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Rabenauer Anzeiger : 04.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191804041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180404
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-04
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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k>sris unten Ueutsckrm Oesel,vt«k«uen. in Zur wiederkehnnder! Pflicht IM drückmd und «ufeeizend zugleich sein. Aufreizend gegen die phrgsenreichen Kriegshetzer, die dem frenzösischen Volke in allen Tonarten vom endgültigen Siege erzählen, ohne trotz jemals ein Wort davon in Erfüllung gegangen wäre. Wir -rauchen gor nicht zu wissen, «n weichem Orte das geheimnisvolle deutsche Geschütz steht, dos auf so unglaub liche Entfernungen seine ftod- und verderbenbringenden land lasse, latzt mich neben meinen Kameraden ruhen und tut Ihr, in der besten Erinnerung an mich, Eure Pflicht. Zeichnet aus dem, was ich Euch hinterlasse, soweit immer Ihr könnt, Kriegsanleihe, damit der Vielen Tod nicht doch noch 'vergebens gewesen." Wo — fragt ihr — ward ein solches Testament geschrieben? Gibt es so große Seelen, die über den Tod hinaus nicht nur an sich und die nächsten Ihrigen, sondern auch so treuherzig an ihr Vaterland denken? Ja — es gibt sie, gibt ihrer, Gott sei Dank, noch viele. Verbürgt ist das letzte Wort eines in Westfalen verstorbenen Augenarztes angesichts des Todes für seine Gattin: „Aber Kriegsanleihe zeichnen! Erkennt ihr fremden Willen nur, wenn er schwarz auf weiß erscheint, nicht auch den unausgesprochenen eurer Krieger? Er tönt viel lauter als das geschriebene Wort, er ist nicht bloß mit Tinte, er ist mit Blut geschrieben. Versteht ihr die Blutzeichen nicht? Gewaltig ruft's von sonst stilleu Gräbern deutscher Helden aus allen Ländern: „Üns war das Vaterland kein billiges Wort, wir starben für es, wollt ihr es nur im Munde führen, aber schon eure Hände zurückziehen, wenn es nicht einmal zu geben, sondern nur gesichert zu leihen gilt? Guter Wille kann den Ruf nicht überhören, die Mahnung, die wiederkehrenüe Pflicht zu erfüllen, die 8. Kriegsanleihe zu zeichnen. Felix Joseph Klein 8r war gestorben. Sie ordneten seinen Nachlaß und suchten, suchten. Noch nicht lange war es her, da kam er zu ihnen heim in Urlaub. Und bevor er sie wieder verließ, ihnen zum letzten Male die Hand drückte, da hatte er ihnen gesagt, sie würden, wenn er nicht mehr zurückkehre, in seinem Nachlasse eine letzte Verfügung finden, dis möchten sie ja getreulich ausführen. Wohin hatte er fie gelegt? Man hatte die Abschiedsstunde nicht geeignet für weitere Fragen gehalten. Da — ein Blatt Papier, wie er es oft mit zuversichtlichen Zeilen aus dem Felde sandte — „Mein letzter Wille". Sie lesen: „Für. den Kall Gott will, daß ich mein Leben für das Vater- ergriffen hätten. Uebersichtskarte zu de» Kämpfen an der Westfront. Die neueste Errungenschaft unserer Tchietztechnik hat Paris begreiflicherweise eine ungeheure Erregung ber- vorgeruM. Es gibt kein Mittel, um die Bewohner "der „MetWole der Zivilisation" vor diesem Teufelswerk der BavßMn zu schützen, sie müssen dulden, ohne sich wehren zu ktzMen, und das Gefühl der Ohnmacht muß nieder Geschosse in die Festung Paris schleudert, wir