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Das hier angeschnittene Kapitel ist außerordent lich wichtig. Die Wiedereinstellung der 8—10 Millio nen ins Wirtschaftsleben wird Umwälzungen nie ge kannter Art bringen müssen. Nur soll man es nicht von der falschen Seite anfassen. Wir brauchen nach dem Kriegs Ausfuhrmaterial, um unsere Einfuhr zu bezahlen und unsere Schulden zu tilgen. Diese Aus fuhr kann uns nur die angestrengteste Arbeit aller ermöglichen. Es hat also jeder, besonders aber dis Negierung, dafür zu sorgen, daß alle Arbeitskräfte möglichst bald wieder in Reih und Glied an der Ar beit stehen, dis Frauen mit. Jeder Einzelne kann zur Erleichterung der Arbeitsbeschaffung dazu beitra gen, indem er für die Zeit nach dem Kriege sein Geld für die Auffrischung seines Unternehmens, in Hof und Wirtschaft, flüssig bereit hält, damit er alles Notwen dige schnell machen lassen, alle erforderlichen Betriebs mittel schnell beschaffen kann. Also: Sparsamkeit! KeÄriMicke Marner „Sie wollen wiederum Kriegsanleihe zeichnen, hm?" „Allerdings. „Haben Sie nicht doch Bedrnkcn, einen ja großen Teil Ihres Vermögens jo anzulegen? Gewiß gut und wohl, aber. . . Es könnte der feindliche Agent unter der Maske Les wohlwollenden Beraters ähnlich reden, es spricht also aber ost genug der Unverstand eines der Unstigen. Unverbind liche Ratgeber wollen sie sein, unverantwortliche werden sie. Statt mit Gründen arbeiten sie mit hochwichtiger Miene und geheimnisvollen Andeutungen. Der Unkundige wittert bescheiden größere Weisheit, wo bloße Schwatzhaftigkeit oder nur das Verlangen ist, eigene Säumnis in Ler Erfüllung der vaterländischen Pflicht zu bemänteln. Schade um die Gutwilligen, die in ihrem löblichen Vorsätze auS nichtigen Gründen umfallen! Aber auch un begreiflich eigentlich, wie ist es möglich. Lernen sie nicht aus Lem Beispiele derer, die niemand schlechte Finanz leute schelten wird, Lie höchste Zeichner auf Kriegsan leihe sind? Eilt ihnen plötzlich der Rat 'derer nicht mehr, der ihnen zu dem vechalf, was sie bisher erreicht? Berufene Berater gibt es genug. Wallet ihr die un berufenen erkennen, so versuchet, euch ermächtigen zu lassen, die Namen und Gründe derer öffentlich zu nennen, die euch von der Krisgcanleitzszcichnung aühalien wollen. Schwerlich wird euch die Ermächtigung zuteil. Jene wissen, warum sie sie versagen. Warum ihr Kriegsanleihe zeichnen müsset und eS un besorgt, ja vorteilhaft könnet, läßt euer Vaterland auch durch Tausende sagen, die nicht das Tageslicht der Öffent lichkeit scheuen, sondern wünschen, ihr Wort finde allent halben Verbreitung zum Segen des Werkes, an dem jeder miitzelfen sollte. .. Politische Nachrichten. Der ehemalige Staatssekretär im ReichsamL des Inner» Graf von Nofadowsky sprach auf dem Kirchlich-sozialen Kongresse über „Nach dem Kriege/ Je länger sich die sozialpolitischen Wirkungen äußerlen, desto mehr kamen auch die Massen zu der Erkenntnis, was der Siaat für sie bedeutete. Sa kam es, daß mir für den Niesenkampf außer der wirtschaftlichen Kraft auch die gei stige Einheit besaßen. Auf diesen Grundlagen unserer Wirtschasts- und Sozialpolitik müssen wir dann das schwergeprüfte Vaterland auch nach dem Kriege wieder auszurichten suchen. Die Rohstoffknapphsit wird freilich noch mancherlei Schwierigkeiten machen. Daß cs bei der Lebensmittelknoppheit möglich war, das deutsche Volk, wenn auch knapp, so doch ohne Katastrophe zu er- ist glänzendes Zeugnis für die Leistungsfähigkeit und Pflichttreue -eS deutschen Beamtentums. Möge sich immer mehr die Erkenntnis bei unr