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Vie!eme ^riegzwsche. Der Krieg muß den Krieg beenden. Als der neue Reichstagsräsident Fehrenbach sein Ami antrat, nannte er in seiner Begrüßungsrede an die Ab geordneten die Rednertribüne des Hauses die vornehmste N edekanzel des deutschen Reiches; für alle Worte, die von dort gesprochen würden, sollte nur das Wohl des deut schen Volkes maßgebend sein. Und das war ein rechter Hinweis, denn die Nation schaut heute mehr wie je nach dem Reichstag und lauscht auf die Reden, die von dort an ihr Ohr klingen. Die großen Taten in der Front sollen im Parlament ihr vollklingendes Echo finden, damit die frohe Zuversicht über Sorgen und Mühsale des Tages hinweghelfen. Wir wünschen und »vollen keine kritischen Momente im Reichstag, wir wünschen sie auch im Schoße der Reichsregierung nach Möglichkeit vermieden zu se hen. Nach der siegreichen Offensive des Frühlings im Westen von der Somme bis zur Marne war die Stim mung in Deutschland eine Helle und erhobene, der Erfolg der letzten Kriegsanleihe war gänzend, über die knappere Lebensmittelratiomerung des Sommers sind wir in der sicheren Zukunstserwartung getrost hinweggegangen. Da war es nicht gut, daß vom Platze der verbündeten Regie rungen im Reichslagssaale das Wort fiel, daß durch mili tärische Erfolge allein wohl kaum ein absolutes Ende des Krieges zu erzielen sein würde. Gerade das Volk vertraut der urgesunden Kraft des Niederzwingsns und 'gibt ihr den Vorzug vor dem Schreibwerk der Diploma ten. Es wird sich auch nicht davon abbringen lassen, denn 'es hat in allen Angelegenheiten des Weltkrieges schon zu ost gesehen, daß es immer wieder besser kommt, als viele befürchten; darum sollte auch uugesprochen bleiben, was die Stimmung stören kann. Denn das weiß schließlich jeder, das es nicht unmöglich ist, daß irgend ein Feind unter der Gruppe der Viertelhundert unversöhnlich bleibt; doch der Gang der Zeit bricht auch den zügellosen Trotz, noch kein Staat hat es ungestraft versucht, sich die Mitwelt in wildem Uebermut zinspflichtig zu machen. So kann Deutschland mit Recht erwarten, seine schlimmsten Gegner durch die Waffenerfolge so zu treffen, daß der Nebermut zur Erkenntnis kommt, so weit sind wir wohl schon, und von da schließlich zur Einsicht. Könnten wir das teure deutsche Blut durch ein Meer von Tinte ersetzen, wir täten es gern, denn die ist kein besonderer Saft, aber wir wissen, daß wir daraus keine Zukunftssicherung für uns erlangen können. Dafür, wie -der Gegner denkt, haben wir Ve.veiss genug. Worte ku rieren ihn nicht, und darum sollten sie auch im Reichs tag nur in deutscher Offenheit und nicht in diplomatischer Verbrämung gebraucht werden. Die Richtigstellung einer mißverständlichen Auffassung treibt bei uns den ersten fa talen Wortklang schwer aus dem Ohr und zerstört erst recht nicht im feindlichen Auslande die dort von jeher beliebten Entstellungen. Der deutsche Siegeswille er strebt als letztes Ziel doch immer nur den Weltfrieden, während der britische Machtwille die Weltherrschaft Eng lands ins Auge faßt zugunsten seines Portemonnaies. Und wenn wir nach London hin mit EngclSzungen rede ten, auf allen Schadenersatz verzichten, die größte Selbst losigkeit bekundeten, von der Themse her wird als brutales Geschästsprinzip immer aus allen Phrasen heraus der Bescheid entgegen klingen, daß England diesen Krieg nicht umsonst geführt haben will. Die britische Politik ist zur Zeit mehr wie je eine Kramerpolitik, und, wenn es wahr ist, daß auch ihre Träger mit dem Kopf nicht durch die Wand rennen können, so werden