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WaöenauerAnzeiger ZMg siirPmM, öeismkrs, Sch, AenwOsrs, Ma,öMtz ch. Amtsblatt für den Stadtrat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,^0 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Pfg-, fär Inserenten 20 Pfg., Reklamen 30 Pfg., im amtlichen Teil 35 Pfg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag urch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch ausgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. MNM 39. Fernsprecher: Amt Deuben 2120 hkll 36. Wlj 1918. Drahtanschrift: Anzeiger 31. IMgUg. AM" Der Alertester wegen erscheint aie nächste Nummer üen 3. April, nsekmittsAs. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Ein Kinderheim wird voraussichtlich am 15. April in unserer Stadt eröffnet. Die Anmeldung der Kinder zur Aufnahme hat am Di e ns ta g, d en 2. April (3. Feiertag) bis mittags r/,1 Uhr im Pfarramt zu er- folgen und zwar mündlich oder schriftlich unter genauer Angabe von Namen, Alter und Wohnung der Kinder. Rabenau, am 27. März 1918. Das ev.-luth. Pfarramt. Sturm, Pfarrer. 5pMasrezuvippMrwaiae Einlegers» thaben 835VVW Mk. Geschäftszeit: Werktags '/,9—12 und 2—4 Uhr, Sonnabends ununterbrochen —2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 4,2 »/,4 Uhr Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/, v. H. Alle Einlagen werden vom Tage nach der Ein zahlung bis zum Tage vor der Rückzahlung verzinst. Aufbewahrung mttndelsicherer Wertpapiere. Von den Kriegsschauplätzen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 28. März 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Auf dem Schlachtfeld« in Frankreich führte der Eng länder erneut frische, aus anderen Fronten heraus- gezogene Divisionen in den Kampf. Nordwestlich von Bapaume warfen wir den Feind aus alten Trichterstellungen auf Bucquoy und Hebuterne zurück. Mit besonderer Zähigkeit kämpfte der Feind ver geblich um die Wiedereroberüng von Albert. Starke, von Panzerwagen begleitete Angriffe brachen auf den Hängen der der Stadt westlich vorgelagerten Höhen blutig zusammen. Südlich von der Somme bahnten sich unsere Divi sionen an vielen Stellen den Weg durch alte feindliche Stellungen und warfen Engländer und Franzosen in das seit 1914 vom Kriege unberührt gebliebene Gebiet Frankreichs zurück. Die siegreichen Truppen des Deutschen Kronprinzen haben in unaufhaltsamem Angriff von St. Quentin über die Somme die feindlichen Linien in 69 km Tiefe eingestoßen. Sie drangen gestern bis Pierrepont vor und haben Montdidier genommen. Unsere Verluste halten sich in normalen Grenzen! an einzelnen Brennpunkten sind sie schwerer. Die Zahl der Leichtverwundeten wird auf 60 70 v. H. aller Verluste geschätzt. * An der^lothriugischen Front nahmen die Artillerie- Kämpfe an -stärke zu. * Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 29. März 1918. , ^Westlicher Kriegsschauplatz. In örtlichen Kämpfen zu beiden Seiten der Scarpe brachen wir in die vordersten englischen Stellungen ein und machten mehrere tausend Gefangene. Bei und nördlich von Albert setzte der Engländer erfolglose und heftige Gegenangriffe fort. Zwischen Somme und Avre griffen wir erneut an. "Aus alten Stellungen und tapfer verteidigten Dörfern warfen wir den Feind über Warfuses-Abancourt und Plessier nach Westen und Nordwesten zuruck. Gegen einzelne Abschnitte unterer neuen Front zwischen Montdidier und Nopon führte der Franzose mehrfach heftige Gegenangriffe. Sre fcheiterten unter schweren Verlusten. Die bisher festgestellte Beute seit Beginn der schlacht beträgt: MSO GesMMe, im GefWe. Die Armee des Generals v. Hutier brachte davon allein 40000 Gefangene und 600 Geschütze ein. An der lothringischen Front hielt gesteigerte Feuer- tätigkcit an. * Rittmeister Frhr. v. Richthosen errang seinen 74. Luftsieg. