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Was Japan dem Weltkriege zu ver danken hak. Don unserem volkswirtschaftlichen Mitarbeiter. Mit gespanntester Aufmerksamkeit blickt heute die ganze Welt auf Japan. Nur in wenigen Staaten sind sogrund legende Veränderungen des finanziellen und wirtschaft lichen Aufbaus vor sich gegangen, wie in Japan. In aller Stille hat sich dieser Umschwung vollzogen, Schritt für Schritt, unablässig den gewaltigen europäischen Völker kampf verfolgend, ist dieser Oststaat zu einem mächtigen Gebilde emporgewachsen, immer bedacht auf Schonung seiner eigenen Kräfte, dabei scharf die Gelegenheit zur Ausnutzung der Schwäche der in Fehde liegenden Länder erspähend. Vor einem direkten militärischen Eingreifen in den Krieg hat sich die japanische Regierung sehr wohl ge hütet. Eigentlich kann man sagen, daß Japan seine militärische Beteiligung am Kriege schon im Jahre 1914 beendet hatte. Nachdem es im November unter Mithilfe von 2000 Mann englischer Truppen die Stadt Tsingtau, im deuischen Pachtgebiete Kiautschau und die schutzlosen deutschen Südseeinseln be setzt hatte, verzichtete es auf weitere militärische „Lor beeren" und richtete sein ganzes Augenmerk nur noch auf die Förderung seiner wirtschaftlichen Interessen, die es allerdings mit beispielsloser Zähigkeit und Tatkraft wahr nahm. Es war sich hierbei wohl bewußt, daß ihm aus einer Erstarkung seines wirtschaftlichen Lebens eines Tages auch große politische Vorteile zufallen konnten. Zunächst ging Japan daran, seine Industrie auf eine hohe Entwicklungsstufe zu bringen, für den Absatz seiner Erzeugnisse zu sorgen und für diese Zwecke hauptsächlich den fernen Osten, aber auch jüda.nerikamsche Länder zu bearbeiten. Es ist zur Genüge bekannt» daß Japans Lieferung von Kriegsmaterialien an seine Verbündeten für diese von wesentlicher Bedeutung waren. Das Streben des von brennendem Ehrgeiz beseelten Landes ging dahin, sich auch den Weltmarkt zu erobern, und es wurde in diesem Bemühen bis zu einem gewissen Grade durch die Kriegsverhältnisse unterstützt, die die Konkurrenz der West mächte fast ganz ausgeschaltet haben. Eine Vorstellung über die Bedeutung, die Japan im Laufe des Krieges im Handelsverkehr gewonnen hat, er hält man, wenn mau sich die G e s a m t e n t w i ck e l u n g des japanischen Außenhandels ansieht: die Ausfuhr von 591 Millionen Een im Jahre 1914 ist auf 1585.Millionen Pen im Jahre 1917 gestiegen I Den Haupt anteil an diesen gewaltigen Zahlen beanspruchen die In» dustriewaren mit 1310 Millionen Pen, und es läßt sich schon hieraus die große Nolle erkennen, die die Industrie heute in Japan spielt. Bemerkenswert ist noch, bah die Ausfuhr einer Reihe von Waren, die früher kaum ins Gewicht gefallen waren, gegenwärtig einen großen Um sang angenommen hat. So erhöhte sich z. B. die Zink ausfuhr während des Krieges von ganz unbedeutenden Beträgen auf 46 Millionen Mark und die Ausfuhr von Eisen und Eifenwaren von 230 000 Mark auf 60 Millionen Mark. Als Abnehmer erscheinen in erster Linie die Ver einigten Staaten mit 497 Millionen Pen (1914: 197) und an zweiter Stelle China mit 384 Millionen Pen (185). Große Teile der Ausfuhr gingen ferner nach England, Indien und Rußland. Auch die Einfuhr weist f-hr be trächtlich vermehrte Zahlen auf: sie steigerte