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Rabenauer Anzeiger : 23.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191803237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180323
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-03
- Tag 1918-03-23
-
Monat
1918-03
-
Jahr
1918
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 23.03.1918
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PslWche MchrichLen. Der Hauptausschuß des Reichstags ha!tr am Sonnabend einen großen Tag. Die auswärtig! Politik und die damit zusammenhängenden Fragen unserer Ostpolitik standen auf der Tagesordnung. Der Sitzungs saal war dicht gefüllt, die Zahl der anwesenden Abgeord neten überstieg die Zahl der Abgeordneten, dis den Voll sitzungen beizuwohnen pflegen. Auch die Negierung war stark vertreten, an ihrer Spitze war der Stellvertreter des Reichskanzler?, Herr von Poyer, erschienen. Der Kanzler selber war abwesend und durch den Ches der Reichskanzlei von Radowitz vertreten. Leider wurde, wie gewöhnlich, die Erörterung der auswärtigen Fragen in streng vertraulicher Aussprache vollzogen, dis der Vizekanzler nach längeren Mitteilungen einleitete, so daß darüber zunächst nichts be kannt wurde. Die Novelle zum Postscheckgesstz war vorher einstimmig angenommen worden. Gegen die Beratung des Nachtragsetats für ein Dienstgebäude der Reichsschuldenvecwa'tmig erhob Wbz. Pfleger (Z r.) Einspruch. Bei der Aussprache in der Voll versammlung ist die Frage der Unterbringung der Reichs« behökden angeschnitten und dabei erörtert morden, ob nicht die Verlegung einer Anzahl Ämter außerhalb der S:adt zweckmäßig sei. Die Nachprüfung der Kreise hat bisher nicht erfolgen können. Zur Prüfung des einschlägigen Ma terials muß den Fraktionen Zeit gelassen werden. Unter- staatssekretär Jahn entgegnete, bei Nichterledigung des Nachtragselats könnte dem Reich ein Schaden erwachsen, der in Frage kommende Vertrag sollte bis 1. April bestätigt werden, alsbaldige Durchberatung ist deshalb erwünscht. Abg. v. Gamp lD. Fr.) erhob Einspruch, daß durch derartig abgeschlossene Verträge der Reichstag in sine Zwangs lage gebracht werde. Der Reichstag muß in der Lage sein, das Projekt zu prüfen und, wenn nötig, andere Vorschläge zu machen. Der Berichterstatter brachte noch zur Kenntnis des Ausschusses, baß billigere Angebots für geeignete Bau plätze vorliegsn, für den in Aussicht genommenen sollen 12,8 Millionen Mark gezahlt werden. Der Gegenstand wurde von der Tagesordnung abgehetzt und die - Prüfung der Preisfrage usw. einem Unterausschuß über tragen. Di- polnisch.ukrainischo Grenze. Rach einer ergänzenden amtlichen Erklärung ist die Festlegung der polnischen-ukrainischen Grenze noch nicht ! endgültig, die GrenzregulierungSkommission hat vielmehr s das Recht, auf Grund des Artikels 2 Punkt 2 des Friedens- Vertrages die sich aus den ethnographischen Verhältnissen und Wünschen der Bevölkerung ergebende Grenze auch östlich der Linie Bilgoraj, Szcszcbrzsryn, Kraftnostaw, Pugaszow, Radin, Meshirstschis, Arnaki zu führen. Die erwähnte gemischte Kommsfisn wird aus Vertretern der vertragschließenden Teile und aus Vertretern Polens ge bildet werden, und es wird jede dieser Parteien die gleiche Anzahl von Delegierten Zur Kommission entsenden. Die vertragschließenden Teils werden einverstönblich bestimmen, in welchem Zeitpunkte diese Kommission zusammentreten wird. Estland und Livland Wünschen sofortige» An- schlutz an Deutschland. Das in Riga erscheinende bal tische Blatt schreibt: „Wir finden gewiss« innere Wider sprüche darin, baß einerseits die Notwendigkeit erwogen wird, Kurland, Livland