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Rabenauer Anzeiger : 23.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191807232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180723
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-23
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Verwaltungs sie vertreten den Chef, bleiben ihm aber stets nachgeordnci, nicht gleichgcordnet. Und darilin ist es auch nnr natürlich^daß ein Staatssekretär, der die Po litik nicht machen kann oder nicht machen will, geht. Dieser Punkt ist bei der bekannten Kühlmannsch-m Reichsiags- rede nicht genug gewürdigt worden. Indem er Grundsätze voibrachte, die den Intentionen des Kanzlers nicht ent sprechen, überschritt Kühlmann seine Befugnisse. Und so etwas aekt nicht an. ' . Mr Führer der Oesterreicher an der Tiroler Front, der um die Neuorganisation des österreichischen Heeres hochverdiente Ferdmarschall Conrad v. Hötzendorff ist seines Postens enthoben worden. Er erhielt die Grafen- würde. Sein Nachfolger ist Generaloberst Erzherzog Jeder ist sich selbst der Nächste, so hat der italienische Ministerpräsident Orlando gedacht, als «r die Degradation des früher so viel gefeierten Ober befehlshabers Cadorna herbeisührte. Cadorna ist in der Herbstoffensive am Jsonzo bekanntlich total geschlagen, «nd er selbst schob die Schuld auf das Nusreißen von mehreren Divisionen. Seine jetzige Maßregelung soll natürlich die italienische Kriegspartei weißwaschen, die doch sux alles Unheil dieses Krieges die Verantwortung tragt. as ist dort unten nichts Neues. Schon mancher General hat es ausbaden müssen, wenn er das nicht mög- l;ch machen konnte, was die heißblütigen Politiker und die Negierung möglich gemacht haben wollten. So war vor Jahren der Feldzug gegen den Könik Menelik von Abessinien mit der schweren italienischen Niederlage ein einziges großes Trauerlied. Wie England die Neutralen aufhetzt. Ein Londoner Blatt führt aus: „Wenn wahrhaftig Deutschland siegreich hervorgehen sollte, dann würden all die Uebel, worüber die Pessimisten so gern Nachdenken, sich ereignen. Ein triumphierendes Deutschland würde -nicht nur die baltischen Provinzen von Rußland und Finnland behalten, sondern würde auch Schweden, Däne mark und Norwegen zu tributpflichtigen Provinzen her« »bsetzen. Das muß ebenso klar sein, wie die Mittags sonne ihnen und uns scheint. Die Ostsee würde ein deut scher See sein und ihr Handel ein deutsches Monopol. Die Schweden, Dänen und Norweger würden allmählich durch preußische Schulmeister und preußische Polizei in gelehrige Deutsche verwandelt werden, und ihre ihnen einntiimlichen Kulturen und Literaturen würden ver- schwind^ Daß das Umgekehrte der Fall war daß die nordische Literatur und Kultur in Deutschlnd beson ders hoch geschätzt wurde, davon hat der Engländer kerne Ahnung. , , > Vor neuen militärischen Ereignissen. ! Oberstleutnant E. Pris schreibt im „Radical" vom L Juli 1918: Die Lage ist zufriedenstellend. Die Deut schen mögen angEsen, sie werden ihren Mann finden. Es erscheint immer mehr zweifelhaft, daß nochmals der artige Mißstände eintreten, wie es der Verlust vom Chemin des Dames mit seinen Folgen war. Die franzö sische Nation würde das den Verantwortlichen Stellen kicht mehr verzeihen können. Paris vor dem Unheil. Daß es soweit ist, wird dort anerkannt und erneut nach Abwehrmitteln gesucht. Darüber heißt es: Doch das wahre Mittel zur Vermeidung von Unheil ist, Paris aus der Ferne zu verteidigen. Man muß die deutschen