sie sich doch nicht früher zum Grundsatz des „Lebens und Leben- lassens'' bekehren, bevor sie nicht einsehcn, daß es so sein muß. Und die Tafel, auf der dieser Unterricht erteilt wird, ist das Schlachtfeld, der Bakel des Magisters ist Hin de« brrrgs Schwert. " , Die Erfassung der deutschen Offcnsivziele in Frank- reich erkennt auch der Feind an, die Auseinandersetzun- / gen in seiner Presse laufen darauf hinaus, durch das - amerikanische Kanonenfutter wieder wett zu machen, was ! verloren ist. Die Möglichkeit davon ist nicht bewiesen, ! und der Versuch, wird die Amerikaner lehren, was dieser Krieg bedeutet. Den Italienern ist durch die österreichische Frontveränderung infolge der großen Wetterunbilden und Ueberschwemmungen ein Stein vom Herzen gefal len. sie prahlen von einem Siege, wo sie es doch nur einem Zufall zu danken haben, daß sie an einer Katastrophe mit genauer Not vorbei gekommen sind. Der Sommer ist eben in sein Regiment eingstreien, er enthält noch Sieges tage aenug. Der Vrotkornernte auf den heimischen Steckern wird sich die Siegesbeuie an der ganzen Front anscklicßen. Das fürste KriegSjahr wird darin, wie die Aus-sichren sind, das vierte übertreffen. Die Anstrengun gen, die in Paris gemacht werden, erwecken nicht den Anschein, als würden schon die Amerikaner den Deutschen zurusen. daß der weitere Weg zum Vorrücken „bei Strafe verboten" ist. PME DWMOA. Verlobung im sächsischen KvuigShaufe. Aus zuver lässiger Quelle berichten jetzt die sächsischen Blätter die be vorstehende Verlobung des Kronprinzen Georg mit der Tochter des verwitweten Herzogs Albrecht von Württem berg. Kronprinz Georg ist geboren am 15. Januar 1893 und die Braut, die Herzogin Maria Amalia von Würt temberg, am 15. August 1897 in Gmunden. Der Vater der Braut ist der Heerführer Herzog Albrecht. Die zu künftige sächsische Kronprinzessin gehört der katholischen Linie von Württemberg an, an welche der Thron Würt tembergs nach dem Aussterben der jetzigen protestantischen Linie übergeht. ° Tas Wirtschaftsabkommen mit Rumäuien wurde vom Hauptausschub des Reichstags genehmigt. Die Re gierung wurde aufgefordert, von ihrem Recht, die Ueber- schüsse der rumänischen Landwirtschaft für Deutschland auszunützen, nur im Falle absoluter Notwendigkeit Ge brauch zu machen. Von der bi - «urde dazu er klärt, daß uns der Vertrag das Recht gebe, auch nur auf einen Teil der Ueberfchüssc die Hand zu legen. Wn können auch in Zukunft unseren Bedarf dort kaufen, wo es am billigsten ist. Der Eierhandel kann nach dem Ver trage zugelassen werden. Bis zur Erfüllung seiner Liefe rungspflicht wird Rumänien ein Ausfuhrverbot erlassen. An der Spitze der rumänischen Behörde für die Sicherung der Verpflichtungen aus dem Friedensvertrage steht ein deutschfreundlicher Mann. Die Eier find in den Vertrag nicht ausgenommen, weil sich ihre öffentliche Bewirtschaf tung nach den bisherigen rumänischen Erfahrungen nicht empfiehlt und weil sie ohnehin nach Deutschland und Oesterreich-Ungarn ausgeführt werden. * " Zur Kühlmann-Krise schreibt daS Berliner Zen- trumsorgan, die Germania: „Es steht nunmehr fest, daß der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes aus seinem Posten verbleiben wird. Der Ansturm der Minderheit im Reichstag hat ihn nicht zu Fall bringen können. Wie es bei einem neuen Zu sammenstoß werden wird, den man mit Bestimmtheit er warten kann, well Kühlmann kraft seiner Verpflichtung für den Frieden tätig sein muh und gewisse Kreise gerade für eine solche Tätigkeit nicht das geringste Verständnis haben können, bleibt indes abzuwarten." Die übrige