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Deutschlands und Rußlands Botschafter. - Mirbach und Joffe. z. Nachdem der neuernannte deutsche Botschafter von Kirbach als erster Friedensvertreter des Deutschen Rei ches in Moskau, wo die Regierung der Republik Rußland gegenwärtig ihren Sitz hat, eingetroffen ist, sieht jetzt Ber lin den Botschafter des russischen Staatswesens, Joffe, in seinen Mauern. Unabhängig von ihm werden in der Reichshauptstadt noch die Beitreter der auS dem früheren Zarenreiche ausgcschiedenen, neugebildeten Republiken Ukraine und Finnland amtieren. Die Aufgabe,der dip lomatischen Vertreter von Staaten, die nach beendetem Krieg die Beziehungen wieder ausgenommen haben, ist niemals leicht, es kann nicht die Vergangenheit sofort aus gelöscht werden, und den Friedensdiplomaten muß es daher heiliger Ernst sein, alle Einflüsse zu beseitigen, die »ine Vertiefung des wieder aufgenommenen freund schaftlichen und nachbarlichen Verkehrs verhindern könnte, Wir wissen aus der Zeit nach 1871, welche Schwierigkeiten damals auftanchten und zu überwinden waren. Fürst'Bis marck hat später dankbar die Verdienste des ersten franzö sischen Friedensbotschafters Grafen Saint-Valliere aner kannt. ! Dis diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland wurden von beiden Seilen sehr gepflegt. . .Das kam schon äußerlich dadurch zum Ausdruck, daß beide Staaten frühzeitig eigene Botschaftssitze in den fremden Hauptstädten besaßen und hervorragende Männer dorthin gesandt wurden. Bismarck war von 1858—1860 Botschaf ter in Petersburg, wo nach 1870 General von Schweinitz dem damaligen Zaren Alexander persönlich nahe stand. Der langjährige russische Botschafter Graf Paul Shumlow war dem ersten deutschen Reichskanzler befreundet. Spä ter hat sich das freilich geändert, aber immerhin blieb die beiderseitige Vertretung eine solche gegenseitiger Wert schätzung. Die russische Botschaft Unter den Linden in Perlin, vor welcher 1878 das Attentat Hödels auf Kaiser Wilhelm den Erstew und 1865 der Anschlag des Studenten Blind auf Bismarck ausgesührt worden waren, ist Eigentum des russischen Kaisers gewesen. Der entthronte letzte Zar Nikolaus hat darin zum letzten Male im Frühling 1913 gewohnt, als er zugleich mit dem Könige Georg von Eng land als Hochzeitsgast bei der Vermählung der Kaiser tochter mit dem damaligen Prinzen von Cumberland und heutigen Herzog von Braunschweig in Berlin anwesend war. ES ist in dem weiten Gelände, auf dessen Hinterland sich auch die russische Kapelle befindet, eine eigene Woh nung für das russische Hcrrscherpaar eingerichtet gewesen. Jetzt ergreift nun die Republik Rußland von diesem Hause Besitz, dessey Einweihung vor 80 Jahren dem Zaren Ni- kolaus dem Ersten von Rußland Anlaß zu den Worten, gab, er freue sich, damit ein Berliner Bürger geworden zn sein. Unser alter Kaiser war dort ein häufiger Gast. Die deutsche Botschaft in Petersburg war aus preußischem Be- sitz in den des Reichs übergegangen. Sie ist erweitert und der erforderlichen Repräsentation gemäß eingerichtet. Bei Ausbruch des Krieges war sie Gegenstand wüster Pöbek- exzesse, ein Beamrer wurde damals ermordet. Die Bot schaftsgebäude der Entente in Berlin sind von der Bevöl kerung überhaupt nicht beachtet worden. Im heutigen russischen Regierungssitz Moskau ist dem deutschen Abge sandten von Mirbach ein Hans zur Verfügung gestellt worden. Ans der Ankunft der Botschafter sehen unsere Feinde, daß der Anfang gemacht ist, die rechtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland in das alte Geleis zurück