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Der Drni« zur Entscheidung. ' Der Feind fürchtet sie, Deutschland erreicht sie. Durch die feindlichen Zeitungen läuft das Wort, daß Hindenburg und Ludendorff jetzt die Entscheidung?« schlacht herbeiführen wollten. Daß aber Vie Heere der Entente trotz allen Mißgeschicks der letzten Zeit daraus vorbereitet feien, den drohenden Schlag abzuwehren. Bevor die deutsche Offensive am 20. März begann, wurde in Paris und London prahlerisch verkündet, daß Frank reich und England die Entscheidung herbeiführen wür den; um an der kritischen Stelle den Ausschlag zu geben, war gerade die Reservearmee des Generals Foch gebildet worden. Die Zuversicht für die Entscheidung hat sich in Furcht vor der Entscheidung verwandelt. Das Schweigesvstem der deutschen Heeresleitung vor dem wuchtigen Dranfgehen ist den Gegnern in die Glieder ge fahren. Daß die Deutschen siegen, ist dem Feind schließlich kein Rätsel mehr, aber wie wir es anfangen, den Sieg vorzubereiten, das ist ihm ein Buch mit sieben Siegeln geblieben. Kein Späher und kein Spion hat über wich tige deutsche Maßnahmen etwas ermitteln können, ja die vereinigten Flieger Frankreichs, Englands und Amerikas haben bis Henie nicht den Standpunkt des deutschen Ferngeschützes ermitteln können, welches seine Granaten bis zur Seine entsendet. Kein Wunder, wenn vor einem solchen Gegner dem Feind daS Grauen überkommt! Trotzdem operieren sie gern mit dem Worte Ent- schekdung. Warum? Nm sagen zu können, Hindenburg und Ludendorff haben die Entscheidung gesucht, aber sie haben sie nicht zu erreichen vermocht. Jeder Deutsche weiß, daß in diesem Kriege bei einer Front von Hun derten von Kilometern nicht durch eine einzige Entschei dungsschlacht den Kämpfen ein Ziel gesetzt werden kann. Gas ist einfach unmöglich. Auch für Rußland hat es nicht in diesem Kriege eine einzige Entscheidungsschlacht ge geben, durch Welchs den Schlachten ein Ziel gesetzt wurde Die Entscheidung liegt in dem systematischen iBeder- ringen der feindlichen Heere bis zur Zermürbung. Die ..sing im Osten mit der Schlacht von Tannenberg an und endete mit der Einnahme von Reval und der russischen -Niederlage in der Bukowina. So wird es auch im Westen kein Treffen geben, daS als entscheidendes bezeichnet wer den kann, wohl aber eine Aera der Entscheidung für die feindliche Widerstandskraft und ihre Dauer, vknd in dieser Deriode stehen wir heute. Der Feind weiß ganz genau, Zbaß es so weit ist, daß er den Beweist für seine ungemin- -derte Kampftüchtigkeit erbringen müßte, daß er diesen D-weis aber nicht mehr erbringen kann. Darum macht er Sein Phrasengedrechsel, um der einfachen Erklärung über hie schlimme Krieaslage aus dem Wege m gehen. Als unsere Märzoffensive begann, gab ein englisches Blatt einmal der Wahrheit die Ehre, indem eS gerade Heraul sagte, daS Ziel Hindenburgs und Ludendorffs sei di« Vernichtung der englischen Armee. Zu diesem. Ergebnis führen eine ganze Reihe von Etappen des Erfolges, rmd eS ist nur natürlich, daß sie immer bedeut samer werden, je mehr die Ueberleasnheit der deutschen Seite über die französisch-englische hervortritt, Ätzern, Amiens NeimS, die Marne sind heute viel umkämpfte Kneaspeblrte. Aber die Heeresleitung sagt nicht, daß ,p:e Einnahme eines von ihnen den Feldzug beenden muß. Die Steigerung der Verluste läßt aber in Paris die Einsicht zunehmen, welcher von Woche zu Woche sich ivcrm ehrenden Opfer Frankreichs noch harren, wenn es England und sich selbst wieder herauShauen soll. Denn daß die