sich nämlich von 596 auf 1036 Millionen Pen. Wenn man sich über die Entwicklung der wirtschaft lichen Kräfte Japans im Kriege ein ungefähres Bild machen will, so wird man namentlich auch der Schiffahrt einiges Interesse zuwenden müssen. Wohl in keinem Lande hat die Handelsschiffahrt seit Kriegsausbruch einen jo beträchtlichen Aufschwung genommen, wie in Japan. Es kam diesem Lande zustatten, daß die Handelsschiffe der Mittelmächte von der See verbannt waren, und daß di« der anderen in den Krieg verwickelten Staaten aus den verschiedensten Gründen die günstige Kriegskonjunktur nur sehr wenig ausnutzen konnten. Wo einst im Osten deutsche Dampfer das Meer durchschnitten, haben sich jetzt die Japaner breitgemacht, die die Verbindungen zwischen chinesischen, japanischen, siamesischen und hollän- disch-indischen Häfen aufrechterhalten. Es versteht sich von selbst, daß diese Monopolstellung den Japanern glänzende Gewinne in den Schoß warf und mit dazu beitrug, daß Japan zum größten Kriegsgewinnler wurde. Während die Mehrzahl der japanischen Schiffahrtsgesellschaften vor dem Kriege nur mäßige Gewinne erzielten» ist ihr Rein verdienst in den letzten Jahren ins Ungeheure gewachsen. Es braucht nicht heroorgehoben zu werden» daß diese Entwicklung der japanischen Schiffahrt bei Rückkehr fried licher Zeiten eine große Gefahr für die europäischen Schiffahrtsgesellschaften bedeuten wird, um so mehr, als große japanische Reedereien sick jetzt schon durch an dauernde Verstärkung ihrer Flotte aus den künftigen Konkurrenzkampf vorbereiten. Die Japaner haben aber nicht nur Schiffe für ihren eigenen Bedarf gebaut, son dern sie waren darüber hinaus in der Lage, auch Schiffe zu exportieren. Die Ausfuhr von Schiffen ist nämlich im Kriege außerordentlich gewachsen; sie hat im Jahre 1917 nicht weniger als 79 Schiffe im Werte von 210 Millionen Mark betragen. Wie überall, so hat sich auch Japan in der Industrie und im Handel al» der gelehrige Schüler Europa» erwiesen, und man darf sich aus einen hart näckige» Konkurrenzkampf nach dem Krieg« gefaßt machen. Zu alledem kommt, daß Japan die finanzielle Kraft seines Staatswesen» im Kriege ungeheuer stärken tonnte. E» ist aus einem Schuldnerland zum Kreditgeber der Entente geworden, der es bis März 1918 1300 Millionen Pen vorgeschoffen hat. Gerade die günstige finanzielle Lage Japans ist nickt zu unterschätze»; denn sie wird es ermöglichen, daß die zum weiteren Ausbau der Industrie nach dem Kriege benötigten Rohmaterialien und Ma schinen verhältnismäßig leicht beschafft werden können. Um dem japanischen Handel und der in der Zukunft die Versorgung mit allen erforderlichen Rohstoffen und die Absatzgebiet« zu sichern, sind von der Regierung zahlreiche Institute geschaffen worden, die sich mit d«r praktischen und theoretischen Behandlung dieser Fragen befassen un^ dafür sorgen sollen, daß Japan jever Kon kurrenz gewachsen sei. Man wird auch bei uns diese Be mühungen nicht zu leicht nehmen dürfen und dafür Sorße tragen müssen, daß Japan in Deutschland eine» Hdö»- legenen Gegner im Wirtschaftskampse findet. Aus aller Welt. -s- Organisierung des deutsch rumänischen Handels. l)ie von der Militärverwaltung in Rumänien errichtete deutsche tzandelsabteilung, deren Aufgabe es ist, nach Ausnahme der Wareneinfuhr den Handel Deutschlands