zu lenken. Deutschlands Ehrlichkeit beim Friedens schluß wird Herr Josfee in seiner neuen Wirksamkeit fo- .fort erkennen, er wird demgemäß nach Moskau berichten können, wenn sich dort aus London her Intrigen zeigen sollten. Im übrigen ist enzunehmen, baß Rußland seinen wirtschaftlichen Vorteil, den es auch Deutschland erweist, erkennen wird, denn sein leerer Staatsschatz verlangt ge bieterisch nach Einnahmen. Wo in der Welt aber noch hätte uealaubt werden können, daß der deutsch-russische Frieden ° kein „richtigst" Frieden sei, da wird.die Wahrheit offenbar sein: Wir wollen wünschen, daß die beiden neuen Bot schafter nur gute Botschaften zu verkünden haben werden, die daS Andenken an den blutigen und dabei so unnötig gewesenen Krieg in den Hintergrund zurückdrängen wec ken. . > PoMLsche Nachrichten. Die deutsche Rohstoffversorgung beschäftigte am Sonnabend einen Ausschuß des Reichstags. Dort besprach man einen dem Bundesrat vorliegenden Plan, der dem Kriegstrirtschastsamt.die Organisation der zukünftigen Rohstoffversorgung übertragen soll. Aus der Debatte er gab sich, daß die Einfuhr von Rohstoffen wohl für drei Jahre dem freien Handel mehr oder weniger entzogen werden soll. Gegen diesen weitgehenden Plan erhob sich starker. Widerspruch, und der Ausschuß verlangte ein neues eingeschränktes Ermächtigungsgesetz, vor dessen Festlegung die beteiligten Interessenten gutachtlich zu hören waren. — Auch bei der E n t ent e scheint die Frage der deutschen Rohstoffversorgung nach dem Kriege lebhaft erörtert zu . werden. Das Ziel ist hier die Aussperrung der Deutschen vom Weltmarkt. Ernst genug meinen es unsere Gegner damit, aber wir trösten nns mit dem Gedanken, daß wir einen Frieden erkämpfen werden, der auch dieses Ziel der Feinde zuschanden macht. Tolstois Witwe erhält eine Bolschewiti-Nente. Die Sowjets haben für die Witwe des russischen Schriftstellers Tolstoi eine Jahresrentc von 200 Rubel bewilligt. Holländische Mikitärbetriebe im Streik. Wegen eines Streiks im Arsenal von Hembrul bei Amsterdam und in der Marinewerft in Amsterdam, der sich immer weiter ansbreitete, hat der Kriegs-Minister die Schließung beider Anstalten auf unbestimmti Zeit angeordnet. England allein? Tie holländische Zeitung „Het Vater land* will wissen daß man in England mit.der Möglich keit rechnet, daß es den Krieg allein werde fortführen müssen. Lord Derby sei Botschafter in Paris geworden, um zwischen England und Frantr-eich aus den letzten Kämpfen entstandene Reibungen zu beseitigen. Staatssekretär von Kühlmann. Das Erkältungs- leiden, welches die rauhe Aprilwitterung wie so vielen Leuten auch dem Leiter des Auswärtigen Amtes zugefügt hat, gab, wie das bei solchen Minister-Erkrankungen fast immer der Fall ist, auch Anlaß zur Verbreitung von Ge rüchten über einen bevorstehenden Rücktritt des Stckäts- selretärs. Es erscheint unnötig, diesen Mutmaßungen näher zu treten, und die Erkrankung dürfte wohl in diesen Tagen wieder behoben sein. Die Amtsführung des Herrn von Kühlmann hatte doch in dem russischen Frieden einen so großen Erfolg, daß der Kaiser nicht wünschen wird, die Mitarbeit dieses Staatsmannes zu entbehren, der auch mit dem Reichskanzler Grafen Hertling in gutem Einver nehmen steht. Ueber die Aussichten der neuen Sieuergesetze wird dem „Leipz. Tagtbl." aus Berlin geschrieben, daß im Reichstage keine Stimmung vorhanden ist, die Postge bühren zn erhöhen, ebensowenig für eine Besteuerung von Kaffee, Tee und alkoholfreien Getränken. Die von der Regierung nach dieser Richtung erhofften Mehrerträge von 250 Millionen Mar! wolle