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Rabenauer Anzeiger : 29.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191807297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180729
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-29
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Haste und Lindhorst sprang ein Sträfling in', voller Fahrt aus dem Zuge. Der den Verbrecher begleiten Unteroffizier gab einen Schuß ,uf ihn ab, der ihn lebensgefährlich verletzte, und zog alsdann die Notbremse, worauf der Zug anhielt. Der Schwerverwundete wurde in ein Lazarett geschafft. * Bon der Lokomotive geschleudert. Auf der Strecke Arnsdorf—Hahnau vermißte der Lokomotivführer plötz lich den Heizer Fiebich, mit dem er noch kurz vorher ge sprochen hatte. Als er den Zug zum Stehen brachte, fand man den Heizer mit schweren Schlagverletzungen am chopfe und aus Mund und Ohren blutend bewußtlos auf nein Kohlenwagen. Es ist mit ver Möglichkeit zu rechnen, raß er bei einer Unterführung mit dem Kopf angeschlagen >st- Ter Verunglückte starb bald oarauf im Krankenhause. Aar knglanä in VMMa will sagt »The War Ulustretd": Sobald wir einen Frieden dik tiert haben werden, der Schwarze und Weiße befriedigt, mühen wir uns angelegentlich der Aufgabe widmen, dem Schwarzen die GeistesauSbildung zu verschaffen, die Deutschland ihm geboten hat. Wir müssen Negeruniver- siiäten in Afrika und Westindien gründen. In den Tropen soll der Schwarze Anspruch auf ein Stück Land haben und der Wohlstand, den das Land erzeugt, soll ihm sicherge- stelit werden. (Diese Phrasen klingen doppelt widerwär tig wenn man bedenkt, das; es gerade die britische Negie rung gewesen ist, die jene Kulturschmach auf sich lud, Hun derttansende von Schwarzen aiw allen Winkeln der Welt aus europäische Schlachtfelder zu schleppen! Red.) Die Briten in der Siidsee. Im „Evening Standard" besürworwt ein Mitarbei ter des Blattes die Anwendung der Monroe-Doktrin sei tens Australiens und Neuseelands auf die von den bri tischen Truppen besetzten deutschen Kolonien des Stillen Ozeans und dringt in die Negierung, sobald wie möglich folgende Beschlüsse zu fassen: 1. daß es den Deutschen nie mals erlaubt wird, von seinen schlecht behandelten Kolo nien im Stillen Ozean je wieder Besitz zu ergreifen. 2- daß es in Zukunft keiner feindlichen Macht gestaltet wird, im Süllen Ozean festen Fuß zu fassen. vermischtes. Ein vielseitiger Herr. — In einem „Eingesandt" in einer landwirtschalt- lichen Zeitschrift Schlesiens wird von einem recht vielsei tigen Herren wie folgt Kenntnis gegeben: Ist es zulässig, daß in einer Dorfgemeinde, etwa 700 Köpfe zählend, der Gemeindevorsteher auch zugleich Steuererheber, Gemeindeschreiber, Frirdensrichter, Wai- senrai, Handwerksmeister und Obermeister, Versicherungs agent mehrerer Gesellschaften, Kreistagabgeordneter, Kir chenrat. Krankenkassenvorstand, Schulvorstand, Vorstand mehrerer Genossenschaften, Aussichtsrat usw., Trichinenbe schauer. Fleischbeschauer und noch andere Aemtchen in einer Person bekleidet? Da nach menschlichem Ermessen eine Menschenkraft diesen Ansprüchen nickt genügen kann, sind die Folgen auch danach. Denn unsere Gemeinde im Kreise Nothenburg darf sich rühmen, seit "'wa drei Jah^ ren keine Steuern gezahlt zu haben, and kerwiis aber auch für algelieferte Ware kein Geld zu erhalten, so daß der größte Teil der Besitzer überhaupt nicht mehr Weiß, was. sie zu zahlen und zu bekommen