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Lokales und Zächfisches. Rabenau, 30. März 1918. * Für die zum 1. Juli zur Erledigung kommende Bür germ eisterste l le sind 76 Bewerbungen einge gangen. Die Bewerber gehören den verschiedensten Ver- maltungszweigen an. * Ortskrankenkasse. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse erstattet soeben seinen Jahresbericht für 1917. Derselbe liegt zum ersten Male seit dem Kriege wieder gedruckt vor. Der Vorstand er ledigte die laufenden Geschäfte in 11 Sitzungen. Die Mitgliederzahl betrug am Jahresschluss 1188, sie bewegte sich trotz der noch immer erfolgenden Einziehungen zum Militär in aufsteigender Linie. Krankmeldungen der Mitglieder erfolgten in 1013 Fällen, wovon 352 mit Er werbsunfähigkeit verbunden waren. Außerdem wurden 362 Krankenscheine an Familienangehör, ausgegeben. Kranken tage waren 6281 zu verzeichnen. — Die Einnahmen betrugen 5'0 245,09 Mark, wovon 42 680,71 Mark auf die Bei träge entfallen (24 768,54 Mk. Beiträge dec Versicherungs- Pflichtigen Mitglieder, 12 384,27 Mk. Beiträge der Arbeit geber, 5527,90 Mk. Beiträge der versicheruugsberechtigten Mitglieder). Die Gesamtausgaben betrugen 48206,75 Mk. Ausgegeben wurden u. a. für Krankengeld 10844 Mk., für ärztliche Krankenbehandlung, Geburtshilfe usw. 10 599 Mk., Arznei und sonstige Heilmittel 4721 Mk., Krankenhauspflege 1583 Mk., Sterbegeld für versicherte Mitglieder 950 Mk., Verwaltuugskosten 4638 Mark. Das Gesamtvermögen der Kasse betrug am Jahresschluss 75 552,47 Mark, gegen 65159,12 Mk., die Zunahme betrug also 10 393,35 Mk. * Gewerbeverein. Der Gewerbeverein hielt am Donnerstag abend im „Amtshof" seine diesjährige Generalversammlung ab. Dieselbe war nur schwach be sucht. Da der Vorsitzende infolge Krankheit am Erschei nen verhindert war, leitete Herr Költzsch die Verhand lungen. Herr Wellner gab den Kassenbericht. Die Ein nahme betrüg 492,37 Mk., die Ausgabe 288,42 Mk. Es verblieb ein Kassenbestand von 203,95 Mk. Das Ge samtvermögen betrug am Iahresschluß 2105,10 Mk. Der Verein zählt 76 Mitglieder! 11 Mitglieder gehören dem Verein länger als 30 Jahre, 5 länger als 25 Jahre an. * O st e r ve ra nstal t un g e n mannichfacher Art werden dem Publikum während der Feiertage geboten. Im Saale der „König Albert-Höhe" veranstaltet am 1. Osterseiertag die Freie Turnerschaft einen Unterhaltungs abend, bestehend in turnerischen, humoristischen und thea tralischen Aufführungen, während am zweiten Ostertage das Lichtspiel-Theater mit einem vorzüglichen Spielplan aufwartet. — In Coßmannsdorf findet am I. Feiertag Gesangs-Konzert und am 2. Feiertag Großes Militär-Konzert statt. — Im Gasthof Gro ß- ölsa veranstaltet der Jugendverein „Heitrer Blick" einen Theaterabend, während im Völknerschen Gasthof in Poffen dorf ein Mandolinen- und Guitarre-Konzert von einer Dresdner Gesellschaft stattfindet. Es wird also für jeden Geschmack etwas geboten. Wir verweisen im übrigen aus den Inseratenteil. * Auf die schönen Frühlingstage, die prompt mit Beginn des Frühlings sich einstellten, trat mit dem Voll mond ein bedeutender Tcmperaturrückschlag in die Er scheinung. Das Thermometer sank bis auf 6—8 Grad unter Null und auch Schneetreiben war uns nicht erspart, der nur langsam von uns weicht. - Von Altenberg wird eine Schneehöhe von 10 Zentimeter gemeldet. * Die 5. Klasse der 