durchnagen, daß eS schüeM) ooch nur die sittliche Persönlichkeit ist, die wirk- liche Werte gibt. Gerechtigkeit und Wahrheitsliebe müssen dir Grundlagen des bürgerlichen Lebens sein/ Die Kohleneinftthv aus Deutschland »ach Holland ist in Aswartimg der Verhandlungen über das neue Wirtschaftsabkommen eingestellt. Die sonstige Ausfuhr aus Deutschland wird fortgesetzt. . . / s I» Portugal läßt der Regierungszwang »ach. Nach Meldungen aus der Hauptstadt Lissabon kündigt eine amtliche Mitteilung die Befreiung aller Politischen Gefangenen, das Wieoererscheinen der ver botenen Zeitungen und die Wiedereröffnung der poli tischen Vereinigungen an. Alle, die gegen die inter nationale Politik Anschuldigungen erhoben haben, sollen vor Gericht gestellt werden. Die Regierung versichert, daß sie ihre gemeinsame Zusammenarbeit mit den Alliierten gegen den gleichen Feind fortsetzt. Das neue Wahlgesetz ändert die Verfassung insofern, als ver Präsident zum Oberhaupt der Strertkräste zu Vrasscr, und »u Lande ernannt wird und das Recht erhalt, seine Minister nach Gutdünken zu ernennen und zu entlassen. , Die Schwierigrcitett in Holland wachse». Der niederlündis^e Landwirtschaftsminister gibt bekannt, daß beadsrchtrgt ist, von der Ernte von 1918 niazt nur diejenigen Erträge mit Beschlag zu belegen, die bereits im vorigen Jahre angefordert waren, oder für die bereits Hoosst^reye oder zugesicherte Preise jestgestellt sind, sondern cum) alle sonstigen Erzeugnisse, oie sich für die Besitzergreifung eignen. 11. a. gilt dies für sämtliche Arten von Saar für Land- und Garten bau und Tabak und Hanf. Die Hurrgergefahr in der Schweiz wird akut. Einer Meldung des „Bund" zufolge reichen die Getreidevorräte der Schweiz nur noch bis Ende Mai, was überall größte Besorgnisse hsworruft. Auch vie »och! Wie Pariser Blätter aus der bra- Manizchen Hauptstadt Rio de Janeiro melden, ist die Eni- sendung brasilianischer Truppen nach Europa beschlossene -7 Die Brasilianer, sonst wegen unseres großen Kaffee-Bedarfs unsere „lieben Freunde", werden diese neueste Fordere der Enlenie nur mit tilierstem Wider- streben ausführen. Sicher hätten sie uns lieber ihren Kaffee geschickt, gegen gute Bezahlung natürlich. Freit «nd Kanadas werde» siraswsiss massen haft exkctzsn«». Bst.Bassums iü den Deutschen such Ane freilich lückenhafte Liste von kriegsgertchttiHen Miellen in die Hand gefallen, die ein eigenartiges Licht auf die Kampsbegeisterung und die Disziplin des englischen Heeres weisen. Kanadier, Iren, auch Unteroffiziers find auf der Liste besonders vertreten. Dis Liste umfaßt folgende durch den Tod durch Erschießen erledigte Fälle: Februar 1917 vier, Spelember 1917 einen, Oktober 1917 achtzehn, Novem ber 1917 acht, Dezember 1917 vier, Februar 1918 drei, März 1918 zwei Fälle. Die Straftat.« sind in der über wiegenden Mehrzahl der Fälle Desertion; daneben wird Feigheit vor dem Feinde, Gehorsamsverweigerung und Besuch, Aufruhr anzusüsten, als das bestrafte Verbrechen genannt. Kennzeichnend ist, daß ein Soldat erschossen wurde, weil er nur fünf Tage von der Truppe abwesend gewesen war. Der englische Verbrechergeist feiert also glänzende Triumphe l In Mexiko zeigen die Amerikaner sich von ihrer bru' talsten Seite. Der mexikanische Distriktsleiier in Guaymas (Mexiko) war darüber verstimmt, daß ein amerikanischer Konsul mit Unterstützung des englischen bis Verfügung des amerikanischen Gesetzes (in Mexiko!) dmchführie, wonach der Handel mit feindlichen (ü. h. für die Vereinigten Staa ten, nicht für Mexiko!) Untertanen verboten ist. Der mexi kanische Lokalbeamte