haben. Ersatzverbandstoffe. — Die zunehmende Knappheit an Baumwollsafer hat es nötig gemacht, den Verkauf von Verbandstoffen aus baumwollener Web-, Wirk- und Stückware auf dis Apotheken und solche Kleinhandlungen, die an Kranken kassen liefern, zu beschränken und dem Rezeptzwang zu, unterwerfen. Dadurch wird zwar bereits eine Weitzehenos Ersparnis iw. Verbrauche erzielt, indessen muß der Ver brauch noch erheblich stärker eingeschränkt und durch die Anwendung von Ersatzverbandstofsen ersetzt weroen, da sonst noch weitere behördliche Maßnahmen erforderlich werden. Diese sind ohne Beschränkungen im freien Han«! del zu beziehen. Die Kreppapierbinden, die als Ersatz' für Mullbinden dienen, lassen sich bei ambulanten Ver bänden mit einem Teil einer Papiergarngewebebinde um- wiaeln. Wenn diese durch eine Sicherheitsnadel be festigt wird, erhält der Verband eine ausreichende Festig keit. Zellstosfwatte eignet sich besonders als Ersatz für Verbandwatte und kann fast in allen Fällen an derew Stelle verwendet werden. j Eine kleine Verwechslung. — Als dieser Tage mehrere Arbeiter, die auf einer Wiese in der Nähe des Glockenberges bei Plauen be schäftigt waren, sich auf dem Nachhausewege befanden, glaubte einer der Leute auf einem Düngerhaufen nah« am Wege eine Kolonie Champignons'entdeckt zu haben. Schnell lies er näher, um die Pilze zu sammeln und in den Fmilien-Küchenzettel eine willkommene Abwechse lung zu bringen. Leider mußte er erfahren, daß er sich in seiner Annahme getäuscht hatte: gleichwohl war es ihm interessant, festzustellen, daß siese Täuschung durch Nattern-Eier hervorgerufen war, die, 52 an der Zahl, in einem Nest vereinigt lagen. Der Ententevormarsch im Murmaugebiet. Nach einer Meldung aus Helsingsors sind die Eng länder auf ihrem Vorrücken von Archangel:-k gegen Mur- man begriffen Letztere Stadt ist bereits ernst bedroht. Die Mitglieder ves Arbeiter- und Solvatenrates wurden gefangen genommen und hingerichtet. Die Truppen der Alliierten haben die Linie Kantaleks—Kem besetzt. Ms aller Vell. * Eine nette Herde. In der Umgegend von Mittweida treibt eine religiöse Sekte starke Propaganda, die sich „die kleine Herde" nennt. Sie zählt jetzt ungefähr 500 Mitglie der und hat in dem Weber Hain in Meran einen Führer, der nicht davor zurückschreckt, sich „heiliger Vater" ooer „Christus der Heiland" nennen zu lassen. Er fordert von den Gläubigen ein Leben der Sittlichkeit, der Gerechtig keit und der Liebe. Damit ist aber auch alles anerkannt, was sich der Sekte Gutes nachsagen läßt. In allem ande ren treibt sie mit ihren Irrlehren den Unverstand bis zum äußersten. Sie verfolgt die Kirche und ihre Pastoren mit den heftigsten Angriffen, verwirft Abendmahl und Taufe. Von einer Auferstehung und Pietät gegen die Toten will sie so wenig wissen, daß sie weder die Gestorbenen, selbst die nächsten Angehörigen, zur letzten Ruhestätte geleitet, noch sich um ibre Gräber kümmert. * Ein Sturz der Zirkusmafien. Während einer Vor stellung des Zirkus Malmström auf dem Schleusenplatz in Fürstenberg wurde die Stellschraube des hohen Turm seiles gelockert, so daß die großen Masten, über welche das Turmseil führt, in das Innere der Arena fielen. Zum Glück hatten die Zuschauer das Fallen der Masten bemerkt und konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, so daß niemand verletzt wurde. Durch die hervorgerufene Aufregung mußte die zahlreich besuchte Vorstellung abge brochen werden. * Selbstmord