172. Kgl. Sächs. Landeslotterie wird in der Zeit vom 10. April bis mit 2. Mai gezogen werden. Die Lose sind noch vor Ablauf des 2. April bei den Staatslotterieeinnehmern zu erneuern. * Wie die Papierprcise in die Höhe gingen, sieht man am besten an dem Beispiel der Briefumschäge. Die Zuschläge haben bis in die jüngste Zeit folgende Höhe erreicht: Mai 1915 10 Prozent, Dezember 1915 30 Prozent, April 1916 111 Prozent, ab Mitte April 1917 195 Prozent, ab Juli 1917 267 Prozent, ab 10. Oktober 1917 360 Prozent. * Die Talsperren-Fischerei. In der Mitglieder- Bersammlung des Sächsischen Fischeroereins hielt Herr Fischereibesitzer Linke-Edle Krone einen Vortrag über die letztjährigen Erfahrungen bei der Bewirtschaftung der Malter-Talsperre. Obwohl die Fische sich sehr schnell wüchsig gezeigt haben und auch sehr wohlschmeckend waren, sei die Ausbeute sehr gering gewesen. Die Ursachen wurden von dem Vortragenden und in der anschließenden Aussprache auf Raubzeug (Enten, Taucher, Reiher), auf gegenseitiges Auffressen und den Umstand zurückgeführt, daß die Talsperren kein sehr günstiges Ergebnis mehr liefern, wenn der jungfräuliche Boden ausgelaugt ist. Grohölsa. Der Jugendverein „Heitrer Blick" ver anstaltet am 1. Osterfeiertag im hiesigen Gasthof einen Theaterabend. Das Programm ist reichhaltig und ab- wechslungsooll. Da der Reinertrag der örtlichen Kriegs hilfe zufließt, so ist der Veranstaltung ein voller Erfolg zu wünschen. Seifersdorf. Im hiesigen Gasthof geben die hier im besten Andenken stehenden Dresdner Weber-Sänger wiederum ein Konzert. Das Programm umfaßt nur neue Nummern. Ein Besuch dieser hervorragenden Ge sellschaft ist sehr zu empfehlen. Leipzig. Die 24 in Leipzig bestehenden Lichtspiel theater führten im vorigen Jahre an den Rat der Stadt 190 000 Mark für Kartensteuer ab. Da die Kinosteuer erst am 1. April 1917 in Kraft getreten ist, verteilt sich diese Summe auf neun Monate. In diesem Jahre rechnet mau mit einer Einnahme von 270000 Mark aus der Kartensteuer. Wintersdorf. Die gefangenen Russen (Ukrainer) verließen ihre Arbeitsstätte. Sie sollen bald nach ihrer Heimat überführt werden. Viele versprechen wiederzu kommen, weil es ihnen so gut gefallen hat. Du kannst Dir nicht schenken lassen, Leider auch in diesem Jahr Einen Osterhas' aus Jucker! Wie es früher Sitte war. Auch legt keine bunten Eier Diesmal unser Osterhas'. — . Die Behörde gibt nur eines Her pro Woche und pro Nas'. — Mach' dir deshalb keine Sorgen, Deutsches Herz, sei nicht bewegt, Schenk' Dir selber einen Hasen, Der im Jins dann Eier legt! Bist du, Freund, jetzt noch im Zweifel?! — Laß den Hasen nicht vorbei, Leg' dir mit der Kriegsanleihe Selbst in's Nest das schönste Ei! , Franz Grosholz. Kirchen-Nachrichten. Woche vom 31. März bis 6. April 1918: Rabenau. 1. Osterseiertag, 31. März: 9 Uhr Predigtgottes dienst, Beichte und Abendmahlsfeier (Bibelkollekte): Pf. Sturm. Chorgesaug: „Erschienen ist der herrlich Tag" von Fr. Baumselder. 2. Osterseiertag, 1. April: 9 Uhr Predigtgottesoienst: Pfarrer Pangritz-Oelsa. Chorgesang: „Auf mein Herze, schicke dich" von Albert Becker. Oelsa. 1. Feiertag: r/,9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr Festgottesdienst. 2. Feiertag: '/,11 Uhr Festgottesdienst, Pfarrer Sturm-Rabenau. Seifersdorf. 1. Feiertag : 9 Uhr Festgoltcsdicnst mit heil. Abend mahl, Sup. Michael. 2. Feiertag: ^/,9 Uhr Festgottesdienst, Pfarrer Sturm-Rabenau. Somsdorf. 1. Feiertag: >/,9 Uhr Beichte und Abendmahl, 9 Uhr Predigtgottesdicnst. Kollekte für Bibelgesellschaft. 2. Feiertag: 9 Uhr Prcdigtgottesdienst. Kollekte für Bibelgesellschaft.