Presse wartet die weitere Entwicklung noch ab. .Man bringt die Berliner Anwesenheit unseres Gesandten in Christiania, des Admirals v. Hintz e, viel leicht nicht ohne Grund, mit dem Kuhlman-Zwischenfall zusammen. Die feindliche Presse findet, soweit sie bis jetzt in Auszügen hierher gemeldet ist, in der Kühlmann-Rede keinen Anknüpfungspunkt für eine Annäherung, schätzt ihn also anders ein wie die deutschen Politiker um Gras Westarp. ° Vom Bundesrat beschlossene Gesetzentwürfe. Vom Bundesrat wurden am Donnerstag angenommen: 1. der Entwurf eines Gesetzes über die abermalige Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstags; 2. der Entwurf eines Gesetzes betr. den Landtag sür Elsaß-Loih- ringen; 3. der Entwurf einer Bekanntmachung der wirtschaftlichen Maßnahmen für die Uebergangswlrischaft auf dem Textilgebiete; 4. der Entwurf eines Ge setzes zur Abänderung des 1. Absatzes oes Gesetzes berr. Bürgschaften des Rek-ches zur Förderung von Kleinwohnungen für Reichs- and Mttuär- bedieustete vom 10. Juni 1914; 5. der Entwurf eines Ge setzes betr. Feststellung eines Nachtrags zum Neichsyaus- halt für das Rechnungsjahr 1918. ° Die Steuerberatungcn. Zwischen den Vertretern der großen Parteien des Reichstages haben in den letzten Logen Besprechungen über die endgültige Gestaltung der Steuerfragen stattgefunden, und es scheint ein Weg ge funden zu sein, der auch die Verabschiedung des Brannt weinmonopols in diesem Lagungsavfchnitt ermöglicht. Rundschau lm Ausrande. Butter „schlecht und muffig" tu Estland. „Smör Tidcude", Kopenhagen, bringt folgenden Bericht über die Lage aus dem Buttermarkt: Die setzt verteilte amerika nische Butter ist schlecht und muffig, so daß viele Klagen einlausen. Der Dutterverbrauch wird durch die Natio- nierung eingeschränkt, fo daß ein Teil der Zufuhren in Kühlhäusern aufbewahrt werden muß, um zukünftigen Schwierigkeiten zu begegnen. --- Zunehmende Feindschaft zwischen deu russischen Arbeitern und Bauern. Tas „Journal" läßt sich aus Pe tersburg berichten: Das Ansehen ves Rates der Volks kommissare ist saft ganz geschwunden. Man kann sagen, daß jede einzelne Provinz aus eigene Faust handelt. In der! Städten haben die Bolschewik: noch eine gewisse Macht, die Bauern auf dem Lande aber sind ausge sprochene Gegner der Bolschewik!. Wahrscheinlich weroen sie sich wütend gegen die Abteilungen von Roten Garden wehren, die nächstens auf die Dörfer hinausgeschickt wer den, um — nach Lenins eigenem Ausdruck den Bauern das Brot zu entreißen. Dieser neue, in Aussicht stehende Bürgerkrieg droht blutig zu werden und kann für ganz Rußland unheilvolle Folgen haben, umsomehr, als ein großer Teil der Dorfbewohner Gewehre, oft sogar Ma schinengewehre und Handgranaten bat, die von den ent lassenen Soldate,l mitgcbracht wurden. -i- Ermordung deS Zaren eine Räubergeschichte. Die russische Zeitung „Vjek" brachte dir Sensationsmel dung. daß der Zar Nikolaus in Jekateri.ienburg in seiner Wohnung anläßlich der Annäherung tschechisch-slowa kischer Truppen durch Rote Gardisten erschossen wor den sei. Die letzten Telegramme versichern, es handle sich um eine Räubergeschichte ohne tatsächliche Grundlage. Lin irrtümlicher ZitMjnbei. Lie Gesangenenzahl vrrzcyu^wt. Es stellt sich jetzt heraus, daß die von den „Cen^ News" verbreitete, angeblich von der italienischen Be>- sclaft bestätigte Zahl der von den Italienern gemachten österreichischen Kriegsgefangenen von 45 VW >.nf einem Irrtum der drahtlosen Station beruht und 4500 heißen soll. Diese irrtümlickre Ziffer bildete die Grundlage auf Welcker die Londoner Blätter ihre