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Die fehle knegsweche. Der fiinftc KriegSsommer. Wil sind beim fünften Kriegssommer angelangt, und die Worte „fünf Kriegssommer'' klingen noch wuchtiger, als „vier Jahre Krieg", wenn sie auch im Grunde genom men dasselbe besagen. Denn fünf KriegZsommer bewei sen, daß fünf Ernten in den Dienst des Weltkrieges ge stellt worden sind, daß außer viel teuerem Blut auch red- li'chsr Schweiß und saures Mühen darangewendet sind, .den Sieg zu erringen, daß manche Sorge und Plage des halb ertragen werden mußte. Der fünfte Kriegssommer ist nickt mehr so sehr weit ab von dem historischen „sieben jährigen Krieg", und die eine wie die andere Kriegsziffer sind noch im Sommer 1914, im 20. Jahrhundert, für un- Möglich gehalten worden. Auch spater noch. Aber das jDenken hat nichts genützt, der neue Sommer, der sich zum Mnfien der Kriegszeit ausgestalten wird, ist da, und es ^sprechen weiter wie bisher die Taten, um dem Blutver- lgießm Einhalt zu gebieten. Die Taten im Felde sollen sthre Begleiter in dem Sich-Genügen-Lassen zu Hanse ha ben. Den Stolz auf die große Kriegszeil wollen wir als Aukost mit zu unseren Mahlzeiten nehmen, und die -Freude, so lange ansgchalten zu haben, wird uns zum Wurzen des täglichen Brotes dienen. Leben wir etwas (knapper, als wir es im Frieden gewöhnt waren, so schaf fen wir damit doch viel größeres, als wir früher jemals erreicht haben. Die neue Ernte wird uns den Tisch decken, und dem letzten Kriegssommer wird sich der erste des Friedens anschließen. Jeder soll daran denken, daß er nicht vor sich selbst erröten muß, wenn es nach dem ^Schweigen der Waffen heißt: „Wir haben solange aus gehalten I" r- In den ersten Kriegsjahren hat Wohl der Gegner daran gedacht, uns aushungern zu können. Heute denkt er nicht mehr an diese Möglichkeit. Denn es geht ihm selbst herzlich schlecht genug. Zum Manzel an Lebens mitteln gesellt sich der unstillbare Hunger nach Siegen, die trotz aller schweren Opfer ausbleiben. Bismarck hatte vor dreißig Jahren im Reichstage von dem „Weißbluten" für Frankreich gesprochen, wenn es noch einmal leichtsinnig und herausfordernd einen Angriffskrieg vom Zaune, bräche. Die Erfüllung dieser Prophezeiung, die jenseits .der Vogesen nie vergessen worden ist, droht heute mit un- ,Heimlicher Deutlichkeit. Die Sorge um Paris ist riesen groß geworden. Jeder Franzose weiß, daß Englands Forderungen Frankreich beinahe erschöpft haben, und daß Hie Kraft kaum noch ansreichen wird, dem deutschen Vor dringen zu wehren. Wohin der deutsche Stoß zielt, weiß Miemand. daß er den Widerstand zerbrechen wird, ahnt jeder. Und selbst die Hoffnung auf amerikanische Hilfe, vorausgesetzt, daß sie wirklich im versprochenen Maße er folgt, was nicht anznnchmen ist, kann auch im günstigtsten Fake nicht trösten. Das französische Land gehört dann -nicht mehr den Franzosen, es gehört den Engländern und Amerikanern, für die sich der verblendete gallische Staat anfgeopfert hat. Das ist die Zukunft, mag nnn Paris angegriffen wer den und fallen oder sich selbst überlassen bleiben. Schlägt nicht dort die Entscheidungsstunde für Frankreich, so kommt sie anderswo. Jedenfalls ist die deutsche Offen sive nicht so weit vorgesührt, um auf halbem Wege stehen zu bleiben. Moltke sagte vom Kriege seiner Tage, daß kein langer Plan voraus aufgestellt werden könne, denn jede Woche schaffe neue Kriegslagen, für die jeder Schritt Gefahr bedeute. Aber wie Moltke damals die