wegen Verluste bei englischen Banken. In einem Anfall von Schwermut beging der Kreisdepu tierte und Rittergutsbesitzer Friedländer auf Marienhof im Kreise Arnswalde Selbstmord. Er war durch den Verlust seines ganzen Vermögens, das er bei englischen Banken angelegt hatte, in trübselige Stimmung geraten, dis in einer schwachen Stunde seinen Tod herbeisührte. * Spaziercnfahreudc Eisenbahnzüge. Morgens um 4 Ilhr fährt ein Pcrsoneuzug von Duisburg nach Mörs, der die merkwürdige Eigenschaft an sich hat, daß er jeden Tag ohne irgend einen Reisenden die Fahrt äniritl und vollendet. Häufiger schon ist es vorgekommen, daß Rer- sende, die spät abends oder morgens früh von Berlin in Duisburg eintrafen, diesen Zug gerne zur Weiterfahrt benutzt hätten, aber der Zug nimmt grundsätzlich keine Fabrgäste mit, sondern macht als Leerzug seine Pflicht- fahrt in- Morgengrauen. * Noch nicht dagewcsen. Auf dem heutigen Wochen- marktc creiqnetc sich der „unerhörte" Vorgang, daß die Marktpolizei den Preis für die Ware Hinausetzen mußte. Und daS ging so zu: Eine Unmenge von Schotenerbsen muß nach Apolda gekommen sein, und zwar durch das Lcbensmittelamt, das nach dem Einkäufe zu einem hohen Satze den Psundpreis auf 72 Psg. festgesetzt hatte. Für diesen Preis waren die Erbsen auch auf dem Wochenmarkt zu haben. Plötzlich entstand eine große Entrüstung unter ocn Händlerinnen, da eine Tiesurter die Erbsen das Pfund zu 40 Psg. zu verkaufen begann. Um ersteren Zwischenfällen vorznbeugen, mußte die Marktpolizei ein- schreUeu und sich dazu entschließen, den Preis für die Tiefurter Erbsen auf 50 Pfg. festzusetzen. Vielleicht würde Ben Akiba selbst zugeben, daß das noch nicht dage- wefcn sei. * Tie Flucht aus dem fahrenden Zuge. Zwischen zu unterstützen, so mutz er jede Hoffnung auf Wieder herstellung Rußlands und auf Versperrung des Weges nach Asien endgiltig aufgeben. Diese Italiener. Benito Mussolini führt im „Popvlo d'Jtalia" vom 12 7. 18 aus: Man hat ihm eins auf den Pelz gebrannt mit dem Revolver und ihm einige Bomben in die Schnauze geworfen. Tas war genug Blei, einen Ele fanten totznschlagen, erst recht also einen Boche-Gesandten, sogar einen etwas abgenutzten — physisch natürlich. Der Verband hat sicherlich nichts damit zu tun. Die Ereku- toren Mirbachi ,lnd zweifellos Heroen. Heute herrscht zwar die Ordnung Lenins in Moskau, doch die Bombe, sie das Fleisch des deutschen Botschafters zerfetzt hat, ist und kann nichts sein als die erste Tat einer Serie. Beginn äer asiatischen Phase äes Aeltkrleges. Im „Marino" führt Kim aus: Mit dem fünften Kriegsjahr beginnt die asiatische Phase des Weltkrieges. Zwei Wege gibt es nach Asien, über den Ural und über den Kaukasus. Ter Versuch der Tschecho-Slowakcn sich des Urals zu bemächtigen, ist zum Scheitern ver urteilt, wenn sie nicht brnuen Monatsfrist kräftige Unterstützung finden. In Kaukasien ist der Widerstand der einheimischen Regierung so gut wie niedergewor fen. Lie Türken sind tn Nord-Persien eingedrüngen. von wo aus sie sich mit zwei muielmanischen Ländern, Turkestan und Afghanistan, in Verbindung setzen und außerdem über die Pässe südlich des Urmia-Sees den Engländern in Mesopotamien in den Stücken fallen können. Gelingt es dem Verbände nicht, die Türken aus Kaukasien wieder zu verdrängen, und die nume risch schwachen Tschecho-Slowaken mit eigenen Kräften sind allein in Kohlenbergwerken 1900—1910 25,042 Arbeiter getötet worden. Tnrch Betriebsunfälle