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Rabenauer Anzeiger : 09.04.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191804090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-04
- Tag 1918-04-09
-
Monat
1918-04
-
Jahr
1918
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hergestellt. Kürz vor unserem Einzug Mo über 4000 Offiziere, Ruffen und Polen, aber auch Belgier und Fran zosen, in einer Nacht von den Bolschewisten ermordet worden. Das Leden in den Städten ist außerordentlich teuer, da dis Bauern noch ihre Vorräte zurückhalten. Viele Beiriede sind geschlossen. Die Zahl der Arbeitslosen hat in Kiew eine Höhs von 15 000 erreicht. So lange die junge ukrainische Republik innerpolitisch nicht beruhigt ist, kann mit einer geregelten Ausfuhr ihrer Getreidevorräte laut „Voss. Zch-" «icht gerechnet werden. Dis Negierung selbst gibt sich in täglicher Zusammenarbeit mit unseren Behörden die größte Mühe, der inneren Schwierigkeiten Herr-u werden, . . . ..... 6nglsnäs Melenvexlults. Reuter bemüht sich, die englischen Verluste als nicht beträchtlich, die unsrigen als außerordentlich schwer hinzu- stellen. Das englische Heer zählt einschließlich der in Italien befindlichen Leus 62 Divisionen. Davon waren an den von uns Magst angegriffenen Frontteilen 23 Divisionen in Stellung. Im Verlaufs der Kämpfe wurden von den Re- serven bisher weitere 16 englische Divisionen eingesetzt. Das sind bis heute 39 englische Divisionen. Wenn einem sich tapfer und zäh wehrenden Gegner, wie dem Engländer, 70 000 Gefangene — sie betreffen hauptsächlich diesen — abgenOmmen werden, so läßt schon dieser Umstand einen Rückschluß auf seine blutigen Verluste zu. Abgesehen davon liegen auf dem Schlachtftlbe die aufgesundenen Toten zu Haufen. Das bestätigt andererseits die unerhörten Leistun gen der deutschen Truppen aufs neue. Um so mehr, als auch die Franzosen sich dem deutschen Vormarsch mit bisher 13 Divisionen entgegenwarfen. Vergeblich versuchten also bis zur Stunde nicht weniger als 52 feindliche Divisionen — darunter zwei Drittel der englischen Wehrmacht — den Leuischen Angriff aufzuhalten. Teile der 9. englischen Division weigerten sich, anzugreifen, worauf 150 Mann von ihren Offizieren er schossen wurden. Zwei gefangene englische Offiziere verschiedener Divisi onen sagen übereinstimmend aus, daß nach unseren großen Erfolgen am 24. Mürz der Truppe offiziell mitgeteilt wurde, die Engländer hatten Ostende und Douai genommen. Dio Stimmung in England. „Daily Mall" sagt- Die Deutschen werfen immer mehr Truppen in den Streit, so Laß einstweilen von einer Milderung der Kämpfe nicht dis Rede ist. Das Land muß sich auf Monate erbitterter Kämpfe oorbereiten. „Daily Chronicle" berichtet von einer Erklärung über die Maßnahmen, die getroffen werden für die Regelung der englischen und französischen Kriegshand lungen in Frankreich. Dabei werbe dem General Foch die Hauptrolle zugeieilt. Der Times-Korrespondent in Frank reich telegraphiert; Die äußerst wütenden Kämpfe dauern fort, und weitere deutsche Fortschritte seien wahrscheinlich. Die Deutschen versuchten, ivährend der letzien 24 Stunden, neue Vorteile zu erringen, besonders an der Scmpe und in der Gegend von Albert, aber der Widorfiand der Eng länder sei jetzt größer, als beim Anfang der Offensive. Ablösung englischer durch französische Verbände. Infolge des Zusammenbruchs der englischen Front hat sich nach Londoner Meldung an verschiedenen Stellen die Notwendigkeit ergeben, einen gewissen Sektor der Front auf Verlangen des französischen