Siegesariikel gesch it- bcn hatten, indem sie diesen großen Erfolg als Maßstab sür den weiteren Umfang des Erfolges cmlegtcn. Die Herabdrtt6nng der Hoffnung«« wird auch in Italien gleichmäßig betrieben. Bei einer Kundgebung der römischen Beamten des Schatzmimsteriums anläßlich des österreichischen Rück zuges erklärte der Schatzminister Nitti u. a.. er verstehe -war die hochgebenden Wogen der Begeisterung in Ita lien empfehle aber, sich mit dem Gleickmut unerschüttcr- ücher Zuversickü auf weitere barte Krafwroben gefallt zu mackem da es falsch wäre sich über die Dauer deS Krie ges Täuscknnaen hiuzugeben. Ter Krieg werde sich noch lange hinziehen und noch lange feine stahlharte Faust fühlen lassen. Ter Feind werde den gescheiterten Versuch erneuern. Der bekannte itolieniscke Kriegsberichterstatter Bar- uni meldet von der italienischen Front, daß die kleinen italienischen Vorstöße iM Gebirge in den letzten Tagen hauptsächlich unternommen wurden, um festzustellen ob Re Schlagkraft und Moral des österreichischen HeereZ durck den Piaverückzua erschüttert seien. Dies müsse nun- Venn üvmmerl wird. Unsere Feldgrauen haben im feindlichen Gelände schwere Arbeit. Ter Wirrwarr halb zerstörter Gräben und Hindernisse, vom FrübNngsregrn tief ausgeweichte: Lehmboden Kanäle und Flüsse vcs Wassereichen Land striches hier und dort noch dem Feuer entgangene rod- speiende seindliche Maschinengewedrncstkl drohten ihren Siegeslauf zu hemmen. Ta brachen die Pioniere zusam men mit der Jnfamcrii vor. In wenigen Angenblicken waren brreitgcbaltene Ueberaäna« über die Gräbe« cm- legt, hier sprcngie ein der Jnfanierie vorauseilender Pioniertrupp ein noch erhaltenes Hindernis, dort einen Unterstand. Kühn vorstürzend erkundeten Pionier- Patrouillen die Wasserläufe, mit äußerster Anspannung aller Kräfte schafften Pionierkompagnien Brückengerät herbei. Hier stieß eine Pionierpatrouille bei ihrer Erkun dungstätigkeit plötzlich aus ein Engländernest, daS sich noch unbemerkt hatte behaupten können. Die Pioniere stützten, keinen Augenblick, blindlings grisfcn sie zu Geivehr und Handgranate und „nahmen das Rest aus". Dori bemühte sich ein Pionicrzug, schnell cme Brücke sür die Jnfanierie herzustellen Die feindliche Artillerie zerschlug sie ihm und so maucker wackere Ponier siel bei feinem Werk. Un- vcidrossen schassten die anderen neues Gerät herbei, uns bald war der neue Ucbcrgang fertig und sogleich von den Cturmtruppe« überschritten Wo sich zeitweilig eurem Pionierzuge keine Gelegenheit bot, sich als Pionier zn be teiligen, griff er, Schulter an Schulter mit der Infan terie. in das Gesecht ein. Aber auch die tatensroheste und opferfreudigste In fanterie Hütte so mit der Unterstützung von feiten ihrer Kameraden von der Pionierwafse nicht viel weiter gelan gen können. Tenn je weiter sie vorkam. um fo mehr ent behrte sie die starke Unterstützung der eigenen Artillerie, um so mehr verlangte sie in Gelände, das von eigenem ArUllcricscuci weniger stark gelitten hatte und dem Feinde Gelegenheit zu neuem, zähen Widerstand bot. Ta wartete -er Engländer eine nene Ueberraschung. Der Jnfan- . tsrie folgten dichtauf Minenwerfer und leichte Artillerie, ; sehr bald auch schwere Artillerie. Sei nahmen die noch : Widerstand leistenden Stützpunkte des Gegners unter j Feuer und bildeten einen starken Rückhalt für die weiter- i stürmende Infanterie. Auch beim Vorbringen der Minen- f Werfer und Geschütze in diesem zerwühlten und ver schlammten Gelände, durch das schon der Infanterist nur mit größter Anstrengung hindurchkam, leistete der kräftig« Arm des Pioniers Hilfe. Schon