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Die Me NM. Von Agnes Harder. . (Nachdruck verboten.) Ein schwarzes Emaille-Medaillon bekam ich zu meiner Einsegnung. Aber drei Jahre später, als ich mein Lehrerinnenexamen gemacht hatte, langte ein klei nes Kistchen an. „Wert 300 Mark" stand aus dem Deckel. Eine schön gearbeitete goldene Kette lag darin. Die schickte mir mein Onkel. Und mein Vater schickte das Kistchen zurück. So teuren Schmuck dürfe sein Kind nicht tragen. Es mag Vorbestimmung gewesen sein. Ich habe wirklich nie Schmuck getragen. Gestern nun sehe ich in der Untergrundbahn mir gegenüber etwas blinken. Ich will mich bücken: Da erkenne ich es auch schon. Das flotte Mädchen mir gegenüber trägt um das Fußgelenk, da wo der hoch hackige Lackschuh aushört, einen dicken goldenen Reif, der durch den Florstrumpf schimmert. Im November und im Schmutzwetter. Im Weltkrieg und während der Flandernschlacht. Da wußte ich gleich, welche Frauen dem Vaterlande keinen Schmuck bringen würden. Die so denken wie ich, und schon vor einem Jahr, als die Goldsammlung anfing, mit einem Päckchen bröckliger kleiner Dinge ein wenig verlegen in der Sammelstelle standen, und die Gefährtinnen der flotten jungen Dame, die der Ruhm exotischer Tänzerinnen nicht schlafen läßt. Nun verachte ich Schmuck garnicht. Ich liebe ihn sehr. Wenn man sich schöne, erlesene Stücke schenken lassen kann, so soll mans ruhig tun. Was mit der Er scheinung und Stellung der Trägerin übereinstimmt, das darf sie auch tragen. Eine schöne Frau darf bei Festen funkeln und strahlen, wie ein schönes Mädchen noch schöner wird unter dem Rosenkranz. Aber eine sparta nische Erziehung hat doch ihr Gutes. Denn der Glanz des Goldes bleibt oft nicht treu. Nirgends stehe ich nachdenklicher, als vor den Juwelen im Schaufenster des Leihhauses. Diese Perlen sind wirkliche Tränen, diese Rubinen wirkliches Blut. Blut und Tränen! Noch nie war eine Zeit so reich an ihnen. Aber auch noch nie war eine Zeit so stolz. So von innen heraus stolz, mit dem echten Stolz des Freien, Unabhängigen. Mit Heimatstolz. Und ich meine, aus den geöffneten Schubfächern wird es quellen wie ein flimmernder Märchenstrom. Gerade weil die Frauen ihren Schmuck lieben, werden sie ihn fortgeben. Gerade weil tausend Erinnerungen an diesen Ringen hängen, die sie bekamen nach der Geburt der Kinder, die vielleicht draußen stehn — oder liegen. Als ein Opfer werden sie ihn bringen, als ein Gedenken, als einen Treuschwur. Germania geht durch ihre Lande und hält den hohlen Schild im Arm. In den legen die Frauen ihre Gabe. Je größer die Last wird, um so höher richtet sich die große Mutter auf. Bis sie die Schale hoch hält, der Sonne entgegen, daß sie selbst funkelt wie eine Sonne. „Das gaben mir meine Töchter! Daß es die Niblungen umschmieden zu dem Ring, an dem Macht und Größe hängt. Zu dem Ring, von dem in jeder Vollmondnacht neue andere Ringe träufeln. Weil Größe Größe zeugt und Geist Geist. Und weil mir bleiben wollen was wir waren: frei! Allein gebunden durch das moralische Gesetz in uns und den Glanz der Sterne über uns!" sucht Kemslil. rmenM, ?oi-ilsnll-2emkni, Kip8, fertig gemiuebier f6ue^f68i6n 8ebs- moite IVlörivl, feuerfrei« ge- maklener Ion, fkukn^ikp go mablener 8eksmoii6, keion- Kis8,8snü, gewa^kene«» 8anä, üuanr-Knaupon unä anüone Klans 81sin8on1sn rum Wkge- dö8tneusn, vaebriegkl. 2kokel L Kän8vl, Veubou, Xorästrsss«. 