Amerikaner sich nicht nach der Heldenrolle des Metiers drängen, macht doch daS Schweigen über die Mvortmannhastigkeit der in Frankreich anwesenden Trup pen des Präsidenten Wilson klar. Engländer, Franzosen, Amerikaner, alle drei liefern sie uns di« Entscheidung, ob sie Wellen oder nicht. Und di« Entscheidung durch die Tatsache des sich Kreitmachenden KriegSunvermögenS wird sich instellen, 'wenn auch, was ja mögffch fein kann, die Briten alles austietrn werde«, dem Kräftezusammenbruch aus dem sWeg« »x gehen, indem sie, waS die Londoner Zeitungen schon angedeutet haben, sich auf ihr« „unangreifbare und /uneinnehmbar«* Insel zurückziehen. Daß Albion nicht 'unanareifbar ist, haben die Leistungen unserer Flug- Paris bedroh!? Der militärische Mitarbeiter des „Temps*, General »icr»is, jagt: „Tie Franzosen müssen selbst angreisen, um den Vormarsch auf Paris auszuhatten und ,.ch zur Verteidigung vorzubereiten. „Journal s« DevatS" er wartet binnen kurzem die strategisch «Entscheidung. Das Bist- behauptet, die Teutsch»« hätten rin» zahlenmäßige Ucbermacht von fünfzig Divisionen. Der militärische Mitarbeiter der .Daily News* be tont, Sompiegne als Schlüssel für Parts müsf« unbedingt gehalten und dem Feind unter allen Umständen das Tat der Lise versperrt werden. Ter englische General Maurice schreibt das m im „Daily Ehronicle*: „Das eigentliche Ziel der Dentichen ist so gut wie sicher weder Paris noch Reims, sondern die Reserve deö Generals Foch. Di« Lag« bleibt ernst. Aber wir können bestimmt erwarten, daß Foch an alle Versuche, die der Feind noch unternehmen kann, denkt, und daß er seine Reserven für den gefährlichsten Abschnitt der Schlacht zurückhätt. Französische Geheimsitzung der Kammer? Elemeucsan hat vor dem Hreresausschuß am Mon tag lange Erklärungen über die milttänsttze Lag» gege ben. El wollte dadurch die Kammer bestimmen, aus eine Be;prechung der letzten Kämpf« z« verzichten. Gleichwohl beschloß die sozialistische Kammergruppe, ein» Eehermsitzung zur Erörterung der letzten militärischen Unt.rnebmungen zu beantrugen. Welcher Art die Mitteilungen Clemeuceaus gewesen find, ergibt sich au? der veränderten Nussasinng der Lage durch die Presse. Man ist überzeum daß FochS Reser ven alsbald den Stillstand des butschen Vorstoß?« er reichen werden und erblickt darin e ne Vereitlung der deutschen Pläne, die Paris zum Ziel hätten. Daß ein solches Urteil über die m.Märische Las? völlig falsch ist, wa'de schon auseinandergkfetzt. Reims vom Feinde gehalten. i Das durch ständige Beschießungen stärker als SoiksvnS apparat« schon bewiesen, die vielleicht größer sind, als die Welt ahnt. Eine photographische Aufnahme von London würde wahrscheinlich die Engländer selbst mit Bestürzung erfüllen. Ebenso dürste ein Zeitbild von Pa ris die Franzosen wenig geneigt machen, den ^ampf bis aufs Messer weiterzuführen. Die lange von ^-er Entente unterdrückten Wahrheit rächt sich und wird heute zu einem Pionier der Entscheidung. Der feindliche Haß ist viel zu groß, als daß wir dar auf hätten rechnen können, Franzofen und Engländer durch einen Sieg gewissermaßen zu überrumpeln. Da mit wäre die Widerstandskraft nicht wirklich gebrochen worden. Es hat deshalb bei uns zur Niederwerfung der feindlichen Millionenheere genau geregelte Arbeit ge geben. die in ihren Einzelheiten allerdings nicht so leicht zu begreifen war, wie der Schützengrabenkrieg. Auch bei uns will sie nicht jedem sofort einleuchten: es feh't nicht das Vertrauen, Wohl aber die Geduld. Rum die Erkenntnis ist Wohl überall heute in