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Rabenauer Anzeiger : 18.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191807182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180718
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-18
-
Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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L>em belassen. Die Wirkling: ver WOttsg im allen Isnrr. Lie Äeeyrheitsparteien warten weiter <>ü. Reichskanzler Graf Hertling, der am Donnerstag mvr gen aus dem Großen Hauptquartier nach Berlin zurückge- kehrt war, erschien am Vormittag im Hauptausschuß des Reichstags, um sich dort über den Wechsel im Auswärti gen Amt auszusprechen. Ter Kanzler erklärte, daß der Wechsel in der Leitung des Auswärtigen Amtes an dem Kurse der gesamten Neichspolitik nicht das geringste ändern werde. Sowohl die innere wie die äußere Politik des Reiches werde sich nach wie vor auf den Bahnen be wegen, die in den früheren Erklärungen des Kanzlers vorgezeichnet waren. Soweit der Wille der Regierung in Betracht komme, seien in iunerPoMischer Hinsicht alle gegebenen Zusagen innegehalten worden. Die Regierung werde auch mit voller Energie auf die Durchführung der in die Wege geleiteten Reformen bestehen und diese zu Ende führen. Nach außen hin sei die Neichspolitik programmatisch in der Antwort auf die Friedensnote des Papstes fest gelegt. Aller Welt sei die ehrlich« Fricdeusbercitschaft der deutschen Regierung seit langem bekannt. Cs habe sich daran auch weder bisher etwas geändert, noch werde dies in Zukunft geschehen. Demgegenüber stehe aber die Tatsache fest, daß der Bernichtungswille der Feinde nach wie vor aufs stärkste hervortrete, zuletzt erst wieder in den Reden von Wilson und Balfour. Solange darin kein Wandel geschehe, seien wir zum Weiterkämpfen um unsere Frei heit und Wohlfahrt genötigt. In der Bereitwilligkeit, auf wirklich ernste Verhandlungsvorschläge der uns feind lichen Mächte einzugehen, sei aber die politische Reichs- leitung mit der Obersten Heeresleitung vollkommen einig. Der Kanzler berührte dann noch im einzelnen die Politischen Zukunftsprobleme iin Osten und Westen und kam dabei zu dem Ergebnis, daß das Reg ierungspro- gra mm sich nach beiden Richtungen hin mit den Erklä rungen decke, die schon im November 1917 abgegeben von der überwiegenden Mehrheit des Reichstags gebilligt worden seien. Die anderweitige Besetzung des Aus wärtigen Amts sei nicht auf , sachliche Meinungsver schiedenheiten, sondern nur auf Erwägungen per sön- licher Art zurückzusühren, über die der Kanzler nachher vertrauchlich nachher Aufschluß gab. Der als Nachfolger des Staatssekretärs von Kühlmann in Aussicht genommene Gesandte von Hinze habe die bindende Erklärung abgegeben, daß er in jeder Hinsicht die bisherige Politik des Reichs-, kanzlers mitmachen werde. In der Aussprache zeigte sich zuerst Abg. Gröber (Ztr.) über die Rede des Kanzlers befriedigt. Abg. Scheidemann (Soz.) empfand es als eine Zu rücksetzung des Reichstages, daß der neue Staatssekretär des Auswärtigen stillschweigend in sein Amt weis, chne sich vorher mit den Parteien besprochen zu haben. Er erwarte eine deutsche Tat, um den Feinden unseren Frie denswillen zu zeigen und verlangt, daß klipp und klar ge sagt werde, daß wir Belgien herausgeben wollen Äbg. Fischbeck (Vp.) meinte, man müsse abwarten, welche Taten den Worten des Kanzlers folgen. Der Frei sinn lehne es ab, wenn der Personenwechsel Im Auswärti gen Amt den Beginn einer alldeutsch verankerten Politik bedeuten sollte. Abg Graf Westarp (kons.) begrüßte den Rücktritt des Frhrn. v. Kühlmann, unrichtig sei es, Herrn v. Hintze den Kandidaten der Alldeutschen zu nennen. J-n Reichstag herrschte der Eindruck vor, daß die Krisis überwunden ist, wenigttens rortaufig. Man gin« beruhigt am Sonnabend in die Ferien. PME kimürchW. ' Die Verhältniswahl in Bayern. In der bayerischen Reichsratslammer erklärte der Minister des Innern, daß er einen Gesetzentwurf auf Einführung der Verhältnis» Wahl in den größeren Städten nur dann einbringn werde, wenn dieser Aussicht auf Annahme habe. Die Reichsrats kammer nahm einen dahingehenden Antrag der Abgeord netenkammer an. ' Der Gefangenenaustausch mit Frankreich. Die Segen Ar „Asm ZnMgLdewittrcksMng". Ein Korpsintendant regt „mildes Awangssystem" an. Im „Berl. Lok.-Anz." führt auf Grund seiner Erfah rungen ein Korpsintendant über die Einwirkung des ^Zwanges zur lückenlosen Ablieferung für den „Erzeuger", den Landwirt, folgendes aus: „Man kann schlechterdings nicht von ihm verlangen, daß er in seiner Wirtschaft unter Umständen bares Geld zusetzt. Der eine wird versuchen, einen Teil seiner Erzeug nisse zu verheimlichen und im Schleichhandel zu vertreiben, um auf seine Kosten zu kommen. Eine Möglichkeit, dies zu .verhindern und restlos alles zu erfassen, gibt es micht Auswege findet er immer, in den besetzten Ge rieten des Ostens z. B. rege unterstützt durch die Findigkeit ider polnischen und galizischen Juden. Die höchsten Strafen Mützen nichts, bietet der Erlös aus dem Schleichhandel, der ^zu Wucherpreisen vertreibt, doch immer noch Anreiz genug. jDie Autorität der deutschen Obrigkeit wird untergraben, weil sie nicht in der Lage ist, den Verkauf von Lebens mitteln unter der Hand durch die Landeseinwohner ganz M verhindern, welche nicht selten und auch verständlicher- -weise sogar durch Heeresangehörige hierzu verleitet Wer den. Derjenige Landwirt aber, der — vielleicht abgeschreckt durch die hohen Strafen — heimlich nichts verkaufen will, baut vielfach, verärgert durch die dauernden Kontrollen und sonstigen Eingriffe in seine persönliche Handlungs- 'sreihcit, nur soviel an, als er gerade für sich und seinen ^Hausstand zum Lebensmittelunterhalt braucht. Das aber kann ihm natürlich nicht genommen werden. Er läßt sein !Land im übrigen brach liegen. Zwang zum Anbau -nützt nicht viel. Nur ein schaffeussreudiger Landwirt kann gute Ernten zeitigen." ? Es ist Wohl nicht richtig, was hier gesagt wird. We sgen der Zwangswirtschaft hat noch kein deutscher Bauer Land brach liegen lassen. Aber wenn er mit weniger Lust an die doch unsäglich mühselige, bei dem absoluten Mangel an Arbeitskräften schier unerträgliche Quälerei seines Be rufe? herangeht, dann ist d«S zu verstehen. Das „milde System", das der Verfasser im besetzten Gebiete ausgearbeitet hat, sieht also aus: i „Von jedem Morgen Roggen-, Hafer-, Kartosfelland usw. mußte eine Normalmenge der Ernte zu bestimmten Preisen an die Verwaltung abgeliefert werden. Von jedem Huhu wurde eine gewisse Jahreszahl an Eiern, von jeder Kuh eine bestimmte Pflichtmenge Butter oder Milch ver- . langt. Von der Zahl der Schweine, die der Landwirt hielt, mußte ein bestimmter Teil in schlachtreifem Zustande ab- geliesert werden. Die festzusetzende Menge an Boden- erzeugnissen ist je nach dem Erntestande in den einzelnen Jahren verschieden zu bemessen. Brachte z. B. in einem Jahre das Noggenland auf den Morgen in der fraglichen Gegend 6 Zentner Roggen, so wurden 4 Zentner als Pslichtlieferung verlangt. Der Eigenbedarf des Landwirts — nach der Kopfzahl seines Hausstandes und