der Eisenbahnen wurden von 1899—1909 104,187 Ange stellte getötet und 888,235 verletzt. Das sind haar sträubende Zahlen, die sich mit den Zahlen deutscher Betriebsunfälle überhaupt nicht vergleichen lassen. Von 1912-1914 wurden in Grul eu und Stetnbrüchsn 10,487 Arbeiter getötet und rund eine viertel Million Arbeiter MbL -u-g-mcht wird, d»r«b°r LNi- KL-AL ML Drittel von 90,000 Arbeitern lieben Tage in der Woche zu arbeiten hat, und dag ungefähr ein Mertel der Gesamtzahl ^ Stunden und länger wöchentlich arbei tet. Tas macht 12 Stunden täglich einschließlich der Sonntage. Ter Arbetterkommissar Dr. Neill berich- t«t unterm 11. Mat 1912 über die großen Bethlehem stahlwerke amtlich, daß m den Hochöfen im ganzen Lande die reguläre Arbeitszeit wöchentlich 84 Stunden be- trägt, an i.edem der sieben Tage zwölf Stunden. „Tas sind ArbettsveroaunlsseA heißt es da, „die man m'it als bezeichnen kann; aber sie beschrän ¬ ken Ack keineswegs auf die Bethlehemwerke allein". Rgeur der Föderation of Labour, nannte ickOä vor dem Senatsausfchuß für öffentliche Gesund- jlelr, — afto an amtlicher Stelle —, die Stahlwerke ^^chlvaiften „Schlachthäuser, wo Menschen ab- geschlachtet werden". Holder erklärte ferner, es würde dort die allgemeine Praxis ausgeübt, eingelieferte ver letzte Arbeiter vom Leben zum Tode zu befördern, sofern es die Fabrikgesellschaft für besser erachte, „einen toten Mann statt eines verkrüppelten Mannes" zu haben. Ser SaMapM. Von ün?! Herausgegeben vou Dr. E S-chmlö. Verurteilt mich, wenn Ihr es könnt! Hat England nicht Hunderte von Kapern unter Segel? Und was für Männer sind dies? Denkt nur an den nichtswurdiaen Shooter, der kein Mensch . sondern ein Teufel ist'. - Sollen wir die Waffen senken, um uns feig und wehrlos ersticken le'n Z-ch habe heilige Verpflichtungen zu erfül- . ^tus meinem Schiff befinden sich vicrzia wackere ö" ernähren habe, und glaubt ja nicht, Danze Familie ist! In Bengalen habe d?" französischen Kolonien dienten keine Rente empfangen; ich habe Kahlreiche Ansiedlerfamilien die durch die englischen Koloniekriege zugrunde gerichtet wurden' ich habe arme Franzosen, die mittellos in dl- gingen, weil sie durch die Revolution vertrieben war den, und die nun etwas Geld brauchen, um ein willig Land urbar zu machen; ich habe fromme Männer die unter die Heiden g-ngen um das Wort Gottes zu pre digen, durch die Kalte und den Unglauben der gegen wärtigen Richtung aber ihren Unterhalt bedroht sehen. Nun wohl, ich bin ihrer aller Versorger. Ich gebe den Invaliden Pensionen, den zugrunde Gerichteten Ent schädigungen, den Ansiedlern Unterstützungen, den Mis sionären Schutz und Lebensunterhalt. Frankreich tut es nicht, wenn ick es nicht tue; in Paris wird keiner der Briefe geöffnet in denen die fernen Landeskinder um Hilse flehen. Was soll aus ihnen werden, wenn Robert wine°Ä^ Waffen niederlegt und dann gezwungen ist, TaviÄihnen zu ziehen?' ^an^ohn sprang auf, um dem braven Seemann ^ek^er „Kapitän, ich weiß das alle», durch meine Vermittlung fließen v ,n)^,"„"rGnben. Frankreich hat keine Ahnung, welchen Mann es hier in diesem Winkel der Erde be- Mt, und — —" - ... „ Er wurde unterbrochen; es trat ein Matrose Sur coufs herein und meldete seinem Herrn, daß der „Eagle" am Ostende der Insel vorgestern eine Pflanzung über fallen und einen Priester mit sich genommen habe. „Wer sagt es ?" fragte der Kapitän. „Soeben hat ein holländischer Sluger Anker ge worfen, von dem