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Rabenauer Anzeiger : 12.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191803125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180312
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-12
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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UMr KZmMn wir. Im deutschen Volk weiß jeder, daß wir diesen Krieg in reiner Abwehr für den Bestand unseres Reiches und sür eins freie Entwickelung unseres Wirtschaftslebens, womit das persönliche Schicksal jedes Einzelnen auf baS engste verknüpft ist, bis zum siegreichen Ende zu führen haben. Aber die tiefer Blickenden erkennen doch auch, und das be sonders ans den Äußerungen Wilsons, daß hier zwei ver schiedene Welt» und Lebcnsauschauungen im Kampfs liegen, und daß es gilt, altbewährte Kulturgüter, die dem deutschen Volke heilig sind, gegen den zerstörenden Einfluß neuer Zeitströmungen zu schützen, so schreibt Oberstleütnant Bud- decke. Wir kämpfen für die nationale Idee, für die Bewah« rung völkischer Eigenart im Gegensatz zum Kosmopolitis mus und Internationalismus. Wir kämpfen für das tief im germanischen Wesen wurzelnde Volkskönigtum, für bas monarchifch-kanstitutionelle Negierungsprinzip, gegen eine republikanische oder kommunistische Staatsordnung. Wir kämpfen sür die wahre Gemeinschaft der Staatsangehörigen, die sich mit Bewußtsein und innerer Freiheit dem StaatS- oanzen einsügen, für die Erhaltung staatlicher Zucht und Ordnung gegenüber einer nur gesetzlich zusammengehaltenen Gesellschaft, einem Mißbrauch der Freiheit und einer Selbst herrlichkeit des Individuums, die zu Zügellosigkeit und Anarchie führen muß. Wir kämpfen für ein verinnerlichtes religiöses Leben, für das Verwalten von Herz und Gemüt' gegen eine im Äußerlichen erstarrte Kirchlichkeit, Irreligiosität und kalte Rerstandestätigkeit. Wir kämpfen für eine ideale Lebens anschauuna, für die Geltung innerer Werte, Abstufung nach Wesen und Verdienst gegenüber dem Materialismus, Utili tarismus, einer öden Gleichmacherei und geistigen Ver flachung. Wir kämpfen für die Pflege und Veredelung Les persönlichen Leben«, für die Pflicht als Lebensprinzip, für Selbstzucht, Sittlichkeit und Aufrichtigteit gegenüber der Selbstsucht, rein äußerlicher Arbeitsdisziplin, einem auf Genuß gerichteten Leben der Heuchelei, Lüge und Phrase. Der Artede mit Rußland. AuS dem Dank des Kaisers an die unvergleichlichen Truppen im Osten und deren Oberbefehlshaber, Prinzen Leopold von Bayern, sowie au» dem Glückwunschtelegramm des Reichstag« an den Kaiser spricht in gleichem Maße die hohe Freude an Lem, waS wir im Osten erreicht, an dem FriedenSschlnß mit Rußland. ES ist ein weltgeschichtliches Ereignis von allergrößter Bedeutung, Las un» in diesem FrieoenSschluß entgegentritt. Militärisch bedeutet der Frledens- »ertrag mit Rußland, dem derjenige mit Rumänien hoffent lich schon in allerkürzester Zeit folgt, das Ende LrS Zwei frontenkriege«. Die politische Bedeutung de« Ereignisses liegt darin, daß Ler Ring von Feinden, den eine jahrzehnte lang betriebene Politik um uns gelegt hatte, und der dann vor vier Jahren seine ganzen Kräfte auf unS lc.Sließ, ge sprengt ist, daß wir nicht mehr mit de» sämtlichen Mit gliedern her Entente im Kriege liegen, sondern ein Land bestimmen konnten, mit un« in Frieden und Freundscha t zu leben. Der wirtschaftliche KriegSplan unserer Feinde ist durch den Frieden von Brest-Litowsk zerstört. Und selbst wenn die Gegner Rußland in die Absperrung einbeziehen sollten, so wird da« Vermögen Rußlands, aus seinen reichen, natürlichen Schätze» alles Nötige heroorMringen, über alle Schwierigkeiten hinweghelfen und jeden AuShungerungsplan vollends vereiteln. Moralisch aber bedeutet der Friedens- vertrag mit Rußland