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ollen. Dieser Verdacht hat sich soweit verdichtet, daß ein rüherer Heeresangehöliger, ver schon im Herbst 1917 ent- lassen word-n war, in Untersuchungshaft genommen wer den mutzte. Me diese Verfahren schweben noch, so daß es sich verbietet, Einzelheiten darüber bekanntzugeben. Das Schicksal eines Gutes während des Krieges! Ein Gut im Negierungsbezirk Breslau, 1600 Morgen groß, wurde 1914 für rund 600 000 Mark verkauft. Der neue Besitzer verkaufte es zwei Jahre später für rund 800 000 Mark, und jetzt kaufte es die dritte Hand für 950 000 Mark, obwohl es inzwischen gayz hcruntergewirtschaftet worden ist! Der Käufer von 1914 war ein Landwirt, der von setzt hat?- sagt er „ Worten läßt sich dir Schmach, die euer Volk durch solche Handlungsweise aus sich lädt, nicht ausdrücken. Das ist aber sicher, ein solches Volk ist nicht würdig zu siegen. Aus aller Welt. Wie'S in Frankreich aussieht. In einem Dorfe bei Meschede in Westfalen wird bei einem Gutsbesitzer auch ein. französischer Kriegsgefangener beschäftigt, der in seiner Heimat nicht zu den sozial Schlechtgestellten zählt. Dieser Tage erhielt er von seinen Angehörigen eine Torte zuge schickt, die er bet der Familie seines Arbeitgebers gegen Bauernbrot eintauschte, weil ihm dieses nach seinen An gaben besser bekommt, als französische Leckereien. Beim Ausschneiden der Torte entdeckte die Familie des Gutsbe sitzers eine Glasröhre, welche einen Brief der Frau des Gefangenen enthielt. Die Französin schreibt darin ihrem Manne, er möge nur nicht glauben, daß auch sie und ihre Kinder in der Heimat Torte essen könnten; sie litten im Gegenteil bittere Not. Aber die französische Regierung liefere sogar das Packmaterial und Bindfaden und veran lasse die Angehörigen, diese ebenfalls von der Negierung gelieferten Lebensmittel nach Deutschland zu senden. Das tut die französische Regierung selbstverständlich nur, um in Deutschland den Eindruck zu erwecken, als schwimme Frankreich im Vcberfluß. , Scharfe Maßnahmen gegen Hamster traf der Kreis- auSschuß des Kreises Waldenburg. Er ordnete an, daß mit Gefängnisstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geld strafe bis zu 1500 Mark bestraft wird, wer auf Schleich wegen Nahrungsmittel im Kreise erwirbt oder veräußert. Kurgäste, welchen Hamsterei und Schleichhandel nachge wiesen wird, müssen binnen 24 Stunden abreisen. Ein Verfahren gegen die Mannesmann-Waffen- und Munitionswerke. Schon vor längerer Zeit ist gegen die Leitung der Manncsmann-Waffew und Munitiouswerke, die nicht zu dem Konzern der bekannten Mannesman»« Rohrenwcrke gehören, eine Untersuchung wegen Steuor- Mterziehung eingcleitet worden. Im Lause dieses Ver- ährens stellte sich der Verdachl heraus, daß auch Be» techungsversuche an Heeresangehörige vorgenommen sein Ein Elsässer, der sich seines französischen Namens schämt. Bei dem Vormarsch an der Somme stießen die Deutschen aus den Soldatenfriedhöf von Nesle. Hier sah man, daß von roher Hand alle einst von deutschen Solda ten errichteten Grabzcichen vernichtet waren. Empörung erfüllte unsere braven Feldgrauen über diese Schamlosig keit. „Und diese Schufte wollen uns Kltttur ins Land, bringen," so gehts durch die Reihen. Nebenan sind fran-^ zösische Gefangene damit beschäftigt, neue Gräber auszu heben. Ein Offizier geht aus sie zu: „Habt Ihr gesehen/ was eure Nation sich Per für ein Denkmal der Schande ae- tn vollendetem Französisch. „In 1916 ein Kaufmann, der von 1S1S ist — ein Kaffee-Groß«" geschäft (Akt.