und Estland in einen gemeinsamen Organismus zu vereinen, doch andererseits für Kurland sofort eine besondere Staatsordnung erbeten wird. Uns scheint, daß dis Vereinigung ganz BaltienS in einen ge meinsamen StaatSorganismuS nicht lange aufzuscht-ben ist, denn bevor daS geschehen, wird keine bauernde D-mhigung dieses Küstenstriches zu erreichen sein/ Kurze Anfrage» im vayerischstt Landtag. Die Abgeordnetenkammer hat einem Antrag ihres GefchäftZord- nungSauSschusseS entsprechend, die Einführung kurzer An- stagcn in ihrer Geschäftsordnung einstimmig beschlossen. besteht die Einrichtung der kurzen Anfragen nur im Deutichen Reichstage und zwar auch erst seit wenigen Jahren. Bayerns Beispiel werden zweifellos andere einzel staatliche Parlamenie deS Reiches folgen. Litauens Zukunft. Litauen, das in seinen südlich der Memel gelegenen Teilen schon längst preußisches Staats gebiet ist, gehört in seinen übrigen Teilen auch zu den der russischen Staatshohrst entzogenen Gebieten. Dis KurlSnder wünschen ein« »völlige Trennung Les neuen Baltrnlandes von Litauen*. Aber Litauen kann ebenso wenig auf sich selbst gestellt bleiben, wie Kurland. Dem polnischen Appetit auf Litauen setzen die Litauer selbst Widerstand entgegen, eine Auslieferung Litauens an Polen kann natürlich auch nicht in deutscher Absicht liegen. Auch da wird, laut „Berl. Ztg/, die ordnende deutsche Hand eingreifrn müssen. Eins Fülle schwierigster Aufgaben ist zu lösen, wozu allerdings auch im Deutschen Reichs selbst endlich ein bestimmtes, klar umschriebenes Programm ausgestellt werden sollte. Dis Auffassung, baß alle Dings militärisch noch im Flusse seien, weshalb dis Diplomaiis xum Abwarten genötigt sei, gilt kür den Osten nicht mehr. Ans aUer Weik. Hunger^rphus in PrtessSurg. Bisher ist es den Behörden nicht gelungen, die ErnShrungrschwierigkeiten zu beheben, so Last sich namentlich in den Arbetierauarlisren der Wtborger Vorstadt die Vorläufer brr Hungersnot be merkbar machen. Seit einigen Tagen tritt der Hunger typhus in allen necken Stadt epstemifch auf. Alle Gsgenwagnahmen, Llrioen angesichts der Überfüllung der Krankenhäuser und der unzureichenden byoienischen Ein- wirkM-'I--. Kutichgesch^r aus Papier. Für die Firma Texillofe- werke und Kunstwcbere; E.av-.ez ,» Adorf wurden bei zwei SniU-rmeisteiN in OkNch i. V. c.n vollständiges Ku'fch- Uschirr und ein Kobriole-Mchrrr °«s Papier hergestellll Die,- GelSirrs sind zunächst, für bx- stimmt, sväier aber zur praMhen Verwendung vorges-h-m. Kummet,'dränge, Zügel - kurz alles mit Aufnahme der su^üen Geschirren benötigten Met-Mecke bestehen aus Las MUtuaesseu der Abgeordneten. Zu öer markenfreien Beköstigung der Abgeordneten in den Speise- wirtschasten des Reichstags und des Preußischen Landtags wird von zuständiger Seite mitgeteilt, daß die hierüber ge- pflagenrn Verhandlungen nicht vom Berliner Magistrat an- «errLl uud dis oetrossenen Anordnungen nicht von mm selbständig erlassen worden sind, die Regelung ist vielmehr 8«f Veranlassung der Abgeordneten und mit Genehmigung Staatssekretärs deS Kriegsernährungsamts geschehen. LeuLfcho 8 Millmrden-Beute in Rußland. Die Beute, dis von den Deutschen in Rußland gemacht worden ist, hat nach Londoner Blättern einen Wert von 8 Milli arden Mark. Im Halen von Odessa liegen gegenwärtig 100 080 Tonnen britischer, französischer, italienischer und rumänischer Dampfschiffs. Niemand darf Petersburg verlasse». Nach amt licher Bekanntgabe ist die Räumung Petersburgs beendet, von jetzt an darf kein Bewohner die Stadt mehr verlassen. Zu diesem Zweck ist der Verkehr aller Personen- selbst der Lokalzüge aufgehoben worden. Der Rat der Kommissare der Kommune Petrograd, so lautet jetzt Ler amtliche Name sür Petersburg und seine Umgebung, hat daS Erscheinen aller sogenannten bürgerlichen Zeitungen, die feit Beginn der deutschen Offensive verboten waren, wieder genehmigt. 