Gefahren des Feldzuges zu überwinden wußte, so heute sein Schüler Hindenburg und sein Gehilfe Ludendorff. Ter Feind stappt in die Gefahr hinein und wird darin umkommen. Daß die große Offensive der Mittelmächte nicht unter bunden ist, zeigen die österreichischen Siege in Italien, die sich von Tag zu Tag mehr ausweisen. Der politische Janhagel in Rom wußte vorher, daß diesmal die An- Mrme vergeblich sein würden. Er erkennt heute, daß nicht f die Erwartungen der habsburgischen Heerführer, sondern die eigenen getäuscht worden sind. Und die räglich an- schwellenden Gefangenenziffern lassen einen untrüglichen Schluß auf die moralische Verfassung der Regimenter des Königs Viktor Emanuel zu. Der amerlkanische Präsident Wilson und die britischen Wortführer haben wieder lange Phrasensalven abgefeuert, um den Franzosen die Not wendigkeit ihres Ausharrens zu begründen. . Aber auch im Heere ist die Kriegsmüdigkeit nicht zu unterdrücken, und das Theater-Ministerium Clemenceau muß mit Ver änderungen, die nur die Vorboten eines Zusammen bruches sind, rechnen. Inzwischen strömt die aus dem Marncgebiet geflüchtete Bevölkerung durch garn Frank reich und verbreitet dort immer stärker ihren Schrei nach Frieden. Die französische Staatspolizei hält scharfe Wache, aber sie kann nicht überall sein. Der in Wien in empfindlicher Weise ausgetretene Brotmangel hat zu einer knappen Rationierung und ziem licher Erregung Anlaß gegeben. Alles das hätte vielleicht bei einer rechtzeitigen Straffheit verhindert werden kön nen. Aber nicht ums Kritisieren handelt es sich fetzt, son dern um Versäumtes gut zu machen und nackzuholen, was möglich ist. Und das wird in der einen oder anderen Weise gelingen. Jedenfalls muß eine ruhige und starke Ernährungswirtschaft Platz greifen und das System des Verschwindenmachens ausgerottet werden. Ebenso wie im Winter die Kohlenknappheit überwunden wurde, wird jetzt diese Brotknappheit wettgemacht werden. Der bulgarische Ministerpräsident Radoslawow, der dem Zaren Ferdinand sein Rücktrittsgesuck überreicht hat, ist der einzige Staatsmann, der seit Beginn des Weltkrie ges sein leitendes Amt bekleidet hat. Wenn er seine De mission einreichte, um für innerpolitische Fragen Bulga riens Klarheit zu schassen, so ist damit nicht gesagt, daß er aus dem politischen Leben scheidet. Er ist l-eute erst 64 Jahre alt, hat also nach menschlichem Ermessen noch reichlich Gelegenheit zur Betätigung seiner Arbeitskraft vor sich, die sich in den schwierigsten Zeiten bewährt hat. So gehörte er als Mann von 82 Jahren bereits zu den drei Regenten, die nach dem Rücktritt des Fürsten Älexan- H«r Battenberg im Jahre 1886 Bulgarien der russischen Gewaltherrschaft entzogen. Bulgariens Verhältnis zn seinen Verbündeten, durch das es groß geworden ist, kann durch Personenfragen nicht beeinträchtigt werden. Der Deutsche Reichstag hat nach kurzer Pause seine Sitzungen wieder ausgenommen, um in erster Reihe die Steuervorlagen zum Abschluß zu bringen. Das Ergebnis ist gesichert, wenn es auch nicht für die Dauer feststeht. Denn die Geldverhältnisse der Einzelstaaten und der Ge meinden. werden schließlich doch noch in irgend einer prak tischen Form eine Auseinandersetzung mit den Reichs- sieueru erfahren müssen. V/m. Deutscher Reichstag. . /Der Reichstag hat am Donnerstag seine Sitzungen Sieder ausgenommen. In kurzer Sitzung wurden einige Vittschriften erledigt. So wurde eine Eingabe der Ge sellschaft für soziale Reform der Negierung