mit Rumänien nach jeder Richtung hin zu unterstützen, und die sich, wie bekannt, bereits seit längerer Zeit mit den hierzu notwendigen Vorarveiten befaßt, ersucht, dem „Bu karester Tageblatt" zufolge, alle an der Einfuhr aus Deutschland interessierten Kaufleute Rumäniens, ihr be kanntzugeben, welche Waren fie aus Deutschland zu be ziehen wünschen. Es ist dies notwendig, um einen Ueber- blick über jene Waren zu erhalten, welche besonders hier in Frage kommen, um bei ihr eingehende Angebote an die einschlägigen Firmen leiten und um Vertreter emp- fehlen zu können. Wie verlautet, beabsichtigt die deutsche Handelsabteilung durch Sammlung verlangter Angaben und nach deren Sichtung eine Uebersicht des gesamten rumänischen Handels zu schaffen, um einerseits dem deut schen Kaufmann« rasch mit Auskunft, Rat und Tat zur Hand zu sein, andererseits um dem rumänischer Kauf- manne alles seine Branche Betreffende ohne Zeitverlust mitteilen zu können. Es wäre erwünscht, wenn der deutsche Handel seinerseits die deutsche Handels avteilung in ihrem Wirken durch tteberseudung von Unter lagen, ausführlichen Angeboten, Mustern u. dergl.» unter» stützen würde. Die deutsche Haudelsabteilung wird, unter voller Wahrung des Grundsatzes „Dem freien Handel freie Lahn", die Interessen des deutschen Handels nach jeder Richtung hin fördern. -j- Flucht eines Budapester Kaffenboten. Dl« Un garische Landesbank sandte am 12. Juli einen Kassenbot«» in Begleitung eine» Beamten mit dem Auftrag, bei einer Filiale des Wiener Bankvereins 200 000 Kronen in bar und einen Scheck an die Oesterreichisch-Ungarische Bank abzuliefern. Wahrend der Beamte sich einen Augenblick entfernte, um die entsprechenden Schriftstücke an der Kasse abzugeben, entfloh der Kassenbote, der die Werte in einer schwarzen Ledertasche trug. Der Kassenbote war erst fett zwei Tagen im Dienst. Er ist im Arbeitsbuch als Josef Gerula, 25 Jahre alt, bezeichnet. Die Polizei nimmt je- doch an, daß der Nam« falsch ist. Sparkasse Hainsberg. Im dasigen Gemeindeamt ge öffnet: Montags, Mittwochs und Freitags nachm. von 2 — 6 Uhr. Verzinsung der Einlagen mit 3r/,«/o täglich. Einlagen werden streng geheim gehalten. Airs öie sw teurerer -- Aaösnavr, 22. Awkv 1918. WM Vertretungen für hiesige Gegend 1 Für das bewährte „Volk»!«»!»" und 2. für der Großherzogin Karo ¬ linenquelle A.-G. zu vergeben. Für das Futterzusatzmittel kommen nur solche Vertreter mit Aussicht auf Erfolg in Frage, die mit Landwirten, sowie Besitzern von Vieh aller Art Fühlung haben. Anfragen erbeten an Deutsch« Lulr- 8686ll8vk»kt m. b. 8. Vertriebsstelle: Siegfried Pionkowski, Dresden 5. »WM sucht per sofort MM jul. I^aMnick, Hainsberg. -b. 2. NNZ Aran I^arie, erhalten Sie, indem Sie Ihre zer rissenen und abgetragenen auf mei nen Spezialmaschinen wie neu vor richten lassen unter Garantie für tadellosen Sitz und Haltbarkeit. 6PaarB.4PMMgeriM ^e>8 pro pass' M. 1.25. 8M veuden. An der Wilhelmbrücke. Fernspr. 47. Eine kräftige Arbeiterin suchen sofort. kakvnausr Litrmödvi- lnäu8tri«. Erfahrener älterer StlW« als gesucht. Offerten unter 8. OK. an die Geschäftsstelle d. Bl. Heiner per sofort gesucht. Färberei KsMnicb, Hainsbg. WerlMM oder Mädchen zum Austragen der „Dresdner Nachrichten" sucht GesUsts-«. 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