Oberbefehls von den ver schiedenen englischen Truppen zu räumen und mit französi schen Verbänden zu besetzen. Die englischen Truppen dieses Abschnitts werden, wie verlautet, durch die Armee Fayelle ersetzt. Die in Aussicht genommene Umgruppierung hat in politischen und militärischen Kreisen Englands große Er regung hervorgerufen. General Foch sieht gegenwärtig im 59. Lebensjahre, er erhielt im Dezember 1910 den Oberbefehl über die fran zösische Ostarmee, während Castelnau zum Kommandanten der Nordarmee ernannt wurde und Nivelle fortan den Oberbefehl führte. In den folgenden Kämpfen bei Verdun erwies sich Foch als einer der tüchtigsten Heerfahrer der Franzosen. Während der verhältnismäßigen Ruhe, die der gegenwärtigen duschen Offensive auf dem westlichen Kriegs schauplätze voraufging, wurde Fory zum Befehlshaber oer neu errichteten sogenannten „Manövrielarwee" ernannt. - PsMische Nachrichten. Austausch detttsch-rufsifchsr Friedens-Urkunds». , Der Austausch der deutschen und der russischen Ralifikations- i urkunden zu dem in Brest unterzeichneten Friedensvertrage ! und dem Zusatzvertrags ist im Auswärtigen Amt zwischen - dem Siellvsrtretenden Staatssekretär Freiherrn von dem i Bussche-Haddenhausen und dem russischen SonLergesandlen ; P. Petrvff vollzogen worden. ! Von neue» Kriegsströmungen kn Nutzland berichtet der „Vorwärts" f und knüpft daran die Mahnung, die westlichen Gegner im > künftigen Frieden weniger scharf anzufassen. Wir fürchten, ! das wird, wie die „Voss. Zig." dazu richtig bemerkt, nicht ? viel Helsen, da wohl auch der „Vorwärts" nicht verlangt, f daß wir uns schlagen lassen, damit uns die Feinde wieder - gut werden. Dis wirtschaftliche Not kn Holland. Als die Eniente Holland zwang, ihr seine Handels schiffs abzutreien, versprach es ihm die Zuführung reichlicher Lebensmittel. In welchem Maße sie dieses Versprechen einhült, geht aus der ungeheuren Not hervor, in Ler Holland sich gegenwärtig befindet. Die Lebenamiiielrationen mußten dort in wenigen Tagen um mehr als die Hälfte - herabgesetzt werden. ; Dev erste Schritt zmn AriitelsuropSischen Luftverkehr. Gründung der „Zlng". Paul Graetz, der bekannt? Afrikasorscher, der Träger ' des Gedankens, unmiitrlSar noch Einstellung der Feindselig« l ketten an den Fronten, einen großzügigen mitteleuropäischen j Luftverkehr zu schaffen, hat in der Osterwoche in München f dis „Jlag" gegründet. Beteiligt sind an der Grün-' ? düng Ler regierende Fürst von Thurn und Taxis, die > Städie München, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, - Bamberg und Lindau, ferner Industrie, Technik, f Handel und Finanz. Gleich bei der Begründung wurde ein Arbeitskomiiee gebildet, mit der Aufgabe, die Verbin dung der „Jlaa" mit den staatlichen und städtischen Stellen und dadurch die Basis für den mitteleuropäischen Luftver kehr zu schaffen. Vor seiner Abreise auS München zum Be suche der maßgebenden Persönlichkeiten in Wien und Berlin, erläuterte mir Herr Paul Graetz die Pläne und Ziele der „Jlag". Aus alter Welt. Das Regimsut Kronprinz. Der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen ist durch den Kaiser zum Chef des Grenadierregiments Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 ernannt worden, a la suite besten er schon seit längerer Zeit stand. ES galt lange als daS älteste Regiment des preußischen Heeres und trug als Auszeichnung ein Helmband mit der Zahl 1619, bis urkundliche Forschungen ergaben, daß es erst 1655 errichtet wurde. Die Ehre, der älteste preußische Truppenteil zu sein, gebührt laut „Köln. Ztg." den 4. Grenadieren, die 1626 errichtet find. An fast allen Feldzügen Brandenburg- Preußens war daS 1. Regiment beteiligt. Unter dem Großen Kurfürsten focht eS gegen die Franzosen und Schweden, in Podolien und vor Ofen, bei Szalankemen und Zenta gegen die Türken. Als preußisches Regiment war eS bet Kaiserswerth, Oudenaarde und Ma-plaquet und Teile in Italien bei Canaro. 