Deutschland da, daß die Ungeduld ein Fehler war. sie hätte, wenn sie auch im Hauptquartier aufgetreten wäre, die volle Tätigkeit beeinträchtigt und uns vielmehr ernstliche Verluste ge bracht. Sparen wir uns daher das feindliche Phantasie- gemölde, Hindenburg und Ludendorff sind nicht Männer der Feldherrnposen, sondern der Feldherrntaten. Ihr Ziel steht fest; die Entscheidung wird erreicht, wie sie es sich denken! ^'m. Aus den Parlamenten. Der Aeltcstenausschuß des Reichstags hielt am Dienstag vor der Vollsitzung eine Besprechung ab. Zur Frage der Wahl eines neuen Präsidenten wurde jedoch noch nicht Stellung genommen. Das soll in einer be sonderen Sitzung des Aeltestenrates geschehen, die am Mittwoch oder Donnerstag einberufen werden wird, weil eist dann alle Fraktionen Gelegenheit gehabt haben, über diese Angelegenheit Beschluß zu fassen. Die Prä- sidenrenwahl selbst soll aus die Tagesordnung der Donnerslagssitzung gesetzt werden. Sodann wurde der Arbeitsplan für die nächste Zeit erörtert. Die Fragen des Belagerungszustandes und ver Zensur kommen vorweg zur Verhandlung. Daran wird sich eine gewilderte Aussprache über die Hauv- yabnng des Schutzhaftgesetzes anschließen. Den Rest der Woche wird die zweite Lesung des Haushaltes des Rcichsamtes des Innern aussüllen, Man rechnet bet Lem diesmaligen Lagnngsabschnitt mit einer Dauer viS etwa Mitte Juli. Das Preußische Abgeordnetenhaus har am Dienstag seine Beratungen fortgesetzt. Wir stehen zwar schon im Juni, aber die Parlamente stecken noch mitten in der Etatsberatung, die versasiungsgemäß schon am 1. April beendet fein müßte. Tas Abgeordneten!) nrs beschäftigte sich in seiner ersten Sitzung nach Pfingsten mit dem Geschästsetat. Der Haushallsausschuß hatte einen Arttrag vorgelegt, der für die Zeit der Demobilisation die schleunige Zuwendung der entbehrlichen Pferde an die Landwirtschaft erfordert. Dabei sollen die Einkauss- preife zugrunde gelegt werden. Der Antrag wurde, nachdem in der Debatte noch eine Reihe anderer Vor schläge zur Förderung der Pferdezucht vorgetragen waren, angenommen. Die erste Sitzung deS Reichstags begann mit einer würdigen Ehrung des toten Präsidenten Kämpf. Der Reichskanzler widmete diesem einen warm empsundenen Nachruf. Tann unterhielt man sich nicht zum ersten und sicher auch nicht zum letzten Male — über Versammlungs- Verbote und Preßbeschränkungen, wobei Vie Regierung daraus Hinweisen konnte, daß im feindlichen Auslände viel schärfer» Eingriffe erfolgen. Politische Nachrichten. Der Friedensvertrag mit Rumänien wurde am Dienstag vom Bundesrat in aller Form angenommeu. Lauheit der Deutsch-Amerikaner. Der Zentralaus schuß des Teutsch-amerikanischen Naiionatbunves, der alle gröberen deutsch-amerikanischen Vereine und Ver- auSgebauten Reims wurde bisher vom Feinde gwatten. obwohl es von drei Seilen bereits von an» Tempven umfaßt und obwohl die die Stadt umschließenden Höhen fast restlos in deutscher Hand sind. Lie zähe Verteidi gung der Stadt hat der Franzose seinen braunen und schwarzen Kolonialsoldateil auveltraut. Ter Entschluß, di« Stadt bis zum äußersten zu verteidigen ist gleichve- deutend mit der Aufopjerung der allein windigen fran zösischen Krönungrstadt. Ter schwarze Soldat wird gleichzeitig hingeopsert. Um ihm den Mut der Ver zweiflung einzuimpsen, ist ihm gesagt worden, oatz die Tcuischen die Gefangene» zu Tove marteUen Wir lange sich Reims noch hält, ist bei der gezeichneten Lag« unbe stimmt. Ein Grabenstück nach dem andern wirs dem Feinde abgenommen, während die alte Stasr rn Flam men aujgeht. Große Explosion bei Paris. Am Montag nachmittag erel-nnr sich in eine' Un- ernehmen sür die Landesverttiviguug m Beau,-.. der Pari» «ine schwere Explosion, die bedeutenden jchaven anrichtete. Einige Personen wuraen getötet und einige verletzt. So benchtet Havas. Man kann danach ermessen, wir bedeutend di« Explosion jein muß. * U-Bootbcute um England. Durch die Tätigkeit un serer U-Vocte wurden im Sperrgebiet um England wiederum 12 000 Lr.