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Rabenauer Anzeiger : 15.06.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191806158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180615
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-15
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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gen der Kampfmüdiqkert lm'en bei Den Franzosen nrcvtö mcbr an Deutlichkeit zu wünschen übrig, sie verlangen sehr ungeniert, daß die Engländer sich nun endlich mal in die vo-berste Linie stellen und diese halten. Wenn oie Enq- lärder alles verständen, was die Franzosen ihnen nach- rnünl Englands Extrakonto. Die Kriegsaufwendungen Englands sind viel hoher als sich die Rechenmeister in London in »hren trübsten Ahnungen ausgerechnet haben, aber zu dieser ^umme kommt noch ein Extrakonto für den ungleich kostspieligeren Krieg in anderen entlegenen Gebieten, und zwar in frem den Weltteilen. Die Exrcdition nach Teutfch-Ostafrika, für die eine Armee von 76 000 Mann amgeboten ist, um die paar tausend Mann unseres heldenhaften Gouverneurs von Lettow zu vernichten, hat schon 6 Milliarden ver schlungen und ihr Ziel doch nicht erreicht. Ein paar Milliarden sind auch für den Zug nach Gallipoli vrauf- gcaangen, der total scheiterte, und ebenlo viel für dos Abenteuer von Saloniki. Auch in Syrien ist der Aufwand viel größer als der Gewinn, der doch nur vorübergehend sein kann. Die schweren Verluste seiner Regimenter haben dos gerechte Bedenken des französischen Generalissimus Foch wachgerufen, das ergibt sich aus der Massenanhäufung von farbigen Truppen im Gebiet von Reims und an ande ren Punkten, die der Kriegslage nach sock recht bedroht sind. Foch muß nehmen, was er zur Hand hat, denn die Engländer, denen er seine Reserven nach Flandern sandte vergelten nickt gleiches mit gleichem, sondern lassen die Franzosen selbst die Karre aus dem Sumpf ziehen. We- niasiens sollen sie das versuchen. Daß es ihnen nicht ge lingt, dafür wird die deutsche Heeresleitung sor gen. 16 Divisionen sandte Foch nach Flanoern, die Eng länder aber keine nach der Aisne. Das ist bezeichnend. Bezwingung eines englischen Tanks. Unteroffizier Karl Bartnitzke, geboren 1897 zu Bres lau, der seit Dezember 1914 ununterbrochen im Felde steht und bereits für hervorragende Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Kl. ausgezeichnet wurde, hat sich erneut am 21. März d. I. hervorgetan. Bei einem feindlichen Gegenangriff, der von Lanks begleitet war, sprang Barnitzke ohne Befehl aus dem Graben, unterlief einen heranfahrenden Tank und lief neben ihm her. bis eine der Schießscharten des Panzerwagens geöffnet wurde Bartnitzke steckte dann sein Gewehr in die Oeff- nung schoß mehrmals in den Tank, tötete einen Mann der Besatzung und verwundete zwei. Der Tank kam zum Stehen und Bartnitzke holte aus ihm noch einen Offizier uns drei Mann heraus. Durch diese hervorragend mutige Tat begeisterte Bartnitzke seine Kameraden aufs neue der art. daß der englische Angriff glatt abgeschlagen und die am Lage mühevoll erkämpfte Stellung gehalten wurde. Die erste Fliegerschule, die der deutsche Fliegerbund zur Sicherung des jungen Nachwuchses für die Fliegertruppe einrichtrt, ,oü in Augsburg erstehen. Erstrebt wird im Anschluß an be stehende Lehrkurse des Bundes die Ausbildung im Werft dienst. Wer regiert in Frankreich . Im gegenwärtigen Augenblick sind die wirklichen Machthaber des Landes die Generale Foch, Peta:n und andere. Wäre am Dienstag die Regierung gestürzt, so Wäre an demselben Tage die M i l i t ä d i k t a t u r rn ihre Stelle getreten. Das ist in allen politischen