-Gesellschaft.) Zwei Opfer des Liebesdienstes. Zwei Töchter des Ziegeleibesttzers Hettenbach in Neuenstein (Bayern) wur den von einem Eilzug erfaßt und totgefahren, als sie den Mannschaften eines haltenden Militärzuges Erfrischungen reichen wellten. Entschwundene Noten. Ein Architekt wollte in Bu dapest -60 000 Kronen im Handelsministerium hinterlegen. Als er über eine Brücke ging, warf er einige erledigte Schriftstücke in den Strom, aus Versehen auch den Um schlag mit den Tausendernoten. Alle Versuche, das wert volle Papier wieder heraue'»fischen, waren erfolglos. Von einem Militäriransporteur ««geschossen. Obwohl erst jüngst versichert wurde, Militärgefangene sollten nicht mehr durch Großstädte transportiert werden, hat sich in Magdeburg wieder bei einem solchen Transport ein schweres Unglück ereignet. Ein Militärgesangener wollte seinen» Transporteur in der.Nähe des Katharinsnkirch- hofs entweichen. Der Begleiter gab Schüsse auf den Flüchtenden ab. von denen 2 Knaben getroffen und schwer^ verletzt wurden. i Der Schatz der Mutter als Spielzeug. Die Unsitte, größere Geldsummen versteck, im Hause aufzubewahren, hat im Abbau bet Nilolaiktn die Eigenkätnencau L. mit dem Verlust von 15000 Mk. büßen müssen. Während der Abwesenheit der Mutter entdeckte der vierjährige Sohn im unverschlossenen Glasschrank eine Blechbüchse, die er als Spielzeug benutzte, begab sich damit ins Freie und warf bald nach Kinderart die Blechbüchse fort. Auf offener Straße erschossen wurde in Wiesbaden die Frau Meta Lotz. Als Täter wurde der Sergeant Josef Hein verhaftet. Er handelte aus Eifersucht und hat sich inzwischen im Gefängnis das Leben genommen. j Beim Wildern niedergeschofsen wurde im Koblenzer Stadtwald ei» Landwchrmann. Als er sich von einem Förster überrascht sah, wollte er sich zur Wehr setzen. Der Förster kam ihm zuvor und traf ihn durch einen Schuß tätlich. Der Mann hinterläßt sechs Kinder. früher Im Osten ausführte. Durch rasch aufeinander» folgende kräftige Angriffe bald ist einem, bald in an deren Abschnitten sucht er sich die Herrschaft über die Entwicklung, der Operationen zu erzwingen. Die feind liche Heeresleitung soll gezwungen werden, ihre Re serven stückweise einzusetzen, so daß sie selbst schließlich die Initiative nicht mehr ergreifen kann, um die Lage zu ändern. Und wenn dies geglückt ist, wenn dis Manövrierarmee auf seitec der Gegner gelähmt ist, wollen die Deutschen den letzten entscheidenden Schlag schlagen. So kann jeder einzelne Schlag der deutschen Heeresleitung als eine Demonstration betrachtet wer den. Es sieht so aus, als ob es den Deutschen schon geglückt ist, die Gegner durch die Vorstöße bei Amiens und Armentieres auf das Fühlbarste zu treffen. Haigs Aufruf an die Truppen klmgt wie ein Notruf. Seine Versicherung, daß eine große französische Armee den Engländern zu Hilse eilt, ist vom verbandsfreundlichen Standpunkt aus nicht unbedingt beruhigend. Das kann bedeuten, daß tue Franzosen jetzt, wie bereits in einiger Ausdehnung bei Amiens, Truppen ihrer strategischen Reserve entnehmen müssen, nur um einen Durchbruch und eine Katastrophe abzuwenden, während der eigent« liche Zweck dieser Reserven eine kräftige Offensive ist, Ae die deutschen Pläne durchkreuzt. Doch kann HaigS Mitteilung aüch bedeuten, daß solche Gegenoffensive in Vorbereitung ist, und es besteht guter Grund, daß »och recht kräftig auf Hindenburgs Versuch reagieren wird. / Wenn ihr wieder in eure Heimat kommt, dann erzählt da heim, was