man durch ein Hinausschran- ben der Erträge ans Kriegsgewinnen und der Umsatz steuer heranswirtschasten, nach dem Grundsatz, daß die schwächeren Schultern geschont bleiben müssen. Eine Abänderung der Fricdensresolution im Reichs tage wird, wie schon mitgeteilt, erfolgen. Verschiedene Blätter berichten übereinstimmend, innerhalb der Reichs- regiernng habe man die Ucberzeugung gewonnen, daß es in dieser Frage ratsam wäre, eine klare Stellung sowohl vor dem Volke, als auch vor dem feindlichen Ausland zu nehmen. Man glaubt heute infolge der längeren Kriegs dauer und der heraufbeschworenen Mehrlasten ein begrün detes Recht auf entsprechende Mehrsorderungrn an den bisher unnachgiebigen Feind in aller Oeffentlichkeit vor tragen zu sollen. Die Negierung steht auf dem Standpunkt, daß die Jnlientschließung ein Angebot von unserer Seite Deutscher Reichstag. Ter Etat der Postvcrwaltung »ahm dm Reichstag am Sonnabend nur noch kurze Zeit in Anspruch. Man ging dann über zum Etat der Reichseisenbahn- Verwaltung. In der Aussprache trat besonders die Kritik an dem Vertrage der Eisenbahn mit der Firma Hobbing, der ein Reklame- und Zeitungsvertriebsmonopol zugestanden ist, stark hervor. 140. Sitzung, Sonnabend, 2«. April, nach«,. 3 Uhr. Am Tische des Bundesrat-: Rüdlin, v. Payer, d. Brei tenbach. Vizepräsident Dr. Paasch« eröffnet die Sitzung um »>/« Uhr. Di« ReichspostveAvaltuns. t Die Aussprache wird fortgesetzt, Abg. Kunert (U. Soz.) führt Beschwerde über Ver letzung der Postgeheimnisses in Halle. Es ist eine Schande, wenn die Postverwaltung sich solchen Anordnungen der MilitärbefehlShaber fügt. (Unruhe.) Staatssekretär Rüdlin: In dieser Frage halte ich mich wie mein Amtsvorgänger an den Rechtsstandpunkt. Die vollziehende Gewalt ist im Kriege in der Hand des Mtli- tärbefehlshaberS. Er erläßt die betreffenden Bestimmungen. Es ist nicht möglich, daß die Zivilbchörden nachprüsen, ob die Bestimmungen des Militärbesehlshabers anwendbar sind oder nicht. Das Reichsgericht hat auch entschieden, -aß der Militärbcsehlshaber aus eigener Machtvollkommen heit im Interesse der öffentlichen Sicherheit Verbote aller Art erlassen kann. Abg. Kunert (U.Soz.) erhebt nochmals Einspruch und spricht von brutaler Gewalt und Verräterei. (Unruhe.) (Der Redner wird zur Ordnung gerufen.) Abg. Kiel (F.Vp.): Den Titeln soll man nicht zu viel Wert beilegen. Dabet wird keine Briesträgerfamilie satt. Am nächste« Haushaltplan sollte man die Wünsche der jenigen Unternehmer berücksichtigen, die jetzt Räumlichkeiten tu, die Postverwaltung vermieten. Damit ist di« Aussprache über die Postverwaltung erledigt. ----- Die Neichsdrulkrrei. Mg. Lr. Quarrt (Soz.) bringt Lohn- und Urlaubs- Wünsche der Arbeiter der Reichsdruckerei vor. Der Haushaltplan wird genehmigt. Verwaltung der Reichseisenbahne«. Abg. Rumrl (Soz.) berichtet über dte Ausschußver- handlungen. Bedauerlich ist, daß bei den Frisdensverträgen Sachverständige der Eisenbahn nicht zngezogen wuroeu. Einspruch wurde erhoben gegen -re Verpachtung der ge samten Eifenbahnreklame an den Verleger der „Nordd. Allgem. Zeitung", Reimar Hobbing. Abg. Lotzmann (Zentr.): Das Eisenbahnpersonal ver dient lebhafte Anerkennung für seine aufopfernde Tätig keit. Leider muß es auch unter mangelhafter Ernährung durchhalten; die Teuerungszulagen reichen nicht aus. Auch für die Reichseisenbahnen müssen Arbeiterausschüsse ge schaffen Werden. Das Verbot des Urlaubs für Soldaten in Heimatgarnisonen war eine verfehlte Maßnahme; denn um- ! somehr benutzen die Angehörigen dieser Soldaten die Eisen- s bahnen zu Reisen in die Garnisonen. Die Arbeiter lla- s gen über ungenügend geheizte Züge, wodurch viele Krank- ( heiten entstanden seien. Für den nächsten Winter müssen , rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden, daß es nicht an Kohlen fehlt. Einer Nachprüfung des Vertrages mit der Firma Reimar Hobbing stimmen auch wir zu. Abg. Fuchs (Soz.): Die Durchsuchung des Reisegepäcks geschieht nicht immer aus militärischer Notwendigkeit. Die große Verteuerung der Schnellzug.