Kreisen öffentliches Geheimnis. Darum muß die Negierung einst weilen auf ihrem Posten bleiben. Die Errichtung einer offenen Militärdiktatur würde in Frankreich nur schwachen Widerstand finden. Parlament und Negierung müss-en froh sein, einer erdrückenden Verantwortung mthoben zu werden, so daß viele in ihr die letzte Möglichkeit einer Rettung erblicken. Die Lage der aufrechten Republikaner und wirklich demokratisch gesinnten Männer ist sehr zu sammengeschrumpft. Clemenceau hat erklärt, er werde sich hüten, daS Odium auf sich zu laden, Männer, die sich um das Vaterland verdient gemacht hätten, zu bestrafen. Er würde das auch gar nicht können. Er hat es vorgezogsn, den Generalen Foch und Petain ein Loblied zu singm, ihnen und damit Frankreich den Lorbeer des Siegers, allerdings nur mit amerikanischer Hilfe, in sichere Aussicht zu stellen und der kommenden Militärdiktatur amit die Wege zu ebnen. Trotz aller Lobreden des Ministerpräsidenten ist Ge neral Foch heute ein geschlagener Feldherr. Die Stunde ist daher nicht günstig für ihn. die unumschränkte Macht an sich zu reißen. Die Verhältnisse sind so ver worren, wie möglich: sie können jeden Augenblick eine ge waltsame Lösung suchen. Englische „HoffttMgslofiüktit". Englische „Hoffttungslosigscit". Ter „Times" vom s 25. Mai zufolge sagte Llovd George in seiner letzten i großen Edinburger Rede: „Was die Versenkung feind licher Unterseeboote angeht, so macht sie befriedigende Fortschritte. Wir haben erreicht, daß wir die U-Boote schneller versenken, als die Deutschen sie bauen können, und daß wir, tu h. die Verbandsmächte zusammen, Han delsschiffe schneller bauen als die Deutschen sie versenken können." Unter demselben Datum warnt Im „Daily Telegraph" Archibald Hurd, der von Schiffsraumfragen sicherlich mehr versteht als der englische Premierminister, die cng- Nsckcn Werftarbeiter vor dem verhängnisvollen Glauben", daß die Vorstöße gegen Zcebrügge und Ostende drama- Uscke Erfolge in der Abwehr der U-Boote haben wnroen, uns widerspricht Lloyd George mit den Morten: „Tie Verluste der Handelsflotten sind noch doppelt ko groß wie die Neubauten" Wie reimt sich der Widerspruch? zu- sammen? In der Sacke hat Hurd rechi: denn nack einer iw „Daily Telegraph'- vom 11. 5. vcrösfentlrckten Mitteilung britischen Admiralität wurden im ersten V'eriel,ah- kindlichen und neutralen t-andern §64 607 Br.-Ncg.-To erbaut während nach ärmlichen deutschen Angaben rund 2 Mil! also fast das lache der Neubauten, versenkt wurden. Aber Lloyd George hält es überhaupt nicht kür seine Aufgabe, die Wahrheit zu reden, sondern verteidigt in derselben Rede seine „übe»« kann von einer Steigerung der Kriegsfurie kaum mehr ge redet werden. Schwächliche Bedenken gegen unsere Kriegführung dürften also als gegenstandslos zu be trachten sein. Im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten, in Amerika, hat. wie mitgeteilt, das Erscheinen der deut schen Tauchboote an der Küste der Vereinigten Staaten viel Aufregung wachgerufen, zumal es sogar hieß, deutsche Gefängnisstrafen verurteilt. Es handelte sich um i6 Lin- Flieger würden Newyork bombardieren. Nach Uankee- Manier hat man das für unmöglich erklärt und zugleich gefügt, die U-Boote könnten auch nicht viel schaden. Dar auf brauchen wir nicht weiter einzugehen uns können ge trost abwarten, welche Möglichkeiten unsere SeestreUkröfle schaffen werden. Nur darauf sei hingewiesen, daß vor zwanzig Jahren bereits die Amerikaner selbst mit der Möglichkeit einer Beschießung von Newyork rechneten als im Kubakriege die spanische Flotte den atlantischer! Ozcon durckauerte. Damals wurden vor der nordamen- kanischen Metropole Niesengeschütze aufgestellt, um den Angrif' abzuwehren. Diefe sind seitdem noch verstärkt worden Also die Dankees brauchen heute nicht so ;n tun als ob es nicht doch einmal wirklich „unbegrenzte Mög lichkeiten" in Form von Volltreffern geben könnte. Die U-Bootbeute. Durch die Tätigkeit unserer U-Voote wurden im Sperrgebiet um England wiederum 10 500 Br.