der Zahl des zu fütternden Viehes berechnet — wurde ihm außer- ersten Züge zur Durchführung des Austauschs von kriegsgefangenen Offizieren und Mannschaften zwischen Teuischland und 'Frankreich werden am 12. bezw, 15. und iö. Juli verkehren. ° Die Gctreidernte 1918 in Amerika und in den ande ren großen überseeischen Kornländern ist gut, so konsta- tieA die Ententepresse, aber die Gegner Wilsen nicht, ob sie viel davon haben werden. Deutschland hat es besser! So fügt sie ingrimmig hinzu. Denn Deutschland hat feine Abmachungen mit Rußland, Rumänien, Bulgarien und der Türkei getroffen, es kann sich darauf verlasse«, daß es zu seiner eigenen Ernte auch diese weiteren Mengen bekommt. Die Entente kann aber nicht auf die Lieferung ans der Uebersee lauern, denn es fehlt an Schiffsraum, und wenn der aufgebracht wird, müssen wir befürchten, daß di.e U-Boote einen großen Teil der Ladungen versen ken. DH Versrachtung stößt also schon auf Hindernisse» und die Landung in Europa erst recht. " Die chinesische Exzellenz. Ueber den neuen Staats sekretär Herrn v. Hintze schreibt in der „B. Z." einer seiner früheren Reisebgleiter: Man hat ihn einen Minister des Kompromisses genannt» weil er schon als junger Ad jutant des Admirals w. Diederichs den Zwischenfall von Manila schlichten half, man nannte ihn einen Höfling, weil er lange Zeit bei dem Zaren attachicrt war. In Mexiko war er einer der Hauptakteure in dem Drama zwischen Wilson und Huerta, und er hat es zuwege ge bracht, trotzdem in Washington respektiert zu bleiben. Heute neunen die einen ihn einen wütigen Alldeutschen, die anderen wegen seiner buddahaften Allruhe die „chine? fische Exzellenz". Man versteht ihn noch am ehesten, wenn man ihn über fremde Länder sprechen hört, und über deren Führer, über Wilson oder über den Obersten House oder den Japaner Motona. Wenn Diplomaten über Diploma ten svrcchen, könnt ihr die Welt erkennen. Graf Luxburg hat den argentinischen Minister des Äußeren einen Idioten genannt. Herr v. Hintze scheint überhaupt keinen Idioten zu kennen. Er Hat Relativitätsgefühl. Sein merkwürdig architektonischer Sinn für Weltproportionen hat ihp als Flaumacher erscheinen lassen, während er gleichzeitig als besinnungsloser Draufgänger verschrien wird. Er trägt das Schicksal aller synthetischen Naturen, und das hat ihn vielleicht für die Nolle bestimmt, die er jetzt übernehmen soll. Er soll, den unvereinbaren Elemen ten genügen, er soll gleichzeitig für die Deutschen, für die Bundesgenossen und für die Feinde Worte finden, die selben Worte. Sprechen kann er wohl, auch von der Tri büne. Ob er das Ohr der Welt findet? " Die Zukünftige Universität Dorpat. Wie wir ans Kowno erfahren, wird mit der Eröffnung der Universität Lorpar in diesem Jahre noch nicht zu rechnen sein. Jeooch besteht die Absicht, mit Hilse von deutschen Dozenten schon im September einen vorläufigen Vorlesungs betrieb für die Studierenden einzurichten. Man wird wahrscheinlich einstweilen nur eine philosophische, eme theologische und «ins medizinsche Fakultät errichten. Die Eiuncytung einer juristischen Fakultät bietet noch Schiyie» riglcitcn. Ende einer deutschen Feuerversicherungsgesen- schäft in New Z)orl. Nach „Wall Street Journal" vom 18. 5. 