ihr hier und was ihr hinter den deutschen Linien gesehen -habt, wie sie die Toten ihrer Feinde be statten. Und dann erzählt auch daheim, daß ein El- süsser dies-- Worte an euch gerichtet hat, der sich heute schämt, einen ererbten französischen Namen zu tragen." Eine» seltsamen Streich spielte das Schicksal einer Kriegersfrau in Mainz. Nachdem sie festgestellt hatte, daß alle ihre Sendungen an ihren im Felde stehenden Mann ausgeplündert worden waren, legte sie in das neue Pakei einen Zettel mit folgender Warnung: „Kerl, wenn du diese Sachen auch wieder, frißt, so mußt du daran verenden." Der „fromme" Wunsch verfehlte nicht seine Wirkung, hatte aber doch eine weitere Folge, die die resolute Fraii sicher nicht vermutet baiie. Das Paket kam diesmal wirk- lich unversehrt an seine Adresse. Der Paketmarder mochte der Sache nicht recht trauen, denn er fürchtete Wohl Gift. Der Gatte aber war nicht wenig erstaunt, als er die ihm unverständliche Drohung seiner besseren Hälfte las. Er wagte es ebenfalls nicht, die übersandten Eßwaren zu ge nießen. Erst, nachdem ihm seine Frau auf feinen etwas erregten Brief beruhigend geantwortet hatte, fanden die übersandten Gaben ihre aewollte Bestimmung. > Ein ungerreuer Verwalter. Der Amtsgerichtsftkre- tär Florian in Meiningen hatte das Vermögen eines verstorbenen Kaminkehrermeisters für dessen Erben zu ver walten. Als es zur Verteilung kommen sollte, ergab sich, daß d'r Gerichtssckretär alles sür sich verbraucht hatte. Er entzog sich de: Bestrafung durch Selbstmord. Eii Wiedersehen eigner Art hatte ein Geschirrhalter mit einem seiner Pferde. Nach Kriegsausbruch 1914 aus- gemustert, trat die brave „Liese" ihre Kriegsfahrt an. Der Besitzer wurde mit einem Kaufpreis von 1125 Mk. abgefunden. Sonnabend wollte der Geschirrführer in Weimar einen Pferdekauf in einem Militärstall abschlic- ßen. Er traute seinen Augen kaum, als „feine" Liese vor geführt wurde. Ten Gaul, der mit 2500 Mk. angeboten wurde, mußte er wieder haben. Nun begann mit den übrigen Kaufliebhabern eine hitzige Bieterei, aber der Jenenser blieb mit 8000 Mark (!) Sieger Triumphiere^ Zerließ er mit der braven, teuren Liese die Wahlstatt. Die Krimlricger aus dem Elsaß, die mit Frankreich 1855 den Feldzug mitgemacht haben, sind jetzt fast alle aus gestorben. In dem elsässischen Orte Eckbolsheim wurde jetzt der letzte der 25 Krimkrieger, welche in der Gemeinde waren, zu Grab: getragen. Es war.der 87 jährige Ja kob Würtz, der während 50 Jahren den Dienst als Kirchen-! diener der evangelischen Kirche und 30 Jahre den alH Totengräber versehen hat. 4 Tovesopser forderte die Bcnzolexplosion in Lotzen über die wir berichteten. Teu erlittenen Brandwunden ist jetzt noch der Malermeister Fritz Murawski erlegen. Ein „angenehmes" Dienstmädchen. Eine Frauens person, di,e tagsüber in Köln eine Stelle als Dienstmäd chen angenommen hatte, stahl ihrer Herrschaft nach und nach 20 000 Mark. Nachts trieb sie sich dann in heim lichen Nachtlokalen umher und lebte auf großem Kuße. Ein Gendarmericwachtmeister erschossen. In die Hö- kerei des Schulzen Skarbinski in Komsdors trat ein ge wisser Kaminski, um Zigaretten zu kaufen. Hier trof er den Gendarmeriewachtmeister Vogt aus G»nsawa, der ihn sofort verhaftete. Kaminski zog einen Revolver und streckte mit einem Kopfschuß den Gendarmen tot nieder. Dann floh er in den nahen Wald. AuS dem D. Zug gesprungen. Auf der Strecke Brr- lin—Landsberg sprang ein Arrestant auS dem Ab»rt- fcuster aus einem in voller Fahrt befindlichen