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Wische SlmtMwng Lettweife «edenblätterr BoNskamme«-Veüage, G^wdal-Beilage, Aieh«ng«ste» »er VerwatNmg »er Vtaatlchvlden mG der Mters- und Landeskutturrentenbank, Jahresderickt und Rechnuagsabschlnß der Lande--Brandverficherun-danstalt, Vertaussltste »on Holzpflanzen auf den Staat-forfkevreren. Nr. 165. ----- Beauftragt mit der Oberleitung (»nd preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Doenge» in Dresden. Mittwoch, 23. Juli, nachmittags !! 1919. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Grotze Awingerstraße IS» sowie durch die deutlchen Postanstalten b M. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint nur Werktags. Fernsprecher: Geschästsstelle Nr. «12«, «chrlstleltung Nr. 14571. — Postscheckkonto Nr 28956. VSSSSSSWWMSMWSSWäS— Rnkäudigungen: Di« Ispalttge Amndzeile oder deren Raum im Ankündigunasteile SO Pf^ die Lspaltig« Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Telle 1M. 20 Pf, unter Eingesandt SA. Prc>«ermäbigung auf Geschäftsanzeige«. — Schluß der Annahme vormittags ^10 Uhr. Amtlicher Teil. Ernennungen, Versetzungen usw. im öffentlichen Dienste. Die Ministerien der Finanzen und des Innern haben auf Grund von 8 795 des Bürgerlichen Gesetzbuches ge nehmigt, daß die Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden für eine weitere Anleihe im Betrage von 50 Millionen Mark Schuldverschreibungen auf den Inhaber in Abschnitten von 20 000, 10000, 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 M. nach Maßgabe der Anleihebedingungen ausgibt. Dresden, am 21. Juli 1919. 8028 Di- Ministerien der Finanzen und des Innern. Das Ministerium des Innern hat an Stelle des Etaatsministers a. D. Dr. Koch den Ministerialdirektor Geheimen Ra^ vr. v. Vflugk zum Vorsitzenden und den Kaufmann Reinhold Nitzsche in Leipzig als Mit glied deS Landesausschusscs für Krüppelfürsorge berufen. Dresden, am 18. Juli 1919. 376 IV X Ministerium des Innern. ' 8029 In sämtlichen Amtsblättern abzudrucke». Höchstpreise für Frühgemüse. Die Verordnung des Wirtschaftsministcriums vom 10. Juli 1919 über Höchstpreise für Frühgemüse (Nr. 156 der Stichs. Staatszeitung vom 12. Juli) wirb in Absatz 1 dabin abgeändert, daß für nachstehende G/müsearten folgende Höchstpreise gelten: 3. rote Mohren und t sofortiger Wirkung in Kraft, 18 OS) 20 (21) 23 (24) 14 (15) 23 (25) 25 (26) 28 (29) 31 (32) 12 14 16 mit Uleinlnmdels- hvchstprciS: 10 17 (Srosgiaudrlo Höchstpreis: 19(20) Pf je P rd. 31(33) - - - Erzeuger- Höchstpreis: Karotten aller Art einschl. der kleinen runden Karotten ») mit Kraut b) ohne Kraut Frühkohlrabi mit jungem Laub Frühweißkohl Frühwirsingkvhl Die Preise treten doch dürfen die gegenwärtig geltenden Kleinhandelshöchst preise für die vorgenannten Gemüse noch bis spätestens zum 26. d. M. gefordert werden, sofern es sich um solche Waren handelt, die noch aus Lieferungen unter der Herrschaft der bis jetzt in Geltung befindlichen Erzeuger- und Großhandelshöchstpreise stammen. Die Kommunal verbände haben darüber zu wachen, daß diese höheren Preise nicht auch für solche Waren gefordert werden, die zu den neuen Erzeuger- und Großhandelshöchstpreisen an den Kleinhandel geliefert sind. 2171 V 6 2 Dresden, am 23. Juli 1919. 