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Rabenauer Anzeiger : 28.05.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191805284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180528
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180528
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-28
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 28.05.1918
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Der Frühling der Wünsche. Die PenslonSlosen. Der FrüWng, die Jahreszeit der Hoffnung, ist 1918 mehr denn je die Zett der Wünsche. Die aus dem Frieden im Osten und unseren großen militärischen Erfolgen im Westen arMeigende Zuversicht, daß wir dem Abschluß des blutigen Ringens näherrücken, läßt in der Heimat den Blick für die Tage schärfen, in welchen sich die firranziellen Zuwendungen von Kriegs wegen ändern werden. Dazu läßt die Heimkehr eines Teiles der Kriegsgefangenen die Gegenwart genauer betrachten und die Sicherung der Erwerbsverhältnisse prüfen. Daß nicht alles so bleiben kann, wie es ist, darüber besteht kein Zweifel, niemand möchte aber von Unerwünschtem überrascht und in Zrvangsverhältnisss gedrängt werden. Da sollen die Ge- wetten und der Staat Helsen. Diese schauen nach dem Reich. Und dort berechnet man wohl schon, wie lange die hL«te zur Beratung stehenden drei Milliarden neue Steuern wohl ausreichrn werden Diese Wünsche sind in der schweren KnegszeU fast durchgängig in der Hauptsache berechtigt: denn wir dür fen nicht nach den mehr unerfreulichen Srschnnungen der -Außenseite urteilen, sondern die Tatsachen ncbmeu. wie sie wirklich sind. Sie sind auch deshalb nicht weniger drin gend, weil so große Volkskreise heute durch gesetzliche Zu wendungen für ihren Lebensabend gegen Not gesichert sind. Der Beamtenstand erfreute sich schon immer der Pensionsberechtigung, die einen Ausgleich dafür bildet, .daß es ihm während seiner Tätigkeit nicht möglich ist, nennenswerte Ersparnisse für die Tage des Alters zu machen, in welchen die Hand erlahmt und der Geist müde wird. Zu der Beamtenschaft mit seiner Sicherung für den Lebensabend hat sich der Riesenkreis der Reichsrentner auf Grund der deutschen Sozialgesetzgebung gesellt, dieser Rentenbezug ist an sich nicht so hoch, aber seine Bedeutung wird geschätzt und sein Umfang wird noch erheblich erwei tert werden, wenn die seit fünf Jahren bestehende Ange- steütenversicherung volle Wirksamkeit erhält. Endlich kom men auch die Kriegsbeschädigten in Betracht. Daß deren Bezüge auch mit der Verstümmelungsznlage mäßig be- meffön sind, wird der Reichstag gewiß anerkennen. Die Ansprüche sind zahlreich und begründet, auch wenn die gesetzlich bestehenden Renten und Pensionen !in Betracht gezogen werden. Das verpflichtet aber nicht weniger dazu, diejenigen zu hören, die mit dem Leben zu kämpfen haben, ohne auf irgend Wesche Zuwendung von .Gesetzes wegen rechnen zu können. Gerade weil die Hoch- lstut der Wünsche so laut anschwillt, muß auch derer ge« -dacht werden, die nicht so laut rufen, weil sie nicht Staats- Pensionäre werden wollen, sondern nur einen gerechten ^nnd billigen Ausgleich zwischen ihrem Kriegsfall und Kriegshaben heischen. Das sind die selbständigen Existen- !zen des Mittelstandes, die in den verflossenen Jahren oft ihre Ersparnisse erngebüßt, ihre Vorräte darangeseht, ^ihre Maschinen abgenutzt, ihre Löhne und Lasten gestei gert gesehen haben, ohne an Kriegsgewinnen irgendwie nennenswert teilzunehmen. Wer in solcher Lage ist, ist verhältnismäßig am ärgsten daran, denn von gewerb lichen Lasten und Unkosten kann sich nur der wirklich einen Begriff macben, der sie zu bezahlen hat. Auch der studier- teste Kopf kann alle diese Einzelheiten nur schwer über sehen. Neichsregierung und Reichstag sollen, ohne daß ein spezieller Antrag an sie gelangt, oben an die Spitze der