kennen die Entfernung, und das mag nns genügen. Die Fran- zvsen hätten sich alle diese Schrecknisse ersparen können, : wenn sie rechtzeitig die ihnen dargebotene Friedenshand „Rechtmäßige Gewalt". . Mit dem Wortspiel von der Gewalt auf der einen und der Gerechtigkeit auf der anderen Seite, das von den eng lischen und amerikanischen Staatsmännern mit unleugbarer Geschicklichkeit gemeistert wurde, mit den Phrasen vom Schutz der Freiheit der kleinen Nationen muß es jetzt, nach dem die griechischen und rumänischen Vorgänge durch dir holländischen gekrönt worden sind, endgültig ein Ende haben. Man weiß jetzt in jeder neutralen Hauptstadt: Der Eng länder kann jede Gewalttätigkeit ausüben, sie ist als Recht ge heiligt, wenn und weil sie Englands Machtstellung zugute kommen soll; wenn sich die Deutschen zur Wehr setzen und Englands Wettiwperium nicht anerkennen, dann schreit man drüben Gewalt. Oder wie es Lord LanZdowne jüngst aus- briickte, der Deutschs ist de? Anarchist Europas, der nur ge fesselt in den Völkerbund hinelngsbracht werden darf, weil er die von Gott eingesetzte englische Obrigkeit in der Welt nicht überall und immer anerkannt hat. Selbst ein Blatt, wie der „Manchester Guardian", der sich doch einen Teil vom kritischen Vermögen den englischen Nalionalfehlern gegenüber bewahrt hatte, stößt jetzt in der Bedrängnis, in ter sich der Bieroerbanv infolge der Schiffs raumnot befindet, in das Horn der Leute, dis Englands Handlungen dem Urteil der Mitmenschen von vornherein entheben möchten. Auch dieses Blatt versucht den brutalen Stotz gegen Holland mit dem sogenannten Angaricn-Recht zu bemänteln, Las für dis Engländer neutrales Eigentum, wenn es sich innerhalb ihres Zugriffes befindet, in An spruch nimmt. Da» Angarien-Recht gab nach dem Kriegsrecht früherer Jahrhunderte einem kriegführenden Staate die Befugnis, einzelne neutrale Schiffe im Falle der Not für seine eigenen Zwecke in Anspruch zu nehmen. Ludwig der Vierzehnte machte von dem alten Recht öfter Gebrauch und eine Nach» wirlung des veralteten Grundsatzes zeigte sich noch im KricAe 1870-71, als die Deutschen vor der Seine-Mündung zu Sperrzwecken einig« englische Schiffs versenkten. Das heutige Völkerrecht kennt das Angarlen-Recht nicht mehr, das im Widerspruch steht zu dem jetzt nahezu ausnahmslos anerkannten Anspruch der neutralen Mächte auf Anerkennung ihrer Rechte Im Kriegsfall. Dem Engländer ist alles erlaubt, was ihm feine Stellung erhalten kann. Nur so kann das erwähnte Londoner Blatt zu der echt englischen Logik kommen, die niederländischen Schiffe, die unbenutzt blieben, seien eins indirekte Unter stützung Deutschland». Daraus folgt, daß alles, was leb! und besteht, zu Englands Nutzen da sein und arbeiten muß. Spitzfindigkeiten nennt deshalb ein anderes englisches Blatt dis Bedenken, die gegen das Attentat auf die holländische Handelsflotte vorgebracht werden könnten; für Spitzfindig keiten aber sei im Jahre 1818, wenigstens was Englands Handeln angehs, kein Kaum mehr. In einem englischen Dokument ist in diesen Tagen das klassische Wort von der „rechtmäßigen Gewalt" geprägt worden. Gewalt, di« aue- aeübt wird im Namen des britischen Imperiums ist Recht; Recht aber, bas sich mit Englands Interessen nicht vereinigen läßt, wird dadurch