entzog daraufhin diesen beiden Konsuln die Amtsbesugnis. In Washington glaubt man, es werde genügen, eine Aufforderung an die Zenlralregierung in Mexiko zu richten, um den amerikanischen Konsul in der Ausübung seiner Pflichten zu beschützen. Also: der Ameri kaner nimmt sich in Mexiko eine Rechtlosigkeit heraus, und die auf die „Freiheit der kleinen Völker" so sehr bedachten Amerikaner zwingen die Regierung von Mexiko, diesen Rechtsbrecher zu „schützen". Eins halbe Million Englandes unterwegs. Die Pariser DienstagZzeitungen melden übereinstimmend aus London, daß Verstärkungen van mehr als 800 060 Eng ländern nach der Front in Frankreich unterwegs stien. Ihr Eintreffen im Kampfgebiet sei in 8 bis 14 Lagen zu er warten. Die Alliierten hoffen, damit bas numerische Gleich gewicht zu erzielen. Lie französischen Nordseehäsen sind ebenso wie die englischen Häsen seit dem Ostersonnabend wieder gesperrt. Woher sollen denn diese 800 000 Soldaten Englands auf einmal kommen? Aus der Erde kann man sie doch nicht stampfen. Lcr kanadischs Widerftaud gegen den Dicnstzwaug nimmt zu und hat in Altkanava bedenkliche For men angenommen. Die Londoner „Times" muß zu- geben: Am 2. April waren die Unruhen in Quebec ernstlicher, als erwartet wurde. Die Soldaten waren genötigt, von ihren Maschinengewehren Ge brauch zu machen. Elf Soldaten wurden verwundet, verschiedene Bürger getötet und 84 verwundet. 65 Per sonen wurden verhaftet. Die russische Demobilisation, dis am 12. April be" endet sein soll, vollzieht sich anscheinend unter etwas eigen" artigen Verhältnissen' besonders bei der Flotte. Der Eis" brecher „Walinitsch" ist von seiner estländischen Besatzung von HelsingforS nach Reval gebracht und an die Deutschen übergeben. Der finnische Eisbrecher „Lorina" hat den russischen Eisbrecher „Jarmal" beschossen. Beim Heere be- deulet die Abschiebung nach Finnland anscheinend für die Bolschewist eine Erfüllung des DemobilisatiousoertragS. Nach Meldungen aus Finnland hat die finnische Note Gard- neuerlich aus Rußland bedeutete Verstärkungen erhalten. DaS Preobraschenskiregiment ist in Wiborg eingetroffen und sofort nach der Front in Karelen überführt. — Dieses Re giment ist da,? alte Zaren-Leibregiment, daS neulich wegen gegenrevolutionärer Bestrebungen entwaffnet wurde. Was man sich von dem Vorgehen gegen die „Weißen" in Finn land verspricht, ist nicht zu erkennen. Oss et-stdfeckte t'sms. Daß die Bevölkerung von Paris die immer bedrohlicher austretenden Erscheinungen der deutschen Offensive nicht mit dem heroischen Gleichmut aufnimmt, wie es die welsche Presse ihren Lesern so gern einreden möchte, beweM ein Brief au» Lausanne. Darin heißt es: „Gemäß zuverlässigen Nachrichten i st Paris vsn einer Panik heim gesucht, die an Intensität fast den SchreckeEagcn in den beiden ersten Kriegsmonaten gleichkommen muß. DaS jeden Morgen gegen 7 Uhr einsetzende BomLerdement durch das ferne deutsche Riesengeschütz ist schreckenerregend. Die Straßen sind tagüber wie ausoestsrben, Sie Kaufläden und Speise- Häuser zum großen Lell gc.chlossen. Die UmuLe wird durch ein« drakonische Zensur au allen KriegSnachrichten vergrößert. Die sonst zur Schau getragene, ftst zur Ko ketterie auSgeartete Sicherheit ist mit einem Mal verschwun den. Man ahnt, Laß an den nahen Fronten Furchtbares vorgeht, aber jede Kontrolle fehlt; um so schreckencrregender arbeitet die Phantasie der ohnehin Massensuggestionen aus gesetzten Großstadt. Die Panik wird durch das Eintreffen zahlreicher Flüchtlinge aus dein Norden stündlich größer. Da» am meisten gefährdete AmienS