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Kleine Nachrichten. Kurland ist als freies und unabhängiges Herzog tum anerkannt worden. Im Hafen von Odessa liegen gegenwärtig 100 000 Tonnen britischer, französischer, italienischer und rumänischer Dampfschiffe. Die Beute, die bis jetzt von den Deutschen in Rußland gemacht worden ist, hat einen Wert von 400 Millionen Pfund Sterling, das sind 8 Milliarden Mark. Bei der Munitions-Explosion bei Paris flogen eine Million Granaten in die Luft; zahlreiche Menschen wur den getötet und 1500 verwundet. In Paris hat sich eine neue furchtbare Vomben- explosion ereignet; bis jetzt wurden offiziell 30 Tote und 1000 Verwundete angegeben. Unsere Unterseeboote haben wiederum 45 000 Tonnen Schiffsraum versenkt. Der Abtransport der Lebensmittelvorräte aus der Ukraine wird voraussichtlich im nächsten Monat in be schränktem Umfange beginnen können. Der Rat der russischen Volkskommissare erteilte den noch in der Ukraine stehenden russischen Truppen den Befehl zur Räumung des Landes. Der erfolgreiche Kampfflieger Hauptmann Ritter v. Tuschek ist nach seinem 27. Lustsiege gefallen. Der Verband stellte Holland 100 000 Tonnen Wei zen in Aussicht gegen Abtretung eines Teiles des hol ländischen Schiffsraumes. Theater. Centraltheater. „Der ersten Liebe goldne Z e i t", Singspiel von Gilbert. Sonst paarten Librettisten adelige Studenten mit Kellnerinnen — siehe Alt-Heidel berg — der Hungerkrieg hat die glühende Phantasie der Großstädter für eine Vereinigung erstbenannter Objekte mit Töchtern von Landwirten begeistert. Vielleicht wird der Landmann gar noch hoffähig! Wir sehen im Stück zwei lustige Studiosi, der eine, ein Graf, die Bekannt schaft zweier bajuvarischer Dorfschönen machen, sie gibt Anlaß zu humoristisch-sentimentalen dramatischen Scenen, zu ebensoviel Liedern und Tänzen. Die Flamme des Grafen ist städtisch verzogen und dieser (ost zweifelhafte) Vorzug von idealer Konkurrenz mit ihrer Schönheit ver setzen seiner Verliebtheit einen solchen Schwung, daß er mit Hilfe desselben die Schranken des Standesunter- schiedes. elegant überspringt und sie partout zur Frau Gräsin erheben will. Sogar den gestrengen Grafenpapa gewinnt er dafür. Nur einer ist stolzer: der Protzenbauer, der verweigert die Tochter. Wie er zwischen 2. und 3. Akt doch noch herumgekriegt wird, das wird wohl des Dichters Geheimnis bleiben. Leichter hat es das zweite Paar: des Grafen Freund und die zweite Tochter des Landmanns, sie gleiten in das Ehejoch unter Lachen, Tanzen, Singen und Scherzen, ja der Herr Studio er greift am Ende den mit Recht so beliebten Berus des Landwirts. Die Musik Gilberts bringt in jedem Akt einige hübsche Duetts, die prompt wiederholt werden. müssen, und als Einleitung zum 3. Akt die bekannte Erscheinung Gilbertscher Operetten, daß sie nämlich vom Publikum mitgesummt wird. Herr Strehl und Frau Schneider-Plaut, das erste Paar, sangen höchst kultiviert, Herr Aigner und Fräulein Ritzinger das zweite, und Herr Kurt und Fräulein Sandter, das dritte Paar, sorgten ausgiebig für Humor und Tanz. Hervorragend waren Ausstattung und "Scencnbilder, das Orchester recht uoll- und wohltönend. KP Residenztheater. „Nachtfalter", Operette von Oskar Straus. Nachdem es inir endlich gelungen war, in dem täglich ausverkauften Hause einen Platz zu er obern, konnte auch ich mich, wie so viele andere, an den abwechslungsreichen Geschehnissen und der melodieusrohen Musik freuen. Im separierten Zimmer des l. Aktes fängt er an, der fabelhafte Aufstieg der einstigen Blumen- Verkäuferin zur gefeierten Sängerin. Es läuft nämlich einem Baron seine kapriziöse Soupeuse davon und als Ersatz dient ihm das eben anklvpfende Blumenmädchen, deren naive