Notwendigkeit den Satz schreiben: „Wiederaufbau des pensionslosen Mittelstandes?" Das ist ein Gebot der Ge rechtigkeit und eine Forderung sozialer Staatskluaheit. Der selbständige gewerbliche Mittelstand wird dem Deut schen Reiche im neuen Frieden so nötig wie dös liebe Brot. Wo sollen die Leute ihr Brot verdienen? Stu dierte Herren hatten wir schon vor dem Kriege genug; Be rechtigte für Versorgung haben wir erst recht genug und übergenug; Tausende von tüchtigen Gewerbegehilfen sehen nach Selbständigkeit, und Direktor einer Aktien gesellschaft oder Bank kann am Ende auch nicht jeder werden. Wir gebrauchen einen riesengroßen gewerblichen Mit telstand: der deutsche Handwerksmeister wird am Euphrat L-er häßliche Dsktor Liebling. Humoristischer Roman von Harry Nitsch. i (Nachdruck verboten.) „Suse, ich »erbitte mir ein für allemal, daß du von Professor Dölling« Schützling in diesem Tone redest. Was kann Doktor Liebling für deine kindischen Dummheiten?" „Er ist daran schuld, daß du alles erfahren hast und mich nun ausschimpfst. Ich werde es ihn aber merken lassen. Ich werde ihn schlecht behandeln, so bald er wiederkommt." „Das überlasse ich dir," sagte Frau Schütz kühl. „Wenn es dir gleichgültig ist, daß er dich nicht nur für ein kindlich schwärmendes Gänschen, sondern auch für ein ungezogenes, schlecht erzogenes Mädchen hält, so kann e« mir ebenfalls recht sein. Du bist erwachsen und hast selbst für dich einzustehen." „Will ich auch," erklärte Suse trotzig. „Ich kann diesen Menschen mit der Karpfenschnute nicht leiden, und er soll es merken." Frau Schütz schüttelte den Kops, sah ihre Tochter mit einem seltsamen Lächeln an tznd Ling in die Küche. Suse aber setzte sich an den Flügel, spielte ein paar rasende Läufer uno sang dann mit schmettern der Stimme das Trinklied aus der „Fledermaus". Doktor Liebling fühlte sich in seinem Heim immer wohler. Er war bereits in der Fabrik gewesen, hatte sich eine Anzahl Notizen gemacht nnd arbeitete und feilte nun an einem neuen Kapitel seines Romans. Zuweilen hörte er die tiefe, aber weiche Stimme von Bella, die feine Nerven wie eine zarte Berührung streichelte. Wiedergesehen hatte er das Mädchen noch nicht. Um sich durch nichts stören und ablenken zu lassen, nahm er die Mahlzeiten allein auf seinem Zimmer ein. Nur in der Dämmerstunde verließ er da« Haus zu einem längeren Spaziergang. Werner flogen die Gedanken nicht mühelos zu, er mußte sie sich abrtngeu und erkämpfen. Kln manchen Lägen feilte er viertelstundenlang und strich schließ lich doch alles wieder aus. Das lag in seiner gewissen haften, gründlichen Art. Darum war er aber auch .jo fest und treu, wo er einmal Anker geworfen hatte. und Tigris noch mehr ein Kulturträger werden, wie am Rhein oder an der Weichsel. Die Milliarde, die auf sei nen Lebensweg gestreut wird, trägt reiche Früchte. PolMjche AachrMMrr. Erweiterung ver Angestelltenversicherung? Es ver lautet, daß die Entwertung oes Geloes eine Bnndesrals- verordnung zur Folge haben sott, durch die oer Ange- stelttenverstcherung zwei neue Gehaltsklassen hlnzugcsügt werden. Die Gehälter bis 7000 Mart sollen versicherungs- pflichtig werden und der Monatsbeitrag in der neuen Stufe bis 6000 Mk. 33,60 Mk. uno in oer bis 7000 Ml 40 Mk. betragen. Die Polen im Reichstagswaülkreis Gleiwitz-Lubli- nitz stellten als ihren Kandidaten den Landtags rbgeoro- neten Korfanty auf. Der Wahlkreis war bisher Zen trumsbesitz. Die Ledererzeugung, die zur Vrrfügung der Zivil bevölkerung jetzt noch gestellt werden kann, ist nach etnei amtlichen Mitteilung so klein, daß sie bet wertem nlch, ausreicht, um jedem Angehörigen ver Bevölkerung auch mir jährlich e i n neues Paar Lroerstiesel zuzuletlen. " Der Wirtschaftsplan der Mittelmächte. Gegenüber der Wiener Meldung, daß Deutschland. Oesterreich und Ungarn in Zukunft als ein gemeinsames