zur Gewalt. Es lst Hohs Zeit, daß den H nen Engländern diese SelbstüberheblichkeHen gründlich, aber sehr gründlich ausgelrieben werden. Dazu kann schneller Rat werden, als man in Landon zur Stunde noch giauben mag. Unsers Sturmangriffs im Westen, dis überall dis englischen Linien siegreich durchbrachen, reden die Sprache dis man in London am besten versiebt. Der Friede lm Osten. Der Reichstag hat mit großer Mehrheit dem Friedens- Verträge mit Rußland und den anderen Verträgen zuge stimmt, die unsere Beziehungen zu den Stoaten de« ehe maligen Zarenreiches in die Bahnen der ehemaligen Freund schaft zwilchen Deutschland und seinen Nachbarn im Osten zurücklenken sollen. Regierungsseitig wird die große ge schichtliche Bedeutung dieser Tatsache heroorgehoben. Im Juli 1914 war die Mobilmachung Rußlands der entscheidende Schritt zur Entfesselung des furchtbaren Welt krieges. Nach nahezu vierjährigem Kriege Ist nunmehr das russische Volk als erster aus der Reihe unserer Feinde ausge chieden. Die freudige Genugtuung darüber wollen wir uns nicht durch die hämische Herabsetzung des Errun genen von selten Ker noch mit uns kämpfenden Gegner ver kümmern lasfen. Auch kritische Vorbehalt« in der Heimat sollen ihr keinerlei Eintrag tun. ' Der Frieden mit Nutzland bedeutet für die Gegenwart eine ganz erhebliche Verbesserung unseres militärischen Lage. Seine Wirkungen werden sich in der Kämpfen, die wir auf den übrigen Fronten noch führen müssen, aufs stärkste zn unserem Vorteil iühlbar machen und unsere heldenmütigen Truppen mit erhöhter Siegeszuversicht erfüllen. Für Lie Zukunft bedeutet der Fride mit Rußland die Aussicht auf gute wirtschaftliche Beziehungen mit den öst lichen Nachbarvölkern, insbesondere auf ein freundschaft liche» Zusammenwirken mit Len Randstaaten, die ehemals -um russischen Reiche gehörten. Was bis blutige Arbeit unsere» zur Verteidigung gezogenen Schwerte» begründet bat, soll friedliches Schaffen befestigen und entwickeln zur bauernden Wogljahrt ünö Erö'^e unseres geliebten deutschen Vaterlandes. Mit dieser freudigen Hoffnung verbindet sich tn unfern Herzen die Empfindung tiefer Dankbarkeit für alle Volks genossen, die kämpfend, schaffend und duldend dazu mitge» wirkt haben, so Großes zu vollbringen; besonder» für di« gefallenen Helden, die den glücklichen Ausgang Ler Kämpf« im Osten nicht mehr haben erleben dürfen. Unter der Leitung derselben ruhmreichen Führer, di« mit der Befreiung Ostpreußen» einst den Grund zu dem jetzigen FriedenSschluß legten, Lie dann LaS zaristische Ruß land völlig in die Verteidigung drängten und es schließlich ganz überwanden, tobt jetzt der Entfcheldungrkampf an der Westfront. Auch er wird ein siegreiches Ende nehmen und uns einen Frieden bringen, der Deutschland» würdig ist. WSW Kriegs- und Tages-Verichle. Die Wallonen für ihre Unabhängigkeit. In Aufrufen werden die Wallonen zum Eintritt in den Verein zur Verteidigung Walloniens aufgefordert. Dis Aufrufe weisen unter Betonung des SeibstbestimmunzL- rechtS darauf hin, daß schon vor dem Kriege der Sprachen- und Raffenstreit zwischen den Flamen unö Wallonen in Belgien dessen inneres Leben beherrscht und dar gute Ein vernehmen der beiden Völker ausgeschlossen habe, und daß nach den wichtigen Vorgängen in Flandern