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Rabenauer Anzeiger : 20.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191804203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-20
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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Der Not- und Todverkrag. Auch dessen kritische Stunde ist »a. Der englische Ministerpräsident Lloyd Seerge hatte sich dazu »erstanden, einzuräumen, daß für Ki« militärischen KriezSsperationen der Entente dis kritisch« Gtunds gekom men sei. Er Hütte, wenn er der Wahrheit bis Ehre Zeven wolite, hinzusügsn müssen, daß auch für den Not- und Todvertrag vorn September 1914 der bedenkliche Augenblick bevorsteht. 8» diesem zu London feierlich abgeschlossenen und unterzeichneten Vertrage sicherten sich England, Frank reich, Rußland und Japan zu, den Krieg gegen Deutschland gemeinsam auSzufechten uns nur gemeinsam, im Einver ständnis mit einander Frieden zu schließen. Die feindlichen Zeitungen sagten damals in großartigem Pathos, in diesem Not- und Tsdvsrirag werde das deutsche Reich begraben werden, die VertragZunterzeichner würden bis zum äußersten bei einander auSharren. Niemals, so schrieb das Organ des damaligen britischen Ministerpräsidenten Asquith, würde diese Abmachung von einem der dabei beteiligten Eiaaten gebrochen werden. Beizetreten find derselben denn auch noch Italien und Rumänien, al« sie uns den Krieg er klärten. Schon im Gpäisömmer 1914, als mit Lieser Verständi gung die ganze neutrale Welt fasziniert werden sollte, wurde von deutscher Seite ka'-blüiig darauf hingewiesen, es sei ein gewagtes Stück, zu jagen, niemals werde dieser Vertrag Schiffbruch leiden. Durch den Zusammenbruch Rußlands und seinem FriedenSschluß mit Deutschland har sich das frühere Zarenreich von der Sachs der Entente ge- löst. Was hilft ein Vertrag, wenn die Kraft, ihn zu halten, verlören gegangen ist? Rußland war am Ense seiner Leistungen, es konnte seiner Bevölkerung nicht im Ernsts zugemuiet werden, zu verhungern oder sich toifchlagen zu lassen. Außerdem waren dis anderen Mitglieder des Lon doner Vertrage» ganz außer Stande, irgendwelche wirksame Hilfs zu bieten. Rumänien ist in der gleichen Lage, und damit ist die Durchlöcherung der Abmachungen vervsll- ständizt. Jetzt kommt e» nun zum Äußersten. Die Aufrechter haltung der Abmachung war schon einseitig dadurch ge worden, Laß sie im wesentlichen auf Frankreich, England und Italien beschränkt war, denn die Vereinigten Staaten von Amerika sind ihr nichl ausdrücklich beigrtretru. Und England ist es gewesen, da» von seinen Verbündeten die äußersten Anstrengungen fordert, ohne doch im vollsten Um fange Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Erst in der aller letzten Zeit hat sich Lloyd George zum Wort vom „letzten Mann" entschlossen und tm Parlament dis Ausdehnung der Dienstpflicht bis zum LO. Lebensjahre durchgesetzt. 