erfuhren wir es." „So ist es keine Erfindung. Ihr seht, Davidsohn, aaß ich nicht ruhen darf! Dieser Mensch will sich den Preis verdienen, den die Herren Engländer auf meinen Kopf gesetzt haben; ich aber habe seine Spur bis heute vergeblich gesucht. Jetzt finde ich sie, und nun will ich ihm meinen Kopf zeigen. Lebt wohl, Davidsohn! Ich lasse alles im Stich, denn ich weiß, daß wir uns baldigst Wiedersehen!" Der Kaperkapitän eilte in einer Stimmung, die man fast Begeisterung nennen mochte, nach dem Hafen und auf sein Schiff. In weniger als einer Viertel stunde segelte er bereits aus dem kleinen Hafen hin aus, und kaum hatte er Kalima hinter sich, so ließen sich zwei Männer am Bug herab, die den Namen „Jeffrouv Hannje" überstreichen mutzten. Ties war in kurzer Zeit geschehen, und dann wurde der eigent liche Name des Fahrzeuges „le faucon" wieder an gebracht. Der Wind wehte günstig, und so erreichte der „Falke" bereits nach drei Stunden die Ostspitze Javas, wo die betreffende Niederlassung zu suchen war. Zwi schen hier und der Insel Bali hindurch, auf Kap Bukur zuhalteud, gewahrten sie am Ausfluß eines Baches die Trümmer mehrerer verbrannter Häuser, neben denen einige Leute bereits beschäftigt waren, neue zu errichten. Surcouf ließ die Segel fallen, fuhr möglichst.nahe an das Land und bestieg sodann ein Boot, um sich zur Küste rudern zu lassen. Die Leute waren aufmerksam auf das Schiff und das nahende Boot geworden und hatten sich schleunigst in den Schutz eines nahen Etsenbaumwaldes begeben. Als der Kapitän landete, sah er wohl verbrannte Hütten, verwüstete Gärten, zerstörte Felder, aber keinen Men- Lüeu. der ibm Auskunft LU neben vermochte. ErL nach langem Rufen vernahm er aus der Ferne elnettj menschlichen Ton als Antwort und dann hörte er dts Frage: „Was ist das für ein Schiff?" „Ein Franzose," antwortete er. Er hatte aus Vorsicht unterlassen, die Flagg? aufzuziehen. Auf seine Antwort jedoch rauschte e» bald in den Büschen, und er sah einen Mann hervor treten, der einen kräftigen Knüttel in der Rechten hielt; es war ein Weitzer. „Kommt näher und fürchtet Euch nicht," sagte der Kapitän. „Ich bin ein Freund aller friedfertigen Leute und werde Euch nichts Schlimmes, sondern nur Gutes erweisen. Uebrtgens seht Ihr ja, daß ich allein bin. Meine beiden Ruderer sind im Boot zurückgeblieben." Da kam der Fremde heran. ES war eine hohe, breite, muskulöse Gestalt mit einem klugen Gesicht, worin jedoch ein Zug tiefer Schwermut vorherrschend zu sein schien. Bekleidet war er nur mit dünnen, weißen Hosen und mit einer Weißen Bluse. „Euer Fahrzeug kam uns verdächtig vor," entschuldigte er sich, „darum zogen wir uns zurück." „Was an meinem Schiff hat Euren Verdacht er regt?" fragte Surcouf. ,Lm, eben nichts Bestimmtes. In diesen Bremen sind vier Schiffe unter zehn sicherlich Seeräuber, und nach den Erfahrungen, die wir gemacht haben, ist es eine Kunst, Vertrauen zu besitzen." „Ich habe vernommen, daß der „Eagle" hier gh- wesen ist?" Zunehn-en des Streits in Amerika. „Nein Bork Times" schreibt: Präsident Wilson hat in einem Tele gramm. das er an die Jahresversammlung des amnka- nischen Arbeiter-Verbandes gesandt hat, den Nagel auf den Kopf getroffen, wenn er sagt: „Der Krieg kann in Amerika ebensogut verloren verden wie in Frankreich, die unüberlegten und unberechtigten fortwährenden Ar beitseinstellungen können den Sieg unmöglich machen."
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