eine gewaltige Steigerung unseres Vertrauens in unserer Sache und auf unseren Erfolg. Sin Frieden dsr Verständigung und Versöhnung. Einen Machtstieben, den auch da» neutrale Ausland vielfach in dem Brester Vertrage erblickt, haben wir nicht abgeschloffen. Len Frieden, des Schwerte« hätten wir mit Rußland schon vor Monaten haben können. Die militärische Widerstandskraft des Gegner« war längst gebrochen, so Latz e» nur de« Stoße« bedurft hätte, um da« Gleitende zu Fall zu bringen. Wir hätten Rußland dann zu jedem Frieden geneigt machen können, der unS beliebte. Aber Lie Bedeutung de« FriedensvertlageS, wie er tatsächlich zu stande gekommen ist, liegt nach ausdrücklicher amtlicher Hervooihebung durch die „Nardo. Allg. Ztg/ darin, daß f Ke deutsche Regierung trotz aller Überlegenheit nur aus s einen Frieden hinarbeitete und ein Kriegsende erstrebte, wie es von der Mehrheit deS deutschen Volkes gewünscht wor- s den war und gewünscht wtrd, einen Frieden, wie sich ihn die Muffen selbst in ihrem Funkspruch erbeten hatten, einen f Frieden der Verständigung und Versöhnung. Gegenteilige t Behauptungen und Ausstreuungen wird eine objektive Dar- f stellung des Verlaufs der Friedensverhandlungen leicht f widerlegen. Der Friede ist den Russen nicht einseitig diktiert i und von ihnen nicht binnen drei Tagen angenommen wor- s den. Seine Einzelheiten sind vielmehr so gründlich hin- i und hergewälzt worden, daß gerade der Leiter der groß- ; russischen Vertretung schließlich einen Vorschlag des deutschen f Unterhändlers, die Einzelheiten nochmals In Kommissionen i burchzusprechen, mit Rücksicht auf die vorangegangene aus- k sührltche Behandlung ablehnte. Dauernder Friede. Die 14 Paragraphen deS Friedensvertrages enthalten z nichts, was nicht mit Lem als Richtschnur der gegenwärtigen russischen Negierung ausgestellten Grundsatz deS Seibstbe- stimmungsrechts der Völker zu vereinbaren wäre. Ein Krieg, der eine so entschiedene Überlegenheit der einen Seite bewiesen hat, ist wohl noch nie mit einem Frieden abge schlossen worden, bet dem von einer Vergewaltigung des Unterlegenen so wenig Lic Rede sein kann, wie in diesem Falls. Deutschland denkt nicht daran, sich in Estland und Livland festzusetzen; dort wird es nur vorübergehend eins Polizei aufsicht ausüben. Aber auch westlich der Linie, von der im dritten Artikel deS Vertrages Lie Rede ist und die noch nicht näher zu bestimmen ist, wird daS künftige Schicksal der Völker nur im Einverständnis mit der Bevölkerung dieser Gebiete bestimmt werden. Diese Zugeständnisse des Siegers geben dem Vertrag seins Kraft gegenüber jeder russischen Negierung, auch wenn Lie bolschewistische eines Tages einer anderen Platz machen müßte. Darauf beruht auch unsere Zuversicht auf dauernden Frieden und Freund schaft mit Rußland. Frankreichs Angst vvr der Offensive. Di Verluste des Generals Haig, so sogt ein Londoner Militärkritiker, haben während zweier Offensiven nach den amtlichen Mitteilungen eine Million überstiegen. ES war unvermeidlich, daß die englischen Truppen zur Offensive übergingen und alle Offensiven find sehr kostspielig. Diese Tatsache aber macht es dem Oberkommando besonder- zur Pflicht, Las Leben auch nicht eines einzigen Schützen zu verschwenden. Viels unserer Offensiven, unter denen dis Comörsischlacht nur eine ist, haben gezeigt, Laß sicher in sehr bedeutenden Fragen unsere Heeresleitung hinter der deutschen zuröcksteht. Andererseits aber darf man nicht an nehmen, Laß die Gesamtvorwürfe allein auf Sir Douglas Haig fallen. Das französische Oberkommando hat auch feinen Anteil an der Beraniwortung. DaS KriegSglück der letzten vier FeldzugSjahr« zu wenden, ist ein gigantisches Unternehmen. Tatsächlich sind dis Deutschen auf dem ent scheidenden Operationsgebiet jetzt für uns viel gefährlicher, als sie es