als Material überwiesen. Sie fordert die Besserstellung der Privatan- gefieltten und die allgemeine Gewährung von Teue rungszulagen. Der Abg. Sachse (Soz.) trat in der De batte dafür ein, daß nur solche Firmen Staatsaufträge erhalten sollten, die eine angemessene Besoldung ihrer Arbeiter und Angestellten gewährleisten. t Ter Arbeitsplan des Reichstages wurde im Ael- teflenausschuß heute festgestellt. Am Freitag wird der Friedensvertrag mit Rumänien beraten. Dazu spricht Staatssekretär von Kühlmann. Am Sonnabend wird über die Kriegsbeschädigtenfürsorge verhandelt. Am Monta« beginnt dann die mehrtägige Debatte über die politische Lage, an der der Reichskanzler teilnimmt. Preußisches Abgeordnetenhaus. l Das Preußische Abgeordnetenhaus begann am Don nerstag die 3. Lesung des Etats. Zu Beginn der Gene raldebatte gab Abg. Lüdicke (sk.) für seine Partei die Erklärung ab, daß sie einer Lösung der polnischen Frage vor Kriegsende im Interesse Deutschlands nicht zustim- men könnten. Abg. Hoesch (k.) warnte vor Wetterfüh rung der staatssozialistischen Ernährungsgrunosätze. Abg. Blum (Ztr.) verlangte eine Preispolitik, sie den Produktionskosten entspreche. Abg. F ürb ringer inatlib.) teilte zur Illustrierung der wachsenden Unacher- heit nm, daß auch aus der Garderobe des Abgeordneten hauses Ueberzicher verschwunden seien. Er verlangte weiter Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals. Der Unabh. Sozialist Hofer erhielt sür die Bezeichnung, die Verwen dung von Giftgasen sei niederträchtig, eine Rüge des Prä sidenten. Abg. Saigalat (Lith.) wunMe den baldr- LW Anschluß Lithauens an Deutschland. Niwdschau. ° Keine bayerischen Kartoffeln für Oesterreich. Bür germeister Weißkirchner in Wien hatte an die bayerische Regierung um Zufuhr von Alikartosfeln telegraphiert. Bayern ist aber leider nicht in der Lage, Kartoffeln der alten Ernte noch abgeben zu können. Der Frost tza, die Fiühkartoffelcrnte hinausgeschoben, so daß mit den alten Voriiuen aufs sparsamste Hausgehallen werden muß, wobei noch besonders die Herabsetzung der Brotration zu berücksichtigen ist. Ter Wiener Arbeiterrat verlangt in einer Entschlie ßung Friedensverhandlungen und sofortige Einberufung des Parlaments. Er sordert die Arbeiterschaft aus, Ruhe zu bewahren und alle Zusammenstöße auf der Straße zu vermeiden. Es sind von der Stadt Wien inzwischen Maßnahmen getrostem worden, um durch stärkere Ausgabe von Kar toffeln, Fleisch, Fett und anderen Lebensmitteln die Brot- verringerung auszugleichen. Tie Ruhe in der Stadt wurde nicht gestört, nur in den äußeren Bezirken veran stalteter, Jugendliche Straßenlärm, der aber ohne Folgen blieb. ° Heimreise deutscher Kriegsgefangener. Nach den deutsch-französischen Vereinbarungen sollen die vor dem 15. April 1918 in der Schweiz internierten deutschen Kriegsgefangenen in die Heimat zurückgeführt werden. Ebenso sind sämtliche in der Schweiz internierte Zivilper sonen sreizulassen. Am Donnerstag hat der erste Zug mit deutschen Internierten die schweizerische Grenze über schritten und ist in Konstanz eingetrosfen. Die Transporte sollen nun in regelmäßiger Zufolge laufen und in etwa vier Wochen beendet sein. Sie werden etwa 200 deutschen Ossizieren, 6000 Kriegsgefangenen und 1000 Zivilinter- nierten die Heimat wiedergeben. Im Anschluß an die Räumung der Schweiz beginnt voraussichtlich im A u g u st die Internierung ver mehr als 18 Monate in Kriegsgefangenschaft befindlichen Offiziere in der Schweiz