-Neg.-To. Handelsschiffsraum vernichtet. Unter den versenkten Schüfen befand sich ein tiefbeladener mittel großer Frachtdampfer, der aus einem stark gesicherten Geleün'a berausaeschossen wurde. Aus aller Welt. 3 Monate für einen leichtsinnigen Schuß. Vor einiger Zeit hatte der Gymnasiast Emil K-ss-l in Ortesburg den 17 jährigen Arbeiter Konietzko erschossen. Der leichtsin nige Schütze wurde jetzt zu drei Monaten Gefängnis ver urteilt. Stimmungsumschwung unter den Tschechen? Bei den Tschechen scheint sich ein Stimmungswechsel zu voll, ziehen. Aus Prag werden Anzeichen für eine Abkehr von Dr. Krammarsch gemeldet, dessen Werbeverfuche bei de: nationalliberalen Partei wenig Erfolg hatten. Die Part.i kehrt sich unter Führung des Abg. Klogatsch immer schär fer dem Sozialismus zu. Die katholischen Nalionalei treten offenkundig für ein Zusammengehen mit der Ne gierung ein, besitzen aber in Böhmen keine Mehrheit Auch unter den Agrariern befindet sich ein starker Grund stock bedächtiger Politiker. Somit haben die Gemäßigten im tschechischen Verband schon heute eine entschiedene Mehrheit, und es wird alles darauf ankommen, ob sie sich gegenüber den terroristischen Einflüssen von außen her auch zu behaupten verstehen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in absehbarer Zeit bereits eine Aenderung des Auf tretens der Tschecken erfolgt. Meuterei russischer Gutsarbeiter. Die auf dem Gute Lubosch bei Pinne beschäftigten 54 gefangenen Nusken ver suchten in einer der letzten Nächte zu entfliehen Da vor. dem Unternehmen schon etwas verlautet war, hatte mar Wachmannschaften berufen, um jeden Fluchtversuch zu ver- hindern. Als die Nullen aus ihren Unt-erkuuftörciumen ausbrachen und trotz Hallerufs nickt zurückgingcn wurde ein Schuß auf sie abgegeben, durch den einer der Flücht linge niedcrgestreckt wurde. Nun machten die anderen Kehrt, nicht ohne daß einer von ihnen noch dem Erscholle nen seine Barschaft und Taschenuhr schnell abae.ismmen hätte. Sechs Rädelsführer wurden nach dem Gefangenen lager in Stralkowo übergesübrt. Feuertod einer Greisin. In Jsny «Want) wurde die 85 Jahre alte Frau Kurz beim Weghebrn eines Ka-- tofseltovseS vom Herd von den Flammen ergriffen Map »and üe als verkob't? Lc>ckn> n-ven dem Herd auf. Die Einbrüche der Langfuhrer Primaner beschäftigte das Gericht in Danzig. Fünf Burschen, die den besseren Büraerfamilien entstammen, wurden zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Es handelte sich um 36Ein- brüche, bei denen Sachen im Werle von 50 000 Mark er- bcuiet wurden. Die Burschen führten bei ihrer nächtlichen Arbeit Hirschfänger, Dolch und Revolver bei sich. Sie arbeiteten mit Nachschlüsseln und Stemmeisen. Eine Er klärung für das rätselhafte Auftreten der Bande 'st, daß die Burschen, nachdem ihnen kleinere Erfolge gelungen waren, nach und nach zu größeren Unternehmungen über- glngen. Die Jesuiten in Köln. Der Jesuitenorden hat in Köln in der Albertusstraße 36 das geräumige Anwesen der Witwe des Geh. Kommerzienrates Henser erworben; dazu ein Haus in der Friesenstraße mit einem weiteren Eingang zu der Niederlassung. Vorzugsstellung der Kinder bei der Vrotverteilung. Die Stadt Dresden beschloß, den Kindern bis zum 6. Le bensjahre die bisherige Brotration auch weiter zu gewäh ren, während