während ihres Rückzuges von der Marne tm September 1914 waren. Eine große Offensive ist in Vorbereitung, und eS wäre geradezu Wahnsinn, anzunehmen, daß sie fehlginge. Im Gegenteil, sie wird zweifellos von Erfolg begleitet sein. Sie wird wahrscheinlich die letzte im Kriege sein, denn dis ungewöhnlichen Verluste, die auf beiden Seiten erlitten worden sind, haben einen solchen Umfang angenommen, daß kein möglicher militärischer Erfolg ein« Fortsetzung dieses Gemetzels aufwieaen könnte. Es ist LÄrum Pflicht de» KriegskadinettS, in solch einer Krise die Lage so sorg- fältig wie möglich zu erwägen und sich selber dagegen zu sichern, daß der entscheidende Feldzug von 1913 nicht durch unzureichende Führung beeinflußt wird. Die Ver'eilmig der Ukrainer Schätze, über die Art und Weise, wie die Mittelmächte auS der Ukraine mit den dort lagernder, ^Lebensmitteln versorgt werden sollen, wird von unterrichteter Sette mitgeteilt, daß Deutschland und Osterreich-Ungarn Lei der Versorgung aus der Ukraine einmütig vorgehen werden. Die militärischen Handlungen haben unsererseits nur die Aufgabe, der Er- Erzählung von August M-ier. Aber der andere Kapellmeister, der glaube ich, selbst Komponist ist, hatte bereits dagegen intrigiert. Zum Vorspielen ist es gar nicht erst gekommen, zu langen Aus einandersetzungen auch nicht. Man sei bereits mit Novi täten für den nächsten Winter versehen; später vielleicht, wenn es auf einer anderen Bühne mit Glück... usw. usw. Die alte Leier! Armes Lenchen, verzeih' mir, daß ich Dir den Schmerz antun muß. Aber besser ein kurzer, vorübergehender Schmerz, als wenn ich Dir Dein ganzes zukünftiges Leben vergifte! Ich habe nicht mehr den Mut und die Kraft, noch länger auszuharren. Seit fünfzehn Jahren schaffe ich unermüdlich ohne den geringsten Erfolg. Ich fange daher zu glauben an, daß ich unrecht habe und die Welt recht, daß ich wirklich nichts kann, daß ich mich überschätzt habe, daß sich meine Hoffnungen nie, nie erfüllen werden. Und so kann ich nicht weiter existieren, ohne Hoff nungen; das war nur eine Selbsttäuschung. Ohne die Ziele, denen ich nachgestrebt habe, erscheint mir das Le ben nicht lebenswert! Ich habe eS ja versucht seit süns Monaten, um Deinetwillen — es geht nicht, es geht nicht. Wenn man sich so lange Jahre als ein geistiger Krösus ge fühlt hat und dann plötzlich entdeckt, daß man ein Bettler ist und nur falsche? nachgemachtes Papiergeld besitzt, dann ... Ich mache es wie die meisten verarmten Millio näre: Ich schleiche mich sacht davdn vom Tisch des Le bens, an dem Ich meine Nahrung nicht mehr finde. . Ueberhauvt . . . überbauvt ... sch maa nicht mehr Mitmachen. Ich kann diese Qualen nicht mehr ertragen: daS Dasein liegt wie eine schwere Last auf mir. Und wenn einem eine Last zu schwer ist, so wirft er sie ab. Nicht mehr existieren: welch eine Wonne? Was dich betrifft, mein armes Lenchen, Du wirst eS verwinden, glaube mir! Aber die Mutter! DaS tst daS Schlimmste, Ich darf nicht daran denken. Aber ich kann nicht mehr. Glaubt eS mir, Ihr Lieben, und verzeiht mir CZ ist ia Kias. Ich weiß sS, all« Qual«, den Zurückbleib-k- den äüfzubürden. Aber daS Leben Hai mir den Mut ge raubt Für Euer äußeres Schicksal ist sa gesorgt. Wenn ich anspruchsvoller Mensch, der den Wert des Geldes nie zu schätzen wußte. Euch u'ckt mehr zur Last lalle, so werdet Ihr viel weniger brauchen als bisber. MamaS Pension, meine Lebensversicherung, Deine Pensionärin, der Du jetzt, wo Du auf meine Rube keine Rücksicht mehr zu neh men brauchst, noch einige Damen beiaesellen kannst: das reicht ja alles sür Euch anZ. Du wirst Dein LlebfinpS« profekt verwirklichen, eine Kochschule gründen oder ein Pensionat, und du Wirst dich in dieser Tätigkeit glücklich fühlen. Ja, so ist das Leben; man verschmerzt mit der Zeit alles. Ich bin hierher