Soupierkünste manchen Spaß ergeben. Als bestellter Klavierspieler tritt zufällig ihre im stillen ver ehrte Straßenbekanntschaft herein. Und. da die durch gebrannte kapriziöse Schöne es ihrem neuen Freund ebenso gemacht hat, nämlich auch durchgegangen ist und zum ersten zurückgekehrt, ihn für sich zu reklamieren, läßt der erfreute Baron die beiden auf seine Kosten allein weiter soupieren, was dem Zuschauer Lieder und Lachen, ihnen selbst den ersten Kuß und den Vorsatz einbringt, für und miteinander den Weg zu Kunst und Ruhm ein- zuschlagen, den sie im 2. Akt in einem Borstadtkabarett schon beschritten haben. Nach einigen Wiener Typen tritt sie auf, die von ihrem Geliebten komponierten Schlager singend. (Hier ist uns Straus aber ein recht berühmtes Opus schuldig geblieben.) Natürlich ist auch sofort ein geschäftstüchtiger Impresario bei der Hand, eine köstliche jüdische Type des Herrn Karl, der schleppt sie nun durch alle Weltteile die Straße zum Ruhm empor, wobei sie ganz ihren Jugendgeliebten vergißt, dessen Lieder sie eigentlich erst berühmt machten. Und als sic sich endlich wiedersehen, hat sie nur ein recht mageres: „Vergiß mich nicht" für ihn. Aber ich hoffe stark, sie werden sich noch Kriegen, nur kennt der Textdichter seine Wiener, diese brauchen solche starke Rührung, es könnte ihnen ja sonst zu wohl werden im schönen Wien. Über aus reich quillt der Melodienschatz; musikalisch reizende Gedanken mit sprechender Orchesteruntermalung erfreuen das Ohr. Die Ausstattung und das Spiel von Fräulein Grabitz und Pohl, der Herren Jastorf, Höpp und Karl waren geradezu hervorragend. Ein neuer Erfolg nach den vielen alten! ' !'r. Schützengraben-Sprüche. Von Joseph Stollreiter, Unteroffizier d. R. (im Felde.) Das Leben deiner Söhne, des Vaters und Batten opferst du in stolzer Größe dein Vaterlands — und das elende Metall Gold willst du für dich behalten? Kann es Blut aufwiegen? Kann es Tote wieder herausgeben? Nein! Es wird dich nur ins Gesicht schlagen, so oft du es ausiehst und dich deiner eigenen Verachtung über liefern. Es gibt keine Opfer als Menschcublut alles andere ist Spiel und Tand Mit den Waffen schlagen wir unsere Feinde seit drei Jahren unausgesetzt — nun heißt es noch, sie mit den Kleinodien eurer Eitelkeiten endgültig vernichten! Wenn euch euer Gold mehr ist als wir — so lohnt es sich nicht weiter zu trotzen — und, Gewehr bei Fuß warten wir, bis ihr glücklich seid mit eurem gelben Metall! Unser Blut ist edler als euer Gold und fließt doch schon seit drei Jahren. — Soll Edelstes fließen und weniger Edelstes sich sonnen im eigenen Licht? Unser Schwert wird stumpf, wenn es euer Gold nicht schärft. Uns ist im Granatfeuer das Leben unwichtig, ein Schnppenglied nur am Riesenpanzer der Macht, die euch schützt vor Not und Tod was kann euch im Lichte der Heimat Gvldschmuck sein? Alles Gold dem Vaterlande! pocht es mit erzenem Finger an eure Türen. Wir geben! — Tut auch ihr eure Pflicht! HLkttmmc: weiten /okn Kuli: „Lrrt die Kattenplstze, dann die^lüve und nun gsr eiir^VoIL! Vs Cercle ick dald aut den Nund kommen!" länr-Onterrickt. Im beginnt k'l 61- den 5. ^pril, abknäs r/,8 Okr, ein MM8M» U WlZ« ML Vierte Anmeldungen LonntaK, den 24. Mär?, nachmittags von 3 — 5 ldkr im Oastkoi daselbst erbeten. 8ovoad«od, den 4. U»i, abends */,8 Ddr, beginnt in blksgnsn» kissEkok, ein neuen UntorriMokurouL. Werte Anmeldungen in 6er Wohnung, Deuben, Webrstrake blr. 9, erbeten. Oeebrte Damen und blerren werden böüiebst gebeten, die Anmeldungen recbt?eitiK vornehmen ?u wollen, nachträgliche Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden. Dm Zahlreiche keteiligung bittet hochachtungsvoll »kad Kvb. 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