'Daß diese alten Register zu Verzweiilungskämpfen wenig geeignet sind, sagt daS englische Volk selbst. An der Westfront in Frankreich stürzt ein Stück der feindlichen Linie nach dem andern ein, und die Erkennt»!», daß das Kriegsspiel nicht mehr zu gewinnen ist, ist bei den Franzosen klar geworden. Und wenn sich unter Ihnen auch noch Chauvinisten befinde», die alles für möglich halten, daran, daß England Frankreich aus der Kriegsnot Herausreißen wird, glaubt kein Mensch. Ebenso wenig daran, daß sich Amerika als Reiter erweisen wird. Wird Frankreich da getreulich an dem Not- und Tsdvertrag scsthalten? Clemenceau will keinen Frieden, er verlangt Elsaß-Lothringen, 1871 wollte der Diktator Gam betta Elsaß-Lsthrmgen nicht hergeben, aber Frankreich ging über ihn zum Frieden über, als es sich erschöpft fühlte. Wird heute Ciemencesu Recht behalten oder dis Volks- siimmung im Lande? Die Franzosen wollen nicht Eng lands wegen Not und Tod erleiden. Und noch kritischer ist die VolkLsiimmung in Italien. Die Regierung hat einen Hilfeschrei nach dem andern nach Pari» und London wegen Ler zu erwartenden österreichisch- ungarischen Offensive gesandt, aber anstatt Hilfs zu schicken, haben England und Frankreich ihre Streitkräfte aus Jislien fortgeholt. Daß sie die angreisendrn Österreicher werden schlagen oder auch nur aushalten können, ist ausgeschlossen, hie Not im Lande steigt, der Lod droht wieder Tausenden der heißblütigen Landessöhne, die so sehr am Leben hängen. Und darum soll Italien aushalten, ohne einen Ausblick auf Hilse zu haben? Es braucht keiner großen staatsmännischen Erwägungen, sondern nur Les gesunden Menschenverstandes, UM Italien wisscn zu lassen, was e» zu tun hat. England hat seine Verbündeten tn den Sumps geführt mit LeM Not- und ToL-VertrsH üon London. DiS zum Halse stecken Frankreich und Italien Lri», aber gegen das Ersaufen für England sträubt sich der Selbsterhaltungstrieb. Der geMchle kaiserbrief. Seit einigen Tagen gestillt sich Lie feindliche Presse in Andeutungen über den Text, den der sagenhafte Brief des österreichischen Kaiser» Karl an seinrn Vetter Sixtus von Bourbon haben soll. Auf «ieberholte Aufforderungen hin vatLke französische Regierung dann den Wortlaut veröffent licht. In diesem gefälschten Text findet sich folgende Stelle: »Frankreich seinersrtt» hat eine Widerstandskraft und einen prächtigen Elan gezeigt. Wir alle bewundern rück haltlos tue staunenswert« traditionelle Tapferkeit seiner Armee und Len Opfermut des gesamten französischen Volkes. .Ebenso ist eS mir besonder» angenehm zu sehen, Loh, ob- wshl wir augenblicklich Gegner sind, keine wirkliche Ver schiedenheit der Ansichten oder Ansprüche mein Reich vsn Frankreich trennt, und Laß ich berechtigt bin, hoffen zu rönnen, Latz meine lebhaften Sympathien für Frankreich In ReEndung mit benjemgen, dis in Ler ganzen Monarchie herrschen, ganz und gar auf immer bis Rückkehr des Kriegs zustands» verhindern werden, für welchen keine Verant wortung auf mir ruht. In Anbetracht dessen, und um diesen Empfindungen einen bestimmten Ausdruck zu geben, bitte ich Dich, geheim und nichtamtlich Herrn Poincare, Lrm Präsidenten Ler französischen Republik, mitzuietlen, daß ich mit allen Mitteln und unter Aufwendung meines ganzen persönlichen Einflusses bei meinen Verbündeten die ge rechten Ansprüche Frankreich» «uf ElsaZ-LsLhringen unter stützen werdet Gegenüber dieser Veröffentlichung wird seitens der österreichischen Regierung amtlich verlautbart: „Der von dem französischen Ministerratspräsidenten in seinem Communique vom 18. April 1918 veröffentlichte Brief Seiner K. u. K. Apostolischen Majestät ist verfälscht.