Armeen zurückwerfen. Das ist um so notwendiger, als ^Wir unsere Front mit unseren beschränkten Effektivtrup- chen nicht ausdehnen können, bis die Amerikaner in noch größerer Anzahl eintreffen. So drängt alles auf die so fortige und wirksame Verteidigung von Pans. Wenn Paris genommenwerden sollte, so wäre wahrscheinlich der Krieg nicht verloren, der Widerstand würde fortge setzt werden müssen. Slber wer ist sich nicht darüber klar, Iwas für eine neue Anstrengung erforderlich sein würde, mm unsere alte Stellung wiederzngewinnen, und um wieviel mehr der Krieg verlängert werden würde? DeS- iss die Verteidigung von Paris nicht nur eine fran- -gMche sondern eine Verbandsängelegenheit. Durch das iKusammenwirken aller kann und muß die Stadt vertei ¬ digt werden. DaS Schicksal deS Krieges für Freiheit unv Zivilisation steht auf dem alten Boden der JSle de France ans dem Spiele. Wie England seine Kolonien schröpft. f . Hughes hat, laut „Financial News" vom 28. 6. 18, die Kriegsleistungen Australiens neuerdings wie folgt zusammengefaßt: Australien hat ein Freiwilligen-Heer von 426 00V Mann geschaffen. Die Liste der Toten weist 48 730 Mann auf und die Liste der übrigen Verluste — von Krankheiten abgesehen — 186 232. Die Gesamtkriegskosten für Australien belaufen sich bisher aus 220 Millionen Pfund und im laufenden Rechnungsjahr werden sie sich aus etwa 100 Millionen belaufen. Australien wird selbst die Kosten der Heimbeschaf- fung seiner Truppen und ihrer Wiederunterbringung im bürgerlichen Leben tragen. Bis jetzt sind dafür 2 Millio nen bewilligt; man berechnet aber die Kosten auf 30 Millionen Pfund. Bei diesen Zahlen muß man berücksichtigen, daß Australien nur fünf Millionen Einwohner zählt. Amerikas künftige Militärmacht bereitet England Alpdrücke. Ein Leitaufsatz des „Statist" vom 22. 6. 18 führt aus: Die von Bonar Law in seiner Kriegskreditrede an- gesührten Tatsachen über die schon jetzt alle Erwartun gen übertreffende Teilnahme amerikanischer Truppen an den Kämpfen der Westfront und ihren dauernden weite ren -Zustrom, der uns große Ueberlegenveit über den Feind geben wird, sind „in der gegenwärtigen Lage" sehr erfreulich und beruhigend. Aber man darf doch dabei auch nicht aus dem Auge verlieren, daß Deutschland die Vereinigten Staaten gezwungen hat, ihre festgestellte Politik, wie sie Washington selbst niedergelrgt hatte, und wie sie seither stets genau befolgt worden ist, vollstän dig zu ändern. Die Vereinigten Staaten waren ent schlossen, sich in europäische Angelegenheiten nicht einzu mischen, und als Gegengewicht nahmen sie die Monroe- Doktrin an, um die Europäer von einer Einmischung in Amerika auszuschließen. „All das ist nun vorbei, und die Vereinigten Staaten treten als die größte Militärmacht nicht nur in ihrem eigenen Weltteile, sondern auch in Europa auf. Eine zweite Schlacht am Skagerrak. Im „Ravaland Militarv Ryord" vom 12. 6. 18 heißt es: Es liegen triftige Gründe für die deutsche Heereslei tung vor, eine zweite große Seeschlacht zu wünschen. Wie die erste am Skagerrak Hilfe aus einer schlimmen Lage schaffen sollte, so würde auch eine zweite Schlacht den Zweck haben, die weiteren Truppenscndnngen Amerikas »« hemmen, wenn sie durch deutsche Kreuzer bedroht wer den. und wenn die britische Flotte in einer Schlacht schwere Verluste erleiden sollte, hoffen wahrscheinlich die Deutschen, würde in England die Forderung nach stärke rer Sicherung des Landes durch Truppen im Lande erho ben werden. Aber was könnte die deutsche