-zuschläge hat viel böses Blut gemacht. Es werden dadurch vor allem die ärmeren Klassen getroffen. Elfaß-Lothringen muß volle Autonomie haben und auch in Eisenbahnfragen mitreden können. Durch den Vertrag mit Hobbing sind Millionen zwecklos ver schenkt worden, die man besser für soziale Zwecke Hütte nutzbar machen können. Abg. Haußmann (Vp.): Ueber den Vertrag mit Hobbing hat auch der Reichstag mitznsprechen, wenn au chdie Reichs eisenbahnen nur mit einem kleinen Bruchteil an ihm be teiligt sind. Die früheren Pächter haben auf ihre Be werbungen nicht einmal eine Antwort bekommen. Da durch, daß einer mit einein Monopol bedachten Firma Vertragsmäßig das Recht eingeräumt worden ist, allein darst-Me, oas unmöglich monate- und.jahrelang auf An- nahm, zu warten hat. Es war in sich selbs?durch die Er eignisse befristet. Nechtsrat im Kriege. Die heutige Zeit schafft in bür gerlichen Angelegenheiten mancherlei Differenzen, wo es sich um das „Mein und Dein" handelt. Jeder will recht haben, die Geister erhitzen sich dabei, aber meist unnötig. Die Gesetze für bürgerliche Dinge gelten im Kriege wie im Frieden, und jeder Rechtsanwalt gibt darüber in Streitfällen Auskunft. Damit erübrigt sich auch alle Pro zeßhanselei. Das Schlimmste ist, auch Leute zu hören, die nichts von RechtSangclegenheUen verstehen und mit ihren Behauptungen nur Verdruß und Aerg'er bereiten. Der deutsch-russische Gefangenenaustausch. i Amtlich wird mitgeteilt: Der nach dem Abschluß de, Friedensverträge mit unseren östlichen Gegnern -bevor stehende -Gefangenenaustausch kann, wie kürzlich hervorgehobsn wurde, nicht zur sofortigen Rückkehr aller, deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen führen, da diewet^ ten Entfernungen der Gefangenenlager und Verschickungs- Plätze in Rußland sowie die durch den Krieg und die inne ren Unruhen vollkommen gestörten Verkehrsverhältnisse dem entgegenstehen. Umgekehrt wird natürlich, schon wegen der weitaus größeren Zahl der in unseren Hän den befindlichen Gefangenen und wegen der.Inanspruch nahme der deutschen Verkehrsmittel durch den noch fort- bestehenden Kriegszustand mit unseren westlichen Gegnern, der Abtransport dieser Gefangenen auch nur sehrlang« sam vor sich gehen können und sich ans eine geraume Zett ausdehncn. Die N usseu werden sich hiermit ebenso aö« zufinden haben wie unsere Gefangenen, vor denen sie den Vorteil voraus haben, in gesicherten Verhältnissen den Zeitpunkt ihrer Heimreise abzuwarten, falls sie eS nicht, vorziehen, überhaupt in Deutschland zu bleibsn. Oesterreichs alter Kurs bleibt!. Kaiser Karl hat den Grafen Czernin in außergewöhnlicher Weise durch einen Empfang ausgezeichnet und danach dem Delegations- Präsidenten, Landeshauptmann Hauser, der ihm die Be sorgnisse der deutschen Parteien wegen Czernins Rücktritt aussprach, wiederholt versichert, daß der Kurs der äusseren und inneren Politik durch die letzten politischen Ereignisse keine Aenderung erfahre und gleich bleibe. Amerika fürchtet sich vor einem deutschen Luftangriff. So merkwürdig es klingt: die New Forker fürchten sich vor einem deutschen