alle übrigen Personen ein halbes Pfund Brot wenige»- erhalten. Sckutzleute als Bandendkebe. Wegen gemeinschaft lichen Diebstahls verurteilte das Hamburger Landgericht die Schutzleute Suchow und Melken sowie den Möbel- die Schutzleute bedienstet waren, nachgewiesenermaßen transportarbeiter Lindigkeit zu mehrjährigen Zuchthaus strafen. Das Kleeblatt hat im Bezirk Hohenfelde, in dem !9. Einbruchsdiebstähle ausgesührt und Gebranchsgegen- stände im Werte von vielen tausend Mark entwendet. ' Jede Aenderung auf Bezugsscheinen ist Urlnnvenfkl» fchung! Wie verschiedene Gerichtsverhandlungen in letz ter Zeit bewiesen haben, herrscht in verschiedenen Krei sen noch immer Unklarheit über das Wesen les Bezugs scheins: man weiß vielfach immer nock. nicht, daß der Be» zugsschein eine Urkunde darstellt und. dementsprechend jede Veränderung, die auf demselben vorgsnommen wird, als Urkundenfälschung bestraft wird'.- Immer, wieder kommt es vor, daß Leute auf bereits cü^stcms'tzsten Be zugsscheinen selbständige Eintragungen, Aenderungen oder Zusätze vornehmen, z. B. auf einem Bezugsschein^ der über eine Hose ausgestellt ist, daS Wort ,Hose" aus radieren und dafür einen anderen Gegenstand einsetzen. Viele tun dies aus reiner Bequemlichkeit, nur, weil sie den nochmaligen Gang zur VezugsscheinsteUe scheuen. Jeder, der jedoch eine Aenderung an einem BezugSsch.-in vor- nimw.t, kann sicher sein, sich wegen seiner gesetzwidrige» Handlungsweise vor Gericht verantworten zu müssen. Denn die Scheine werden späterhin von den Geschäfte» de« Bezugssäreinstellen zurückgereicht und dort kontrol liert, so daß jede solche Aenderung entdeckt wird und zur Anzeige gelangt. („Leipz. N. N.") Der Obstschaden. Der Deutsche Pomologenverein schreibt auf Grund der bis zum 15. Mai eingelaufenen Be-. richte von Sachverständigen: „Die kalten Apriltage und Nachtfröste haben in Brandenburg, Westfalen und ganz besonders aber in der Nheinprovinz, dann auch in Baden, Bayern und Sachsen an allen Obstarten, hauptlächlich an Sauerkirschen und Pflaumen, großen Schaden angcrichtot. Auch der Schaden durch Schädlinge und Krankheiten, de ren Bekämpfung im Kriege sehr gehemmt ist, wird al§ be trächtlich bezeichnet." > Zur Bekämpfung der Preistreiberei gibt es jetzt fast täglich neue Vorschläge. Namentlich wird empföhle«, überall Vertrauensmänner aus dem Publikum zur Uebcrwackung der Preise heranzuziehen und diese nicht nur auf Gegenstände des täglichen Bedarfs zu erstrecke«. Tas ist gewiß gut gemeint, aber eS würde damit docff wohl ein Kontrollapparat geschaffen, der ins Riesenhafte ! ginge und darum zn schwerfällig würde, um schnell und ! sicher wirken zu können. AkS Ergänzung wären vielleicht ! unin -rcssierie Vertrauensmänner nützlich. 2 <Ä K ilM 'Z" FortfchLrttr wrsrüch uub südlich vcu Srisiyns. O !> « Stählt die Sinnen und Gemüter, Seid die Schirmer, seid die Hüter eurer eignen deutschen Güler l Werdet deutsch gesinnt I Was die Fremden Gutes machte», laßtuns immer gern beachte», aber nach dem Besten trachten für das Vaterlandl ».veutseke Mutt«?." Gelbes Korn im Winde, Heller Sensenklang, Meinem süßen Kinde Sing ich leisen Gang. Vater ist geblieben Fern in Feindesland, Will dich doppelt lieben, Letzten Glückes Pfand. Auf der Heimat Schollen Wachse froh heran, Und im Handeln, Woll»« Werd' ein ganzer Mann. Für die Heimat sterben Sie im Bölkerstreit, Ihre Söhne erben Kraft und Tapferkeit. Gelbes Korn im Winde Vor dem Regen reuscht, Singe meinem Kinde, Das mir gläubig lauscht. Ist der Feind vertnedrn, Kommt die Sonn' herein— Will dich doppelt lieben, Du mein Sonnenschein. kirn?
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