L-Lug er blieb mit zerschmetterten Gliedern liegen. Unterschlagungen von 12 000 Mk. hat sich »et der Stadtkasse in Briesen der städtische Gegenduchsührer Strecker zuschulden kommen lassen. Er stellte sich freiwil lig dem Gericht. Der Mordverfuch der Pflegerin. In der »eihnachts- nacht hatte die Pflegerin Mathilde an der Ehefrau des Großkaufmanns Ringel aus Berlin, die sich in Oeyn- hausen zur Kur aufhiclt, einen Mord versucht, indem st- der Frau mit einem Rasiermesser den HalS durchschnriden wollte. Das Schwurgericht iu Bielefeld verurteilt« die Pflegerin zu vier Jahren Zuchthaus. In kochendem Spinat verbrannt. In Leipzig-Mockau ist ein 2^ jähriges Kind beim Spielen auf dem BaSsn rücklings in einen großen Topf mit kochendem Spinat gestürzt, de» die Mutter zum Abkühle» dahin gestellt hatte. Das Kind hat sich so verbrannt, daß es den Wun den erlegen ist. Spickende Kinder von einen« Aut» überfahre««. In Allendorf an der Werra kam ein zur Kartosfelabsuhr be nutzter Wagen an einer Straßenecke ins Nutschen und sauste mitten in eine .Schar spielender Mädchen hinein, die gerade aus der Stadtschule vom Turnen kamen. EiuS der Mädchen, die einzige 12 jährige Tochter des Post beamten Rehbein, geriet zwischen den Kasten des Wagens und eine Handwand und wurde totgedrückt. Einige an- dere Kinder trugen Verletzungen davon. Vom Blitz erschlagen. In der Gemeinde Aissen (Kr. Striegau, Schles.) wurden bei dem Erbscholtiseibesitzer Hermann Prasse der 15 jährige Pserdejunge Uber und zwei wertvolle Pferde auf dem Heimwege vom Felde durch einen Blitzstrahl getötet. der Mdenkijch geht sie den kurzen Landweg entlang, Kronenbürg von Bendorf trennt. Er kommt ihr vor, so lange hat sie ihn mit keinem Fuß betreten. Jetzt taucht das hübsche Schloß vor ihr auf, das »ach den genau durchdachten Plänen roM» iümrbW «tt Lwttü. Bon Maric Rameleben. Ilse fuhr nicht auf bei der Pase Neckereien, son dern wandte sich mit bebenden Lippen ab oder ging still aus dem Zimmer. Manchmal sandte Ziska ihr die Kinder nach, die Tante wieder lustig zu machen mit dem Schlußsatz: Bräute wären immer traurig, wenn der Bräutigam abwesend sei. Ilse hoffte im tiefsten Herzen auf Briefe von Eng land, aber die Monate vergingen ohne solche. Aus dem Herrenhaus von Kronenburg ist seit lener plötzlichen Verlobung aller Frohsinn geschwun den. Marie Ilse, Vie Braut, geht mit blassem Gesicht ihren gewohnten Beschäftigungen «rach. Tante Secken dorfs meint, daß sie bereits Hans Heinrich zurück- rufen mochte- daß JisxZ falscher Stolz solches aber sucht. Ä't keinem Wort wird das Verhältnis e "I-e Da,me ^nnt ihre eigenartige Nichte, daß sie allein mit sich fertig werden muß. „ - Dr-uS-" MI der zwe^ Tag »°m Monat des -oayre^ M ^"de. Krau von Seckendorfs sitzt in der Fensternische des großen, behaglichen Wohn- und b-nup dn» letz - L in Verwirrung geratene Garnstrahne zu ordnen Da tritt Ilse ins Zimmer. »-Adieu, Tante, sagt sie, „ich gehe noch einmal nach Bendorf hinüber." .... Die Strähne verwirrt sich von neuem, so überrascht yt sie sie fallen. Ilse sagt gleichgültig auf hie fragenden Aage» der alten Ääme: mn 'Auneken soll schon wochenlang ihren schlimmen W^Esmus haben, da will ich einmal nach ihr des vorigen Besitzers gebaut ist, — und tn ver Tat — sie geht über den sauber gehaltenen Gutshof, die stei nerne Freitreppe hinauf, durch die Halle, die mit Hirschgeweihen und Rehaehörnen geschmückt, der Jagd passion der Grafen Benden entspricht. Ohne sich auf- zuhalten, geht sie durch die HallentNr zur linken