6«""'°' Srennssssl auch bei der Heuernte! Für je lO Kilogramm trockener Nesselstengel 2,80 Mark und ein Wickel Nähfaden unentgeltlich! Ab lieferung an die Vertrauensleute'der Nesselanbau-Ges., Berlin W. 8. Mehrere dsacbiut gewidmet unserer früh äabingescbieäenen lieben Huzenäkreunäm ^186 V/Olt. Wie 6er 8turm in benzestagen bricbt so mancbe zarte Dlume, Oie das H.ug', das blerz erkreute, biübte zu des 8cköpkers kubme, 8o der 8cbnitter Tod aucb mäbte plötzbcb bin Dein junges beben Ond cler Oloeken Trauertöne macbten unser blerz erbeben. jung an jakren, reiek un blokken und ein Nebereickes blerz, bür clie lieben Deinen kruebte Dein zu krükes 8ebeiclen 8ckmerz, Denn bei Ellern, was sie tun, uueb Dein 8cbuüen sie vermissen lind ein bittrer Webmut wird wobl nocb muncbe Träne Hieben. Doeb uueb wir becluuern sebmerzbeb Dein so scbnelles trübes 8cbeiden, Weil so Zern wir mit Dir teilten alle scbönen jugendkreuden, bind in Webmut stunclen wir clort un Deinem irüben Orabe, örucbten sckmerzlick, tieibewegt Dir clie letzte biebesgabe. buk uns clureb Dein 8ebeiclen muknen, dak wir wie die klumen sinch Die cler blucbtlrost sebnell verniebtet, wie Oewitter, 8turmeswind; Dak vor 8terben nickt kann scbützen jugend, uueb nicbt Oelcl uncI Out, blur wie Du nueb Tugend streben, uns bekebi'n in Oottes blut. Wollen leben lest im Oluuben, dak nur 8eblul ist unser Tod, Duk es gibt ein Wieclerseben, wenn glänzt 's letzte Morgenrot, stille sankt! im küblen Orube, krei von allen brdensorgen, 8is Dick Dein Erlöser ruit einst um groben Ostermorgen. LeMmek von äer ^nzenä ru kadenau. 8llNNW Mlinung sofort oder l. Oktober von Priva- tus gesucht. Angeb. mit Preisang. unter „W. 100" an die Geschästs- stelle d. Bl. Ein gebrauchter ümlliW-WeiMgen, wenn auch alt, zu kaufen gesucht. 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W Zur Aufführung kommt: M I „Vs; OlilckmaSel" I Volksstück mit Gesang in 3 Akten von Max Reimann W und Otto Schwartz. — Musik von Otto Schwartz. M W Preise der Plätze: Sperrsitz (nummeriert) 1,75 Mark, W W 1. Platz 1,25 Mark, 2. Platz 0,75 Mark. Im Vorverkauf: 1,50 Mark, l Mark, 0,60 Mark. W W Der Kartenvorverkaus befindet sich: im Zigarrengeschäst W W von Otto Heinrich und bei Fr. Pfote.ihauer. W Der Reinertrag des Gastspiels steht dem Stellver- W W tretenden Generalkommando XU für Kriegswohl- W fahrtszwecke zur Verfügung. W WWeMWW Sonntag, den 23. Juni, abends 8 Uhr: Mutter und Mud. Schauspiel in 4 Akten. In der Hauptrolle Frau Eva Speier-Stöckel. Deutsche Raupenwagen. Militäramtlicher Film. Dunn W seiilkli WM. WM. Nachm 4 Uhr: NM* Große Kindervorstellung. Lores Geburtstag. WM t» r M«. Zn Vorbemlung: kistt im Drama in 5 Akten. In der Hauptrolle „Fern Andra". 638tll0k e088MAM8ä0rk. 8onnt»8> 0«n 23. 3uni, ubancls Oro8868 MI ltär - Moniert 0er beliebten vollräki. Kapelle kl68 tage? cre.-öatl. ^1,-. 13. Opvnn kiessngsleonrsnt, Toto oonaio kumoi»i«Kiot,o VonKnsgv. Vb8 Veste VOM Vesteu. EHIU ^intrittskaften^im^Gafthof und an der Abendkasse. MMWsUS sliV. MMlss!!«. Sonnabend, den 22. Juni, abends 8 Uhr findet im Restaurant zum „Sängerheim" eine Besprechung für die Kameraden von Rabenau und Umgebung statt. Alle Kame raden werden hierzu höflichst eingeladen. keicbsdunä äer knegsbescbääigten u. ebein. Ki-ierrsteilnekme!'. »ilSKlMMN ! (Form Rex) mit Gummiring hat noch preiswert abzugeben Nax P/ün8vkmann, Hainsb. Str. Zpoi'l.NQr'tsI (Friedensware), Hosenträger bil ligst bei VllsxUiünookmsnn. yckrena-lleke a Psd. 80 Pfg. empfiehlt k'r. kkotenbau«!'. ll'ssLkenmesssr zum Anhängen, schöne große Klin gen. Dieselben auch mit Kork zieher und Dosenöffner der Fritz Pfotenhauer.