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Rabenauer Anzeiger : 16.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191803166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180316
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-16
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
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In der Postkulsche. Novellette von Fritz G a » tz e r. (biachbruck verboten.) ' (SÄEch.) Er zwang sich dazu, über einen interessanten Fall der letzten Sch»»urgerichtsperiooe zu grübeln. Aber die Strafgesetzbücher zeigten «lle auf dein Lücken der Ein banddecke die heilen Augen, und zwischen oe» Eeseyes- paragraphen leuchteten weiße Schlehenblüten. Nein, das hielt er nicht länger aus. Diese Erinne rungen waren ja Henle niederträchtig .lonseguent, ibn zu ärgern! Er stampfte zornig mit dem Fuße auf und hatte im nächsten Augenblick einen ihm höchst merkwürdig erscheinenden Einfall. Nein, das ging nicht, das war ja lächerlich! Doch je länger er den Gedanken verarbeckete, desto mehr fand er, daß er etwas für sich habe. Grwiß, wenn er der jungen Dame seine Geschichte erzählte, seine Er innerungen zum besten gab, dann würde er endlich Ruhe haben. Er überlegte Und erwog seinen Plan noch verschiedene Male, verwarf ihn zehnmal und pries ihn ebensooft als eins Idee der Klugheit. Seine Reisegefährtin brauchte ja nicht zu wissen, daß er der Held der Gesigichte sei, er konnte sie ja als in ein von einem Freunde erlebtes Stück Menschengeschick umwandeln. Und nun/ fragte er schon, ob er eine Geschichte er zählen dürfe. Und als ein leises „Ja" an sein Ohr tonte, begann er. Im Anfänge ging's stockend. Er unterbrach sich oft und machte lange Pausen. Allmählich sprach er fließender und sicherer. Er empfand es als eine Wohltat, sich alle Erinnerungen frei von der Leber wegzureden und hatte das Gefühl der Erlösung von einem dunklen Zwange. Seine Zuhörerin unterbrach ihn nicht. Und er stellte keine Frage, die eine Antwort notig gemacht hätte. Erst als er geendet und ein Semzer der Erleichterung seine Brust hob, fragte er: „Ich habe Sie mit meinem Er zählen hoffentlich nicht gelangweilt?" Sie schwieg einen Augenblick und gab dann mit eigentümlich verschleierter Stimme ein „Nein" zur Ant wort. Es schien wie aus einem Tränenguell geboren. „Aber ich bade wohl eine Saite in-Ihrem Innern berührt, die etwas ähnlich Erlebtes in Ihrer Seele lebendig machte?" fragte er. „Es war-ja ein so alltägliches Bild, das ich in meiner Erzählung malte." Nun sprach sie zum'erslenmal mehrere Worts, wieder mit der verscheiertrn, mühsam die Tränen zurückdäm mender Stimme. „Nein, nichts Aehnliches. Ich erlebte genau dasselbe!" „Es tut mir leid, daß ich unbewußt schmerzliche Er innerungen in Ihnen wachries", bedauerte er. „Hätte ich gewußt, daß meins Erzählung Jhnefl das autun würde, so hätte ich geschwiegen." „Und doch bin ich Ihnen dankbar", entgegnete sie. „Nur noch eins. Was würden Sie an Steile Ihre Freun des tun" — das Wort „Freund" hob sie merklich hervor — „wenn Sie dem Mädchen gegenüberireten würden, das Sie einst liebten?" Er antwortete nicht gleich. Nach einer ganzen Weile kam es seltsam beklommen über seine Lippen: „Ich würde mich freuen, wieder in die heilen Augen schauen zu dürfen. Aber ich glaube nicht, daß diese Hellen Augen noch je mein eigen werden könnten; denn die Jahre Haden sie wohl längst einem anderen gegeben!" Er semzts tief und sank in ein stilles Sinnen. Und auch seine Reisegefährtin schwieg. Und da waren sie wieder, dis Erinnerungen, leben diger und stärker als je. Was er hurch seine Erzählung hinwegzuspülen gehofft hatte, quoll jetzt mit doppelter Mächtigkeit in seiner Seele empor. Er schien ganz vergessen zu haben, daß er