Luftangriff. Nach einer amerikanischen Depesche,französischer Blätter läßt daS Kriegsministerium bereits die ganze Küste der Vereinigten Snaten durch Wasserflugzeuge überwachen Oberst HavereS erklärte in cinem öffentlichen Vortrag, ein Luftangriff auf New Jork könue nicht nur möglich, zondern wahrscheinlich sein In den deutschen Werften ftien zu diesem Zweck besonder« U-Bootstypen im Bau, die über den Atlantischen Ozeakt demontierbare Flugzeuge bringen könnten, von denen je des 100 Kilogramm Explosivstoffe über den Dächern New Jorks abwerfen würde. Die deutschen Flieger könnten so gar noch 450 Kilometer weit ins Land eindringen. Die bedrängte Lage des englischen Heeres. Das deutschfeindliche Blatt „Verdens Gang" (Christianis) schreibt am 15. April: Die Schlacht bei Armentieres ist der zweite Akt des blutigen Dramas. Bei Amiens glückte es den Deut schen nicht, beim ersten Mal das Ziel zu erreichen, das englische und französische Heer zu trennen, um sie dann einzeln zu erledigen. Die.5: englische Armee erlitt eine ernste Niederlage und zog Teile der 3. Armee und der Franzosen in den Rückzug hinein. Aber daS Band zwischen beiden Armeen hielt. Die großen Reserven der Gegner zwangen die Deutschen dann, den Angriff hier einzustelltzn. Der neue Angriff bei Armentieres sollte die Gegner Wohl überraschen, da ihre Aufmerksamkeit noch auf Amiens gerichtet war; auch nahm man Wohl an, daß Truppen von der flandrischen Front wegge zogen seien. Die Voraussetzung scheint richtig gewesen zu sein: die Engländer waren nicht vorbereitet. Die Deutschen führten ihre Operationen mit bewunderns werter Schnelligkeit aus. Die Manöver, die Hinden burg ietzt im Westen ausführt, gleichen denen, die er Zeitungen und Drucksachen in den Eisenbahnen auszulegen, hat sie ein mittelbares Monopol erhalten, die Etfenbahn- benutzc- mit politischem Stoff zu Versorgen. Schon das Stielkesche Monopol war zn weitgehend. Minister Breitenbach: Die Reichsetsenbahnverwaliung würdigt die Leistungen und die Pflichttreue ihrer Arbeiter und hat auch für diese und alle ihre Angestellten ein warmes Herz. Die Kritik an dem Verträge mit der Firma Hobbing ist unbegründet. Die Debatte wird am Montag fortgesetzt. Veermschkes. Ein guter ObstcrLrag wird uns von den Sachverstän digen in Aussicht gestellt. Die vielen Sonnenscheintage des vergangenen Herbstes gaben den Bäumen Gelegenheit, durch lange Blattätiakeit, die durch den letzten Ertrag ziemlich erschöpften Reserven wieder mit neuen Kraftstof fen aufzufüllen Ter Blütenansatz ist jetzt überall reich. Neben Frostgefahr drohen jetzt den Obstkulturen Obst- baumschädlinge, wie die Raupen des Frostspanncrs, der EesPinstmotte, ferner der Nliiienstecher und die Obstmade. Granat! Der Fang der wohlschmeckenden und nahr haften Granat hat seit einiger Zeit wieder begonnen u»o liefert eine hochwillkommene Angabe zum täglichen Vrot. In den Küstenstädten finden die Granat zu dem dort für recht hoch geltenden Preise von 50—70 Pfennig das Psund schnell Absatz. Was auS dem Mainzer Handkäs geworden, schildert das Mainzer „Journal": „Ein undefinierbares EtioaK das von dem Handkäse nichts mehr hat alS die Form, und diese noch in winziger Verkleinerung. Farbe und Gehalt der jetzt fcilgebotenen „Handkäse" gehen schon ins Asch graue über, ebenso die Preise für das Ersatz-Produkt. Das einzige, was dieser sogen. Handkäse jetzt noch übrig hat, ist der Geruch, und dieser ist so widerlich, daß einem von vornherein der Appetit vergeht." Wenn dies Bild schon für Mainz gilt, was wird dann unter-dem alten Namen erst nach draußen kommen? :