1715 stand es vor Stralsund. Dir schlesischen Feldzüge wie der Siebenjährige Krieg sahen es In fast allen großen Schlachten. Bei Hohenfrkedberg er warb eS fich bas Recht, den Grenadiermarsch zu schlagen und durfte seit 1763 seine Berichte unmittelbar an den König richten. Dem Zusammenbruch von 1806 entging das damalige Regiment von Nüchel dadurch, daß es in Königs berg stand und erst in Ostpreußen vor den Feind kam. ES wurde nun daS 1. Regiment der neuen Armee und bedeckte sich in Kurland wie in den Befreiungskriegen mit Ruhm. 1866 war es Lei Trautenau und Königgrätz, 1870-71 bei Colombey-Nouilly, vor Metz, bei Noisseoille und später im Norden Frankreichs bei AmienS und St. Quentin. Der Weltkrieg hat die Grenadiers im Osten und Westen siegreich über viels GefechtSselder geführt. . Dev AbrLisd von, Lntzrud. Während bas Schock Während er dies dachte, stürzte er ihr schon über die Treppe nach. Im Auge mußte er sie doch uehalten, damit sie in ihrem Zorn und ihrem Schmerz — denn offenbar lieble sie ihn — nichts Törichtes beginge. * * * Roland ging mißmutig im Atelier umher. Er war beute morgen in aller Frühe zum ersten Male nach seiner Genesung ein wenig ausgegangen, um die Frühjahrs- sonne zu genießen. Nun stand er wieder auf dem alten Fleck. Zwar Resignation und tüchtig arbeiten hatte er gelernt.' Aber woher schnell „Arbeit" bekommen, wie er sie brauchte? Aus seinem düsteren Hinbrüten störte ihn plötzlich ein leichter Schlag aus die Schulter auf. Limborn stand vor ihm, die Zigarre in den Mundwinkel geklemmt, die Hände in "/"Hosentaschen, etwas bleich von der gestri- gen langausgedehnien Bowle, aber mit einem vergnügten Er beneidete den Jungendfreund um sein glückliches Temperament. Der war immer lustig und wenn es ihm »och so E dmy. Und wenn er gar einmal ein Bild nack semen Begriffen "Kniend" verkauft hatte, dann gab es Feste Wie ^sittn. Und dabei hatte der Maler im Grunde Nicht mehr er selbst; er war der Welt ebenso unbkannt und führte dieselbe Voheme-Eristenz, die er selbst geführt. . Limborn gähnte verstohlen . " war eben erst aus den Fevern gekrochen —t dann setzte er sich rittlings auf einen »IM, dem Freunde gegenüber, stieß stumm einige Damvimolken aus und blickie ihn verständnisinnig an. sag' mal, alter Junge — "Ms hast du denn bloß? Gesten abend hast du uns nicht lange das Ver gnügen deiner Gesellschaft geschenkt und die Bowle war doch so gm, jeni machst du ein Gesicht wie ein Ma- ler dem die Jury sämtliche Bilder zurückgewiesen hab LU hast deine Stellung verloren oder ansgegeben — na, du wirst eine neue bekommen. Tu warst krank — jetzt bis -u Wieder gesund! Du bist in Deutschland —" «Ich sage dir. am liebsten möchte ich wieder aufs Schiss. Dann brauchte ich mich wenigstens nicht verhöhnen zu lassen, daß ich um die halbe Welt gereist bin, um wie zu enden? Als Klavierlehrer, der einigen höheren Töch tern daS „Gebet einer Jungfrau" einpaukb Und ich muß noch froh sein, wenn ich das kriege." „Na, wolltest du vielleicht als Millionär zurückkom men?" „Nein, aber wenn man schon mit dem Leben abge schlossen hatte wie ich damals, und sehrt dann heim — so! Ach, laß gut sein!" „Das ist aber doch kein