Flotte, wenn sic vor zwei Jahren nichts aw gerichtet hat, jetzt schaffen, da die britische in jeder Hiupcht stärker dasteht, außer dem den unschätzbaren Beistand eines amerikanischen Großkampsschifsgeschwaders erwarten darf? Sie hat vor allem mehr Zerstörer; da ihr davon damals keine genü gende Anzhl zu Gebote standen, hatte sie es der Hochsee flotte zu danken, daß sie entkam. Darum werden sich die deutschen Admirale nicht beeilen .eine Schlacht anzubieten oder onzunehmen, wenn sie nicht Befehl dazu erhalten; das ist freilich wahrscheinlich. Was die britische Flotte am Skagerrak abbekommen hat. verschweigt der Engländer natürlich schamhaft. Wir sind sehr mit dem zufrieden, Ws wir damals ausrichte- teu, Mr aller MU. * Die Maschine ohne Schutz. Ein schreckliches Unglück ereignete sich im Zicgelwerk Texas zu Schweidnitz. Um Ausbesserungen an einer Schotterpresse vorznnehmen, war die Cchutzbekleidung au dem Preßwerk entfernt wor den. Trotzdem arbeitete ein« Anzahl Frauen an der Der WMWM. Von Qm»! Mit. Acrau^gegeben von Dr. E. Schmid. Während des Tages hatte die glühende Hitze keinen erfrischenden Windhauch aufkommen lassen; jetzt aber erhob sich ejzr schwaches Lüftchen, das von Viertel stunde zu Viertelstunde immer stärker wurde und im Hafen von Pondicherh die warmen Fluten zu kräu seln begann. Pondtcherh, .ursprünglich eine französische Kolonie, «nN von den Briten abgenommen batteKarnatik übergeben worden. Man Eännerun?e? a^ »nd auch alle übrigen Jahreszeit herrschende Südwestmonsun hatte sie Hec bsigeführt und bot rhnen treffliche Gelegenheit, ihren Weg nach ^Uer fortzusetzen. ;Es waren Fahr- zeuge aller Nativnen vorhanden, nur kein kranttKi- man durch allerlei Schikanen die Einfab-t französisches Kriegsschiff brauchte den Versus hier die Anker^u Wersen schon gar nicht machen " Etwas werter vom Land entfernt als dte andern Schiffe, lag eine kleine Brigg mit Schonertakelaae Es war ein Junkee, der die Aufmerksamkeit der an wesenden Kapitäne nicht wenig in Anspruch nahm. Die Brigg hatte die neue amerikanische Bauart; scharfes, bis an die Gallion verlängertes Vorderteil, schmale Brust and ungewöhnlich schwanken Körper. Sie zeich nete sich jedenfalls durch ihre fernen Wasserlinien und eine Schnelligkeit aus, die man recht gut auf 16-Z7 Seemeilen fifs- di- Stunde annehmcn konnte. Diese Brigg war gewiß ein ausgezeichneter Küstenfahrer.. L- ««uKVLZLins*. N Et Einem so leicht dem Kentern ausgesetzten A "ber den großen Ozcan zu wagen. Und ^mann war noch so jung; er konnte kaum .dreißig ^ahrc zählen. Er batte Wein und SPirrtuo,en ^^aöeu, die er gegen c-pium und Indigo umzutauschen beabsichtigte; aber er hatte feine Ladung noch nie mand angeboten. Ganz in der Nähe dieser Brigg lag ein Eng länder, ein großes dreimastiges Kauffahrteischiff. Es halte hier ausgezeichnete Geschäfts gemacht und wollte morgen den Anker lichten; für heute abend aber gab der Kapitän seinen Handelsfreunden ein Abschiedsfest, zu dem auch die Kapitäne der naheliegenden Schiffe geladen waren. Als dec Abend hereingebcochen war, ließ der Engländer einige Raketen steigen, worauf die Gelade nen von ihren Schiffen stießen, um bei ihm an Deck - zu kommen. Auch der Amerikaner stellte sich ein. Vom Lande kamen die Gäste herbeigerudert und brachten ihre Frauen und Töchter mit. Eine Musikkapelle war schon au Bord Nach kurzer Zeit klangen thre lustigen Weisen über Vie Wogen dahin. DaS Vorderdeck war zum Tanzen geräumt, und im Hinterteil stand die lange SPeisetasel nebst den Aüff-ttS, an