nicht allein in der Post kutsche saß. In den, Wagen war es ganz dunkel. Die beiden sinnenden Menschen schraken zusammen, als das Gesahrt plötzlich hielt. Es gab einen Pserdewechsel. Und als die damit ver bundenen Geschäfts beendet waren, kam der „Schwager" und zündete das an der Decke hängende Oellämpchen an. Dann schloß er die Tür, kletterte auf den Bock und trieb die Gäule an. Ueber die Reisegefährtin Erichsens schien eine merk würdige Unruhe gekommen zu sein. Ihre Hände trieben ein unruhiges Spiel. Plötzlich nestelte sie an dem über ihrer Haartrone zusammengekuclleten Schleier und ließ das Gewebe in den Schoß fallen. Und nun wandte sie ihr Gesicht Karl Erichsen voll zu. In il/ren Hellen Augen schimmerte ein fragendes Leuchten. „Dorothea!" - — Karl Erichsen schrie es fast, dies eine Wort, und legte in den Ton tausend verwunderte Fragen und einen tiefen Glücksjubel. Er sprang auf, kniete vor ihr nieder und legte seinen Kopf in ihren Schoß. Lange, lange sprach niemand von ihnen. Als deverste gewaltige Sturm der Freude, des Glückes, der Ueberraschung ausgetobt hatte, gab es ein Erklären, ein Fragen, ein Antworten von sich überstürzender Art. Sie kam aus einem Städtchen vor Friedrichroda. Eigentlich hätte sie. schon vor Tagen reisen wollen. Aber die Verwandten hätten immer wieder zu längerem Bleiben aufgefordert. So wäre sie erst heute gereist. Und heute hätte sie niemand mehr zu halten vermocht; denn es wäre ihr gewesen, als wenn ein „Du mußs!" sie ge zwungen. Und auch er erzählte. Sein ganzes Reden war ein Jubel. Jetzt wußte er, daß alle Erinnerungen, die in seiner Seele geschlummert hätten, stets von einer tiefen Sehnsucht an die Oberstäche seines Gefühlslebens enspor- gehoben wordLN waren. Und er konnte in diesem Augen blick nicht verstehen, wie er jahrelang ohne seine Dorothea hatte leben können.' Nun hatte er seins Hellen Augen wieder. Er küßte sie, sah sie glücklich an und sagte: „Aber höre einmal, Dorothea, wenn ich nun die Mittagspost nicht versäumt hätte! Was dann ? Hätten wir uns dann auch wiedergefunden? Da blitzten die hellest Augen fröhlich auf. „Aber na- Urlich, Karl, dann hätte ich keine Ruhe gehabt und wäre auch schon mit der Mittagspost gefahren. Denn das Schicksal hat es nun einmal so gewollt^ daß wir uns in der Postkutsche wiederfinden sollten." —— Vermischtes. Die moderne Türkin. Der Europäer wird bei der strengen Abschließung der Frauen in der Türkei selten Gelegenheit haben, sich über ihren Bildungsgrad ein Urteil zu bilden. Um so will kommener dürsten daher die auf eigens Erfahrung sich stützenden Ausführungen eines hervorragenden Mediziners, des Professors Dr. E. R. Müller sein, der in seinem Bei trage zur Psychologie der Türken (Verlag Kurt Kabitsch, Würzburg) ein Bild von der Türkin gibt, wie er sie als Arzt in physiologischer und psychologischer Richtung zu be urteilen gelernt hat. Noch weniger als von einer deut schen Bauersfrau bekommt mau von einer Türkin klare und bestimmte Angaben, die einem über die Entstehung und über die "Entwicklung einer Krankheit Aufschluß geben. Können doch die meisten türkischen Frauen weder schreiben noch lesen. Im Gegensatz zu den türkischen Männern findet man nur ganz wenige Fr'auen, die fremde Sprachen beherrschen. Kein Interesse für Literatur, für Kunst, für Naturkunde oder für vaterländische Fragen. Im Krankenhause liegen oder sitzen die Patientinnen mit einem Schleier über den Haaren still und anspruchslos in ihren Betten. KeineHandarbeit, kein Strickstrumpf, kein Buch nimmt , ihnen die Langeweile, die ihnen sichtlich nicht unangenehm ist. Sind die Kranken außer Bett, so plaudern sie mit einander und kichern, und wie jungen Mädchen scheint ihnen alles lächerlich. DaM werden ungezählte Zigaretten