Aus- brtngungsgebiet aller landwirtschaftlichen Erzeug nisse behandelt würden, erklärte der ungarische Ernäh rungsminister Prinz Windischgrätz, die Verhandlungen, die gegenwärtig in Berlin gepflogen werden sollen, wür den nur die Fragen betreffen, in welcher Weise die Ueber schüfle der ungarischen Landwirtschaft den Bundesgenossen zur Verfügung gestellt werden, und wie die Gegenleistung durch österreichische und reichsdeutsche Jndustrieerzeugnisse erfolgen soll. Abweichend von der bisherigen Gepflogen heit werde ein Wirtschaftsplan für das ganze Jahr aus gestellt werden, auf Grund dessen Ungarn genau wissen werde, was es abzugeben imstande sei. Danach würden sich die Gegenforderungen richten, die sich nicht nur aus das wirtschattl.cde. tt.ndern arm auf das politische und anßenpotttische Grbirt beziehen w.-'.den. Die neue Brotration. In den Feiertagen ist verschie dentlich gemeldet, daß es nicht überall notwendig sein wird, vom 15. Juni ab die Brotration um ein Fünftel herabzusetzen, da noch größere Mehlvorräte vorhanden sind. Im Herzogtum Anhalt soll es in allen Orten beim alten bleiben. Es finden daraufhin jetzt vielfach Er wägungen statt, wie eine höhere Brotration als 1600 Gramm für den Kopf und die Woche gewährt oder, falls dies nicht angängig ist, ein Ersatz dafür geschaffen werden kann. Für Dörrgemüse besteht bei den Haus frauen wenig Begeisterung, da es sschwer verdaulich ge nannt wird und darum die Zutaten ost nicht lohnt. Rundschau rm Auslände Japan haut seinen Bundesgenossen über die Ohren England und Amerika passen Haarschars auf. damit Japan nicht im stillen ganz China cinstecli. aber hindern können sie es nicht, und Japan tut alles, nm die Steine bis zum Ziel aus dem Wege zu räumen. Es ist wolp noch etwas verfrüht, wenn es heißt, es sei eine japa nisch-chinesische Militärkonvention abgeschlossen, aber sie gehört sicher zu den von der ostasiatifch-m Großmacht er strebten Zielen. Tie Eiscnbahnleistungen in Rußland. Minister von Waldow vom deutschen Ernöhrungsamt, der jetzt in der Nkrainehanptstadt Kiew anwesend ist. wird es sich jeden falls angelegen sein lassen auf die Erhöhung der Lei stungen der Eisenbahn im Interesse des Lebensmittel transportes hinzuwirken, nachdem von der Ukraine selbst zugegeben ist, daß sich die Tätigkeit der Angestellten und Arbeiter auf den Bahnen sehr verringert hat, obwohl sie weit zahlreicher als früher sind und viel höher bezahlt werden. Im Interesse eines geregelten Dienstes nnd der Staatseinnahmen wird sich also viel ändern müssen, und zwar nicht nur auf den russischen Eisenbahnen, sondern in der ganzen Verwaltung. Wenn cs so weiter ginge, würde der Boden in der Staatskasse schnell blank sein Einige Male hörte er vom Korridor die Helle, lustige Stimme Suse Schütz' in sein stilles Zimmer heremklingen. Er legte die Feder nieder und lauschte. Ein freundliches Lächeln umspielte seine Lippen. Eines Tages brachte ihm das nette, saubere Haus mädchen einen Brief. Frau Schütz erwartete ihn für den Sonntag zu Tisch. „Wir sind ganz unter uns," schrieb sie, „mein Mcmn, den wir heute gbend zurück- erwarten, ich und die Kinder. Wir hoffen auf eine bestimmte Zusage." Der Bries war so liebenswürdig und herzlich, daß Werner es nicht über sich vermochte, abzusagen, obgleich er eigentlich auch den Sonntag über arbeiten wollte. Der ernst schaffende Schriftsteller läßt sich nicht gern mitten aus seiner Gedankenwelt Herausreißen. In Herrn Georg Schütz lernte Doktor Liebling einen biederen, jovialen Mann kennen, der kein Hehl daraus machte, daß er aus kleinen Verhältnissen sra; herausgearbeitet hatte. Er war ein mittelgroßer, un ansehnlicher Mann, dessen Gesicht fast nur aus Bart bestand. Doch aus den Augen leuchteten Beharrlich keit und Energie. Die beiden Gymnasiasten, Gerhard, der Dreizehn jährige. und Siegfried, der