8061 Wirtschaft-Ministerium, Landeslebensmittelamt. Die Wahlfähigkeitsprüfung am Lehrerinnenseminar zu LoNnberg findet im Februar 1920 für frühere Schüle rinnen dieser Anstalt statt, weiche die Schulamtskandidaten prüfung im August 1916 oder früher bestanden haben. Sie wird nach der Prüfungsordnung vom 4. Mai 1914 cibgehalten. Zulassungsacsuche sind bis zum 1. Oktober 1S1» unter Beifügung der in tz 6 der erwähnten Prüfungs ordnung vorgeschriebenen Zeugnisse usw. bei dem Be- zirksschulinspektor des Wohnortes einzureichen, der sie für diesmal an das Ministerium in Dresden-R., Königin- Carolaplatz 2, spätestens bis 15. Oktober 1919 ein- zusenden hat. I11566 Lem. Dresden, den 21. Juli 1919. 8u.3O Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Die Reichshauptkasse hat für die unter O auf- geführten Gemeinden Geldbeträge als Bergütuna für Lcistnngen nach § 3 Ziffer 1 und 2 des Kriegsleistangs- gcsetzes vom 13. Juni 1873 in den Monaten März und April, Juni und Juli 1918, September 1918, November 1918 bis April 1919 hierher überwiesen. Die Gemeinden, denen über die Höhe der Betrüge besondere schriftliche Mitteilung noch zugehen wird, werden veranlaßt, gegen Rückgabe der ihnen seinerzeit zugefertigten, mit Empfangsbescheinigung zu versehenden Bergütungsanerkenntnisse die Beträge nebst Zinsen bei der in der Mitteilung bezeichneten Kasse in Empfang zu nehmen. Der Zinsenlauf hört Ende Juli 1919 auf (8 21 Absatz 4 des Kriegsleistungsgesetzes). 899 V Zwickau, am 18. Juli 1919. 8053 Di- Krei-Hauptmaunschaft. l> Morgenstern. Auerbach, Alinieuthal, O^ersachfenberg, Adorf, vel-nitz, Brambach, Äbmath, Obergetlengrün, Erlbach, W rnitzgrütt, Kürbis, «Achenbach, Bermsgrün, Aue, Ruter-grNn, Wildenihal, Tarl»- feA, JosUmugeoraenstadt, Stemplet«, Weißenborn, Nenkirchen b Mckmmtschau, Öberhohndorf, Niederplanitz, Schekcwiß, Lichten tanne, ffwtAau Im Geschäft-bereiche de« evangelisch-lutherischen Lande-kvnsistorium« sind im regelmäßigen Verfahren zu besetzen: Liak Wahren (Leipzig Ü), Kl. II. Koll L Kons. II Diak. Meerane (Glauchau), Kl. UI (^), Koll z. Zt. L -Kons. — Angestellt bez. versetzt wurden: K I. Hundt, Pfarr vikar, als Pf. in GohliS (Oichatz), k KO Delitz, III. Diak. in Lhemnitz-Lutherk, als U. Diak. das. (Chemnitz I), k W Eh Oehler, IV Diak. in Chemnitz-Lutherk, als III Diak. das. (Chemnitz I). Im Geschäftsbereiche de« Ministerium« für «ituärwesen. Beamte der Militärverwaltung. Durch Persügung des Ministeriums für Militärwesen 10 Juli. Jahr, Rechnungs rat, G H. exp. Sekretär im Ministerium für Mllitinwesen, auf seinen Antrag unterm 1. November mit Pension und der Er laubnis zum Tragen der bisherigen Uniform mit den vor geschriebenen Abzeichen in den Ruhestand versetzt- 11. Juli Gunther, RcchnuugSrat, Geh. exp Sekretär im Ministerium für Militärwesen, auf seinen Antrag unterm 1. November m l Pension in den Ruhestand versetzt 1b. Juli Strohbach, BekleidungSamts-Jnspektor a. D , die Erlaubnis zum Forttragen seiner bisherigen Uniform mit den vvrgeschricbcneu Abzeichen erteilt. (Amtliche Bekanntmachungen erscheinen auch imAnkündigungstrile.) Nichtamtlicher Teil. Tie Lage des Arbeitömarktes in Lachsen im Monal Juni Ui 19. (Berich: des Landcsamtcs für Arveiisvermitielung.) Tie Loge des Arbeitsmarktes ist schwankend, je nachdem der Industrie Rohstoffe und Kohlen zugesührt werden können. Die Zahl der Erwerbslosen ist, be sonders in den Großstädten, zurückgcgangcn, gleichzeitig hat aber das Angebot von offenen Stellen abgenommen. Aus einzelnen Bezirken wird über Zunahme der Erwerbs- losen infolge Kohlen- und Rohstoffmangels berichtet. Tie Entlassung von Heeresangehörigen aus den Lazaretten sowie die Auflösung der Sicherheitswehren belasten gleichfalls den Arbeitsmarkt mit neuen Erwerbslosen. Notstandsarbeiten mußten zum Teil wegen Material mangels eingestellt werden. Die landwirtschaftliche