geraucht. Und doch wie reizvoll ist die türkische Frau! Wie bescheiden und taktvoll, wie feinfühlig und liebens würdig, wie mädchenhaft schüchtern, ja fast kindlich sind die türkischen Frauen! Ihre vornehme Zurückhaltung und ihre echte Weiblichkeit unterscheidet sich sehr vorteil- hajt von dem nach Freiheit schreienden vergnügungssüch tigen und auf AbMteuer ausgehenden Typus von Mäd chen und Fraue^ wie er in Europa immer mehr sich breit macht und nun auch unter der Form von freien Krankenschwestern nach dem Orient vordringt und dort besonders unangenehm auffällt. Nie habe ich, sagt der Verfasser, eine türkische knell.i p Blira auf der Straße ge sehen. Dies Gewerbe überlassen die Türkinnen ihren europäischen Kolleginnen. Die Frau gehört nur der Familie, ihre Aufgabe besteht lediglich im Kinder kriegen. Das ledig gebliebene Mädchen ist fast eine unbekannte Erscheinung. Dem Türken ist die Frau vorzüglich Sexualobjekt und Mutter der Kinder, nicht Lebensgefährtin. An seinen Sorgen und Erlebnissen, an seiner Erholung läßt er sie niemals teilnehmen. Nie geht er mit ihr spazieren oder auf die Straße, ja, er hält es für unanständig, seine Frau auf der Straße zu grüßen. Niemals wird man eine Türkin in den Cafes sehen. In der Straßenbahn sind Männer und Frauen vonein ander getrennt. Auch ins Theater nimmt der Mann seine Frau nicht mit, für die Hanums, für die Frauen, werden besondere Aufführungen gegeben. Die Frau der Städte beteiligt sich auch gar nicht an der Arbeit des Mannes und am Erwerb für die Familie. Es gibt keine türkische Köchin, keine türkische Näherin oder Wäscherin, ja im eigenen Haushalt überlassen die Frauen alle Tätigkeit womöglich griechischen und armenischen Dienerinnen. Befragt, was sie denn den ganzen Tag tun, antwortete eine Patiemin : „Ich esse Bonbons, ich poliere meine Nägel und langweile mich". Ja, selbst mit der Wieder instandsetzung der Kleider beschäftigt sich die türkische Frau nicht, sie geht lieber im zerrissenen Ueöerwurf. Auf dem Lande freilich, in Anatolien, da müssen die Frauen schwer arbeiten, ja vielfach sollen sie dort noch zum Ziehen verwendet werden. Die angeborene Herren natur des Türken verträgt sich nicht mit hartem Schaffen. Das überläßt er seinen Frauen, seinen Mägden. Er selber raucht lieber die Wasserpfeife, schlürft Kaffee und pflegt der Ruhe. Und gar erst während des langen Krieges, in dem schließlich fast alle Männer, ob alt oder jung, zu den Waffen gerufen wurden, da liegt die ganze Last und Ar- ! beit auf den anatolffchen Frauen, und nicht genug kann ihre Ausdauer anerkannt werden. In körperlicher Hin sicht teilt die Türkin die frühe schöne Blüte, aber auch das rasche Verblühen und Verwelken mit, den anderen Völkern des Orients. So reizvoll die schlanken biegsamen Ge stalten, so weich und schön und voll die Gejicytszüge, so dunkel und glänzend die Augen im 2. und 3. Jahrzehnt sind, mit den dreißiger Jahren wird die Türkin dick und plump, ihr Gesicht wird grob und fleischig. Die vielfach geäußerte Vermutung, daß die mangelnde Bewegung und der überreichliche Genuß von Süßigkeiten der HareMs» frauen für die so bald austretende Fettigkeit verantwortlich zu machen sei, trifft nicht zu, denn auch die hart arbeitende anatolijche Dauersnau wird in frühen Jahren massig und unförmig. Ganz besonders unschön sind die dicken fett reichen Unterschenkel, die aus den Rocchosen der Frauen wulstig in die Füße übcrgehen. Land- und Stadlbeoölkecung in Deutschland wäyreud des letztest Menschenalters. Deutschland hat in den letzten 30 Jahren vor dem Kriege in zunehmendem Maße das Gepräge eines Industrie staates angenommen und das eines Agrarstaates verloren. Diese Tatsache kommt in der Erscheinung zum Ausdruck, daß der Prvzemsag der siädtis.yen Bevölkerung stetig stieg, während der der ländlüyen abnahm. Im Jahre 18/0 hatte Deutschland rund 41 Millionen Einwohner; von diesen woimten aus dem-Lande 20sti Millionen oder 63,9 Prozent, dagegen in den Städten einschließlich der Landstädte bis zu ^900 Einwohnern herunter nur 14^/r Millionen oder 36,1 Prozeui. Lie Landbevölkerung ist nun auf diesem Stande bis !8Ü0 etwa stehen geblieben und hat seitüem ein langsames Sinken gezeigt, so daß die letzte Volkszählung von 190.^ nur noch einen Bestand von 23 822 481 Einwohnern'ergab; von nahezu zwei Dritteln war die Landbevölkerung auf weniger als die Hälfte, genau 42,38 Prozent, heralgegongtn. In dem gleichen Zeitraum hatte sich die Sladtbevülkerung mebr als ver doppelt; sie betrug 1903 34 818 797, d. h. wäyrend sie vor 33 Jahren hinter der Bevölkerung des flachen Landes um 11^/e Millionen zurückgeblieben war, übertraf sie diese jetzt um 9 Millionen, und das Wachstum der städtischen Bevölkerung schreitet noch vorwärts. An diesem Fortschritt haben die Großstädte mit mehr als 100 000 Ein wohner den größten Anteil. Während sie im Jahre 1871 von der Gesamtbevölierung Deutschlands erst 4,8 Prozent beherbergten, hatte sich diese Zahl bis züm Jahre 1890 schon auf 12,1 gehoben, und nach der Zählung von 1903 waren von 100 Einwohnern des Deutschen Reiches fast 19 Bewohner einer Großstadt, d. h. der Anteil hat sich beinahe vervierfacht, während er in den Mittelstädten mit 20 000—100000 Einwohnern nur von 7,2 auf 12,89 Pro zent gestiegen ist, d. h. sich noch nicht einmal verdoppelt, in den kleinen Städten (5000—20 009 Einwohner) nur die mäßige Steigerung von 11,2 auf 13,74 erfahren hat und in den Landstädten sogar von 12,4 auf 11,81 herabgegangen ist. Von den 42,58 Prozent der Bevölkerung, die 1905 auf dem flachen Lande wohnten, gehörten 1,4 Prozent Ge meinden mit weniger als 100 Einwohnern, 17 solchen mit 100—500, 13,31 Gemeinden mit 500 -1000 Einwohnern an, der Rest von 10,87 Prozent Gemeinden mit 1000—2006 Einwohnern. Der angelsächsische Kullurkreis und die , UmveHität Göttingen. Die Universität Göttingen hat sich von jeher die Pflege des angelsächsischen Kulturkreises angelegen sein lassen. Bedingt würbe die Bevorzugung dieses Studiums durch die Personalunion der hannoverschen und englischen Könige. Hieraus erklärt sich anch, daß die Universität Göttingen schon immer ein Lieblmgsstudieiiort für Engländer und Amerikaner gewesen ist. Noch vor wenigen Monaten er regte es sogar unliebsames Auf.ehe» -in manchen Kreisen, daß Göttinger Universilüiskrcise trotz des Krieges die Verbindung mit englisch-amelikanischeu Elementen ausrecht erhielten. Man ist aber im Göttingen gewillt, die aus nehmende Stellung, die die Universität in der Pflege der englisch amerikanischen Wi-ftnfchaft besitzt, weiter zu be haupten. Dis Universität rann sich in dieser Beziehung übrigens auf eine Verfügung der Königlichen Staats- regierung stützen, die durch Verfügung vom Oltober 1917 der Universität die besondere Pflege des angelsächsischen Kulturkreises übertrug, also Großbritannieu einschließlich der englischen Dominions, Ko'onien und Indiens sowie der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Universitäts einrichtungen sind zur Pflege dieses Studienkreises be sonders geeignet, denn, Berlin ausgenommen, besitzt keine andere deutsche Hochschule eine so wertvolle und reich haltige englische Bibliothek wie die Georgia Augusta. Das englische Seminar ist ebenfalls, dank der reichen frei willigen Spenden, die ihm im Laufe der Jahre zugeflossen sind, hervorragend ausgeslattet. Das Alter des deutschen Kyhlenbaues. Nachweislich wurden im Jahre 1113 bei der in der Nähe vonHerzogenralh an ber heutigen holländischen Grenze gelegenenAbteiKlosterrat!