leert sich. Viele Pariser rechnen jetzt schon mit einem deutschen Einmarsch. Beweis: Tausends von Vcsscrsiwierten belagern die südlichen Bahn höfe und reisen bei jeder Gelegenheit ab; wer kann, bringt sich an der Küste des Mitislrnreres in Sichertest." Aus aller Welt. Ei» Steinadler erlegt. Dem Pächter der Lsder- hosa-r Jagd gelang es, einen Steinadler zu erlegen. Der Bogel hatte eins Flügelspannweite von 2,30 Meter. Es ist wohl anzunehmen, daß sich der Adler, infolge des im Westen herrschenden gewaltigen Geschützdonners, der auch in der Heimat des Tieres deutlich vernehmbar ist, Lei seinen Streifzügen verflogen hat und ermattet in Deutschland sich dem Boden näherte, wo seinem Leben ein Ziel gesetzt wurde. Wachsende Unsicherheit. In der Nacht zum ersten Osterfeiertag ist im Erzgebirge bei drei Guts besitzern eingebrochen worden. In Mittelsatda hat dec überraschte Tater auf seine Verfolger gesch 0 s- s e n, ohne zu treffen. In Nredsrsaida wurde er eben falls ertappt und vom Gutsbesitzer Ernst Neubert zu nächst festgehalten, doch gelang es dem Verbrecher bald, seinen Revolver zu ziehen und auf Neubert zwei Schüsse M-Mkeuer«. Der erste Schutz ging fehl, der Leerte Schutz traf Neubert in den Hals. Daraufhin ist der Täter geflüchtet. > Ter älteste deutsche Ssefoldat, der am 17. Juni 1832 in Stralsund geborene Georg Glühr, ist in diesen s Tagen in Lockstedt (Schleswig-Holstein) gestorben. Der unter dem Namen „Vater Glühr" bekannte Veteran un- i serer Flotte diente von 1852 bis 1855 bei der ersten Kompagnie des damaligen Preußischen Seebataillons irr ? Swinemünde. Später lietz er sich in Schleswig-Holsteins ; als Sattlermeister nieder. Vor Jahren hatte er im Ha- s gsnbeckschen Tierpark in Hamburg-Stellingen eine Be- s gegmmg mit Kaiser Wilhelm, die ihn mit Stolz und s Freude erfüllte. Die internationale Fra»eu?onfevenz in Bern - ist neuerlich vom 3. März auf den 14. April verschoben - worden, wird also in der übernächsten Woche tagen. Um i allen Mißverständnissen vorzubeugen, sei beton», Laß eS sich i bei der Konferenz nicht darum handelt, dem jetzigen Kriege s ein rasches Ende zu bereiten. Die Konferenz will in erster , Linie die Wieder anknüpsung Ler Beziehungen von Volk zu ! Volk vorbereitsn und di« Wege sür die Wiederanbahnung j „an Verständigung ebnen. Zirm Tode verurteilt. Vom Schwurgericht ln s Dresden wurden der 82 Jahre alte Unteroffizier Alwin - May und dessen Geliebte, dis 26 Jahrs alte MunUionS- ! «»Leiterin Marcha Seibt, die gemeinsam im November i vorige» Jahres die Gattin Mays ermordet und bis Leiche ! in die Elbs geworfen hallen, zum Tode verurteilt. Dis Flsischkurts in Wien. Am 8. April tritt in ; Wien die Fletschkarte bei freiwilliger Rationierung mit einer ; Wachenkopsmsnge von LOO Gramm einschließlich ein Fünftel s Zuwage in Kraft, so daß 160 Gramm reines Fleisch übrig s bleiben. Ai« Frau des GeueralS Gurks, die mit ihrem Gasten vor einiger Zeit nach Frankreich gekommen war und dort als Krankenpflegerin in einer der vordersten Linien tätig ist dort von einer deutschen Granate getötet worben. General Gurko war unter Miljukow Höchstkom- mandierender aller russische» Streikräste. . ' Bat-ertcieg. In Köln trafen für dis .Stadt zwei Eisenbahmvagen Naturbutter ein. Obwohl ein Gendarmeriepjoften mit geladenem Gewehr auf gestellt war, erbrachen Diebs einen der Wagen und stahlen 5 Zentner Butter. — In der Nacht zum Donnerstag erbrachen Diebs einen Güterwagen. Sie wurden dabei von der Bahnpolizei überrascht und schossen auf die Bahnve amten. Diese holten militärische Hilfe. Bei dem Handgemenge, das