Suche löschen...
Rabenauer Anzeiger : 16.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191803166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180316
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180316
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-16
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Links
-
Downloads
- Einzelseite herunterladen (PDF)
- Ganzes Werk herunterladen (PDF)
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ZWMSSNSK» M 'S» Die Bevöl- M'x««'« jetzt hier in der Fremde habe ich eingesehen, was für prächtiger Kerl Du eigentlich bist und daß ich Dir bitteres Unrecht getan habe. Daß ich Dir nicht früher geschrieben habe, mußt mir schon verzeihen. Ich wollte nicht zur Rückkehr ein s ost i Du i ge- § alter Junge, und bitte Dich vielmals um Entschuldigung, 's daß ich Dir damals den Schrecken eingejagt habe. Erst - Ledensmittelunruken ln England. Deutschland der Friedensbringer. Die Ereignisse im Oster>Md in Finnland, so schreibt ein schwedisches Blatt, folgen einander schnell. Jubelnd begrüßt Finnland das deutsche Eingreifen. Sieht England noch immer nicht ein, baß W LaS Schwergewicht der mo ralischen Vorherrschaft der «Leit von London nach Berlin verschiebt? ES ist die Belohnung dafür, daß Deutschland - Ler Verteidiger der Frsiysit wurde. Es treibt wirkliche Staatskunst, aus der der Friede erwächst. Und dabei war es Deutschland, das — stets vergeblich — seinen Friedens willen bekundete. Englands tragische Schuld 'der Ein- kreisungspolitik und des Ablehnens von Friedenserörterun- gen rächt sich mehr und mehr. Deutschland ist in die Roll« des Friebensbrmgers hineingewachsen und erlangte das moralische Übergewicht in Ler Welt gegen England. WaS beoeutet das Mr Schweden und seins Regierung? Sich nicht dem sinkenden Schiffe anvertrauen! j Vertrag dauert noch Einige Monate. Ob ich so lange aus- s halte, ob ich nicht eines Tages heimlich auf das erste beste Z Schiff gehe? Niemand kennt hier meinen Namen; ein Risiko wäre es nicht. Aber es widerstrebt mir, meine j Pflichten zu brechen. Leb wohl!" z ' ' > .Dein treuer alter Freund ' drängt werden, ehe ich nicht ein kleines Vermögen erwor ben hätte oder wenigstens mir und den anderen bewiesen, daß ich auf eigenen Füßen stehen kann. Das ist ja nun der Fall. Ich bin klüger geworden und ruhiger. Mein Ehrgeiz ist jetzt zusammengeschrumpft; er richtet sich nur auf das Naheliegende, Erreichbare. Aber man kann auch so weiterleben und die kleinen Freuden genießen, die der Tag und die Stunde bringen. Sobald ich hier fortgehen « kann, Iomme ich zurück. Denn ich habe eine Sehnsucht, ' eine Sehnsucht, sage ich Dir — nach Lenchen, nach der ! Mutter, nach Dir! . ' Ich bitte Dich, diese Zeilen vorläufig geheim zu Hal- s len. Wenn sich auch nicht viele für mich interessieren, es ; braucht ja nicht gleich an die große Glocke gehängt zu i werden, wo ich bin, Am liebsten risse ich gleich, aus. MM / Hans Roland." Die halbe Nacht bin ich umhergelaufen, toll vor Freude, und jetzt sitze ich am Schreibtisch, um mems Gc danken zu ordnen. Und heute abend ist die Premier de; „Wikinger". Und Frau Lenchen Weitz nichts, ahnt nichts ebenso wenig wie die Mutter. Ich fürchte mich, es ihnen mitzuteilen. Nun gar heute, wo sie schon so nicht aus den Aufregungest herauskommen werde! Sein ganz junger, noch immer wachsender Ruhm steht aus dem Spiele. Als Sinfoniker, als Liederkomponist ist er anerkannt. Alle größeren Konzertvereine führen jetzt die Leonidas-Sinfonie, die große Weihnachts-Kantate auf. Die deutschen Virtuosen spielen bereits feine So naten, seine „Träumereien", sein Geigenkonzert in B-moll, und die Sänger singen feine Lieder. Und auch im Ausland beginnt