gefahren, weil ich einst in der Jn- gendzeit unvergeßlich schöne Stunden an diesen Ulern verlebt habe. Damals dünkte ich mich ein Gott; Welt und Zukunft lagen offen vor mir Wenn eS auch moralisch feige ist, ein gewisser phpsischer Mut gehört immerhin zuni Sterben. Hier an diesem See, bei diesen Erinnerungen werde ich ihn finden, Lebe wohl, Lenchen — lebe wohl, Mutter? Verzeiht Eurem unglücklichen HanS. Grüßt Krug von mir. Er ist doch ein treuer, guter Mensch, und ich habe ihm mancherlei Unrecht getan. Er möge eS mir verzeihen und sich Eurer annehmen in der ersten Zeit. — Verbrennt meine sogenannten Werke, da mit sie nicht einst als Makulatur unter die Leute kommen. Oder nein, laßt ste leben? Vielleicht, daß einst nach vielen Jahren . . . welche Torheit? Wenn ich noch daran glau ben könnte wie einst, so würde ick ja weiterzuleben ver suchen. Macht damit, wa« Ihr wollt. — Lebt Wohl? i * HanS, Brunnen am Vierwaldstätter See, 19. Mat. Meine lieben, verehrten Damen! ES ist nur zu wahr — vorbei, alle« vorbei! Wie del Poststempel seiner Briefes vermuten ließ, hat er dieS Schreckliche in Brunnen begangen. Von einem Boot, mit dem er allein in den See fuhr, ist er heruntergesprungen, am Freitag, den 16.. abends nach neun Uhr. Sffnung Les filedlichen Handels mit Ler Ukrsliie die Wege zu ebnen und sie stcherzustellen. Der Handel erfolgt durch besondere Organisationen, die teils schon am Platze weilen, teils noch auf der Reise sind. Es ist auch ganz gleichgiltig, welche dieser Organisationen mehr ober weniger einkaufen, ob die deutschen oder die österreichisch-ungarischen, die unter der Führung Les Grafen Forgach stehen. Der Einkauf er folgt überall zum Besten beider Staaten und bildet ein gemeinsames Erträgnis, das nach einem bestimmten Schlüssel unter die Zentrslmächte aufgeteilt wird. Die Verschiedenheit der zu erwerbenden Lebensmittel und Güter macht einen komplizierten Schlüssel je nach Art der Ware und nach Verschiedenheit des Bedarf« beider Länder nötig. Aber eine Ungleichmäßigkeit in der Auf teilung nach Lem Ausmaße der einzelnen Erwerbungen geht daraus nicht hervor. Nach den bisherigen Erfahrungen und Feststellungen der in der Ukraine operierenden militäri schen Kräfte sind Vorräte in der Ukraine reichlich vor handen. Die Bevölkerung der Ukraine kommt den Truppen sympathisch entgegen. Die Behörden der Zentralrada leisten überall dort, wo sie bestehen, werktätige Mithilfe. Die großen Organisationsfragen, die Erfsssülig und Herauf- suhrung der Waren über die verschiedenen Verkehrswege geben natürlich viel und umständliche Arbeit. Wenn diese aber einmal getan ist, was wohl noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen wird, kann man damit rechnen, daß die Vorräte in der Ukraine, zu denen noch jene Waren zählen werden, die wir aus Lem nun mit uns im Friedens- zustande befindlichen Rußland beziehen werden, eine frag los gesicherte und stetige Versorgung Ler Zenlrslstaalen ermöglich,n werden. - Die Alandslnsel«. Um die erbetene Unterstützung zur Befreiung Finnland^ leisten zu können, mußten sich deutsche Truppen vorüber- geheud der Alandstnseln als Militär schen Stlltzvunktetz be- dlenen. Es geschah dies mit peinlichster Rücksichtnahme aus Schweden, obwohl die Inseln niemals schwedischer, sondern finnisch-russischer Besitz waren. Gerade diese Tatsache be stimmte Schweden, jede Waffeuhilfe für Finnland abzu lehnen, weil es andernfalls zu Taten hätte schreiten müssen, die einer Einmischung tn den Krieg gleichgekommen wären. Bel der endgültigen Regelung Ler Jnselfrage soll auf Deutschlands Wunsch auch Schweden Mitwirken. Ebenso sollten alle anderen Anlieger gehört werden; nicht aber England, das bereits den kühnen Plan verfolgte, die Alanbs- tnseln zu einem zweiten Gibraltar umzugeftalten. Mit - Schweden war vorher über die