nun folgte, wurde em Spitzbube erschossen und zwei ver wundet, die übrigen entkamen. Ter Maskenball der Kriegsgewinnler. Ueber eine Schamlosigkeit sondergleichen hat die Polizeidirek tion München den Schleier gelüftet. Am vorletzten Sonnabend hat im Atelier des Architekten Dr. Friedrich von Thiersch ein Maskenball stattgefunden. Ein Mas- kenfest in der Fastenzeit und m dem ernstesten Zeitab schnitt der deutschen Geschichte, während auf dem west lichen Kriegsschauplätze Millionen für ihr Vaterland kämpfen und Tausende den Tod oder Verwundung er leiden! Der ALelierbesitzer ist k. Geheimer Nat und Professor an der Technischen Hochschule und der Aka- demie der bildenden Künste, die Leiter des MaskenuM waren ein Schauspieler und zwei amerikanische Staats angehörige. Die Besucher, ca. 140 Personen, waren Personen mit freier Lebens- und Moralauffassung, vor allem gewisse Kriegsgewinnler, die das Protzen lieben. Auch Offiziere befanden sich darunter. Für leibliche Ge nüsse war aufs Beste gesorgt. Woher die Lebensmi^ tel stammten, ist noch rmbKannt. Gegen die Beran-' stalter des Festes ist Strafanzeige erstattet. Le» Schwiegervater erschösse«. Der Kaufmann Kurka in Ostcowo, der zurzeit als Feldgrauer auf Urlaub weilt, geriet in Streit mit seinem Schwiager- vater, dem Bahnarbeiter Jozefiak. Dabei kam er so in Wut, daß er von der Stratze aus durch die Scheibe der Ladeutttr mit seinem Revolver auf Len im Laden stehen den Schwiegervater schoß unk. ihn so schwer an der Stirn verletzte, daß er nach einigen Stunden verstarb. Kurka stellte sich selbst der Behörde. . Ei« umfangreicher TchiNkeuviebstahl wurde in Schkopau bei Merseburg verübt. Mittels Einbruchs wurden dort dem Stellmachermeister Naumann, der für die Einwohnerschaft Schlachtwaren räuchert, 24 große Schinken im Werte von 5000 Mark gestohlen. Die Ein brecher haben die Beute in einem großen Handwagen fortgebracht. Den Wagen fand man später in der Saale. Die Kaiseralocke in Ml« fällt dem Kriege zum Opfer. Mittwoch vormittag wurde mit ihrer Abnahme aus dein Dome begonnen. Die Zerschneidung der Glocke erfolgt nicht durch das autogene Schneideverfahren sondern auf elektrischem Wege durch Bohrer, die den Glockenmantel zerteilen, bis er in einzslne Stücke aus einanderfällt. Ein vcrhäuguiSvvrleS Miti«g»m<chk. Am Oster montag wurden in der Kopenhagener Straß« »u Berlin die '64;ährigs Bäckereibesitzerin Sophie Kurty, deren ver heiratete Tochter und das 17jührigs Dienstmädchen unter Vergiftungserscheinungen aufgefunden. Die osi- den letzteren konnten gerettet werden, während Frau Kurth verstarb.. Die drei Frauen haben zu e'mer Nudel- nnd Fleischspeise eingekochten Rhabarber genossen^ der vermutlich verdorben war. " . Zebelmeeelen vom "pssr. Die Jagd im Wcftsu. DaS war ein schmseZ Jagen — Von Cambrai nach Bapaum, — Daß so weit cs könnt' kommen, — Der Brite glaubt es kaum. — Jedoch eS gab kein Rasten — Bei Laar nicht, bei Nacht, — Bis daß die deutschen Stürmer — Zur Strecke ihn gebracht. — Da><ßals kein Widerstreben, — Geschütz nicht und kein Tank, — waren wie die Löwen — Dis Feldgrou'n mittennrang. — Mit Bajonett, Granaten — Hieß eS: „DaS ist der Steg,— Fort Britsn-Bullenbeißer, — Hie Gut Deutsch allewsg l" — Und als die wackere» Sieger — Die Beute visitiert, — Da ist auS Feindesflaschen — Wohl mancher Trunk riskiert. — Drei Tage und drei Nächte — Ging cs in einem Ruck, — Prost, Nest, daS ist gelungen! — Daraus der letzte Schluck. — Gewehr rechts zur Aitacke! — I- tzt geät'S von neuen: braus. — Du hast's gewollt, Alt-England, — N?mm, Schicksal, Netzen Lauf!