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MM, dm 25. IM IM 31. ZlWU Drahtanschrift: Anzeiger Willkommen! Herr Bürgermeister! Ä. .M (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Dienstag, den 25. Juni aus Abschnitt Nr. 31 Lebensmittelkarte 1 Pfund für 92 Pfg. Das, Herr, das ist 'ne sondre Kunst, Dazu seid Ihr erküret: Daß Ihr zu keines Gnad' und Gunst Der Stadt Regierung führet. Der, dessen Fuß stets bleibt im Recht, Steht fest, und nie entgleist er, Wer schwanket, ist der Bürger Knecht, Wer steht, der Bürger Meister! Mit kaltem Blut und warmem Herz Tragt Eures Amtes Bürden, Wo Unbill aussteht, woll't mit Erz Den Richterstab umgürten; Der Witwen und der Waisen Hort, Der Hilflosen Berater Zu rechter Zeit mit rechtem Wort, So seid der Stadt der Vater. Das ist der Wunsch, der uns durchflammt, Das woll'n wir Euch erbitten: Daß Ihr bei Gott und Volk im Amt Seid allzeit wohl gelitten. Ein Jeder weiß: Nicht Jedermann Kann's jedem Mann recht machen, Der geht allein auf sich'rer Bahn, Der recht macht seine Sachen. Herr Bürgermeister! Gott zum Gruß! Viel Glück zum Amt, zum neuen! Zu uns nun setzet Ihr den Fuß, Deß' woll'n wir gern uns freuen! Wir wünschen, daß zur Arbeit stärk' Euch Gott auf allen Wegen, Des Menschen ist der Hände Werk, Des Himmels ist der Segen. Gebt euer Gold! Von Josef Stollreiter, Unteroffizier der Reserve (im Feld:). (Nachdruck verboten.) Es geht ein Flüstern, ein Raunen durchs Land: Wer hat noch Gold und müßigen Tand? Wer ist mit schuld an dem Meer von Blut, Wer kann sich nicht reißen von flitterndem Gut Zu hemmen, zu stillen die Tvdesflut, Die Völker aufzehrt in rastloser Glut? Ein Knistern steht auf in der tiefen Nacht, Ein Raunen, das zischelt und unheimlich lacht: Das Gold, das Gold, das in Schränken noch liegt, Zum Feinde steht, daß er Deutschland besiegt! Der Schmuck, den ihr am Leibe wollt tragen, Wird einst verflucht sein — er hat euch geschlagen-! Und wenn in schwereren Zeiten einmal Das Volk sich aufrafft aus Knechtschaftsqual, Und wieder ringt in den Wettern der Schlacht Mit übermenschlich verzweifelter Macht, Dann wird ein Fluch aufhallen im Land, Gewaltig, erschütternd, dem feilen Tand, Mit dem sie sich spreizten, dieweil im Blut Dahinsank des Volkes herrlichstes Gut. „Wir könnten ein mächtigstes Deutschland haben, Und sind nun Knechte — nur weil sie nicht gaben In jener flammentrunkenen Zeit Ihr Gold vom Körper, Bildschmuck und Kleid! Sie sollen nicht Ruh', nicht Schlas in der Ewigkeit kennen, Das Gold soll ihnen wie Glut in den Seelen brennen! Sie sollen nicht Frieden finden drüben im Tod. Die ihr Gold nicht gaben der deutschen Not!" am der Sutter W U W Amtlicher Teil. Levensmittetabgabe in der Woche vom 24. bis 30. Juni 1918. Marmelade Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 22. Juni 1918 Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Zwischen Arras und Albert dauerten die heftigen Teilvorstöße des Feindes gestern bis zum Morgen an. Sie endeten mit vollem Mißerfolg für den Gegner. Beiderseits der Scarpe, bei Boiry Decquerelle, Hebuterne, Hamel und im Walde von Aveluy wurden starke eng lische Abteilungen teilweise in erbittertem Nahkampfe zu rückgeschlagen. Auch an der übrigen Front trieb der Engländer mehrfach vergeblich Erkundungen vor. Bei Abwehr des Feindes und bei eigenen Vorstößen südlich der Somme machten wir Gefangene. Feindlicher Fliegerangriff auf Brügge fügte der Be völkerung Verluste zu. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Südwestlich von Noyon wiederholte der Feind mit stärkeren Abteilungen seine vergeblichen Angriffe südlich von Bandelicourt. Zwischen Oise und Marne lebhafte Tätigkeit des Feindes. Mehrfach angesetzte Erkundungs vorstöße der Franzosen blieben erfolglos. Teilangriffe der Franzosen und Amerikaner nordwestlich von Chateau- Thierry wurden blutig abgewiesen. W W W 88 WaüenauerAnzeiger Zelt« für MM, Seismüors, SO, Nernm-orf, M«, SMtch W. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,^0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg-, für auswärtige Inserenten 20 Pfg-, Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. AFA (Amtlich) Großes Hauptquartier, 23. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Beiderseits der Somme hielt die rege Tätigkeit des Feindes an. Ein nächtlicher Angriff der Engländer bei Morlancourt zwischen Ancre und Somme brach in unse rem Feuer zusammen. Französische Teilangriffe südlich von Merry wurden abgewiesen. Südwestlich von Reims machten wir bei kurzem Infanteriegefecht mit Italienern 36 Gefangene. Und darum grüßt man froh Euch rings, Weil man Euch tät so loben: Ihr seht nicht rechts, Ihr seht nicht links, Nach unten nicht und oben. So ist's uns recht! Nur grade durch! So findet Ihr all'wegen In uns'rer Treu' die feste Burg Und Eurem Werk den Segen. Und nun ein fröhliches „Glückauf!" Gott woll' Euch uns behüten! Und streu' auf Euren Lebenslauf Des Glückes holde Blüten. Herr Bürgermeister! Gott zum Gruß! Viel Glück zum Amt, zum neuen! Zu uns nun setzet Ihr den Fuß, Deß' woll'n wir gem uns freuen! 74. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 gucken Tage auf Abschnitt 8 der Landes fettkarte -/« Pfund für 45 Pfg. Sirup am Donnerstag, den 27. Juni auf Abschnitt Nr. 32 -F- r^^mütelkarte 75 Gramm Speisesirup sür r Laiche Menge Himbeersirup ßsr Em Anspruch auf eine bestimmte Sorte Sirup besteht nicht. Grieß oder Teiguiaren voraussichtlich am Sonnabend, den 29. Juni auf Abschnitt 1 der Nährmiitelkarte 1 Pfd. Grieß, 8 »ü Pfund Teigwaren oder Grieß, E »/< Pfd. Teigwaren, 0 1 Pfund Grieß. Rabenau, am 24. Juni 1918. Der Stadtrat. Bekanntmachung. rückständigen für elektrischen Strom zu Licht- und Kraftzwecken sind zur Vermei dung von Weiterungen nunmehr sofort zu entrichten. Rabenau, am 21. Juni 1918. Der Stadtrat.