* Es wird dann weiter festgestellt, Kaiser Carl habe seinem Schwager, dem Prittzen Sixtus von Bourbon, im Frühjahr 1917 einen rein persönlichen Privatbrief geschrieben, der keinen Auftrag an den Prinzen enthielt, eine Vermittlung beim Präsidenten der französischen Republik oder sonstwie einzuleiten und die ihm gemachten Mitteilungen weiter zu geben, sowie Gegenerklärungen zu veranlassen und entgegen- zunehmen. Dieser Brief erwähnt« Lis belgische Fraoe über haupt nicht und enthielt bezüglich Elsaß-Lothingens folgende Stelle: Ich Hütts Meinen ganzen persönlichen Einfluß zugunsten der französischen RüÄ?orderu«§SMifprüche bezüglich Elsatz-Lothringens eingesetzt, wenn diese Unfprüchs gerecht wären, fte stnd eS jedoch nicht. Mit jener Feststellung wird die französische Politik wieder einmal durch ein großes Panama bereichert. Clemen ceau wird natürlich behaupten, er Habs den Brief nicht ge. fälscht. Bevor er darauf aber Anklagen wie »Lüge" gegen angesehene Gegner schleudert, bevor er eine große Staatsaktion daraus aufbaut, wäre eS seins Pflicht und Schuldigkeit gewesen, sich da» Schriftstück, das doch gar eigenhändig sein soll, genauer anzusehen. Jetzt wird eS mit seiner MtnisterprkfidrntsKsft, wrnn da» fran zösische Volk noch etwa» auf polikische Sauberkeit hält, wohl zu Ende sein. Von einer Aiedettsvermttlelung Spaniens ist in der letzten Zeit mehrfach die Rede g-wrstn. Wenn man Lrachiet, daß Spanien» Königin eins Engländerin ist und Lie spsnischs Finanz unter englischem Ewflusle steht, dann fühlt man heraus, baß rin Friedenrvorichmg aus Spanien bestellte Arbeit Englands sein würde. DsS gäbe uns natürlich Anlaß zur Vorsicht. Auf der anderen Seite sieht das Interesse Spaniens gegenüber England. Epsnien ist nicht seins Königin, um Lie sich da» Land herzlich wenig kümmert, und die Hand voll Börsianer wird ebenso wie die kleine Clique «ngland- keunLIicher Anarchisten Spaniens Haliung endgMg be stimmen, sobald die wahren Interessen de» pyrermäischen Königreiches vom Willen de» ganzen Landes getragen wer den. In dieser Hinsicht aber find erfreuliche Erscheinungen zu beobachten. Die .Köln. 8tg.* hatte neulich eingehend di- Teilnahme Spaniens an einer eiwaigen FNevettsranfe- icrz und die Geltendmachung seiner geschichtlichen Ansprüche aus Gibraltar — Lis jetzt englische Serfesiung an der Eüi- ßütze Spaniens gegenüber Ler Nordwestspitze Afrika», also Lis Konlrollstaticn des Seeverkehr» im Mittelmeer — zur Herstellung wahrhafter Meeresfreiheit behandelt. Da» hat in Spanien eins Preffsaussprache veranlaßt, Lie mehr und mehr Teilnehmer im Volke findet. Di« Zeitung „DM* hebt hervor, daß die Interessen Spanier.» und der Zentralmächte bezüglich Gibraltars, Marokkos und Tanger» vollständig überrinstimmten. Das Blaii behandelt an anderer Stelle die schwierigste Stellung Spaniens, in die e, durch da» Verlassen des festen Bodens de» Haager Abkommens ge raten fei, als eS durch das vorjährige Junidekret den Tauch booten eine Aurnahrnsbehandlung angrdeihen ließ, wo gegen sich sogar Ler Advokatenkongreß ausgesprochen Habs, Lessen Vorsitz einer der gegenwärtigen Kronberater führte. Das Blatt fordert die Aufhebung LeS Dekrets, baS eine unfreundliche Handlung gegen Lie Zentralmächte darstelle und Spaniens eigene Zukunft zu Wasser versperre. Der englische Einfluß in Spanien hastet also sicher nur an Ler Oberfläche. Er konnte nicht in die Tiefe dringen, weil die Gegensätze zu groß sind. Will Spanien