Elfjährige, waren ein paar derbe, gefundene Jungen, deren verschlagenen Gesich tern man es ansah, daß sie keinvm übermütiZen Streich aus dem Wege gingen. Doch da sie fleißig lernten, ließen ihnen die Eltern vieles durchgehen. „Jugend muß sich austoben, nicht wahr, Herr Doktor," sagte der alte Schütz, als er Werner seine Jungen vorstellte. „Ich kann Sie Duckmäuser nicht leiden. ,Und unter Jungens sind sie mir besonders verhaßt." Der glückliche Vater hatte die fürchterliche Grimasse gar nicht beobachtet, die Gerhard schnitt, als er des Gastes Gesicht sah. Dabei stieß er den jüngeren Sieg- ftred an nnd tuschelte ihm vergnügt ins Ohr: „Du, der hat aber ern Gesicht. Wirklich erne Karpfenschnute, wie Suse sagte. Den male ich nachher. So was fehlte noch in meiner Sammlung." Gerhard handhabte den Zeichenstift sehr geschickt und war besonders in der Karikatur groß. Fräulein Suse behandelte den Doktor als Luft. und vieibey. Der russische Hang zum Müßiggang ist zu üppig gediehen. Streikdrohungen gelten der Beseitigung dieses Schlendrians. Die Rückkehr aus Rußland beschleunigt. Die Rückbeförderung der aus Polen verschleppten vier Millionen Einwohner, die über alle Teile Rußlands zerstreut sind, ist auf Anordnung der russischen Negierung endgültig eingestellt worden, da die Eisenbahnen bis auf weiteres völlig durch den Rücktransport der deutschen und österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen in An spruch genommen sind. Die Heimbefördsrung der Polen wird aller Voraussicht nach mit Rücksicht auf den schlechten Zustand der russischen Eisenbahnen «erst im nächsten Jahre erfolgen. Die Tschechen schlagen dem Faß den Boden aus. Die unaebörioen und von der öfterreichisfchen Regie rung selbst „verräterisch" genannten tschechischen Demon strationen in Prag hoben nicht allein zur Anordnung scharfer polizeilicher Maßnahmen gegen das Treiben fa natischer Agitatoren geführt, sondern endlich auch den An laß zur Verwirklichung der seit Jahren verlangten, aber stets wieder hinansgeschobenen nationalen und politi schen Verwattungsreivrm in Böhnen gegeben. Es han delt sich um eine straffe Demobilisi-rung, die den häßlichen nachbarlichen Nebergrrffen der Tschechen ein Ende machen und für Deutsche und Tschechen die notwendigen geord neten Zustände bringen sott. Es ist nur wünschenswert, daß das, was hier im Prinzip angeorvnet rst, auch folge richtig in den Einzelheiten verwirklicht wird. Gerade daran hat es bisher gefehlt. Da die tschechische Agitation sich aber direkt gegen die Krone richtet, wird eS nun doch wohl anders werden, es ist — dem Weltkriege zum Trotz — zu arg geworden. Holland soll eine Friedenskonferenz einberufen. Das Mitglied des englischen Kriegskabinetts Bar- nes sprach in einer Rede in London über den Völker bund. Er sagte, er stelle den Grundsatz auf, daß ein Völkerbund bindend sein müsse für alle Mächte und daß alle Nationen ihre Streitfragen einem Schiedsgericht zur Regelung vorlegen müßten. Barnes erklärte weiter, daß llebereinstimmung bestehen müsse über die Rüstungs beschränkungen; es müsse verboten werden, daß Privat- kapital bei der Anfertigung von Munition beteiligt sei, und es müsse ein internationales Organ eingerichtet wer den, durch das man den internationalen Beschlüssen Ge setzeskraft verleihen könne. Die Aufnahme Deutschlands in den Bund dürfe nicht als eine Gunst für Deutschland betrachtet werden, sondern als etwas, was Deutschland verlangen könne. Dies könnte wohl eine Grundlage für sie Friedenskonferenz werden. Nie könne ein Völkerbund eine friedliche Richtung einschlagen, wenn eine Nation mit 70 Millionen Menschen ausgeschlossen blerbe, um erneu an deren Völkerbund zn bilden und Kriegsschiffe nnd Mu nition herzustellen. Amerika könne wohl die Nieder lande ersuchen, die Initiative zu ergreifen und die alli ierten Regierungen