man bereits auf ihn aufmerksam zu werden. Aber der Ruhm des Dramatikers soll erst heute abend geboren werden. Aus Berlin, aus Hamburg, aus Dres den, aus München und Köln, und wo sonst noch große Opernbühnen existieren, haben sich Intendanten, Kapell meister und Direktoren angefagt, die auswärtige Musik kritik ist stark vertreten. Wir sind nicht mehr auf Herrn Goltz und Genossen angewiesen, trotzdem dieser jetzt aus einer ganz anderen Tonart bläst. Und dies alles gilt keinem Toten, der nur eine Ver gangenheit hat — nein, eine Zukunft kann und wird daraus erblühen. Ich werde rasend vor Freude, ich kann es vor läufig noch gar nicht fassen. Nein, nein, nein — niemand darf es erfahren, bis der heutige Abend vorüber ist. Am Ende dächte man gar, wir hätten eine Komödie gespielt, um die Welt ru täuschen. Das wäre ein Unglück. ' . , , Forts, fotzt. rücksichtiot fein wollen, deren Unmtsressieriheit an Len im perialistischen Zielen Ler Großmacht Rußland, aber auch . anderseits wieder Gegensätze zwischen uns und dem Ruß- xand von gestern beseitigt und neue, weltweite Möglichkeiten für unsere Politik im Osten eröffnet. Aus aller Well. Frauen als DeMtationsmiLMeder. OberbLrger' meister Scholz-Char'ottenLurg hat zu Ler im Herrenhause bevorstehenden Beratung des Kriegsgefetzes zur Verein fachung der Verwaltung einen Antrag gestellt, Ler durch entsprechende Abänderung des § 59 der Städteorönung dir Möglichkeit eröffnet, in Lie Müschen Deputationen auch Frauen als Mitglieder durch die Stadtverordnetenversamm lung wählen zu lassen. Der Antrag entspricht einem von vielen Gememeinden einhellig geäußerten Wunsche. Gin berUhmte» Forscher ist mit dem soeben in KSnigsLurg i. Pr. im 85. L-bsnsjahr- verstorbenen E-- Heimen Medizinalrat Dr. Ernst Neumann,, langjährigem D'rektor des Pathologisch-Anatomischen Instituts an der dortigen Universität, aus Lem Leben geschieden. Der Ver- Korbens war ein Sohn des berühmten Königsberger Phy- - Heimat zurückkehren. Er gehe jetzt nach Südamerika mit eurer Operngesellschaft; er werde ihr von Zeit zu Zeit ^cackricht geben. Vielleicht werde alles noch einmal gnt. Dann sollten sie ihm nachkommen. Auf dem Schiff war der zweite Kapellmeister — Sia- nor Ansini, wie er offiziell und auf dem Zettel genannt wurde — einer der Uebermüügsten. Nach einer mehr wöchentlichen glücklichen Fahrt landete man in Buenos .Aires. '8. Kapitel. ", ' Aus Krugs Tagebuch: >, Ich bin wie im Fieber; Roland lebt! Soeben er halte ich einen Brief von ihm — aus Valparaiso in Chile Hier ist der Brief: „Mein lieber alter Freund! ' ' Du wirst sehr erstaunt sein, wenn du diese Zeiün empfängst und die Handschrift erkennst. Ich lebe, mein können. England ist tief verdrösse». Nach Schweizer Mel dungen aus London macht das englische Auswärtige Amt bekannt, baß England in Rußland einstweilen keine Bst- schäft mehr unterhält. Buchanan kehrt nicht mehr nach Petersburg zurück. Zur Beschätzuna und Beratung englischer Staatsangehöriger, die-sich in Rußland aufhalten, besteht in Petersburg ein Bureau in dem Gebäude Ler englischen V Botschaft, welches bestehen bleibt. Mehlschisber aus Nsv Frühjahrsmesse. Den außerordentlich regen Verkehr bei der diesjährigen Früh jahrsmesse wollten Mehlschieber benutzen, Mehl, das sie im Schleichhandel erworben, tn Leipzig zu hohen Wucherpreisen abzusetzeu. Trotz des großen MeßtrubeiS in der inneren Blutige- LiebesdraM«. In Weimar erschoß der ! 