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Rabenauer Anzeiger : 22.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191806222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180622
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-22
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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ischarft zugleich immer mehr die Kritik au den Bundes genossen. Englands ständige Mißerfolge verbittern das «französische Volk außerordentlich. Neuerdings soll es so gar in Lyon mehrfach zu Arbeiterunruhen gekommen sein, da die Arbeiter ihr Vaterland und sich nicht werter den englischen Interessen opfern wollten. Auch der Glaube an die amerikanische Hilse sinkt trotz der leidenschaftlichen Zeitungspropaganda ständig. I V Die Stimmung in Amerika. „Morningpost" meldet aus Washington: Es hieße die Stimmung des Volkes falsch wiedergeben, wollte man die Enttäuschung verkleinern, die durch den schnellen Vor marsch der Deutschen entstanden ist. Die Amerikaner er- rennen an, daß der Feind etwas fertig gebracht hat, das -allgemein für unmöglich gehalten wurde. Was das Volk bestürzt macht, ist das offene Eingeständnis aller militä rischen Sachverständigen, daß die Deutschen ihre Erfolge einer Ucberraschung verdanken, und es fragt sich, ob das nicht zu vermeiden gewesen sei. ' ! Die Engländer sollen Paris schüSen. I In dem Blatte „Victoire" ist zu lesen: Beim deutschen Vormarsche auf Paris Ende 1914 waren gewisse militä rische Kreise der Ansicht, das Paris eine Stadt wie jede andere sei, die man opfern müsse, wenn die Notwendig keit des erheische. Das ist eine ganz falsche Auffassung! Paris ist unser wichtigstes Industriezentrum und der größte Stapelplatz aller möglichen Reichtümer Europas. Es ist der Mittelpunkt unseres Eisenbahnnetzes. Es ist der Kopf und das Herz Frankreichs. Wie unsere Divisio nen kürzlich in aller Eile nach dem Norden geschafft wur den. um Calais zu decken, so hoffen wir, daß kein falsches Schamgefühl unsere Oberleitung davon abhalten wird, nötigenfalls Paris durch englische Armeen schützen zu lassen- . In Paris rst es ungemütlich. Die wohlhabende Bevölkerung wandert in Massen ans. Unter den Todesopfern der Fernbeschicßung befin den sich bekannte Persönlichkeiten der Geschäftswelt. Die Ferien der Schulen haben früher als sonst begonnnen und sind auf 2 Monate verlängert worden. Die Stadt richtet besondere Abteilungen ein für die Entfernung der Zivil personen aus der Hauptstadt, Unterbringung der Kunst- weAe in der Provinz sowie Ersatz der aus Paris zu ent kernenden Kriegswerkstätten in Südsrankreich. In der Pariser Arbeiterbevölkerung hat die oon dem Metall arbeiter Merrheim geführte Gruppe, die sofortige Frie densanbahnung fordert, die Oberhand erhalten. Die Lage wiro für Clemenceau immer übler. Den Deutschen ist nicht einmal Paris heilig! Im Bangen um das Schicksal des bedrohten Paris führt P. Scarfoglio im „Mattino" aus: „Während der Offensive gegen Amiens mit ihrem Ziele der Abspaltung der Engländer von den Franzosen noch offensichtlich das' Bestreben zugrunde lag, den Sieg unter möglichster Scho nung der Empfindlichkeit des französischen Volkes zu er ringen, sind heute die Deutschen entschlossen zu dem ent gegengesetzten brutalen System übergegangen, ohne jede Rücksicht auf die Folgen in der Zukunft in der Zukunft den Frieden durch reinen Terror zu erzwingen. Am schnell sten meinen sie das durch schonungsloses Vorgehen gegen Paris mit ihren Sturm-Panzerwagen und mit ihren Gasgranaten durchsetzen zu können. Mit diesem unge