-Reg.-To. versenkt. Unter den ver senkten Dampsern bejansen sich zwei miueigroße be- wasjnete Lampser, einer davon englischer Racionalttät. Der Hunger drüben. Zwei neue feindliche Minifter- reden beleuchten die durch den U-Bootlrieg geschasienen Ernahlungsnvte des Vielverbandes wieder einmal Ves ser als Zahlen zu schildern vermögen. Rach „Lbselver* vom 28. April erklärte der englische Rahrungsmittet- mii.ister Lord Rhondda in einer Unterredung: „Bisher ist dl« deutsche Nahlungsmtttelblvckaoe unwirksam ge macht woroen mit Hlsie der Vereinigt!:,! Ltacuem AVer Amerika mutz nicht denken, datz die Nahlungsmittettaü« bände umfaßte und im Frieden über 2 Millionen Mit glieder zählte, hat in einer Sitzung in Philadelphia döst Bund für aufgelöst erklärt. In der einstimmig angenom menen Entschließung heißt es u. m: Lie Mitglieder des Ausschusses hatten es für die vornehmste Pflicht jedes amerikanischen Bürgers, die Regierung in der erfolgreichen Führung des Krieges rückhaltlos zu unterstützen". Obwohl der Bund bestrei tet, jemals illoyal gehandelt zu haben, er ichtet er es für das Beste, durch seine Auslösung die nötige Einheit im amerikanischen Volke herzustellen. Wir als amerikanische Bürger deutschen BluteS erklären von ganzem Herzen, daß wir mit allen unseren Mitbürgern zusammenst-hen wollen zur Verteidigung unserer Regierung und unseres Landes gegen den inneren und äußeren Feind, damit die durch unsere Versasjung gewährleistete Freiheit für im mer herrschen möge. — Der Schulsonds des Bundes tn Höhe von 30 000 Dollars fällt an das amerikanische Rote Kreuz." Weshalb der „Deutsch-amerikanische Nationalbund* aufgelöst werden muß, damit seine Mitglieder ihre Pflichten gegen ihr neues Vaterland erfüllen können, ist nicht recht ersichtlich. Man gibt offenbar nur dem Wil- sonschen Druck nach, der alles Deutsche in Wort und Schrift auslöschen will. Wir haben z. B. nicht gehört, daß etwa die irischen Bünde sich aufgelöst hätten, ob wohl auch auf sie stark eingcwirkt wird. Es ist eben die alte Schwäche der Deutschen, sich den Fremdvölkern auch dort unterzuordnen, wo ihnen die Verfassung die Gleichberechtigung gewährleistet. Und das nennen sie bann einen Kampf für die Freiheit! * Der glänzende Erfolg der Ludendorff Spende, der alles übertrifft, was in Deutschland jemals an nationa len Darbietungen geleistet wurde, ist ein weiterer Be weis des Vertrauens zum ersten Gehilfen unseres Hin denburg, der in wochenlanger aufreibender Arbeit die Pläne für die große von Ruhm gekrönte Offensive im Westen festgelegt hat. Und eS war kein Rechenfehler da bei. wie in allen schönen Plänen der Entente. Die Höhe der Spende soll aber niemand abhatten, auch wei terhin noch zu tun. was er im Interesse unserer Kriegs beschädigten zu schaffen vermag. Wir wollen uns daran erinnern, wie ost im Reichstag noch nach Jahccn nach 1870-71 über Zuwendungen für Kämpfer aus diesem aroßen Krieg debattiert wurde, weil nicht sür alle Falle Mittel bereit standen, um verspätete, aber doch berlchtiate Wünsche zu ersüllen. Die Ludendorff-Svende wird jetzt dazu