28 Jahrs alte, bei Ler Firma Zeiß in Jena beschäftigte Z Arbeiter Vogel eine verheiratete Kriegerfrau, mit Ler er ein i LieLesverhMnis unterhielt. Dann machte er seinem Leben i auf gleiche Weise ein Ende. Bride hasten sich mit einem z Strick zusammengeLunden. Vogel hat bereits am Kriegs f ^ilgenommen und war von "der Firma Zeiß reklamiert j wo.M. Roch in den letzten Tagen hat er mit seiner Ge- - liebten eine Vergnügungsreise nach Berlin und Leipzig unternommen. Nach der Rückkehr ginssn beide gemeinsam tn den Tod. TaLotags wird schwer bLftvaft. Drei in der Chemi- s schen Fabrik zu Calbe a. d. Saale beschäftigte Arbeiterinnen s hatten verabredet, Eisentcile in Len KnochsnLrechrr zu f wsrsen, damit die Zahnräder abbrsche« - sollte« und der j Betrieb stillgelegt werde. Nachts führten sie ihr Vorhaben ? aus und Ler Betrieb wurde dadurch etwa anderthalb ; Stunden lahmgelrgt. Der Materialschaden bÄrug etwa i soo Mark. Daß in der Fabrik für Hreceszweckr gsarbeiiet s wurde, war den Angeklagten bekannt. Sie wurden van ? der Magdeburger Strafkammer wegen Sachbeschädigung zu ' je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die steigende Lei ensWittelknapphert in England, gege die sich anscheinend kein Mittel finden läßt, hat die N gierung in nicht geringe Verlegenheit gebracht. Di: kerung der größeren Städte beginnt bereits unruhig zu werden und es scheint zu erheblichen Straßenkümpfen und Unruhen gekommen zu sein, deren Veröffentlichung während der letzten Wochen in ganz England von Ler Regierung den Zeitungen verboten wurde. Die Londoner Zeitungen erhielten aus fast allen Industrtegegenden derartige Be richte, die alle dieselbe Klage Wiederholten: Mangel an Fletsch; Fett und Butter fehlen gänzlich; Milch und Käse sind nur ausnahmsweise zu erhalten; dis Arbeiter hielten Protestversammlungen ab, in denen Lie Regierung Beamte sprechen ließ: die augenblickliche Lage sei aus Wucher zuräckzuführen, welcher übelstand bald beseitigt werden würde. Dadurch wurden dis Arbeiter zu Ausschreitungen gegen Ladenbcsitzer und Inhaber von Lagerhäusern veran- laßt, sobald sie vrrmutetsn, baß bei Liese« noch Lebens- Mittel vorrätig »seien. In verschiedenen Städten mußte Militär einschreiten. Diese Verhältnisse haben großen Einfluß auf Lie politische Haltung der Arbeiter, so daß liberale Kreise bereits glauben, d-e Regierung hab. In' ihrem eigenen Interesse d-S Verhältnisse sowek kommen lassen, um eine friedlichere Politik verfolgen zu Schüler als Postdiebe. Unter den zahlreichen Diebstählen und Einbrüchen, die auch nach dem jüngsten Bericht wieder in Groß-Berlin verübt wurden und bei denen Ware« im Werte von Hunderttausenden, zum Teil am Hellen Time, gestohlen wurden, berührt besonders schmerzlich die Entwendung eines Geldbriefes von 2900 Mark durch zwei Schüler bcS Gymnasiums in Friedenau, tn deren Wohnung auch gestohlene Feldpostpakeis gefunden wurden. Auch di- Schuldenlast de« Weltkriegs» «a* schon einmal da, im Verhältnis wenigstens. Wir brauche» nicht bis zur Zeit LeS Freiheitskrieges, beS siebenjährige« oder gar des dreißigjährigen Krieges zurück,mgehen, es war schon so in Nordamerika nach bem Büraerkriege von 1862 bis 1865. Das verarmte Land hatte 11 Milliarden Schulden, und es wurde allrs besteuert, was nur einen Wert hatte. ^Der Talar LeS Richters ebenso, wie Ler Strick LeS Ge hängten". Die hohen Löhne und Preise sind zum nicht geringen Teil eine Folge dieser gewaltige« Kriegslasten gewesen. Anders Zeiten und neues GeschSst kündigt auch Ler Verlauf der Leipziger Messe an. Die Nachfrage nach worivollen Gegenständen und Luxusfabrikaten war groß, unh dis Geschäftsleute würden nicht eingekauft haben, wenn nicht Nachfrage dafür unter ihrer Kundschaft bestände. DaS Publikum wird also auch bald aus den Zeitungs-Anzeigen ersehen rönnen, was es Neues auf der Leipziger Messe ge- gebe« hat. Es ist also wieder so, wie es vor fünfzig Jahren: Von Leipzig kommt das Neueste! Nur, daß man es damals -Asich mitbrachte, während