heuerlichen Plan zerreißt Deutschland die letzten Bande, die es an die Menschlichkeit noch fesselten. Gestern trugen sich die Staatsmänner noch mit dem Gedanken an einen Sieg, der Deutschland nicht in der Welt isoliert hätte. Ihr Einfluß ist völlig geschwunden; die Militärpakte!, die nur für die Gegenwart lebt, ist heute ausschlaggebend ge worden. Sie will aber ein zerschlagenes und zerstampf tes Frankreich, über den Leichnam von Paris zum Siege schreiten. Ob sie auf diesem Wege ewigen, unauslöschlichen Kak Zwischen die Völker sät, kümmert sie nicht. Wer könnte da ohne Grauen in die Zukunft blicken?" — Nur zu deutlich verraten diese Zeilen, daß das Grauen per eigenen Zukunft gilt. Die U-Voot-Angriffe an der amerikanischen Küste. Zu der von der amerikanischen Negierung verbreiteten Auffassung, daß die U-Boot-Unternehmung in den ameri kanischen Gewässern Deutschlands „letzter Trumps" sei, bemerkt die holländische Zeitung „Nieuws van den Dag": .Die angeblich „letzten Trümpfe der „Verzweiflung" sind von deutscher Seite bereits recht häufig ausgespielt wor den, man denke nur an die drei jüngsten Offensiven im .März, Avril und Mai. Wenn auch die „Tirpitz-Haisische" dieses Mal keine Truppentransporte angebissen haben, die gut gelungene Unternehmung wird zweifellos zur Wiederholung locken, und ein andermal werden die deut schen Torpedos bei Transportschiffen wohl mehr Erfolg haben. Die Bedrohung der amerikanischen Handels- und Transportschiffahrt ist zweifellos ernst und ernster, als man in Amerika glauben will. Krieg und Wirtschaft. " Die Sommerszeit, die wirkliche, steht vor öer Tür, ^nachdem wir diejenige der Uhr schon seit Mitte April hoi uns regieren gesehen haben. Der Frühling ist vor über, der Sommer soll manches erfüllen, was der Lenz in seiner unbeständigen Witterung versäumt hat. Da der 'Weltkrieg mit dem August 1914 begann, bekommen wir letzt den fünften Kriegssommer; im Osten ist er bereits -«in Friedensommer, für den Westen müssen wir die Hoff nungen noch vertagen, dürfen aber auf das Reifen der wollen Siegesfrucht rechnen. Wir merken den Ucbergang von einer Jahreszeit zur andern heute, wo alles regle mentiert und rationiert ist, kaum noch genau, manches fehlt, was sonst selbstverständlich war. Viele Leute wissen, wie lange der Krieg dauert, aber sie sind sich nicht Immer klar, daß sie auch selbst vier Jahre älter gewor den sind, besonders nicht in der Geduld. Und sie soll doch unsere treueste Begleiterin sein, es ist auch für zu -Hause nicht schwer, wenn wir daran denken, daß im Felde die Kriegszeit doppelt zählt. Sommerszeit — schönste Zelt! So hieß es im Frieden. Nach dem herrlichen Siegesfrühling wird der Sommer die Ruhmesernte wei ter führen, und darüber können wir vergessen, was 1918 miScrs ist. Die Freude am MM ist doch währltch nicht geringer geworden, die kleinen Nadelstichs des Tages' ^empfinden wir nicht mehr, als wir wollen. Nur sich nicht -ausregen! Das Jahr steht auf seiner Höhe. Es soll uns !auf der Höhe finden im deutschen Aushalten. ! Ueber die LebenSmittelordnuug im Sommer wird -der „Dorsztg." aus Bayern geschrieben: Es ist mit einer fleischlosen Woche im Monat ab Juli zu rechnen. Die -Milchversorgung der Großstädte wird zum Zwecke der Fettgewinnung in den Sommermonaten gekürzt werden 'müssen. Da dann viele Kinder auf dem Land sein wer den, hofft man, über die Schwierigkeiten in der Vertei lung hinwegkommeu zu können. Die Kartoffelbestände ssind völlig ausreichend, selbst wenn mit einer späteren Ernte der Frühkartoffeln zu rechnen ist. Der Frost hat der Kartoffelernte keinen Schaden