ein« rassen- mößig« und politische Einheit in Belgien unwiederbringlich dahin, im übrigen im Interest« eine» guten Zusammenleben» von Wallonen und Flamen auch weder wünicheuSwert noch durchführbar sei. Die Flamen hätten im Gegensatz zu den Wallonen verstanden, die Welt für die internationale Wich tigkeit dieser Raffen- und Nationalitätenfrage zu interessieren und die Bedeutung der heute Tatsache gewordenen Ver- waltungSLrennung zu würdigen. Nun wüste Wallonien nach allen Seiten hin auch die Interessen seiner Rasse ver teidigen. Sie wollten Len belgischen Staat als solchen er halten, aber nicht tn der Form eines unmöglichen belgischen Einheitsstaates, der auf die Vorherrschaft der einen über die andere Raffe sich stützen müßte. Belgien könne seine Zukunft nur sichersten auf Grund einer solchen, das guie Zusammenleben erst ermöglichenden Einigung der beiden Völker, die auf deren gegenseitiger Unabhängigkeit beruhe. Der Aufruf schließt: „ES lebe das freie Wallonien in einem unabhängigen Belgien!" Dir neus Beschießung von Paris. Die Beschießung von Paris durch weittragende Geschütze hat am Montag for/gedauert und früh 6.60 Uhr eingesetzt. Entgegen der unverständlichen behördli t en V?! ü nrng, daß Ml m ! ! »«MS Erzählung von August Meier. „Aber Sie werden doch Ihre Frau nicht ohne Nach richt lasten?" rief die kleine Frau unwillig. „Liebe Frau Limborn, quälen Sie mich nicht! Gleich wird sich alles finden. Erst muß ich ganz gesund werden und wieder Geld verdienen . . ." Ein leises Klopsen unterbrach das Gespräch. Gleich daraus öffnete sich die Tür, die von einem kleinen Vor- slur ins Atelier führte. Ein hagerer Mann von unbe stimmtem Alter mit scharfen, verbitterten Zügen, in einen schäbigen schwarzen Rock gekleidet. Schlappen an den Fü ßen, schob sich langsam inS Zimmer hinein. „Verzeihung, wenn ich störe . . .! Aber ich glaubte, daß Limborn zu Hause —" „Mein Mann ist auSgegangsn, Herr Arnstedt. Woll ten Sie etwas von ihm?" „Ich wollte mir bloß ein bißchen Tabak holen . . Auf den am Fenster stehenden Roland deutend, fragte er die nähertretende Frau leise: „Ist das Ihr Besuch? Ist er wieder gesund? Bleibt er lange hier? Was ist er denn eigentlich? Auch Maler?" „Warum interessiert Sie da? eigentlich, Herr Arn stedt?" „Ach, es ist nur wegen . . , Ich habe ihn vorher Klavier spielen hören. Und da dachte ich, vielleicht nimmt er Unterricht bei mir." Frau Mali lachte hell auf: „Unterricht? Fragen Sie ihn selbst! Sie haben wohl wieder eine Stunde verloren." Arnstedt nickte kläglich. „Gleich ein paar ans einmal! Pui, pui!" ' „Na, das wundert mich gar nicht. Wenn Sie immer auf alle Welt schimpfen!" Der Klavierlehrer hörte schon nicht mehr auf sie. Mit ! einer linkischen Verbeugung stellte er sich Roland vor: „Mein Name ist Arnstedt, Komponist Arnstedt!" „Unser Flurnachbar!" fügte die MalerLfrau erlau- ! ternd hinzu. j „Roland!" erwiderte dieser kurz. i- „Entschuldigen Sie, Herr Roland . . Ich hörte Sie vorhin Klavier spielen, Wirklich sehr nett für einen Dilet tanten! Ich nehme natürlich an, Sie sind Dilettant!" Noland brummte etwas Unverständliches. „Aber Ihr Anschlag ist noch eiwas hart," suhr der arme Klavierlehrer sort. „So?" Roland lächelte ironisch, die Hände in den Hosentaschen. Der komische Kauz machte