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MM WW WU Nun noch einck Aus einem Feldpostbrief: 5 600 006 M. M. M. M. im Jahre 1915 im Jahre 1916 im Jahre 1917 vom 1. 1. biS 15. 4. 1913 wesentlich gesteigert, sondern auch andere betriebliche und überdies große wirtschaftliche Vorteile erzielt werden. ! „Armes Deutschland!" — Ein erst kürzlich in Finnland gefangen genomme ner sibirischer Russe sah auf einem Gute in Kölns Nach barschaft, wo er als Kriegsgefangener tätig ist, ein Eich hörnchen. Er gab beim Anblick dieses Tierchens seiner Verwunderung in drastischen Bewegungen Ausdruck. Der Gutsherr, Ler immer nur „armes Deutschland" verstand/ fragte was der Mann denn eigentlich habe, worauf ihm ein russischer Pole lachend erklärte, der Sibirier glaube, einen Fuchs vor sich zu haben und schließe aus der Kör pergröße des vermeintlichen Fuchses cutt die Armut Deutschlands Und es war dem Mann nicht klar zu machen Latz Füchse und Eichhörnchen verschiedenartige Tiere sind. Er blieb mit echt russisch-gemütlicher Starr köpfigkeit dabei. Arrrmes, kerr arrm-s Deutschland. Wenn man „Ersatz" raucht. vemirchter. Peter Nosegger 's'. — Der österreichische Volksdichter Peter Rosegger ist im 75. Lebenszähre gestorben. Wer hätte sich nicht an sei nen Werken an dem herzlichen, wenn auch of tbitterrn Hu mor erfreut. Er war ein Sohn des Volkes — als Schner- dergesell« schrieb er seine ersten Gerichte — und mit dem Volke hat er gefühlt sein Lebest lang uno mit ihm ge stritten. Manches Mal gab das Hane Zusammenstöße mit den weltlichen und auch mit den geistlichen Behörden, aber er setzte sich durch und man erkannte auch seinen guten Willen. Er schied in Frieden mit allen. Ter Ferienverkehr hat auch in den letzten Jahren einen bedeutenden Umfang gehabt. Taher macht die Eisenbahnverwaltung darauf aufmerksam, daß di« Verkehrsschwierigkeiten in diesem Jabre nicht nur am ersten Ferienlag«, sondern auch noch an den folgenden Tagen bestehen werden. Deshalb muß den Reisenden dringend geraten werden, ihren Reise- amritt nicht nur über den ersten Feriemag, sondern auch noch über die nächstfolgenden Tage hinaus zu verschieben. In Groß-Berlin und in einem großen Teil der Ostprovin zen beginnen die Ferien am 5. Juli. Dke durchgehende Eüterzugbremse wird seht von allen mitteleuropäischen Bahnen c.naefnhrt. Man Hw sich auf die Kunze-Knorr-Bremse geeinigt. Jtt Preußen sind dafür schon die ersten Mittel in daS An- leihcgtsetz für 1918 eingestellt worden. ES ist anzuneh men daß in nickt zu ferner Zeit die Güterzüge der mittel europäischen Bahnen mit durchgehender selbsttätiger Luft druckbremse gefahren werden, wodurch nicht nur die Lei stungsfähigkeit dieser Bahnen und ibre Betriebssicherheit 345 796 1 174 690 3 850 707 1 623 984 daS bedeutet schätzungsweise das ganze Jahr 1918 Diese Statistik beweist eine erschreckende Zunahme der Eindrücke und der durch Einbrüche entwendeten Werte während des Krieges, eine so erschreckende Zunahme, daß die staatlichen Gewalten nicht umhin können werden, sich nach Abhilfsmaßnahmen umzusehen. für M. z triebe nicht Folge leistete» stieg sie ab und ichoß sich mit j einem Revolver eine Kugel in den Mund. Tot stürzte j sie in den Steinbruck hinab. * Beim Kartenspiel erschlagen. In einer Berliner Schaukwirtschaft in der Grenadierstratze kam es zwischen s drei russischen Händlern beim Kartenspiel zu Streitigkeiten. > Einer der Mitspielenden, namens Hirsch-Gelten, wurse von den beiden anderen des Falschspiels beschuldigt. Er