18 sind die Geschäfte der Aachen-München Fouer- Versicherungs-Gesellschast in New Dock von der Tokio Marine Cö. Ltd., übernommen worden, und werden jetzt unter der Firma „Tokio Marine and Insurance Co., Ltd," weitergeführt. Ein italienischer Hetzer in der Schweiz verurteilt. Das Berner Bundesstrafgericht verurteilte den internatio nalen Journalisten Perri Letter, Verfasser eines Artikels, betitelt „Tocument", zu 15 Tagen Gefängnis, Svo Fr. Geldbuße und 100 Fr. Gerichtsgebühr wegen Beleidigung des deutschen Volkes und des Deutschen Kaisers. --- Preissteigerung der Lebensmittel in England. Auf der Generalversammlung der Firma I. Lyons u. Co.» Lid., führte der Vorsitzende aus: Die Gesamtsteigerung der Lebeusmittelpreiss seit Kriegsausbruch beträgt durch schnittlich etwa 130 Prozent. Im einzelnen ist aber z. B. Zucker um 2212, Fleisch um 174 Prozent gestiegen. Für Milch und Eier allein hat die Firma im letzten Jahr« 100 000 Psund mehr ausgeben müssen, als dk gleich« ver HiperllspWn. Von 6a?I Msv Herausgegeben von Dr. E. Schmid , Andere sind weni ¬ ger glücklich wie ich, und die neunschwänziqe Katze ist der beste Lehrmeister, den es gibt!" „Ihr verwendet die Neulinge doch nicht zu dem jetzigen Unternehmen?" „Fällt mir gar nicht ein! Sie sind mir nicht sicher genug: auf meine Teerjacken aber kann ich mich verlassen." Er nahm den Schlüssel und ging hinaus. Ter Wirt nickte befriedigt vor sich hin und brummte: „Wirst dich Wundern, alter Spitzbube!" Nach einiger Zeit vernahm er draußen ein Geräusch zahlreicher Schritte, und wenige Minuten später trat Robert Surcouf ein. „Gefangen!" lachte dieser. „Jetzt, Oncke Cardi ton, gib uns noch einen guten Schluck, und dann brechen wir auf." „Stecken sie fest?" „Fest! Wir haben so viels Tonnen auf die Tür. gewälzt, daß sie diese vom Keller gar nicht zu öffnen vermögen. Auch habe ich dafür gesorgt, daß sie von der Bank aus gut empfangen werden. Es sind über zwanzig Männer; „The ben" ist von Leuten entblößt, und so zweifle ich nicht, daß unser Streich gelingen wird." „Ihr werdet sofort in See stechen?" „Nein. Robert Surcouf ist kein Einbrecher, der nur im Dunkel der Nacht sein Wesen treibt. Wir wer den am Hellen Tage und mit offener französischer Flagge den Hafen verlassen." „Tas würde keine Kühnheit, sondern Wahnsinn sein!" „Desto sicherer wird es gelingen. Habe Dank für deine Hilse, mein guter Oncle Carditon. Tu wirst von mir und den Meinigen bald hören!" Draußen im Flur standen gegen dreißig Männer, die sich tagsüber rn den oberen ...anmeu des HaujSS Versammelt hatten. Sie -tranken auf das Gelingen ihres Vorhabens und verabschiedeten sich dann von dem Wirt. Mit Surcouf an der Spitze, begaben sie sich an das Walser, wo sie die Boote fanden, auf denen Ka pitän tzarton mit seinen Leuten augecommen war. Sie bestiegen diese und ruderten auf „The ben" zu. Cie hatten die Brigantine noch nicht ganz erreicht, so hörten sie, daß an deren Bord jemand ein Liedchen pfiff. „Tas ist das Zeichen," flüsterte Surcouf. „Die Unsrigett haben ihre Schuldigkeit getan und sich in den Besitz des Fahrzeuges gesetzt. — Ahoi, Brigantine! fügte er laut hinzu. Ta bog sich ein Kopf über die Reeling des Schiffes herab, und dis Stimme Bert Ervillards fragte; „Boote ahoi! Welche Männer sind eS?" i - „Tie richtigen!" « -v- .Gracs a Ticu! Laßt die Treppen herab. Jungens! der Kapitän kommt!" Tie Ankommenden stiegen an Bord und zogen dann dis Boots nach. Bert Ervillard hatte die Be satzung des Schiffes hinunter in ben Kielraum gelock, und dort eingeschlossen. Tie Brigantine befand sich in der Gewalt Surcoufs, und eine nähere Untersuchung ergab, daß ihre Ausrüstung bis auf das Allerkleinste eine ganz vorzügliche war. Ter schwierigste Teil der Aufgabe war freilich noch zu lösen: es galt, das so leicht eroberte Fahrzeug nun auch zu behaupten. Während der Nacht versuchten mehrere Schisse, an den Batterien der Franzosen