Hand -- rechts liegen dis Gemächer des Hausherrn — auf den Flur «ns Souterrain. Das mutz sie ihrem Vetter lassen, er sorgt für seine Leute. Alles sauber, gediegen, zweckentsprechend. Die bösen Zungen können ihm jetzt nichts mehr anhaben. So ist auch das Zimmer von Hanneken, Heinrichs alter Kinderfrau, die auf dem Gute das Gnadenbrot itzt. Das Gesicht der alten Frau strahlt trotz der Schmerzen, als Ilse sich neben ihr Bett setzt und liebevoll ihre runzelig« Hand erfaßt. „Ach, gnä' Fräulein, das tst nett, baß Sie mal kommen. Hab's immer gesagt," sie seufzt, „aber sch bin schon vier Wochen krank." Ilse fühlt den Vorwurf. „Ja, weißt du," sagte sie, „ich hörte es erst heute." „Das ist cS ja," sagte die Alte kummervoll, „früher war es anders zwischen Bendorf und Kronenburg. Wie oft sind Me hier gewesen! Wissen Sie noch? Keine Weihnachtsbescherung ging ohne Sie, geschweige gar ein Erntefest. Dieses Erntefest war gar nichts, unser Graf verteilte reichlich. Aber gnä' Fräulein fehlte uns allen." Ilse steht wie auf Kohlen; dazu tst sie wirklich nicht hergekommen, um das mit anzuhören. ,Fann ich irgend etwas für dich tun, Hanneken?" fragt sie beklommen. Die Alte schüttelt den Kopf. "U „Mein Graf schickt mir alles, was ich brauche." „Wie, yuS England?" „Ja," sagte Hanneken stolz, „jede Woche kommt «ine Kiste mit einem freundlichen Brief und aller hand schönen Sachen." Das ist wieder Hans Heinrich, wie er leibt und lebt.' Als das junge Mädchen schweigt, fährt sie fort, als ob sie deren Gedankengang erraten hätte: „Ja, er ist gut, natürlich manchmal etwas wild , aber Lnä' Fäulein müssen glauben, er tut es nur. weil noch keine Frau im Hause ist!" „Er sollte doch bald heiraten." ,OaS sagt man so," lächelte die Alte, „aber just die eine will ja noch nicht. Nun muß ich etwas sagen, wenn Sie auch böse werden. Wenn die Marie Ilse mich bald wollte, rch würde nicht mehr tvlle Streiche machen. — Das sind seine eigenen W»rre." „Es wird dunkel," sagte das Mädchen schroff und stand auf; die vertraulichen Mitteilungen sind ihr schrecklich. ..Aber gnä' Fräulein gehen doch einmal tn die Stube yon gnä' Herrn? — Sie müssen etwas essen, ich würde Schelte bekommen, wem« ich Sie so gehen lleßs." Ilse kann der Versuchung nicht widerstehen, «e wünscht Hanneken gute Besserung und geht in Hawk Heinrichs Arbeitszimmer, wo der Diener, der sie z«»rst gesehen, einen Imbiß aufgestellt hat. Verwirrt sieht sie sich um. Das durch einen rosa Schleier gedämpfte Licht überstrahlt alle Gegenstände mit magischem Schein. Indem ihr Blick nach oem Schreibtisch geht, färbt »ine Blutwelle ihr Antlitz. Richtig, da stehen alle die Bilder, die Ke ilM geschenkt hat. Ilse als kleines Mädchen auf dem Pony Ilse nnt Treasure, der treuen Dozge. Flse als Irrlicht auf deni Polterabend von Ziska Lin denberg. Da — — sie traut ihren Augen nicht recht — um ihr letztes Bild schlingt sich der vertrocknete Kranz von Erika, den sie im Scherz Hans Heinrichs Hund umgebunden hatte. Es war im letzten Sommer. Immer wieder tritt ihr Hans Heinrichs Wesen ent gegen. Trotz aller Schlacken treu, ehrlich, ohne jede Kleinlichkeit. Das hat er unzählige Male bewiesen, noch damals, als sie beinahe im Moor ertrank. Wenn er jetzt ihr Entgegenkommen erwartet,, er hat recht. Und während sie eine von den bräunlichen Wasfatn verzehrt, die die Bendorfer Mamsell ganz besonders zu bereiten versteht, sagt sie sich: Er braucht eine Frau, und wenn er nicht zurücktritt, so will ich alles tun, um ihn zu lieben. Fortsetzung sslgt.