ihm wirklich Spaß „Ja — gewiß! Und wenn Sie in München bleiben wollen, können Sie bei mir Unterricht nehmen, ich habe eine vorzügliche Methode erfunden. Uebrigens mache ich es billig, eine Mark fünfzig Pfennige die Stunde." „Danke wirklich!" lachte Roland. „Ausnahmsweise würde ich Ihnen die Stunde zu einer Mark, und, wenn Ihnen das noch zu teuer ist, zu fünfundstebzig Pfennigen geben. Billiger kann iÄ es wirklich nicht machen. Wo hat denn Limborn seinen Tabak?" Er ging aus den Schrank zu, den ihm Frau Mali zeigte, und stopfte sich umständlich seine Pfeife — als er sich unbeobachtet wähnte, übrigens auch seinen Tabaks beutel mit dem Kanaster voll. „Es geht ihm wohl sehr schlecht?" fragte Roland leise. „Miserabel! Er hat seine Stunden verloren, weil er sich mit aller Wett überwirft." Der Klavierlehrer kam passend zurück. „Na, wie ist es denn nun damit? Haben Sie sich's überlegt? Es wäre schade um Ihr hübsches Talent, wenn es in die Hand irgendeines Pfuschers fiele. Fünfund siebzig Pfennige, das spielt doch gar keine Rolle." „Tut mir wirklich leid! Nun sagen Sie mir: haben Sie denn das überhaupt nötig? Ich denke, Sie sind Komponist?" „Ach, die Verleger und das große Publikum , , . » pui, putl.» -----— — Noland sühlre sich bewegt. Wer wußte, ob nicht hintei dieser verkümmerten Hülle rin Genius schlummerte. „Ja, ja, es ist heutzutage sehr schwer, sich durchzu- ! ringen," erwiderte er seufzend. ; „Ja, wenn man leicht und oberflächlich ist. Das nennt mar. dann modern und pikant. Aber die Nachwelt wird richten. Wenn der ganze modische Krempel vergesse« sein wird, dann wird man meine Musik noch spielen." „So fest glauben Sie an sich?" fragte Roland ver blüfft „Gewiß! Wer sich wie ich an den klassischen Meistern herangebildei hat, dem imponiert die moderne Mustk nicht." „Bedaure wirklich!" „Können Sie auch! Bei mir hätten Sie was gelernt und Ihre Technik verbessert. Ra, adieu!" Er schritt lang sam der Türe zu. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um. „Na, für fünfzig Pfennige?" Und als Roland verneinend mit dem Kopf schüttelte, ging er, etwas leise vor sich hinmurmelnd, ärgerlich hin aus Roland schaute ihm wehmütig nach. f - - Frau Mali faßte sich an d'e Strrn. „Größenwahn!" „ „Ja, ja . . . aber ich will Ihnen mal waS sagen. S« wie der wäre ich auch geworden, wäre ich nicht sortg»- gangen." Ja, dieser Mann war ein Spiegel seine» eigenen Selbst, vorläufig wohl noch ein Hohlspiegel, der das Bild verzerrt und entstellt zurückwarf. Aber wer konnte wis sen. ob sich sein Schicksal nicht ebenso gestattete Fortt, wlett „Aha, Anti-Wagner?!" Auch Anti-Brahms, überhaupt Antil B«ethsd«n, Mozart und vielleicht noch Weber, das waren dir letzten, die Musil machen konnten. Alles übrige ist Dr . . . ganz einfach!" „Bis aus Ihre Musik natürlich." „Das überlasse ich der Nachwelt," erwiderte siker stolz. r.ivlvcite der Mu- . - ..Ich habe allerdings versucht, di« Klassik« im Geiste unserer Zeit zu erneuern. Aber, sehen Sie, wer heute nicht Reklame machen und die große Trommel rüh ren kann, der dringt nicht durch. Mir fehlen eben die Ellenbogen, lieber Herr, und darum bin ich noch ein armer Klavierlehrer geblieben. Pui, pur! Na, wie ist «S denn Mit den Stunden?"
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