gebracht. Es ist eine reichliche Kartoffelernte zu erwarten, wenn die Dürre nicht doch einen Strich durch die Rechnung macht. Besonders Kaffee-Ersatz aus Gerste und Korn wird bald nur noch in sehr kleinem Maß zur Verfügung stehen. Alles das aber wird mit Opfermut zu ertragen sein. Zur Landbestellung. Zur Verhinderung, daß ganze Ländereien aus Mangel an Vieh und Personal brach lie gen bleiben, werden jetzt auch in einzelnen weimarischen Gemeinden, z. B. Ruhla, auf Gemeindekosten durch orts ansässige Besitzer sämtliche Ländereien bestellt und die Kosten dann von den einzelnen Grundstücksbesitzern wieder eingezogen. Die Fuhrwerksbesitzer erhalten aus der Ge meindekasse eine entsprechende Vergütung alsbald ansge zahlt, die je nach dem Flächeninhalt der Grundstücke ver rechnet wird. Zur Anzügesammlung versendet die Nekleidnngsstelle eins neue Veröffentlichung, worin es heißt, es ist selbst- z verständlich daß die Arbeiter die jetzt gesammelte Klei dung nach ihrem vollen Wert bezahlen müssen. — Es er scheint doch fraglich, ob die Arbeiter das wirklich angenom men haben, und ob sie nicht lieber aus ihren bekannten Quellen sich dann neue Anzüge beschaffen werden, als die gebrauchten Kleidungsstücke nach dem vollen Wert zu be zahlen. Eine Umfrage würde vielleicht beachtenswerte Antworten geben. Gegen die Beschlagnahme der Tabakvaeröts nahm in Bremen eine Versammlung von Zigarrenfabrikanten aus verschiedenen Orten des Reiches Stellung. Man lehnte einen von der deutschen Tabakhandelsgeselffchaft gemach ten Vorschlag bezüglich des sogenannnten Ausgleichs tabaks ab. Die Tabakhandelsgesellschaft hat die Uebcr- fchußmengen an ausländischem Nohtabak, die bis zum 31. Dezember 1918 nicht verarbeitet sind, beschlagnahmt. Ein Uebcrschnß kommt dadurch zustande, daß jeder Fa brik genau zngcteilt ist, was sie verarbeiten darf. O Die Summe Ser jährlichen Seukschen Aufwendungen für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene ist heute schon recht erheblich. Sie beträgt drei Milliarden Mark. Der Betrag ist bisher aus den großen Kriegsanleihen mit ge deckt worden, aber er wird natürlich schließlich aus den lausenden Einnahmen gedeckt werden müssen, ebenso wie die Zinsen der Neichsschuld. Schon daraus ergibt sich, daß die Grundsätze der Sparsamkeit für Vie Reichsaus gaben unbedingt maßgoLend bleiben müssen, so viel Mehreinnahmen, um alle Wünsche zu erfüllen, können wir nicht aufbringen. Der deutsche Reichstag in Hamburg. Der Einladung der führenden Persönlichkeiten aus Handel, Uebersee- handel und Großschiffahrt sind 175 Reichstagsabgeordnete, Mitglieder aller Fraktionen, mit dem Vizepräsidenten Dr. Dove an der Spitze, gefolgt. Sie trafen im Sonder zuge am Freitag abend auf dem Hamburger Hauptbahn hof ein Es fand noch ein Empfang im Hotel Reichshof statt. Am Sonnabend und Sonntag waren Vorträge und Bessck>l!annaen. I Aus aller Welt. . 1 Landesverrat einer Hv^Lnderin. Durch Urteil veS Reichsgerichts vom 6. Juni 1918 ist dis Holländerin Anna Scholtens, geb. van Kol, aus Amsterdam, wegen versuchten Landesverrats zu drei Jahren 6 MonateinZnchthaus ver urteilt worden. Auf eigenartige Weise verunglückt ist im Bahnhofs Pforzheim der Hilfsarbeiter Friedrich Bischoff beim Aus laden von Reisegepäck. Als er auf einem Karren stehend einen schweren Koffer am Handgriff aus dem Packwagen ziehen wollte, riß der Griff ab und der Arbeiter stürzte rücklings auf den Bahnsteig, wobei er einen Schädelbruch erlitt, dem er erlegen ist. Ehrung kinderreicher Mütter, i In Düsseldorf Über reichte dis Stadt an 100 Mütter mit mehr als sieben