(heute eine holländische katholische Studienaustalt) Kahlen gegraben. Es ist dies die älteste bekannte Kohienausbeute Deutschlands. Die Gewinnung der Kohlender olgte durch die Grundeigentümer und war infolgedessen sehr zersplittert. Mit der weiteren Entwick lung des Betriebes, als die Kohlen nach und nach allge meinen Eingang fanden, vermehrte sich die Zahl der be rufsmäßigen „Kähler" im Lestrte immer mehr, und es nahm die Kohienausbeute nach und nach den Charakter des eigentlichen Bergbaues mit Anlagen von Schächten und Stollen an. Im Laufe der Zeit sind die Kohlen gruben an Wurm und Jnde in das Eigentum weniger Besitzer bzw. Gesellschaften übergegangen. Der Kohlen bergbau im Wurmrevier, der zurzeit nach der holländischen Grenze zu an der Ruhr Erweiiecuugen erfährt, beschäftigt jetzt etwa 10 000 Arbeiter gegen 3500 im Jahre 1852. Die älteste zuverlässige Nachricht über Kohlengewinnung im Saarrevier stammt aus dem Jahre 1429, doch war da mals die Kohlenausbeute dort jchon längere Zeil im Gange. Ein kluger Hund gehörte einem Herrn, der, während seine Frau verreist war, aus feiner Wohnung im Vorort nach der Stadt zu fahren und in einem bärtigen Restaurant zu efjcn pflegte. Der Hund würbe mitgenommen und von der Tochter des Wirtes, die das zutrauliche Tier lievgewonnen hatte, immer sehr gut gefüttert. Als nach einigen Wochen di« Gattin des Besitzers von ihrer Reise zurückkhhrte, hörten die Besuche im Restaurant auf. Wie erstaunten aber die Wirtsleute, als um nächsten Tage, genau um dieselbe Zeit, wie sein Herr im vier zu kommen pflegte, der Hund allein erschien. Er wurde gefüttert und verschwand. Am nächsten Tage wiederholte sich die Sache, und dies dauerte so lange, »bis man zu Hause auf die regelmäßigen Ab wesenheiten aufmerksam wurde und auf feine Spur kam. Das kluge Tier wur zum Dollnhof gelaufen, war mii irgend jemand ins Kupee geschlüpft und hatte sich dort ruhig unter dix Bank getegt. Ani Ziel angelangt, war es stracks zu seiner Freundin gelaufen, um dann di« vtück- 'reise auf dieselbe Weise anzutrelen. Die veränderlichen Frauen. A.: „Es ist erstaunlich, wie veränderlich die Frauen sind. Zehnmal an» Lage ändern sie ihre Ansichten, man kann sich nie auf sie verlassen." B.: „Nun, in einem Punkt sind sie doch immer der- -felben Ansicht, darin ändern sie sich nie und bleiben ihrer Ueberzeugung stets treu." A.: „Ach, da bin ich aber doch begierig, zu hören, was das ist." , B.: „Haben Sie je gehört, daß eine Dame derUeber- zeuguug untreu wird, daß ste hübjch ist?" Selbsterprobte billige Kochrezepte. Kartoffelpuffer ohne Ei. 8—10 mittelgroße Kartoffeln werden geschält, abgespült und gerieben, mit etwas Mehl und gemahlenen Nudeln gebunden, dann eine Prise Salz, etwas geiiebcne Zitronenschale, ein Ei- sparpulver und ste Päckchen Honigkuchenbackpuloer gleich mäßig darunter gerührt und in einer Eierkuchenpfanne auf beiden S.citcn schön goldbraun gebacken. Die fertige" Puffer werden mit Mus bestrichen, oder mit Zucher be streut, warm zu Tisch gegeben. E. "9- Osterkuchen. 1- Pfund Weizenmehl gepevt, V» Pfund Kunsthonig in Milfix gelöst, so daß etwa s Öfter Flüssigkeit entsteht, eine Prise Saiz, 50 Gramm «ultaninen, etwas Zitronat, 2 fei» gesiebte Backpulver. Die gut ver rührten Zutaten werde» i» einer l>iomg°ckua)ensorm 60 bis 70 Minuten, gebacken. , E. Ring. Flammerie. 100 Gramm mittelstarker Weizengrieß wird in ste Liter Kirsch- ober .wmmmsvcersast ausge- quollen und noch lleiß in eine vorher kalt ausoespülte Forni gegossen. Wen» der zu verwendende Obstjaft nicht sehr säg ist, fugt man beun stoche» »och 50 Gramm Zucker zu. Zum Jlamunne gibt man geschmorte Früchte aller Art, auch Rhabarber oder Apfelmus. E. Ring. 229
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