Besetzung der Alandsinfeln. ' verhandelt warben, und die schwedische Regierung hatte sich/. ! wie der Nnterstaatesekretär deS Auswärtigen Amtes im Hauptausschuß de- Reichstags mitteilen konnte, nach an-, i länglichem Bedenken mit Ler Besetzung der Inseln abge- funoen. Die Haltung Lei schwedischen Presse erscheint danach um so befremdlicher. Die Ansicht der konservativen Zei tungen ist kurz die, die deutsche Besetzung der Inseln set dte natürliche Konsequenz der schwedischen Regierungspolitik. Hätte die Regierung sich Finnland gegenüber hilfreicher er wiesen, so hätte Finnland nicht das deutsche Eingreifen nschfuchen müssen, und Schweden wäre den jetzigen Ver wicklungen entgangen. Gegen diese Auffassung wird die Tatsache geltend gemacht, Laß nach Mitteilung des finnischen Rsgierungsbeamten Castren bas erste Ansuchen Finnlands an Deutschland bereits tm Oktober vorigen JahrrS erging, also viel früher, als Hilfe von Schweden begehrt, geschweige abgewiesen war. Dann waren sämtliche Parteien Schwe dens darin einig, Laß man dem finnischen Ansuchen um eine bewaffnete Intervention nicht Nachkommen könnte und nur unter der Voraussetzung einer schwedischen Milttärkon- ventton wäre wahrscheinlich da« bürgerliche Finnland zu bewegen gewesen, auf das Alfegefuch bei Deutschland zu verzichten. NMHMWWHKSLÄiiSS-SMsslMImrWIN H'?' V Die Erstürmung do« Fort- do la Pompcllo stellt sich als «ine glänzende militärische Leistung dar. Gründliche Vorbereitung. durch eine umsichtige Führung, programmößises Zusammenwirken aller Waffen, und ein über alles Lsb erhabene» Draufgängertum der Truppe er wirkten gemeinsam einen »ollen Erfolg. Die Leiche tst bisher nicht gefunden worden, und fasten Sie sich! — es ist möglich — ich sage möglich, nicht wahrscheinlich —, daß sie überhaupt nicht mehr zum Vor schein kommt. Man fand da? leere Boot in etner kleinen Ducht, die tief ins Land schneidet und wegen der Wasser pflanzen, die sie anfüllen, von den Schiffern gefürchtet und gemieden wird. Wer hier unterstnkt, den hält der tückische Alberick fest. Aber ich nebe die Hoffnung noch nicht auf, daß wir ihn doch noch finden werden. Der Bootsverleiher kann sich freilich des Aussehens deS fremden Herrn nicht mehr so ganz genas erinnern. Dazu War nicht genug. Go Weitz er z. B. nicht mehr, ob Ler Fremde kurze oder lange Haare trng. Ton« stimmt leider altes: das Schurrbärlchen, Giotze, Flgur, der dunkle Anzug und vor allem der norddeutsche Dialekt. Auch ist dem Schifter besonders das große, schöne Auge und sein melancholischer Blick ausgefallen. Als das Boot nach einigen Stunden nicht zurückkam, fuhr man in den See hinaus und ries nach ihm. ES kommt zuweilen vor, daß die Fremden, wenn es ihnen Zur Rückfahrt wird und sie sich irgendwo in einem Wirtshaus ausruhen, erst am andern Morgen das Boot zurücksenden. Dies nahm man auch hier an und stellte in der Nacht keine weiteren Nachforschungen an. Das ge schah erst am andern Morgen. Nach einigen Stunden ent deckte man das Boot in jener Bucht — von dem Fremden keine Spur. Uebrigens hat Hans hier nicht übernachtet. Sein letz tes Nachtquartier war tn Luzern >m Rlgü Rätsel haft ist mir nur ei«S: Wo ist sein Köfferchen geblieben? Der Schifter sagt bestimmt, er hoffte nicht» von einem solchen gesehen. In Luzern hat er sein Gepäck aus dem Hotel selbst mitgenommen, als er früh morgens zur Bahn ging. In Brunnen, wo er den ganzen Tag herumgelau fen sein muß, habe ich das Köfferchen nicht entdecken können; weder in einem Hotel noch aus dem Bahnhofs hat es sich vorgesunden. Vielleicht hat er eS im Kupee liegen lassen. Möglicherweise ist er auch mit dem Dampfschiff hierher gefahren. Meine armen, lieben, verehrten Freundinnen! Was toll ich Ihnen noch jagen, was ick Jbnen nickt schon münd-
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