unbemerkt vorttbsrzu- kommen, aber die Kanoniere waren aufmerksam und ließen sich nicht täuschen. Surcouf blieb ruhig vor Anker liegen nnd verwendete auch den ganzen Bor- und Nachmittag nur darauf, die Brigantine für seine Zwecke einzurichten und ihr ben möglichst hohen Grad von Seetüchtigkeit zu geben. Turch einen Boten, den er in Oncle Carditons Schenke sandte, erfuhr er, daß die Engländer noch immer als Gefangene im Keller steckten und auch nicht eher hsrvorkommen dürsten, als bis „The ben" in See gegangen sei. ! Endlich am späten Nachmittag aab das Admirals schiff den noch in den Häfen befindlichen Fahrzeugen das Zeichen, schleunigst in See zu gehen, und zu gleicher Zeit sah man die Besatzung von dreizehn französischen Orlogschiffen (Orlog, holl. --- Krieg), die sich an vcm Aufstand gegen den Konvent beteiligt hatte, ihre Fahr zeuge verlassen, um sich an Bord der Engländer zu be geben. Ter Abend neigte sich auf dis unglückliche Stadt Toulon, und kaum hatte sein Tunkel die Umrisse der Plätze und Straßen umhüllt, so ertönte ein Tonnsr- schlag, der Erde und Wogen erbeben machte: das Hauptmagazin war explodiert und in die Luft geflogen, und zu gleicher Zeit stiegen aus dem Zeughause fünf mächtige Flammensäulen zum Himmel auf. Kaum war dies geschehen, so liefen auch an den Masten der drei- zchn französischen Kriegsschiffe züngelnde Feuerschlan gen empor. Tie ganze Stadt und die Häfen wurden von diesen gewaltigen Flammen tageshell erleuchtet. Alles, was Ruder und Segel besaß, flüchtete hinaus auf dis offene See, und nur die Brigantine blieb ruhig liegen. Sie war von den eroberten Forts aus ganz gut zu beobachten; man konnte von dort mit den Ferngläsern sogar die Bemannung erkennen, die sich auf den Nahen und im Takelwerk befand, um den Anblick des feurigen Panoramas besser genießen zu können. Das Verhalten dieses Fahrzeuges mußte natürlich auffallen; man konnte sich keinen Grund denken, weshalb sich dieser Engländer nicht in Sicherheit brachte, und behielt ihn scharf und mißtrauisch im Auge, bis nach einigen Stun den die Flammen erloschen und die Dunkelheit sich wieder über Land und See ausbrcltete. Bereits mit Tagesanbruch stand Napoleon in einer der den Hafen beherrschenden Batterien. Er hatte während der Nacht nicht geschlafen, so wenig wie General Tuqommier, der sich an seiner Sette befand. Sie hatten die Fernrohre an den Augen und beobach teten das Fort La Malgus, das ihnen noch Sorgen be^ reitete. Es schien verlassen zu sein, aber man tonnte annebmen, daß es vorher unterminiert worden war. Bei Vieker Gelegenheit richtete Napoleon kein Glas auch „Die Bauern (des besetzten Gebietes im Ostrn) hatiM das Bestreben, so rasch wie möglich ihre Pflichtliescrunaen Zu erfüllen, um bald die Handlungsfreiheit für die üvrr die Pflichtmengen hinaus erzeugten Waren zu erhalten. Der Bauer, der feinen Acker besonders sleißig bearbeitet, sein Vieh besonders gut qewartet und teures Geld in sei nen landwirtschaftlichen Betrieb gesteckt hatte, konnte sei nen Fleiß und seinen Unternehmungsgeist belohnt sehen, indem er das Mehr, das er gegenüber dem Saumseligen über die Pflichtmengen hinaus erzeugt hatte, zu angemesse nen Preisen, die an keine Höchstpreise gebunden waren, sondern sich nach Angebot und Nachfrage regelten, verlau sen konnte." ... Es ist aber dazu zu sagen, daß aus den besetzten Ge bieten freigehandelte Waren Herkommen, die unmenschliche Preise erfordern, Preise, bei denen unsere Ernährungs wirtschaft sofort zusammenbrechen würde. . -.,,7. ..
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