und die Entlassung der mehr als 18 Monate kriegsgefangenen Unteroffiziere und Mannschaften, sowie der Zivisinternierten in die Heimat. Voraussetzung ist allerdings, daß die französische Regie rung bis dahin eine entsprechende Anzahl von Elsah- Lothringern herausgegeben hat, für oeren Zurua« Haltung seinerzeit 1000 Geiseln aus dem beietzten Frank reich nach Holzminden und Wilna gebracht worden wa ren. Hierüber schweben zurzeit noch Verhandlungen. Die englische Regierung und die Homerule. Das englische Parlament hat seine Sitzungen wieder begon nen, ohne daß die irischen Nationalisten nach Westminster zurüügekehrt wären. Der Vertreter der Regierung, Bonar Law, wurde von einem Kreuzfeuer von Fragen wegen Horne Rules überschüttet, verweigerte jedoch jede Antwort. Meldungen aus Irland bsjagen, daß in zwischen dort der Einfluß der Sinnfeiner zunehme. " Spanien besinnt sich auf Gibraltar. Im spanischen Parlament hat der Ministerpräsident Maura eine Rede gehalten und die Verstärkung der spanischen Wehrkraft gefordert. Er erklärte, daß die Beherrschung der Meer enge von Gibraltar sür Spanien notwendig sei und da- sich das Land vorbereiten müsse, um im gegebenen Augen blicke seine diesbezüglichen Rechte entsprechend geltend machen zu können. t Der häßliche Doktor Liebling. Humoristischer Roman von Harry Ritsch. HSj . (Nachdruck verboten.) > (Schluss.) Die Zungen hatten sich seit einiger Zeit mit Werner angefreundet, weil er ihnen zuweilen bei den häus lichen Arbeiten half. Wenn die Zungen derartige Wünsche hatten, kamen sie vertrauend zu ihm in die Wohnung. „Auf deine Verantwortung hin will ich es wa- orn," ries Werner lachend zurück und löste sein« Ein trittskarte. Während er sich die Schlittschuhe anschnallen ließ, Kun Utzlar. Er grüßte schon ans der Ferne und strahlte /Süss an. Werner sah «S, nnd ein häßliches Gefühl be- fchnch ihn. Er wünschte, daß der Mann heute ein- brechen möchte. Da sagte Suse leise zn ihm: „Be eilen Sie sich, Herr Doktor, damit wir davongeflogen sfnd, wenn Utzlar fertig ist." Werner sah Suse erstaunt an und wurde rot wie ein Schulkind. Hatte er richtig verstanden? Doch Suse ließ ihm keine Zett zum Ueberlegen, sondern nahm seine Hand und lief mit ihm davon. So wohl und heimisch hatte Werner sich noch nie aus dem Eise gefühlt. Wie ein Vogel durchschnitt er die warme Tauluft, und die Bogen gelangen ihm vortreff lich. Suse sah glücklich aus. Nun kamen sie an das durch Seile abgeqrenzte Stück Dort stand bereits ziemlich viel Wasser auf dem Eise, und es sah recht bedrohlich ans. Plötzlich kamen einige Jnngen In bunten Mützen jausend daher. Sie jagten sich und achteten im Eifer des Spieles aus kein Hindernis. Ter Vorderste flog .über das Seil weg und riß eS mit sich. Die langen Stangen, an denen es befestigt war, zog er hinter sich her. Suse stand wie gelähmt und sah dem Jungen nach. Es war Siegfried. Plötzlich gellte ein lauter Schrei herüber, und Siegfried verschwand unter der berstenden Eisdecke. Auch Suse schrie auf: „Werner' Es ist Siegfried! Rette ihn!" Sie wußte nicht, daß sie M beim Nornamen und „du" genannt hatte, , Doch Werner hatte es gehört. Während er vor- I wärts stürmte, eine von den langen Stangen vom Seil losriß und den Schauplatz des Unglücks zneilte, flog ein glückliches Leuchten über sein Gesicht. Er sah nur sie und hörte ihren Ruf: „Werner! Es ist Siegfried! Nette ihn!" Als er der Stelle, wo Siegfried verschwand, nahe gekommen war, legte er sich lang aufs Eis und