astes aus beträchtlicher Höhe herabstllrzte. Durch den schweren Sturz erlitt derselbe jedenfalls einen Bruch der Wirbelsäule, was leider den alsbaldigen Tod des Ge nannten herbeiführte. Seifersdorf. Der durch Scheuen der Pferde schwer verunglückte Gutsbesitzer Oswald Querner ist am Mon tag abend im Krankenhause seinen Verletzungen erlegen. Kleine Nachrichten. Im Sperrgebiet versenkten unsere Unterseeboote wiederum 31 000 Tonnen Schiffsraum. Der amerikanische Truppentransportdampfer «Leviathan", früher Dampfer der Hamburg-Ame- tika-Linie „Vaterland", 54 282 Bruttoregistertonnen, ist nm 20. Juli an der Nordküste Irlands versenkt worden. Das Kabinett Dr. v. Seidler in Wien ist zurück getreten und die Entlassung vom Kaiser Karl angenom men worden. Die Regierung Brasiliens hat mit der Regierung in Washington vereinbart, die brasilianischen Truppen aktiv am Kriege teilnehmen zu lassen. Der jüngste Sohn des früheren Präsidenten Roose velt wurde im Luftkampfe bei Chateau-Thierry getötet und stürzte in den deutschen Linien ab. In Moskau sind bisher über 200 an der Ermor dung des Grafen Mirbach und an dem Aufstande betei ligte Personen, darunter die Hauptanstifter, hingerichtet worden. Holland hat sich bereit erklärt, Deutschland und eventuell auch Oesterreich einen größeren Handelskredit zur Verfügung zu stellen. Eine 35 000 Mann starke litauische Armee unter General Klimaitis Führung verfolgt die bolschewistische Armee auf ihrem Rückzüge nach Petersburg. Zwischen den deutschen Ostseehäfen und Libau—- Riga—Reval werden zwei regelmäßige Dampferlinien eingerichtet. Der amerikanische Lebensmittelkontrolleur Hoover ist in London eingetroffen. Der auf den 27. bis 30. Juli nach Rom einberufene nationale Sozialistenkongreß ist vom Präfekten in Rom verboten worden. Im Monat Juni sind insgesamt 521 000 Tonnen feindlichen Handelsschiffsraums vernichtet worden. Bei den schweren Kämpfen des 19. und 20. Juli wurden einige amerikanische Regimenter völlig aufge rieben. Zum Nachfolger des ermordeten deutschen Gesandten in Moskau Grafen Mirbach ist Dr. Helfferich ernannt worden. vLsLOliwstt c>68 vsmoklss 4