heute nach Mustern gekauft wild. Las ZcitunzjspKpiev und die Wälder i« Oft»«. ES ist jetzt wenigstens ein Ausblick, Latz der gewaltige Papisrmangel Abhilfe finden wird. Besonders Finnlands unergründliche Wälder bieten mehr wie genügend Rohstoffe. ES ist nur erforderlich, Laß Ler Transport nach Deutsch land richtig organisiert wird, um di« unglaubliche« Papier« preise wieder herunterzudrücke«, unter denen Las ganze Zenungsgelverbs leidet. Noch Speck und' Schinken ist dis Nachfrage groß. Am Kyffhäuser, in Frankenhausen, können Haushaltungen, die nicht durch Hauchchlachtung versorgt find, vom Kommu nalverband gegen Anrechnung auf Fleischmarken geräucherten Speck und Zervelatwurst oder Schinken beziehen. Dis Preiss betragen für bas Pfund: 2,50 Mark für geräucherten Speck, 8 Mark für Schinken und Bauchspeck, 3,50 Mark für Zer velatwurst. Mancher Hausfrau ist damit gedient. Der lose Mund. Ein Thüringer Mädchen aus Döll stadt erhielt einen Strafbefehl auf einen Monat Gefängnis, weil sie sich mit einem Gefangenen eingelassen hatte. Dis-se Strafe sollte da« Gericht in Geldstrafe umwandeln, denn: „Wir sind doch nicht arm, wir haben Geld genug Lazu!" Darauf wurde die Siras« vom Gericht in Stadtilm auf zwei Monats Gefängnis erhöht. Das Auftreten der neue« Millionäre, der Kriegs' gewinnler, imponiert gerade nicht. Eine Berliner Zeitung bringt darüber folgende Notiz, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: „Die neuen Reichen bringen viel Ab wechselung in das Treiben der großen Gasthöfe, aber man kann wirklich nicht behaupten, Latz diese Gesellschaft Lie Annehmlichreiten Les Hotellebens erhöht hätte. Eie wissen sich weder zu kleiden noch zu benehmen, treten ebenso ge räuschvoll wie protzig aus und können, wenn sie nicht gerade Gegenstand der Belustigung für die andern sind, mit ihren Ansprüchen und Manieren Wirte, Nachbarn und Angestellte zur Verzweiflung bringen. Es ist die alte Eschs: Geld kann das Glück in den Schoß schütten, «der Vornehmheit will erworben sein. Schleichhandel erworben, in Leipzig zu hohen Wucherpreisen abzusetze«. Trotz deS großen MeßtrubelS i« der inneren Stadt hatte ein Beamter der Wohlfahrtspolizei beobachtet, wie mehrere Kettenhändler auf einem mit einem Plane über deckten Bauerngeschirr 20 Zentner des schönsten weißen Weizenmehles einem größer«! Kaffesbetriebe zuführen wollten. DaS Mehl wurde beschlagnahmt, die unternehmungslustigen Händler, die zunächst spurlos verschwunden waren, wurden ermittelt und sehen ihrer Bestrafung entgegen. stkers Franz Naumann und wurde fchon 1869, mit 35 Jahren, Ordinarius und Direktor des genannten Institut-?, das er bis 1603 leitere. Seitdem lebte er im Ruhestände. Der Gelehrte war der Entdecker der blutbildenden Tätigkeit des Knochenmarks. Die naturwissenschaftliche Fakultät in Tübingen und die medizinische Fakultät in Gens hatten ihn zum Ehrendoktor ernannt. Des Prozetz gegen den Mörder Janres*. Die Negierung Clemenceau hat endlich den Entschluß gefaßt, den Mörder des Abgeordneten Janres, Villain, vor Gericht zu stellen. Die Verhandlung ist für die nächste Tagung des Pariser Schwurgerichts in Aussicht genommen, die am 26. März beginnt. 