Grund, alter Junge, um dich vor deiner Frau zu verstecken." „Vielleicht doch! Weißt du, mein Lenchen ist ja ein Prachtweib; aber die schaut nicht bloß aufs Herz, son dern auch aufs Portemonnaie. Und ehe ich nicht wieder soweit bin, daß ich mich und meine Familie ernähren kann —" „Du, Hans," unterbrach ihn der Maler verlegen, „dann habe ich, wie es scheint, eine fürchterliche Dumm heit begangen." „Wieso?" „Sei nicht böse, aber ich habe deiner Frau geschrieben, daß du hier bist." „Bernhard!" „Weißt du, ich hab's gut gemeint." „Lenchen weiß also? Lenchen kommt?" Der Musiker lief ausgeregt im Zimmer umher, ohne auf die Entschuldigungen des Freundes zu hören, der schließlich verlegen still schwieg. Dann setzie er sich ans Klavier, schlug einige schwermütige Akkorde an und Phan tasierte so wundervoll-wehmütig, daß der Maler ganz entzückt lauschte. Zuletzt gingen die Töne in die Melodie jenes Spielmannsliedes über, das er vor allem liebte. Von draußen hörte man die Töne mitkrähen. Arn stedt, von dem diese lieblichen Laute ausgingen, erschien in der Türe. „Haha, dem Gassenhauer kann man doch nirgends ent gehen!" rief er spöttisch. Von welchem Gassenhauer reden Sie denn?" fragte Roland erstaunt, während er vom Klavier anfstand. bestehen bleibt, ein Maß, Vas eigentlich nur noch im Elev verkehr gebräuchlich ist, soll das Dutzend abgeschsfft werden, das immerhin noch ein recht weites Gebiet unserer täglichen Handelsartikel beherrschte. Namentlich daS halbe Dutzend mar beliebt. Ein halbes Dutzend Zigarren war ein von dem Kaufmann bevorzugtes Quantum. Im Interesse deS Dezimalsystems soll jetzt bekanntlich auch das Dutzend zu manchen anderen Größen früherer Zeiten übergehen. Das Dutzend ist ein englisches Maß und schon diese Erwägung veranlaßt uns, es ohne Träne ziehen zu lassen, wenngleich wir unS mit ihm während seiner Gültigkeitsdauer ganz gut gestanden haben. Zur Wiederaufrichtung der Universität Dorpat. In den Preußischen Jahrbüchern erläßt Professor Adolf von Harnack einen Aufruf zur Wiederaufrichtung der deut schen Univerhtät Dorpat. Er erzählt, daß er vor wenige» Tagen einen Brief von einem deutschen Patrioten, der nie in Dorpat gewesen und kein Professor sei, erhalten habe, des Inhalt», die deutschen Professoren sollten sich zusammen« tun, die Patenschaft in bezug auf Dorpat übernehmen und durch einen Aufruf ein Kapital zufammenbringen, um die junge Schwester auszustatten.. Er sei gern bereit dazu, eine namhafte Summe bcizusteuern. Harnack greift Liefen Gedanken auf, indem er forifährt: Ich zweifle nicht, daß ein paar Millionen schnell zu« sammenkommen werden. Man setze ein vorläufiges Kura torium ein, das die Summe in Verbindung mit der Militär behörde und mit der bcuischen Ritterschaft Livlands und der Stadt Riga verwaltet, und beginne dann sofort damit, die Universität Dorpat in Aktivität zu setzen. Ein paar ausgezeichnete Kräfte sind trotz Jurjew noch immer am Ort, Wenn man noch 20 Professoren dorthin sendet, kann die Universität auf wichtigen Linren sofort eröffnet werben. Die Jugend soll sich wieder sammeln und die ernste Arbeit aufnehmen! DaS ist der erste Schritt, den wir hier im Reiche tun können. Harnack verkennt nicht, daß die Universität in ein gutes Verhältnis zu den Leiten und Esten treten müsse: neben deutschen müßten auch lettische und estnische Vorlesungen gehalten werben. Aber daS Deutsche müßte im Vorder grunds stehen, denn die Kultur der baltischen Provinzen sei deutsch. Auch die Letten und Esten hätten ihre Kultur von den Deutschen bekommen; nur müsse Lie