Kin dern je ein Sparkassenbuch mit 100 Mark. Unter den Frauen waren sehr alte und verhältnismäßig recht junge. An Bilsenkraut vergiftet. In Schlochau haben zwei Knaben, Joseph und Willi Saß, Kinder einer Arbeiter witwe, Bilsenkraut gegessen und sich derart vergiftet, daß die Körper bald blauschwarz anschwollen. Aerztliche Hilse kam zu spät. ! In der Oder ertrunken sind bei Glogau zwei Armie rungssoldaten. Der eine war dem andern, als dieser un- tcrging, nachgeschwommen, um ihn zu rrtteu, wurde aber von ihm mit in die Tiefe gezogen. In Bad Kissingen ist der Fremdenandrang zurzeit ganz ungewöhnlich groß und erreicht nahezu die Besucher zahl der Friedensjahre. Die Hotels und Kurhäuser sind bis zu den Dachzimmern besetzt und nur in der Altstadt ist da und dort noch ein Zimmerchen zu haben. — Kriegs- gewinnler^Zeitalter! Eine Wasserpolonaise gab es in Jena, der altberühm- ten Universitätsstadt. Die Wasserleitung versagte teil- veise in dsn Häusern infolge Trockenheit. Die Behörde ließ darauf einen Hydranten öffnen, und in langer Polo naise trat das Publikum auf der Straße zum Wasssrholen an. Das 4. Opfer. Wir berichteten vor der Verhaftung eines Gärtners Krings aus Schlich, der 2 Kaufleute und einen Dienstmann zum Ankauf von Schmuggelwaren an die Grenze bestellte und sie damy ermordete und beraubte. Jetzt ergibt sich, blaß Ser Verbrecher auch eine 49 jah'rM Arbeiterin Therese Braun aus M.-Gladbach ermordet hat.^ Sie wurde seit Juni 1914 vermißt. Krings hat sie durch 'eine Heiratsanzeige nach Köln oder Düsseldorf gelockt und dort ermordet, um sich ihrer Ersparnisse zu bemächtige«. ! Diebesfrechtheit. Daß einer Leder stiehlt, ist heute nichts mehr Ungewöhnliches. Daß einer dabei dem Sprungpferd des Turnvereins die Haut herunterzieht, ist schon ein Ausnahmefall. Daß aber der Spitzbube das ergatterte Leder ausgerechnet dem Turnwart des bestoh lenen Vereins ins Haus bringt und zum Kaufe anbietet, geht denn doch zu weit. In Königsstsin brachte dies ein gewisser Herm. Usinger aus Cröftel fertig; der Trick miß lang im letzten Augenblick. Die Granate im Wasserloch. In Liegetrocksn bei Gol- dap (Ostpr.) befand sich seit dem ersten Kriegsjahr auf dem Acker in einem Wasserloch eine Granate. Als jetzt mehrere Kinder, darunter ein Berliner Ferienknabs, sich mit der Granate zu schaffen machten, erfolgte eine Explosion und zerriß den neunjährigen Knaben des Arbeiters Gallina vollständig. Der Berliner Junge kam mit einer leichten Verletzung am Kopfe davon. 1 Viele Tausende von Eiern verdorben. In Dresden wurde den Stadtverordneten auf eine Anfrage mitgeteilt, daß die Einkaussgescllschaft Ostsachsen einem Unterneh men bei Dresden 30 000 verdorbene Eier geliefert habe, damit da^rus Kükenfutter hergestellt werde. Es trete ein großer Verderb der Eier auf, weil keine trockene Holz wolle zur Verfügung stände und vielfach gebrauchtes Stroh verwendet werden müsse. Auch stehe kein einge- arveiteis Packerpersonal zur Verfügung, so daß mehr beim Verpacken zerbrochen würde. Man müsse auch dsn längeren Transport berücksichtigen, dsr Vie! Schaden au- richte. So sei es gekommen, daß in den Monaten April nnd Ma! 1917, als bei der Einkaufsgesellschaft Ostsachse« etwa 20 Millionen Eier eingegangen seien, von 100 Kisten 35 Kisten verdorben gewesen seien. Die verdorbe nen Eier seien zum Teis nach Berlin und Hamburg ge gangen, damit dort daraus eine Art Schmierseife berge- ÜellL werde. Vermischtes. Der Kaiser und das Plattdeutsche. Der niederdeutschen Vereinigung Quickborn in Ham burg Keß der Kaiser mitteilen, daß er warmes verständ nisvolles Interesse für die plattdeutsche Mundart empfinde und ihre Bedeutung für die Pflege eines starken Heimatsinnes als Grundlage eines selbstbewußten deutsch-nationalen Bewußtseins. Als äußeres Zeichen dieses Interesses sandte der Kaiser dem Verein 500 Mark zur Förderung des Vertriebs plattdeutscher Schriften in den Lazaretten. Sonncnbehandlung der Knochen-Tuberkulose. Prof. Dr. August Bier hielt auf der Tagung des deut schen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose einen Vortrag über die Behandlung der sogenannten chi rurgischen Tuberkulose. Diese betrifft Knochen, Gelenke, Drüsen und Haut. Nameuftich Kinder werden von der Knochentuberkulose häufig heimgesucht und verkrüppeln oder sterben nach längerer Krankheit. Bis vor kurzem kannte man als Heilmittel nur das chirurgische Messer. Man entfernte möglichst alle krankhaften Gewebe, machte die Kranken aber dadurch gleichzeitig häufig zu Krüppeln. Seit drei Jahren hat Prof. Bier nun in Hohenlychen ein« Station für die Behandlung mit Sonnenbädern einge richtet. Von 480 Kindern, die dort behandelt wurden, sind 332 geheilt, 37 beinahe geheilt, 48 blieben unverändert, und nur 19, gleich 4 Prozent, sind gestorben. Die Entfer nung eines Gelenks hat sich in der ganzen Zeit nicht als notwendig herausgestellt, trotzdem es sich meistens um alte, vernachlässigte Fälle handelte. Bier hat die Absicht, auf den Hohenlychener Seen selbst eine Station etnzurichten, indem die Kinder auf einem Floß untergebracht werden sollen, da die Sonne auf dem Wasser noch viel wirk samer ist. , Die Führer in der Schlacht bei Noyon. Von den unter dem Oberbefehl des Generals der In fanterie von Hutier in der Schlacht zwischen Noyon und. Montdidier kämpfenden Grneralen befehligt Gencralleut-' nant Ritter und Edler Horst von Oetingrr dsn rechten An- grifsSslügel. Er ist 1857 in Erfurt geboren nnd steht seit längerer Zeit an der Spitze seines Korps.- Vor mehreren Wochen erhiclt er den Orden Pour le meriete. Generalleutnant Richard von Webern, dessen Truppen bei Courcelles und Mery vorgedrungen sind, ist 1857 in Breslau geboren. Er befehligte die 11. Divisio», bis er während des Krieges ein Korps erhielt. Gcnerallcntnant Roderich v. Schoeler, dessen Korps den Uebergaug über die Matz erkämpft hat, hat längere Zeit dem Kricgsministerium angehört. In den beiden ersten Jahren des Krieges war er Generalintendant dcs Feldheeres und wurde dann Divisionskommandeur. Im Herbst 1916 erhielt er den damals neu gebildeten Posten als Vertreter des Kriegsministers, trat aber von diesem einige Wochen später zurück und fand seitdem wie der in der Front Verwendung. General der Infanterie Hofmann, der den Vor stoß nach Ribecourt befehligte, war seit 1913 Generalleut nant nnd Kommandeur der 19. Divisiou iu Hannover. Am 27. Januar dieses Jahres wurde Hofmann, der jetzt an der Spitze eines Korps steht, General der Infanterie. Noch drei Hoffnungen. Der kriegssreundliche italienische Sozialist Labida er klärte in der Kammer: Drei Hoffnungen bleiben der Entente noch: die Hilfe der skandinavischen Staaten, sür dis die Ausdehung der Macht Deutschlands die größte Bedrohung darstelle, die Revolution tu Oesterreich und die Wiedererstarkung Ser deutschfeindlichen Kräfte Ruß lands. - Ein österreichisch-ungarisches Grotzkampfschiff verloren. Das österreichische Kriegsschiff „Szent Jstvan" wurde bei einer Nachtfahrt in der Adria torpediert und ist gesunken. Es werden 4 Offiziere und etwa 80 Mann schaften vermißt. Der Nest der Bemannung wnrde ge rettet.
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