zu einer Konferenz tnr Haag cinzuladen zur Vorbereitung einer dritten Haager Kon ferenz, die, wie Bornes hofft, nach den» Kriege abge halten werde. Dies könne geschehen ohne Beeinflussung der kriegerischen Anstrengungen Deutschlands. Deutsch land selbst werde dann vielleicht dazu gebrach:, seine Stel lung in der Welt wieder herzusteüen. Die Völker seien überall zu diesen Plänen bereit. i Irland vor Gericht. Ueber fünfhundert Irländer sind unter der Militär diktatur des Marschalls French aus der grünen Insel zu Pfingsten „wegen Verschwörung M'1 Deutschland gegen England" verhallet worden und werden wahrscheinlich in London vor einen Sönvcrgerichtshof gestellt werden. Bon einer Verschwörung mit Deutschland kann natürlich keine Rede sein, und es handelt sich für die britische Regierung nur darum, den Widerstand der Iren gegen die englischen Gewaltmaßnahmen und besonders gegen den militärischen Dienstzwang zu brechen. Englands Verhalten gegen Ir land ist ein ganzes großes Sündenregister, das sich durch lange Jahrzehnte hinzieht, und aus dem jetzt in der Stunde der Abrechnung die Ernte gereift ist. Das viel gemrßbrauchte Londoner Wort von der Befreiung ver Sie hatte feinen Gruß kühl erwidert und sich dann teilnahmslos in einem Schaukelstuhl gewiegt, bis Luise zum Essen rief. Dann beeilte sie sich, in das Speise zimmer zu kommen, ttwtzdem di« Mutter ihr den Platz rechts vom Doktor bestimmt hatte. Doch der nichts ahnende Vater machte ihr einen Strich durch die Rechnung: „Du brauchst nicht mehr am Kindertisch zu sitzen, Suse" sagte er jovial. „Du bist ja schon erwachsen. Komm, setze dich neben unser» Herrn Doktor und unterhalte ihn schön. Du mußt ihm doch zeigen, daß du in der Genfer Pension auch etwas gelernt hast." Suse knirschte heimlich mit den Zähnen, wagte aber keinen Wiverjpruch. Sie wußte, daß der Vater ihn nicht vertrug Gehorsam stand Hie aus und ließ sich neben dem Gast nieder, in dessen gleichmütigem Ge sicht nichts davon zu lesen war, ob er die klein« Szene beobachtet und durchschaut hatte. Die Unterhaltung floß munter dahin. Auch Suse mußte sich daran beteiligen, weil der Doktor sie zu weilen anredete und sie ihm die Antwort im Beiseln der Eltern nicht schuldig bleiben konnte. Werner erzählte vom literarischen Leben in Berlin, schilderte d:e Tagssgrößen und ihre Werke. Er la- viel und war über alles Wohl unterrichtet. Suse er tappte sich schließlich dabei, daß sie dem verhaßten Gast mit Eifer lauschte; sie fühlte, daß sie ganz heiße Wangen bekam. Darüber ärgerte sie sich; ganz erbost wurde sie aber, als ihr Blick zufällig auf den unbeob achteten Siegfried fiel. Der hatte es fertig gebracht, das Gesicht des Dok tors täuschend nachzuahmen, allerdings zur Karikatur verzerrt, uno ohne d:e seelenvollen Augen des Ori ginals uno sprach nun mit den Gesten des Doktors auf den feixenden Bruder ein. Suse grollte mit sich selbst, mrt dem Bruder, am meisten aber mit der Ursache des Aergsrs, dem Gast. Sie konnte rhn gar nicht mehr ansehen, ohne vor Aerger rot zu werden. Doktor Liebling merkte von alledem nichts. Er fühlte sich wohl rn diesem Kreise, der ihm und seinem Schaffen Interesse entgegenbrachte. Auf Sie Jungen achtete er nicht, weil er sich hauptsächlich an Herrn und Frau Schütz wandte. . . . .lFortjetzung folgt.) Döl stell Wo die Au- jens Dur den übei Dav cinv S:u ders Uuz vor nen, Mw Sterl wer neuz Pra wor licht sind narv rrgst wert den das wen legt klug, dent mcft noch Ma, bü ri ¬ eben gurr, der Mee terei eine Gru Verl nen. nr,ch men rtatt jung Nvllj Offe satio nauc daß Erot Arm scheu oatz len Kolo wer! Ausl habe HM«? für § gerit trete! die ! sührc Nasse ler e den lesen Eige logis Erst Prüf Aufn Voik- zur 1 hörte fryen erzäl gang bege, als statt! Goel storb Gros tes el Kapü Stoa von ?
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