lange vor dem An- griff hatte man die Mittel ersonnen uns erprobtt die es der Artillerie möglich machen sollten, über das Triwter- 'gelände schnell hinwegzukommen. In den Pionierpark- war vorher alles bereitgekegt und rechtzeitig nach vorn ge schafft worden. Koum batte die Infanterie die Graben verlassen, da bahnten auch schon die Pioniere den Weg für die Artillerie, stellten Uebergänge her, machten sas Trichtcrgclönde fahrbar und griffen kräftig in die Räder, wenn an schwierigen Stellen die Kraft der Pferde crlay- nen wollte. > Was hat England die Seeblockade genützt? Tas dänische Blatt „Finanstitendr" führt aus: Eng lands Hauptziel war die Vernichtung des deutschen Welt handels, wobei die Einfuhr nach Deutschland nur eine se kundäre Rolle spielte. Das Ziel wurde vollkommen er reicht, aber gleichzeitig wurde England von einem lähmen den Schlage getroffen: die Zufuhren von deutschem Rü benzucker, Kali, Farbstoffen u. dergl. fehlten ihm. Eng land wollte alsdann die deutsche Handelsflotte unschäd lich machen; das glückte nur zum Teile. Als Vergeltung hierfür haben die Deutschen dem englischen Schiffsraum einen enormen Verlust zugesügt. Tas Ergebnis hinsicht lich Handel und Schiffahrt ist, daß England nicht das er reichen konnte, was es gereckmet hatte. Es hat im .Gegenteil Märkte in einer Ausdehnung verloren, wie es sich niemals geträumt hatte, uns es mußte, was von f ihm «och härter empfunden wird, seine Weltrouten auf- geben, um allen erdenklichen Schiffsraum für eigene Zu- i juhren frei zu haben. Neue Url»«berrüge. — Am 1. Juni ist die Urlaubssperre aufgehoben wor den. Für die Urlaubs reisenden sinv nunmehr neue Vor« schliffen getroffen wordcm Sie werden in besonderen Militärtransportzügen befördert. Man will dadurch er reichen, daß trotz der Verminderung der Zugzahl eine größere Anzahl Urlauber befördert werden kann. Zu v:e« sein Ziveck wird für jede Armee ein Bahnhoi bestimmt, aus welchem sich täglich alle Urlauber der Arme« zu saM- mein haben. Von diesem Urlanber-Armce-Bahnhos gehen täglich Züge nach bestimmten Hcimatsgebitten ab, weiche die Urlauber so nahe wie möglich an ihr Urlaub-zi-l h«r- anfuhren. Tie Rückkehr erfolgt in ver gleichen Weife. Um jedem Urlauber einen Platz zu sichern, werden in »icien Zügen Platzkarten ausgegeben. Die Beförderung in dl*- sen Zügen bedingt jedoch eine längere Reisedauer, die aber nicht auf die bewilligte Urlaubsvauer angerechnet wird. Außerdem sollen die Urlauber wie Truppen ver pflegt werden, die sich auf Transporten befinden. Ten Offizieren wird die Benutzung dieser Züge ebenfalls empfohlen, und als Anreiz dazu wird ihnen die Mit nahme des Burschen und unbeschränkten Gepäckes ge stattet, was in den D-Zügen verboten ist. Die Benutzung der D-Züge ist künftig aus folgend« Fällt beschränkt: 1. Für vorausbefördertes Personal verschiedener ^rup- penieile; 2. bei Todesfällen und schwerer Erkrankung nächster Angehöriger; 3. zur Regelung privater Angele genheiten, welche die sofortige und persönliche Anwesen heit des Beurlaubten erfordern; 4. für Burschen kriegs- bejch-ädigter Offiziere und höberer Beamten; 5. Burschen von Offizieren und höheren Beamten beim Antritt eines Kolmnandos; 6. Burschen von Stabsoffizieren und höhe ren Beamten in NegimentSkommandeurstcllungrn und aufwärts, fowic höheren Beamten der gleichen Ranges. Man hofft durch diese Zusammenfassung ver Urlauber in besonderen Transportzügen der unerlaubten Entsernung von Mannschaften wirksamer als bisher entgsgentreten zu können. Jedenfalls wird die Urlaubsieije erheblich unbeauemer gemacht als bisher. - — -