Vermittelung hielt sich mit über 4400 Stellenbesetzungen, davon 1900 männliche und 2500 weibliche auf der gleichen Höhe wie im Vormonat. In der Hauptsache handelte es sich hierbei um die Ver mittelung von Jndustriearbeiterinnen nack außerhalb Sachsens. Ter Bedarf an Knechten und Mägden für die sächsische Landwirtschaft konnte aus Mangel an ge eigneten: Angebot nicht gedeckt werden. Nack Schweizern war die Nachfrage genug, meist werden nur ledige Schweizer verlangt, die Unterbringung der verheirateten ist sehr schwierig wegen des Wobnungsmangels. Für den Steinkohlenbergbau war Bedarf an Arbeitskräften im Lugau-Olsnitzer Bezirk, wo sich eine starke Abwanderung der Bergarbeiter nach dem Westen bemerkbar macht. Für Braunkohlengruben hauptsächlich außerhalb Sachsens wurden rund 500 Arbeiter ver mittelt. Die Glas» und keramische Industrie konnte in folge günstigerer Kohlenzufuhr ihre Tätigkeit teilweise wieder aufnehmen. Ebenso kamen Ziegeleien in Gang. In der Metallindustrie hat die Arbeitslosigkeit zwar weiter abgenommen, jedoch sind die Stellenlosen ziffern noch immer erheblich. Starke Nachfrage war nach Hand- und Mafchinenformern. Im Spinnstoffgewerbe hat die Zahl der Er- werbslosen in einzelnen Bezirken wieder zugenommen; zum Teil sind, wie in der Wollindustrie, die zngcwiefenen Rohstoffe aufgebraucht, zum Teil zwingt der Koblen- manßel zur Einschränkung der Betriebe. Sehr ungünstig ist dre Lage der vogtländischen Maschinenstickerei, während die Handstickerei eine gewisse Belebung zeigte. Die Lage der Papierindustrie hat sich weiter ge bessert, jedoch ist in Leipzig die Zahl der arbeitslosen Buchbinder und Buchbinderinnen noch erheblich. Im Holz- und Schnitzstoffgewerbe dauert der gute Geschäftsgang der Möbeltischlereien fort. Die starke Nachfrage nach Möbeltischlern, Holzbildhauern und Stuhl bauern konnte nicht gedeckt werden. Im Bäcker- und Fleischergewcrbe hat sich die ungünstige Lage des Arbeitsmarkles nickt gebessert. In folge Einstellung von Betrieben der Ersatz-LebenSmittel- industrie wurden besonders weibliche Arbeitskräfte arbeitslos. In der Tabakindustrie ist die Beschäftigung weiter zurückaeaangen. Im Bekleidungsgewerbe bestand die starke Nach- ftage nach Schneidern, Schneiderinnen und Schuhmachern fori. Der Bedarf konnte nickt gedeckt werden. In der Dresdner Hutindustrie sind über 200 männliche und über 2900 weibliche Arbeitskräfte nach Aufhdren der guten Geschäftszeit ohne Arbeit. Im Kürschnergewerbe mmmt infolge Mangels an Fellen die Arbeitslosigkeit zu. Im Baugewerbe war größere Nachfrage nach Maurern und Zimmerern, besonders in kleineren Orten, doch sind noch erhebliche Bestände an Arbeitslosen vor handen. DaS gleiche ist bei den Malern und Ofensetzern der Fall. Im Vervielfältigungsgewerbe ist die Zahl der offenen Stellen gestiegen, die Arbeitslosigkeit lst aber immer noch groß, sowohl bei den Buchdruckern als auch im Steindruckaewerbe. Im HandelSgewerbe ist für die Angestellten keine Besserung des Stellenmarktes eingetreten, teilweise wird sowohl für die männlichen als auch die weiblichen Angestellten über Zunahme der Stellenlosigkeit be richtet. Im Gastwirtsgewerbe hat das Sommergeschäft keine wesentliche Belebung des Arbeitsmarktes gebracht. Bei der Vermittlung überwogen bei weitem die Aus- Hilfsstellen. Für Köche wurden nur wenige Stellen an geboten. An weiblichem Küchenperfonal war Mangel. Im Verkehrsgewerbe fehlte es an Arbeits gelegenheit für Kutscher, Kraftivagenführer und fonstige Berkehrsarbeiter. Von den Elbefchiffern war noch ein Teil ohne