erhielt im Verlauf der entstandenen Schlägerei einen so starken Hieb auf den Kops, daß er sofort rot zujammen- vrach. * Beim Scheunenbrand urngekommen. In Oster bruch brannte die große Scheune des Hahlschen Hofes nieder. Von den drei in d i Scheune schlafenden Dienst- jungen konnten sich nur noch zwei durch Sprung aus oem Fenster retten, der dritte .Johann Winter aus LsterviuH, wurde als verkohlte Leiche unter den Trümmern hervor gezogen. * Ein städtischer Beamter des Wuchers angeklagt. Eine Verhandlung vor dem Salzunger Schöffengerichte gegen einen städtischen Beamten wegen Wuchers wird viel besprochen. Ter Stadtschreiber Anacker kaufte 50 Zentner - Kasche-ErsaH für 6V00 Mark und verkaufte diesen für f 10 000 Mark an den Magistrat, erzielte also 4000 Mark i Rutzen. Tas Schöffengericht erkannte aus 100 Mark i Strafe und Zurückzahlung von 2000 Mack i * Einen außergewöhnlichen Kinderreichtum hat sie Familie Menkhaus in Osnabrück aulzuwelfen. Vor emr- ,^en Tagen starb der Senior der Familie, der Stahl werlsarbeiter Friedrich Menkhaus, im 80. Lebensjahre. Lie Todesanzeige hatten neun Ehepaare umerfüttieben, von denen der Mann oder oie Frau Abkömmlinge des Verstorbenen waren, außerdem waren genannt 41 Enket- kinder und 11 Urenkelkinder. Man darf mit Fug und Recht hinzusügen: ein in unnferer Zeit «erkennens- und nachahmenswertes Beispiel. * Tas Gewehr des Schäfers. Bei Lostau (Anhalt) weidete der in den 50er Jahren stehende Schäfer Saus- s kühl seine Schafe. Da er erfahren hatte, daß man ihm Z nachts Schafe aus der Heroe holen wollte, so versah er sich mit einem alten Gewehr, das er in seinem Schäfer- kanen unterbrachte. Beim Versuch, die Waffe herauszu holen, entlud sie sich. Der Schuß traf den Schäser und tötete ihn, Maller Mit. * Gin Doppelmvrd ist in dem drei KilomKrr von Al- lensiein emsernten Jommendors an der Frau und verhei rateten Tochter des Kätners Sobert von einem russischen Kriegsgefangenen verübt woiven. Die Leichen der beiden Frauen wurden in einem Dunghaufen gefunden. Ter Mörder ist verschwunden. * Dir aus Hobelspänen ««gezündet. In Kau- kehmen lLstpr.) hatten sich der etwa 7 Jahre alte Sotzm de» Tischlermeisters August und das einzige Kino des. Kaufmanns Bilineki, ein etwa 5 Jahre alter Junge, in einem Schuppen der Tischlerei von Hobelspänen eine Burg erbaut, in die sie Hineinstiegen. Mit Streichhölzern zünde ten sie nun hier rin kleines Feuer an, welches sich sosort über den ganzen Hausen verbreitete und die beiden Klei-, neu eiusckloß. Obwohl gleich Hilfe zur Stelle war, fand man die Kinder schon s, schwer verbrannt, daß sie den Wunden erlegen sind. * Kirschengeschichten. In vielen Orten sind Kirschen für alles Geld nicht z« haben. Dagegen sind im Herzog tum Sachsen-Altenburg folgende Preise für vas Pfund Kirschen festgesetzt: Erzeugerhöckstpreis 35 Psg., Groß handelshöchstpreis 40 Pig-, KleinhandelshöchstprsiS 48 Psg — In der Umgebung von Berlin murvrn die «-iaenkasten und sonstigen Instrumentenbehälter einer beimkehrcnden Musikkapelle kontrolliert. Sie waren dicht mit Kirschen gefüllt. * I« ocr Kanalschleuse vom Blitz erschlagen, wurde bei Minden der Kapitän Konrad Näubke, während er mit seinem Schiff auf die Durchschleusung wartete. * Den Kameraden vergiftet. In Kleinlangheim in Bayern überreichte ein Spielkamerad dem 10jährigen Landwirtssohn Andreas Schulz eine mit Lysol gefülltes Flasche mit den Worten: „Willst du einen Schnaps trm- ken?" Der Bngeredete trank von dem gefährlichen Inhalt' und mußte unter gräßlichen Schmerzen sterben. * Schneeftürme im Harz überraschten am Sonntag die, Ausflügler. Auf dem Brocken lag der Schnee zeitweise fußhoch. * 1000 Paar gestohlene Militärschuhe beschäftigten ^'??