denen man sich nach Belieben erfrischen konnte. Am muntersten ging es während der Tafel zu. Festreden und Tcinksprüche wechselten; die Herren wa ren bereits ein wenig angeheitert und ließen sich nach Seemannsart mehr gehen, als es eigentlich die Anwe senheit der Frauen gestattet hätte. Natürlich wurden allcrler merkwürdige Se ege schichten erzählt: ein jeder hatte etwas Ungewöhnliches erlebt, und es kam manche Münchhausiade zum Vorschein, über die herzlich gelacht wurde. Aber man erzählte auch Ernsthaftes, z. B. von berühmten Kaperschiffen. Bei diesem Thema schlug einer der Kapitäne mit der Faust auf den Tisch und sagte: „Geht mir mit euren Kapers und PrivateerS (eng lischer Ausdruck für Kaperschiff)! Sie alle sind doch nichts gegen den „Falken vom Äequator". Wer unter euch hat ihn gesehen?" Keiner antwortete und der Sprecher fuhr fort: .So bin ich es allein, Ver ihm begegnet ist." ... „."Begegnet? Wirklich?" rief es ringsum. „Still! Ruhig! Erzählt, Kapitän! Wie sah er aus? Wie Presse. Hierbei wurde die Zieglerin Anna Hein von einem Zahnrade erfaßt und rücklings in die Maschine zwischen die Messer und Zahnräder hineingerissen und furchtbar verstümmelt. Trotz der schweren Verletzungen lebte die Unglückliche noch zwei Tage. * Ein Giftmordprozeß erregt in Wispenstein bei Al feld großes Aufsehen. Der Rechnungsführer Eggert vom dortigen Gut bemerkte beim Abendbrot, daß sein Tee einen unangenehmen bitteren Geschmack hatte, er ließ ihn aus diesem Grunde stehen und empfand bald daraus ein heftiges Unwohlsein, so daß ärztliche Hilfe erforderlich wurde. Die Untersuchung des Tees ergab, daß ihm Strychnin zugesetzt war, und zwar nur der für den Rech nungsführer bestimmten Tasse. Die Menge des zugesetz ten Giftes war so groß, daß Eggert nach dem Genuß von noch einem einzigen weiteren Schluck dem Tode verfallen gewesen wäre. Ter Verdacht der' Täterschaft eichtet sich gegen den Verwalter Volling. * Der Berliner Fehlbetrag an AlMeidern ist ganz be trächtlich. 75 000 Anzüge sollten für die Abgabe an oie kriegsmäßigen Betriebe von Groß-Berlin ausgebracht wer- den, und noch nicht 30 000 sind wirklich eingegangen. Zum zweiten Male ist die Ablieferungsfrist um einen Monat verlängert worden. Viel wird dabei nicht herauskommcn; denn die große Masse Mittelständler, auf deren Beteili gung man bei der Kleiderabgabe rechnete, ist durchaus nicht in der Lage dazu. * Selbstmord aus Furcht vor Strafe. Der Leder händler Vinzenz Picha in Landshut (Niederbayern) hat sich erschossen. Es war gegen ihn wegen Schiebungen mit Leder ein Gerichtsverfahren eingeleitet worden. * Ein Gaunerstreich. Aus dem Bahnhof OttenVrucH bei Elberfeld wurde ein verdächtiger Waggon mit Leder, beschlagnahmt. Ein Hilfsschutzmann hatte ihn zu be wachen. Nach einiger Zeit erhielt der Mann von einen; Wachtmeister die telephonische Weisung, den Waggon zu verlassen und die Kohlenlager zu beaufsichtigen. Getreu lich folgte der Beamte dem Befehl nach. Eine Anzahl, Männer, die den Beamten überlistet hatten, konnten nyu in aller Gemütsruhe den Wagen ausränmen. * Durch einen Bienenstich. Einen plötzlichen Tod er litt in Eschwege die Gattin des Schreinermeisters und Stadtverordneten Winkeb.ach. Sie wurde im Garten von einer Biene aufs Augenlid gestochen. Ihr wurde sofort unwohl. Sie konnte keine 10 Schritte weit mehr gehen und gab innerhalb 3 Minuten den Geist auf. Vermut lich hat ein durch die Plötzlichkeit und Heftigkeit des Bie nenstichs hervorgerufener Nervenschlag den Tod der rüsti gen Frau