Beschäftigung. Ungelernte männliche Arbeitskräfte waren schwer unterzubringen. Tie Vermittlung weiblichen Hauspersonals leidet unter dem Mangel an geeignetem Angebot. Die Mehrzahl der Stellen konnte nicht besetzt werden, soweit sich Jndustriearbeiterinnen für Annahme von Tienftbotenstellen bereit erklären, fcheitert die Vermitt lung vielfach daran, daß die Herrschaften die Einstellung solcher Arbeitskräfte ablehnen. Auch der Mangel an Kleidung hindert die Vermittlung. Deutsches Reich. Der Gesetzentwurf über Vie Lteuerflucht. Weimar, 22. Juli, über den Inhalt des Gesetz entwurfes über die Steuerflucht ersahren wir u. a. folgendes: Obwohl die Devisenordnung aufgehoben ist, müssen aus vorliegenden Gründen und um das im In- lande bcsindliche volkswirtschaftliche Kapital möglichst zu schonen, einige Teile der Tevisenordnung noch aufrecht erhalten werden, denn die Regierung kann nicht zugeb-n, daß deutsches Kapital wahllos in das Ausland abfiießt. Aus diesem Grunde ist es nur zulässig, in- und aus ländische Zahlungsmittel, wozu Banknoten, Schecks, Wechsel usw. gehören, ins Ausland durch Vermittelung einer Bank oder Bankfirma zu senden. Der Gcldabsender muß eine Erklärung abgeben, welche die Gründe der Gcldversindung rechtfertigt. Tie Erklärung ist in drei Formularen auszufertigen, eine davon geht dem zu ständigen Steueramte zu. Eine direkte Störung der Geldverfendung findet nicht statt. Der Postanweisung- verkehr und Postscheckverkehr wird von der Bestimmung nicht getroffen. Ausländische Wertpapiere dürfen im Auslande nicht gekauft werden. Der Erwerb ausländischer Wertpapiere ist nur mit Genehmigung der Reichsbank zulässig. Ebenso dürfen ohne Genehmigung dieser im Auslande keine Kredite gewährt werden. Bildung des ReichSverkehrsmiuisttriumS. Weimar, 22. Juli. Durch Verfügung deS Reichs präsidenten vom 21. d. M. wurde der Reichsminister Bell mit der Leitung der Vorarbeiten für die überMhrung der Staatseisenbahnen auf das Reich und mit der Bil dung des Reichverkehrsministeriums beauftragt. Auch sind ihm die Befugnisse übertragen, die dem Reichskanzler gegenüber den Reichsbahnen zustanden. Der Zweck der Bildung des Ministeriums ist die Zentralisierung des Verkehrs, außerdem die Liquidierung der elsaß-lothringi schen Eisenbahnen und die Überleitung der Reichsbahnen und Wasserstraßen aus das Reich. Dazu treten die Auf- gaben auf dem G. biete des Luft- und Kraftwagenverkekrs Sin neuer Putsch für die rheinische tzletzudlik. Frankfurt, 21. Juli. Der „Frankfurter Zeitung wird aus Wiesbaden gemeldet: Man rechnet hier mit einem ncuen Putsch für die rheinische Republik. Seil Samstag ist der telegraphische Verkehr bis auf alle Handelstelcgramme gesperrt. Dorten hat sich eine Leib garde von 30 Mann geschaffen, die auf 100 erhöht werden soll. Ter Oberst Pineau hat den Wiesbadener Polizei präsidenten ersucht, diese Leibgarde in die Schutzmann schaft einzureihen. Bisher hat sich der Polizeipräsident geweigert. Lie Ein- und Ausreiseerlaubnis wird nur in außerordentlichen Fällen gewährt und wurde in den letzten Tagen sehr streng gehandhabt. Die Verzögerung i« der Heimschasfuug der Kritgsgefaugeue». Berlin, 22. Juli. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" schreibt, daß, obwohl nach Artikel 214 des Frievensver- trages die Heimschaffung der Kriegsgefangenen nach An nahme de- Vertrage- mit größter Beschleunigung durch geführt werden soll, die deutsche Kommission für diese Angelegenheit seit Wochen in Versailles warte, ohne daß die Gegenkommissionen bis jetzt überhaupt ernannt worden seien.