1 v 090 Reifeprüfungen an der Front. ZmUnter' richtsausschuß des Preußischen Abgeordnetenhauses erklärte ein RegierungSvertreter zu einer Petition um gleichartige Behandlung Ler Kriegsprimaner, daß hinter der Front Reifeprüfungen in wohlwollendster Weiss vorgenommen werden, auch für diejenigen, die vor ihrem Eintritt ins Heer die Reise für Unterprima nicht erreicht hatten. Auch kann dis Reifeprüfung noch vor den ersten Berufsprüfungen abgelegt werden. In diesem Fall werden A vorher zurück- aelegten Semester angerechnet. Es sind schon über 10 000 Reifeprüfungen an der Front abgehalten worden. Dis Unsicherheit in Gratz-Berlin nimmt nachgerade bedenklichen Charkkter an. Die Zahl der Diebstähle, Ein brüche und Naubtaten mehrt sich unheimlich. Dabei ist es bemerkenswert, Laß die Rohlings trotz des scharfen Ver botes sich meistens in dem Besitz von Waffen befinden und von ihren Revolvern, wenn ihnen irgendwelcher Widerstand entgegentritt, rücksichtslosen Gebrauch machen. Hier muß mit drakonischer Strenge eingeschritten werden, sonst reißen unerträgliche Zustände ein. Dis Sommerzeit für 1918 ist jetzt endgültig fest«» gesetzt worden. Sie beginnt, Montag, den 1ö. April, vor mittags 2 Uhr, und endet am 16. September, vormittags 3 Uhr. Man hatte vielfach erwartet, di« Sommerzeit, die eine große Lichtersparnis mit sich bringt, würde in diesem Jahre vom 1. April bis zum 81. Oktober ausgedehnt werden. Gegangen wäre eS auch. Das Berliner Polizoiprüstdium bemerkt zu der bedenklichen Zunahme der Unsicherheit in Groß-Berlin, daß etwa zweitausend Schutzleute im Laufe des Krieges zum Heeresdienst emgezogeo worden seien. Ersatzleute mürben nur wenig gestellt. Auch nach 1870 nahmen die KrimlnalsMe infolge Mangels an Beamten stark zu. Jetzt ist es noch schlimmer geworben, da sich eine große Anzahl lichtscheuer Elemente, darunter Zuchthäusler und Fahnenflüchtige, in Bersin herumtreibt. Die Polizei ver sucht dadurch zu helfen, daß sie den Tagdienst schwächer, den Nachtdienst stärker besetzt. Die schlechte Straßenbeleuch tung leistet der Kriminalität gleichfalls Vorschub. Die Aussicht über dis Jugendlichen ist nur gering. Dis Wächter in Len Geschäften sind alte Leute «d machtlos. Von der Heranziehung Hilfsdienstpflichtiger in wenig zu erwarten. Ob militärische Patrouillen, denen Ler geschulte Blick fehlt, viel Helsen würden, fei fraglich. - > Erzählung von August Meier. Er hörte bei seinen neuen Bekannten vielfach von «iner Operntornee reden, die der bekannte Musikimpre- sario S. soeben für Südamerika zusammenstellte. Der erste Kapellmeister war bereits vorhanden; Ro land übernahm die Stelle des zweiten Maestro, der zu gleich als Opernrepertoir zu wirken hatte. Seinen Namen hatte er in einer Regung vorsichtiger Scheu verschwiegen. Ein unklarer Gedanke beherrschte ihn daß er seine Spur verwischen müsse, da man ihn "Idolen würde. Im Geiste sah er bereits Krng Mailänder Zimmer treten. Er wußte. . d ^"'ckt Wioerstand genug besitzen würde, ihren Bitten zu Widerstehen vielleicht nicht einmal ihren schriftlichen Eure "eue unbe^nnte Zukunft sollte es sein, losgelös» Von allen bisherigen Vettekunaen ' . ^w'-s^nsblsse die hie und da in ihm custanckten durch eine ein igx Zeile den Kummer seiner Frau ^e, in Freude verwandeln ronnte bes^ m" Erlei Entschuldigungen. Je ¬ denfalls ven«ob er eie Benochrlchj,^ Ob Le^eN nicht am Ende froh war, ihn los zu sein? Sie hatte i« uun den schmerz einmal gehabt und viel leicht schon überwunden. Und dann — wußte er denn, «b er nicht doch noch eines Tages, vielleicht sehr bald seinem Leben ein Ende machen würde? Einen Tag vor der Anette schrieb er nach Hause. Jetzt konnten sie ihn ja nicht mehr zurüSholen. Er teilte Lenchen wjj daß er versuchen wolle, sich ein neues Leben zu gründen.' Er bat sie und die Mutter um Verzeihung, daß er ihnen einen so schweren Kummer bereiten mnßie. Er schilderte feine Kämpfe und Leiben und warum ei nutzt zurückkehren könne. Auch bat er sie, ihm nickt weiter nachzuforsch-n, ihn nicht zur Rückkehr zu mahnen, auch niemanden seinen Aufenthaltsort mitzuteilen. Wenn er Für tot oder verfchollen gelte, desto besser! , je Wie es auch kommen werde, niemals werde er in dis
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder