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WaöenauerInzeiger Zeit« für HmM, Seismdors, Sch, MumMs, SVM, SMtz O. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,M Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg., für auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. bilNM 33. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 8MOM, 16. MÄZ 1918. Drahtanschrift: Anzeiger U. JMgMg. «UMMM Amtlicher Teil. Die Geschäftsräume der städtischen Verwaltung einschl. der Stadt« und Sparkasse und des Standesamtes werden künftig Sonnabends durchgehend von 8 W mMrzs bis Z Uhr WlhM«gs offen gehalten. Rabenau, am l2. März 1918. Der Bürgermeister. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, l 4. März l 9l 8. Westlicher Kriegsschauplatz Die feindliche Artillerie entwickelte in einzelnen Ab schnitten zwischen Lqs und der Scarpe, beidersetts der Maas und im Sundgau in der Gegend von Altkrrch rege Tätigkeit. Auch an der übrigen Front vielfach leb hafteres Störungsfeuer. Kleinere Infanteriegefechte im Vorselde der Stellungen. * Gestern wurden im Luftkampfe und von der Erde aus 17 feindliche Flieger und 3 Fesselballone abgeschossen. Von einem nach Freiburg fliegenden feindlichen Ge schwader wurden an der Front 3 Flugzeuge heruntergeholt. Rittmeister Freiherr v. Richthofen errang seinen 65. Luftsieg. Osten Die im Einvernehmen mit der rumänischen Regie rung von Braila über Galatz—Bendern auf Odessa an gesetzten deutschen Truppen haben nach Bandenkampf bei Molowanka Odessa besetzt. Ihnen sind von Shme- rinka her österreichisch-unaarische Truppen gefolgt. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 14. März 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die tagsüber schwache Artillerietätigkeit verstärkte sich vor Einbruch der Dunkelheit in wenigen Abschnitten. Während der Nacht lebte sie in Verbindung mit eigenen und feindlichen Erkundungsvorstößen vorübergehend ans. Heeresgruppe deutscher Kronprinz Die Blinkstelle der Franzosen auf der Kathedrale von Reims wurde erneut in Tätigkeit bobachtet. Heftiges Aerstörungsfeuer lag von Mittag an auf unseren Stel lungen nördlich und nordöstlich von Prosnes. Starke französische Abteilungen, die am Abend in breiter Front vorstießen, konnten nur westlich der Straße Thuizy— Haurvh in unserem vorderen Graben Fuß fassen; im übrigen wurden sie im Nahkampf zuriickgeworfen. Auf dem östlichen Maasufer hielt tagsüber gesteigerte Feuertätigkeit an. Osten Feindliche Banden, die in der Ukraine die von Gomel und Kiew nach Bachmatsch führendenBahnen bedrohten, wurden in mehrfachen Kämpfen zerstreut. Bachmatsch wurde besetzt. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Aufruf; Während im Osten die Morgenröte des Friedens heraufdämmert, wollei^ unsere verblendeten westlichen Gegner die Hand zum Frieden nicht reichen. Sie wähnen noch immer, uns mit Waffengewalt zu Boden ringen zu können. Sie werden erkennen müssen, daß das deutsches Schwert die alte Schärfe besitzt, daß unser braves Heer unwiderstehlich NN ^.UMiff, unerschütterlich in der Verteidigung, niemals geschlagen werden Kanu. Von neuem ruft das Vaterland und wrdert die Mittel von UNS, die Schlagfertigkeit des Heeres auf der bisherigen stolzen Höhe zu halten. Wenn alle helfen, Stadt und Land, reich und arm, groß und klein, dann wird auch die 8. Kriegsanleihe sich würdig den bisherigen Geldsiegen anreihen, dann wird sie wiederum werden zu einer echten rechten deutschen Vvlksanleihe. Lokales und ZiWsches. Rabenau, 16. März 1918. * Zu den Tieren, welche durch den Krieg eine stei gende Bedeutung erlangt haben, gehört unstreitig die Ziege. Das geht recht deutlich daraus hervor, daß kürzlich im Landtage ein Gesetz über das Kören von Zuchtböcken vorgelegt wurde. Da insonderheit bei den neueren Ziegen haltern der Wunsch nach Aufklärung über Haltung, Pflege und Zucht der Ziege laut geworden ist, so wird Herr Dr. Müller vom landwirlschaftlichen Kreisverein Dresden am Sonnabend, den 16. März, abends r/,8 Uhr im Gesellschaftszimmer des „Amtshofes" einen Vortrag über die genannten Fragen halten und sind zu demselben alle Ziegenzüchter von Rabenau und Umgebung freund lichst eingeladen. * Am 15. Mürz ist eine Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme und Meldepflicht von gesammelten rohen Mens chenh a aren in Kraft getreten. Durch sie werden alle gesammelten rohen Frauenhaare sowie Chinesen haare beschlagnahmt. Ausgenommen von der Beschlag nahme sind nur die von einer Frau gesammelten eigenen Haare, solange sie sich im Besitz dieser Frau befinden. Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizei behörden ersichtlich. * Die Zweite Kammer bewilligte 400000 Mark Er gänzungsforderung zur Verlegung der Bahn Hainsberg Kipsdorf zwischen Obercarsdorf und Buschmühle. Altenberg. Auch in unserer Höhenlage hm man schon mit der Feldbestellung begonnen, da die Felder, was wohl seit Jahrzehnten nicht dagewesen ist, schon seit Wochen schnee- und srostfrei sind. Das Wetter ist dabei recht frühlingsmäßig, wenn auch die Nächte noch kalt sind. Kamenz. Was alles verloren wird, zeigt eine Anzeige im hiesigen Amtsblatt. Es wird darin bekannt gegeben, daß ein künstliches Damenbein mit Lackschuh gefunden worden ist. (Das Bein kann nur aus einem Pakett gefallen sein, sonst würde es die Berlustträgerin doch wohl vermißt haben.) Elsterwerda. Einen Reinfall erlebte eine Bauers frau in einem benachbarten Orte. Kommt da vor einiger Zeit ein Fremder zu der betreffenden Fraü und fragt, ob er nicht ein Stückchen Butter haben könnte. Die Fran verneint. Der Fremde bietet 3 Mark für das Stückchen Butter und erhöht sein Gebot nach und nach bis auf 7,59 Mark. Da soll er endlich Erfolg haben. Nun gibt sich der Fremde als Geheimpolizist zu erkennen. Die Butler wurde beschlagnahmt und außerdem ivird eine empfindliche Strafe für den Wucher erfolgen. Unseres Erachtens ist aber auch das Verhalten des Geheimpoli zisten nicht einwandfrei, auf jeden Fall hat er auch durch sein hohes Gebot die Frau erst zu dem Vergehen ver leitet. Leipzig. Von einem tragischen Geschick wurde die Familie Schrecker in L.-Lindenau betroffen. Die Familie hatte sich vor kurzem aus Rußland Speck und Rauch fleisch schicken lassen. Nach Genuß desselben sind sämt liche Familienmitglieder an Fleischvergiftung erkrankt. Der Ehemann und zwei erwachsene Töchter sind im Krankenhause Leipzig-Lindenau verstorben. Ein 18jähriger Sohn liegt noch krank darnieder. Mi Kleine Nachrichten. Rege Erkundungstätigkeit hielt an der ganzen West front an, wobei 30 Belgier, 23 Engländer und 90 Fran zosen gefangengenommen wurden. l9 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone wurden im Westen abgcschossen; Rittmeister Freiherr von Richt hofen errang seinen 64., Leutnant Freiherr v. Richthofen seinen 28. und 29. Lustsieg. Unsere Unterseeboote haben wieder 88 OM Tonnen Schiffsraum versenkt. Zwischen Rumänien und Rußland haben Vorbe sprechungen über einen Frieden begonnen. Der Sowjet von Moskau hat die Ratifizierung des Friedensvertrages angenommen. Der nordamerikanische Senat nahm in einer Reso lution an den Präsidenten Stellung gegen eine Besetzung Sibiriens durch Japan. Die Mehrheitsparteien des Reichstages haben sich gegen die Personalunion Kurlands mit Preußen aus gesprochen. Der Reichstag begann die Beratung der Zentrums interpellation über den Mittelstand. Eins unserer Marineluftschiffgeschwader hat befestigte Plätze und militärische Anlagen am Humber und in der Grafschaft Bork mit gutem Erfolge angegriffen. Die italienischen Feldstellungen aus der Südplatte des Pasubia-Stockes wurden von den österreichisch-unga rischen Truppen in die Luft gesprengt. Die Rumänen haben den letzten Streifen des noch besetzt gehaltenen österreichisch-ungarischen Gebietes ge räumt; der Osten ist nun völlig frei vom Feinde. In Erzerum erbeuteten die türkischen Truppen viele Geschütze und viel Munition. In Wien und den umliegenden Industriezentralen hat wiederum eine Streikbewegung eingesetzt. In Japan entwickelt sich eine innere Krisis, die den Rücktritt des Kabinetts zur Folge haben dürfte. Die Verhandlungen mit Rumänien nahmen gestern ihren Fortgang; der rumänische Bevollmächtigte ist aus Iassq in Bukarest eingetroffen. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 17. bis 23. März 1918: Rabenau. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst. */, 11 Uhr Kindergottesdienst. 8 Uhr Iünglingsverein bei Kunaths. Dienstag: 8 Uhr Iungfrauenverein in Obernaundorf. Donnerstag: 8 Uhr Iungfrauenverein in Rabenau. Oelsa. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst mit Konfirmanden prüfung. Dienstag: '/,8 Uhr Bibelstunde. Mittwoch: 8 Uhr Christl. Iungmänneroerein (Herr Fabrikbesitzer Künstner.) Seifersdorf. Sonntag: 9 Uhr Gottesdienst mit Konfirmanden- Prüfung (Herr Pfarrer Haase). Somsdorf. Sonntag: 9 Uhr Predigtgottesdienst mit Prüfung der Konfirmanden. 3 Uhr Passionsandacht in Lübau. Mittwoch: r/,8 Uhr Kriegsbetstunde. TDl'keiter 40 Mark Wochenlohn. „ist SlserrnriLMS", Zpeetztritr. Asn roicknök vom Ukr äis 8ts KrioMsnloikö