wieder vuflrben, bann muß es über die ganze Insel mit seinem wichtigsten Punkts — Gibraltar! — frei verfügen können. So lange dort Ler Bcrglöws zu Englands Gunsten aus der Wacht über den Seeverkehr liegt, so lange sitzt in Spaniens Fleisch ein Licker Dorn, der ihm dauernd Schmer zen verursachen und seins AuswärtSentwIckelung hemmen muß, abgesehen davon, daß der Fortbestand einer englischen Festung auf spanischem Boden La» nationale Selbsib'rwußt- sein niederhalten muß. Wenn also hinter einem spanischen FriedenSfühler auch England stehen dürft«, so braucht man den Spaniern des halb doch nicht mit unberechtigtem M HUau-en cm-^en« zutreten. Politische Nachrichten. Deutschlands nationale Sicherung. Zu Len An deutungen eine» holländischen Blatte», was Hindenburg mit seinem Telegramm an den Reichstag beabsichtige, erklärt die „Köln. Ztg.*: „Das warnende Wort Hindenburg» ziehe sehr klar die Schlußfolgerung aus einer Sachlage, die allein der böse Wille der Feind geschaffen habe. Mit der Ant wort der Feinde auf die Friedensvorschläge der Mittel mächte haben uns bisse die Notwendigkeit, unS künftig zu sichern, in schärfstem Lichte gezeigt. Sie Haden uns neue Opfer auferlegt- Was die Engländer und Franzosen tn unserem Falle tun würden, wird man uns nicht verübeln können. Hätten Lloyd George und Clemenceau Mäßigung gewiesen, so würde die Welt^heute Len Frieden haben. Die KviegsteuerungsbezNge der Beamte» im Reiche und In Preußen sind mit Wirkung vom 1. April er höht worden. Soweit die Auszahlung der erhöhten Teuerungszulagen tn einzelnen Fällen noch nicht erfolgt sein, dürsten sie in allernächster Zeit zu erwarten sein. Eine ungshsuerlichs Nanpenpüage, die in wenigen Tagen den ganzen Laubbestand des großen Berliner Tier gartens vernichtete, nahm den Berlinern im vorigen Jahre plötzlich dl? Freude an ihrer wichtigsten Erholungsstätte. Jetzt droht dieselbe Gefahr. Infolge des warmcn und trockenen Wetters hat dir Entwicklung der Raupen tn den letzten Wochen sehr zugenommen. Die Tiecgartenieitung sucht mit allen verfügbaren Mitteln und Menschenkräften die Raupen zu bekämpfen. Durch das Entgegenkommen der Kommandantur helfen täglich 50 Soldaten, deren Zahl ver doppelt werden soll, im Vernich ungSkriege gegen die Raupen. Ein Vordringen bis in die äußersten Spitzen der Eichenkronen, in denen sich die Schädlinge ein« genistet haben, ist wegen L-bensgesohr nicht immer möglich. Es ist beabsichtigt, auch Schäler zur Unterstützung heranzuziehen. Eins Netchswohnungszählung soll demnächst vom Bundesrat beschlossen werden, um zuverlässige Unterlagen über die Wohnungsverhälinisse im ganzen Reiche zu erhalten. An Hand dieses Materials wolle man dann dort helfend eingrelfen, wo eS am notwendigsten sei. Dabei werde im Bundesrat auch die wichtige Frage der Wohnungsneubauten zur Sprache gebracht werden. Vermischtes. s Diese« Komödiant l Wenn ein Minister sich nicht Nehr halten kann, dann gestellen sich zur ersten Zeit „Ge- sunsheitsrückfichten* ein. Ja sogar vor dem Sturz werden sie, ähnlich wie angebliche und wirkliche Attentanie, zur Er regung deS Mitleids benützt, um dem Volke zu zeigen, gegen was für einen aufopferungsfähigen Menschen die hüsen Miutsterstürzler anrennen. Als der vorige russische Revolutions-Präsident Kerenski sich stürzen sah, da jammerte er Ler Welt vor, er sei unheilbar krank, seine linke Hand sei bereits ganz schwarz, was ihm freilich nicht hinderte, auf Grund neuer Erfolge sich von Henie und morgen von seiner Frau scheiden zu lassen, um eine Tingeltangelüse zur russischen Landesmutter zu machen. Und als Lenin sich schwer bedroht fühlte, hieß eS, er habe ein schweres B-usi- gcschwür. — Nach solchen berühmten Vorbildern führt jetzt auch der französische Ministerpräsident Clemenceau eine grandiose Komödie ans. Nach dem deutschfeindlichen Amsterdamer „Tel-graas", hat er vor einigen Tagen seinen Arzt gefragt, wie lang« er noch zu leben habe. Er brauche vier Monate, um seins Aufgabe für Frankreich durchzusühren. Nach der neuesten Leistung mit dem gefälschten Kaiserbriese wird er keine 4 Monate mehr zur „Erfüllung seiner Auf gabe* zur Verfügung haben. Solange wird er nicht mehr Ministerpräsident sein. Die Preise Mr Großvieh höher den» je. Rekordpreiss für ost preußische Pferde wurden auf einer Ver steigerung in Rosenau bei Königsberg erzielt, die von oer Landwirtschaftsram eingerichtet war. Der Ge samterlös bei 268 zur Auktion gestellten Tieren stellte sich auf 11Ö9 500 Mark, so daß also ein Durchschnitts preis von 4140 Mark erzielt wurde. Je 8800 Mark er zielten zwei dreijährige Stuten. Schwarzbunte TicftaudriuVer wurden in Sten dal von einem Zuchtverband zum Verkauf gestellt. ES waren 75 männliche Zuchttiere. Keines wurde unter 1000 Mark verkauft. 75 Tiere brachten 86 000 Mark, der höchste Preis für einen Bullen war 3500 Mark. Unser Vorstoß südlich -er Oise. Ohne Arms nnd Beins 69 Jahrs alt geworden ist Gottliebe Benona Schröder tn Greiz, die kürzlich starb. Für die Eltern war Lie Geburt dieses Kindes zunächst ein Jammer, cs steckte aber ein guter Kern in ihn' und cs ge dieh prächtig. Die Geschwister sichren ihre Schwester zur Schuls, wo sie gut lernte, und als fks 20 Jahre alt war, nahm sich ihrer e'n Schausteller an, der sie allerlei Künste lehrte und sie in fast allen Erdteilen zur Schau stellte. Mit der Zeit erreichte sie eine derartige Geschicklichkeit, baß sie mit dem Munde schreiben, zeichnen, Nadeln einfädeln, PerlenMckereien anfertigen uns vieles andere konnte. Auf ihren Schaustellungsreisen ist ihr Unternehmer ein reicher Mann geworden, doch auch sie, der vielbedauerie Krüppel, erwarb sich ein kleines Vermögen, so daß sie sorgenlos leben konnte und keinem ihrer Angehörigen zur Last zu fallen ZrauM«, .. , Ei»s Fisch-Hamstce-Schlacht. Ein Kampf auf Leben und Tod spielie sich zwischen dem ledigen 45 jährigen Fftcher- gehilfen Simon Lindner von München und dem Maurer Joseph Gruber von Augsburg ab, der von seinem sechzehn jährigen Sohn begleitet war. Lindner fand die beiden beim unbefugten Fischen in den Altwassern zwischen Blind- heim und Gremhsim. Es enistand ein Wortwechsel, der alte Gruber feuerte aus einem Revolver und ein Schuß tras den Lindner in die Brust. Letzterer hatte noch die Kraft, mit der Mistgabel den Gruber niederzuschlagen, der m'r einer klaffenden Wunde wie tot liegen blieb. Auch dem jungen Gruber brachte Lindner einige Verletzungen bet und nahm beiden gegen 40 Pfund Fisch«, die Fischnetze, einen Revolver und zwei Messer ab. Gruber hatte das Bewußt- sein wieder erlangt, sich in der Bahnhols^ellanrot'-'n Blindheim..verbinden lassen und fuhr nach Augsburg.
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