öburger Gericht. Eine ganze Anzahl kleiner Schuhbdndlcr hatte sich aus dem reichen Schutzvorcat des Beklerdungsanttes durch untreue Mannschaften mit Ware versorgt. Das Gericht erkannte gegen 18 auf Gefängnis von 1 bis 1-^ Zonalen, während der Hanptoermiitler 2 Jahre Zuchtbaus erhielt. * Seltene KucgSschigtale erlebte der einer althanno- versÄen Fanutte ^entstammende Oberarzt Georg Erst. der an der Westfront den Heldentod gestorben ist. Er war bis zu Beginn As Kr cges leitender Arzt des Zivilkranken- hauses m Tsingtau ^'ährend der Belagerung Tsing taus war er besorgt des Festungslstlsslazaretts. Nach dec Einnahme der Festung kam er zunächst in japanische, dann in englucke Gelangenichaft. Er wurde von de« Eng ländern nach Australien vernHleppt und oort neun Mo nate festgehalten. Hierauf entlaßen, begab er sich nach Peking, wo er stellvertretender der deutschen G» sandtsckaft mar. Nack Abbruch der Beziehungen mit China kehlte er in die Heimllt zurück und trat in Kas Heer - -»»« geißlet. Jü V cihutgen a. E. erfolgte un- e. wartet während eines Renenwcücrs cm einziger Don- ""ichwg. Ter auf de^ beschäftigte 19jährige Emil Kinzinger von Enzweihingen wurde Vom Blitz getroffen und auf der Stelle getötet. Seim Hacke war ein stück weit fortgeschleudert. * Trotz Millivnenbesitz Selbstmord. Eine Millionä rin, Rittmeistersfrau aus dem Kreise Strehlen riit an den Rand des Priborner Steinbruches und trieb ihr Pferd M zum Sprunge in die Tiefe. Da das Pferd dem An Bitte: schicke um Gotteswillen keinen Tabakeriatz mehr her? Flöhe und Läuse, alle Mäuse uns Ratten, alle Wan zen kamen sus ikicn Verstecken hervor als ich mir eine Probevsette anzündete. Tie meisten starben oder baren flehentlich nm Einstellung des Rguckens Wir Menschen hielten es nvi aus indem wir unsere Gasmasken aus setzten! Also dieser Ersatz ist das rein». Gift! — Trotz wl§ cker Ableknung hält das Krieasministerium daran fest, drß eine Tcbakmischnng mit Buckenlaub nfchadlick sei. Vorübergehend Kat man die Versendung des Bnckcnlanb- tabaks eingestellt, das soll aber eben nur vorübergehend sein, da wir nickt genug eckten Tabcik haben. l Ißt England Katzenfleisch? — Jüngst las man dies in deutschen Zeitungen Man folgerte es aus einer englischen Zeitungsnotiz, daß in i London das Publikum nach Kat-enfleisck anstehe. Diese j Folgerung war falsch. Die Engländer sind große , Katzenliebbaber, und es gibt in London zahlreiche G»- j schäfte, in denen Fleisch von verendeten Tieren, wie Hun- j den, Pserdcn usw., als Katzenfutter verkauft wird. Vom einem solchen Geschäft ist in der erwähnten Zeitungs- meldunq die Rede. Die Leute haben Polonäse gestanden,' um Futter für ibre Katzen zu holen. Der Irrtum veS Ucbersetzers besteht darin, daß er cat's-meat wörtlich mit Katzen fleisch, d. h. Fleisch von Katzen, übersetz: hat,' während es Fleisch für Katzen zu übersetzen ist. — Die nette Folge eines Kaffeeklätschckens erregt iw i Moers am Niederrhein viel Heiterkeit. Saßen mehrere > Haussrauen beim Täßchen Mokka, d. h. Ersatzmokka, und unterhielten sich über die leidige Dienstbotenfragt. Eine der Frauen lobte ihr Mädchen und rühmte als besondere Tugend, daß die Brave nach jedesmaligem Heimaturlaub mindestens ein paar Pfund Butter, rin Stück Speck oder hundert Eier mitbringe, von frischem