beitragen, solche Auseinandersetzungen überflüssig ru machen. Es ist damit ein Ertrasonds geschaffen, aus dem die rechte Hand bereitwillig geben kann, ohne lange die linke zu fragen. " Zu den Nnfgabrn deS neuen dentfch-österreichischen Wirtschaftsbundes, über welche bei der bevorstehenden Anwesenheit deS Ministers Grafen Burian aus Wien die Verbandlunaen in Berlin beainnen werben, gebärt auch die Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion. In den wirtschaftlichen Pfinastkonferenzen in der öster reichischen Hauptstadt ist bereits darauf hingewiesen, nnd die dortiaen Minister haben die Notwendigkeit und Möglicbkett dieser Steigerungen eingerliumt. DaS Deutsche Reich liefert infolge rationeller Bewirtschaftung schon heut; mehr Drotkorn als sein Bundesgenosse. Hier daS Möfllichste zu leisten, wird für die Zukunft Rotsache sein. Auf den internationalen Handel lann man sich künf tig nicht mehr unbedingt verlassen. ' Die freiere Gestaltung d«S ErnährnngSsqstemS hat im Ausschuß des Deutschen Reichstages für ErnährunqS- wesen der Abg. Dr. Rösicke beantragt und entsprechende Vorschläge gemacht. Er will: 1. Beseitigung deS Kamster« Unwesens und der stillen Versorgung und 2. den Ucber« gang zur freien, zwanglosen Wirtschaft. Der in Ernahrungsfragen sehr sachverständige bayerische Abgeordnete Dr. Heim erklärt zu diesem An rag: „Gegen die Zwangswirtschaft wird immer wieder Sturm gelaufen, und dock wären heute Hunderttauseide von Volksgenossen ohne diese Zwangswirtschaft verhun gert. Es ist selbstverständlich äußerst populär, den Ueber- gang zur freien Wirtschaft zu fordern und dabei in nicht- denkenden Köpfen die Illusion wachznnsien die schönen Tage vor dem Kriege kannten m-eber rurN-ekebren. oder oe< Verbandes nicht wirklich gefährlich sei. Sie ist sehr ernst. Wenn Amerika seine NahrungSmitteletzeugung uno den Bau von Schiffen nicht beschleunigt, so werden die Verbanvsmächte große Sa-wienglette» haben. Ter Mäßige Hunger, den wir leiden, rührt keineswegs von der knappen Welternte her. In Aupraliekl ist viel Wc.» z«>, tn Südamerika Viet Fleisch vorhanden, aber wir tonnen sie nicht herdekommen." Ter Ernährungsminister der Vereinigten Staaten er mahnte bOO Vertreter des amerikanischen HolelgewrbeS zu äußerster Sparsamkeit im Weizenverbraucy uno be- glünocte diese Forderung laut „New Lwrk Times* vom 20. Marz mit folgenden Worten: „Wir haben sestgesrellt, datz dr« ameritaiujctze Ernte hinter unserer Schatzung zurückgeblieben ist. Wir wißen heut«, oaß das ameriku« injctz« Voll seinen Welzenbevars um oie Häme «lnjchrüu- len muß, wenn wir unseren europäischen Perbünoeten auch nur das Mindestmaß ihres Brolbeoarf» siejern wollen Es ist möglich, daß unsere Bevölkerung ihren Brotverbrauch eines Tages um mehr alS die Hälfte eln- schtönken muß. Eine weitere Schwierigkeit liegt natür lich in der stetig wachsenden SchissSraumknapptziit. Ler Hunger drüben muß schon recht «mplinolich sei», wenn feindliche Minister so sprechen, wenn Lor» Rhsudda ihn sogar als „mäßig* bezeichnet. Kartoffeln als Eintrittsgeld. In einem Orte im Nheintale bekam «in Karussell- bssitzer keine Kartoffeln. Er gab nun als findiger Kir- meßdirektor folgendes bekannt: Jeder Bub und jede« Mädchen hat für die Fahrt nichts zu bezahlen, dafür aber j« eine Kartoffel abzugeben. Bald stellte sich auch eine große Kindcrschar ein, und daS Karussellfahren gegen Kar toffeln ging so sehr vonstatten, daß der Karussellbesiher bald Kartoffeln genug hatte, um die hungrigen Mäuler tn feiner Familie damit vrcsorgen zu können.