verursacht. * Mutter und Kind überfahren. Bei Schloß Holt» War in der Nähe des Sägewerks von Mevcr eine Frau Klöpper auf dem Acker beschäftigt. Ihr kleines Töchter chen war inzwischen beim Spielen aus den Bahndamm geraten. Als plötzlich ein Zug heranbraustc und die Min ter hinzusprang, um ihr Kind zu retten, wurden beide vom Zuge erfaßt und getötet. Der Mann steht im Felde. * Heil, Kaiser dir. Ein Elsässer, der nach langer Haft in Frankreich nach dem Elsaß zurückgekehrt ist, er zählte folgendes Erlebnis: Am 14. Juli 1915 wurde wie in allen Orten deS be setzten Grenzgebiets auch in Dammerkirch eine patriotisch» Schulfeier abgehalten. Die Musik spielte die Marseillais» und die Kinder sangen den Text dazu. Da auch einig« englische Offiziere bei der Feier anwesend waren, wurda auch die englische Nationalhymne gespielt, die bekanntlich dieselbe Melodie hat wie unser „Heil dr in: Siegerkranz". Die Kinder stutzten, lächelten, stießen sich mit den Ellen bogen an, und plötzlich brauste es aus hundert Kinderkeh- len durch den Saal: „Fühl in des Thrones Glanz" usw. bis „Heil, Kaiser dir!". Die anwesenden Lutentevertr»- ter machten ein dummes Gesicht. * Ein umfangreicher Schleichhandel mit ButtW wurde in Oldenburg festgestellt. - Dem Molkercibesitze^ Rüdenbusch wurde die Leitung ver Milchzcrrtrale sül Stadt und Amt Oldenburg entzogen. Er brachte durch Vermittlung des Postassistenten Wimm« Butter in deck Schleichhandel. Die genaue Kundenliste wurde aufar- lunden. " ' venahm er sich?" „Das war vor zwei Jahren unter fünf Grap nördlicher Breite und ungefähr auf der Län^s von Adaman. Wir hatten einen Sturm, wie ich ihn nie erlebt hatte, und das will viel sagen. Der Tag war finster wie dte Nacht: der Orkan schien auS allen Rich, rungeu-au^ uns' etnzusaycen. Der aus die Wasser hernieder, und die Wogen stiegen bk« tn die Wolken empor. Da plötzlich sahen wir beriw Schein der Blitze ein fremdes Fahrzeug, dessen Schnabel gerade gegen unsern Bug gerichtet war. Seine SegeH glänzten Weitz wie das Federfell eines Schwanes, undt — glaubt'S oder glaubt's nicht! — der Halunke hatte: nicht ein einziges Ress gelegt; er fuhr mit volles Leinwand auf uns ein. Es war ein zweimastige« Fahrzeug, ungefähr so„waS man eine Brigantine nennte Natürlich hatte ich Angst vor dem ZusammenpralS und befahl dem Mann am Steuer, einen Strich ab^ zufallen. Da schoß der Fremde an uns vorüber, s-tz "nahe, datz ich ihn mit der Hand greifen konnte. IW nahm das Sprachrohr an den Mund und rief ih:Z an: „Schiff ahoi! Welches Fahrzeug?" Ich sah ketuck Menschenseele auf dem Deck; ein einziger Mann hingt m den Backbordwanten. Dieser brauchte kein Nohr, er legte die eine Hand an den Mund und rief herüber^ als ob das Brüllen des Sturmes nur ein leises Sä:> seln sei: „Der Falle des AequawrS, Kapitän Surcouf!" Da erst sah ich -drüben die französische Flagge unk unter ihr die blutrote Kapcrflagge wehen: es turs sich sechs Geschützpforten auf und wir bekommen Lie Kugeln in den Rumpf, während der Franzose im Dunkel des Wetters verschwindet. Na, wir haben die Löcher verstopft und weiter keinen großen Schaden gehabte aber wenn der Kerl bet solchem Sturm den Spafk nicht lassen kann, wie mag es erst dann gehen. Wenn er bet sicherer See einmal ernst macht." „Ja," meinte einer der Zuhörec, ,,er soll ein ent setzlicher Mensch sein. Admiral Saymour sagte von. ihm, er hat eine jährliche Rente von 356 gekaperter» Schiffen, und das rst genug gesagt. foiAU
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