deutsche Wissen schaft noch tiefer in das Lettische und Estnische eindringen und diese Völker auch in ihrem Eigenwuchs fördern. Städte und Kriegsentschädigung. Bei der Nat- beratung im Rathauss zu Hannover, dem Wohnorte Hin denburgs, sagte Stadtdirektor Tramm: Die Srädte seien be müht, vom Staat den vollen Ersatz ihrer KriegSfürforge- ausgaben zurückzubekommen. Sonst sei eine Verelendung der Städte auf Hunderte Jahre zu erwarten. Dis Instanzen füllen nicht daran denken, wie das Volk mit Steuern un glücklich gemacht werden soll, sondern wie die Feinde die Steuern zahlen sollen, zumal uns nach dem Kriege großr Ausgaben sozialer Natur erwarten. Wir wollen eine» Frieden haben, der uns die Zukunft sichert, der uns in Zu kunft glücklich machen soll, nicht einen solchen Frieden, der unseren Feinden gefällt. Mögen sie uns hassen, wenn sie uns nur fürchten! Hamsterfshrt mit Revolver. Auf der kleinen Be sitzung eines Arbeiters Büttner in Oranienburg bet Berlin erschienen abends drei Männer, die fich als Krimtnalbeamie vorstellten. Sie erklärten, erfahren zu haben, baß er Ge- heimfchlachtungen voraenommrn und daraus Speck, Schin ken und Würste in größerer Mengs auf Vorrat habe. Sie seien deshalb beauftragt, die Vorräte zu beschlagnahmen und gleich mitzunehmen. Al» Büttner jede Geheimschlachtung bestritt, zog einer der drei einen Revolver au» der Tasche. Während er Büitner vamit in Schach hielt, durchsuchten die beiden andern seine Behausung, entdeckten auch bald den BorraiSraum und packlen alles, was fle fanden, in dis mitgebrachten Rucksäcke. Dann verließen sie ihn mit der Drohung, daß sie ihn über den Haufen schießen würbe», wenn «r ihnen folgen und Lärm schlagen sollte. Dis Räuber, denn um solche handelte es sich natürlich, konnten glücklicherweise erurissen werden. fröscht clir Jaekel cies Krieges üureh äie 8. Krlegrsnleibel „Na, das war doch das Spielmannslied?" „Ja, woher kennen Sie eS denn?" „Komische Frage! DaS pfeift jetzt jeder GchustG- junge!" „Dieses Lied?" Was faselte der Mensch da?! Tein Spielmannslied pfiff feder Schusterjunge. . .? „Gestern sprachen wir doch von Reklame," fuhr der Klavierlehrer fort. „Sehen Sie, daß ist 'ne Reklame! Die macht dem Menschen so leicht keiner nach! Bringt sich der Kerl um!" „Wer hat sich umgebracht?" Nolands Stimme zitterte noch etwas. Noch begriff er ja nicht recht, aber ihm war. als stände er vor einem verschlossenen, düsteren Tor, das in eine freie, lichtüber flutete Gegend führte. „Na, der Noland, der die Spielmannslieder kompo niert hat! Wissen Sie das nicht? Uebrigens, Sie heißen ja auch so? War das vielleicht ein Verwandter von Ihnen, Herr Roland? Dann nehme ich natürlich alles zurück." Forts, folgt. Schelmereien vom Doge. Paris wird bombardiert. ^S wirft Li« ganz» Lenznatur — Sich schnell ins Festtagskleid, — Und jedes fromme deutsche Herz, — Das wird vor Jubel weit. — Und Fink und Staar, sie fingen heut, — Wie nie sie musi ziert, — Das Leitmotiv ist überall: — Paris wirb bom bardiert! — Käm' nicht sofort vom Seinestrand — Die Kunde klipp und klar, Es schrie die ganze Feindeswelt: — „Unmöglich ist's, nicht wahr!" — Jedoch es stimmt und meisterlich — Ist alles jetzt geglückt, — Entente, Lu bist fürchterlich — In den April geschickt! — Das ist ein Ostern, wie es sah, — Noch nie das deutsche Land, — Mit Hussa und mit Horrido — Der Feind ist überrannt. — Und weiter geht es Schlag auf Schlag — Siets vorwärts, Vw geschmiert, — Und Bomben fliegen immerzu, Paris wird bombardiert! :
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