rutschte sorsichtig dem os^nsn Loch zu. Die Stange schob er vor sich her. Doch plötzlich krachte das Eis^unter ihm, und er brach ein. Werner ließ jedoch die Stange nicht los und konnte sich mit ihrer Hilfe wieder in dre Höhe arbeiten. Dabei stieß er auf einen festen Körper ES war Siegfried, der weit unter das Eis gerutscht und besinnungslos geworden war. Werner hob ihn vorsichtig ans dem nassen Ele ment und schob ihn auf das noch feste Eis. Dann schwang er sich mit Hilfs der Stange heraus. Das Eis krachte Wohl, doch es trug ihn. Nun nahm er den triefenden Körper Des Jnngen in seins Arme, und fuhr der sicheren Stells zu, wo Suse bleich und wortlos stand. Eine Anzahl hilfsbereiter Männer kamen Werner bereits entgegen und nahmen ihm seine nasse Bürde ab. Sie trugen Siegfried schnell in die Erfrischungs- Halle, wo er sich nack einigen Minuten wieder erholte. Man zog ihm die nassen Kleider aus, rieb ihn warm und flößte ihm heißen Grog ein. Dann schaffte man Siegfried, in warme Kleider und Decken eingehüllt, nach Hanse. Der wilde Junge kam, ebenso wie sein Retter, zum Glück mit einem heftigen Schnupfen davon Als Wsrncr zu Suse zurü-Kehrie, schüttelte es das Mädchen wie ein Krampf. Suse wollte sprechen und brachte doch kein Wort üoer die nassen Lippen Plötz lich lag sie an Werners Hals, unbekümmert um die Menschen und seins nassen Kleider. Sie lachte und weinte zu gleicher Zeit: „Du Lieber, du Guter! Daß ich dich wieder habe!" Werner sah mit heißer Zärtlichkeit auf das Mädchen nieder: „Hast dn mich denn wirklich lieb? M es kein Traum?" Suse leise. „Schon lange. Und du? Bist du mir ein wenig gut?" t „Ich liebe dich für Zeit und Ewigkeit. Du sollst die Sonne meiner Tage sein. Mein Herz ist nicht groß genng. um all das Glück zu fassen, das mich so pw»- lich überschüttet." „Sie werden sich erkälten, Herr Doktor faßte Utzlar schnarrend und sah Werner mit einem Wien Blick an. Er kam in dem Augenblick dazu, ali suse am des Doktors Hals hing. „Nein, Herr von Utzlar," erwiderte Werner freund lich. „Das ist ganz unmöglich." Dabei sah er mit in- Niger Zärtlichkeit auf Suse, die errötete und «ich vor den neugierigen Menschen schämte. „Aber wenn Sie mir Ihren Mantel borgen wollten, würden Sie mich sehr zu Dank verpflichten." „Gewiß, selbstverständlich, Herr Doktor. Ist ja Ehristenpflickt," schnarrte Ukkar und winkte seinem Burschen, der mit dem Mantel am Ufer stand. Er half Werner selbst hinein und flüsterte ihm dabei zu:. „Ich gratuliere, Herr Doktor. Sie haben den Vogel/ abgeschossen. Hätte ich nicht gedacht. Doch tut nichts«, werde mir das Rezept merken." i Bald darauf schritt Werner im eleganten Militär^ Mantel UtzlarS, an der Seite des schönen MädchenSf. der Stadt zu, dem Glück entgegen. --Ende.— Der Sachverständige. Man will fa nickt immer ohne weiteres glauben, daß die StadtvSter die allerge scheitesten seien. Aber von einem weiß uh es. Der hat es wenigstens selber felsenfest geglanot. Es sollte zur Begutachtung irgend eines Miß standes eine Kommission gewählt -veEn zur Znaugen- ssinnahme. Da stellte sich unser Stadtrat und sprach die geflügelten Worte: . . .. „Was? E Kummissian? Ich pfeif' uff dis Kum- missian! Wann ich mit eem Aag hinblinzl, sehn ich meh als die ganz Kumnnsftan!" — Die NeberrasÄnng. Papa (der Lieschen das Neuangekommene Brüderchen zeigt): „Sieh, Lieschen, der liebe Gott hat dir ein kleines Brüderchen ge schenkt!". Lieschen: „Wie reizend, weiß Mama es schon?" .! . > 'AuS dem „Guckkasten." >