Gemüse und ver schiedenen Hülsensrüchten gar nicht zu reden. Zwei Tage daraus kündigte die Perle — ohne Grund. Erst auf drin gendes Befragen gab sie an, von der Frau (einer Teilnehmerin am Kaffeekränzchen) mit doppeltem Lo^r i und beliebig freiem Ausg-ang cm jedem zweiten Tag ge- ? mietet zu sein, außerdem hätten ihr zwei andere Frauen - (auch vom Kaffeekränzchen) ein hohes Mietsgeld, aber ! nicht so hoch wie das der neuen Dienstherrin geboten. Zu den Einbruchsdieüstähle» in Berlin. — Ter Direktor einer Berliner Versicherungsgesell schaft hat unlängst eine Statistik veröffentlicht, nach wel cher fcchs Berliner Versicherungsgesellschaften an Ent schädigungen für Einbrüche in Groß-Berlin gezahlt haben: mehr verneint und deshalb über kurz oder lang mir einem neuen österreichischen Protest gerechnet werd«. Kein Vormarsch der Italiener. Die große englische Zeitung „Manchester Guardian" schreibt, es wäre unsinnig, jetzt von den Italienern einen großen Vormarsch über >ie Piave zn erwarten. Der Rückzug der österreichischen Armee nach der Alpenlinie sei keine Fluckt gewesen. Für die Italiener würde es schwierig sein,' einen rakcken Vormarsch größeren Stils über den Fluß bin zu unternehmen, und inan dürfe seine Erworttmoen nickt zu bock spannen. Zuerst sprach man von der Vernichtung der Oester- reiüer, jetzt klingt es kckon anders. Sie rWüche pwttm - mgehMr«. Der Londoner Berichterstatter der „Reuen Zürcher Ztg." schreibt in der Nummer vom 24. Juni: „Tie „Mo ral' der „inneren Linie" ist hier ganz gut. Aber selbst wenn neue Ueberraschungen einträten, wäre England noch lange nicht dazu zu bringen, sich für besiegt zu betrachten. Dank seiner Lage und im Vertrauen auf die amerrka- "W wjrd England den Krieg sortsetzen können, x aus dem Kontinent das Glück der Waffen sich gänzlich von ihm wenden sollte. Daraus erklärt sich zum großen Teil die Kaltblütigkeit.der öffentlichen Meinung in England. Im übrigen gilt von dem eben Gesagten, daß man es nicht für schicklich ansähe, am vollständigen End- sieg zu zweifeln. Trotzdem gibt es eine gew'jfe Anzahl Pefstmisten, ja selbst Besürworter eines Verständigungs- sriedens. Soviel aber ist sicher, daß Lord Lansdowne, besten edlen Absichten durchaus Gerechtigkeit widersährt, im Augenblick nickst sonderlich in Gunst steht, zumal nicht bei der Gesellschaftsklasse, der er angehört. Wenn dennoch Kritik an den aktuellen militärischen Ereignisten geübt wird, so hört man ft« weniger aus der unpersönlichen Maste Londons heraus, wo ein jeder dar auf bedacht ist, die gleiche Meinug zu yaben wie sein Rachbar. Ganz andere Stimmen Höri man dage gen m M i t 1 e l- und Nordengland nnd in Schor t- land, in Ländern, wo es soviel harre Köpfe gibt, die sich nicht so leicht verwirren lasten durch Worte die den Tatsachen widersprechen. Dort, wo sich jelbständige lokale Ansichten bilden, fragt man sich, wieso denn von einer Ueberrumpelung gesprochen werden könne, wahrend doch alle Welt eine Wiederaufnahme der feindlichen Offensive erwartet Katte, und man ist sehr ungehalten. Der HsuPLausschust des Dsntschrn Reichstages. r 8 Stückten. 3. Bernstein. 4. Schirmer. 2. Keil. 6. v. Trampczhnski. 7. Gothein. 8. MeerfM S. Tchift«. 10. vr. Saas.R<,t><>>? li vr. David. 12. Nacken. 13. NoSke. 14. Waldstein. 18. Jrü 16. O. Mmnrtt. 17. Erzberger. 10. vr, SüdLkum» io ao Warmuth. 21. Gröber. 22. v. Schlechauf (württ. Ministerialdirektor). 23. Ebert, 24. Graf w Lärmer. 25. ». sLrsK co. ^cywabach. Musen. 26. vr. Junck.-27.^ra^ ' '