80 Mark das Kilo Wolle. In Zweibrücken kannten durch die Bahnhofkontrolle einer Händlerin aus Dudweiler, als sie abreifen wollle, Wolle, Nähzwirn, Seiden- und Stoffgarne im Werts von rund 2000 Mar? abgcnommen werden. Diese Waren hatte die Händlerin in Zwei brückener Geschäften innerhalb kurzer Zeit zusammengekauft. DaS Kilogramm der Wolle, die doch zugunsten der Heeres verwaltung beschlagnahmt ist, wurde mit 80 Mark bezahlt, die Zwirne mit 168 Mark. Die Vorräte wurden beschlag nahmt und Anzeige erstattet. Kircheubeaud. Im Schiff der protestantischen Stadt- ürche zu Bayreuth brach Feuer aus, das angeblich durch Kurzschluß der elektrischen Leitung entstanden ist. Den Flammen fiel u. s. die wertvolle Orgel zum Opfer. Dis Kirche erleidet durch daS Brandunglück einen schweren Verlust. Dir Orgel war ein neues Prachtwerk und eine der größten in Bayern. Ihrs Kosten betrugen 82 500 Mark. Eine amerikanische MsgiernugßWsvft. Die Senats kommisston in Washington hat die Vorlage für di« HandelS- lotie wegen deS Baues einer neuen Rsgierungswerft, dis ür den Stast arbeiten soll, und eine andere, dir Prioat- jandelSschiffe baut, genehmigt. Beide Werften kosten zu- ammen 3 Millionen Dollar. Das Nachgietzen auf bi« Svsulrsybs Petroleum- lampe hat schon so viel Unheil angsr'cht?', wird c-ber trotz aller Warnungen nicht unterlassen." Ju Reith bei Alt ötting forderte dies« Unachtsamkeit soeben nieder ein be klagenswertes Opfer. MS die 16 jährige blühende Tochter etnss Gutsbesitzers Petroleum t« die brennende Lampe nachgtsßen wollte, erfolgte ein« Explosion und im nächsten Augenblick stand das Mädchen in Hellen Flammen. Es z starb nach wenigen Stunden. i MuniLisnsexplosis» bsi Paris. Obgleich eins - Explosion, dir im Bezirk Lacvmneuve nordöstlich von Paris i stattfand, in der ganzen Stadt gehört wurde, beträgt die r Zahl der Toten nur 80. Nach näheren Meldungen explo- s vierte daS Munitionslager, dar an Siell« d«3 MmMmiL- s lsgerS Deux Coursnnes in 8t. DeniS dort angeregt, aber im Jahre 1916 in dis Luft geflogen war. Eins gewaltige f Rauchfäuls erhob sich während der Explosion am Himmel, s dir in ganz Paris sichtbar war und große Schrecken hervor- i rief. Die Zahl der Verwundeten ist sehr groß. Die s Reitungsarbeiten wurden zuerst durch Nachexplsstonen »er- j hindert. Hofrst Friedrich Hessing, der weltbekannte Orths- s päde und Menschenfreund, dem di« praktisch« Heilkunde so s Bedeutendes verdankt, ist in feiner Baterstadt Rothrsburg - a. d. T. im Alter von 7V Jahren gestorben. Hessing war z ein selbstgemachter Mann im strengste» Sinn« des Wortes, s Geboren 1838 als da» neunte Kind sineS wenig bemittelten j Töpfermeisters in Rothenburg, zeigt« er schon in frühester Jugend ein warme» Interesse für Lie Heilung verkrüppelter Menschen. In rastloser Arbeit machte er sich die Kenntnis deö anatomischen Baue» deS menschlichen Körper« zu etaen - und verstand e», Lie mühsam erworben« Äeantai» der Er setze der Mechanik in den Dienst der leidende» MrnschtzAi : zu stellen. Der Bau von Apparaten zum Zwrck» der «uk- ; gleichung körperlicher Defekte, der sogenannten Prothesen, ist j ausschließlich auf seine Anregung zurückruführe«. Fort- ? schreitende Erfahrung verschaffte ihm auf dissem Gebiete ' allmählich eine Meisterschaft, die ihm die Anerkennung der bedeutendsten Vertreter der Chirurgie «intrug; Männer wie Bergmann und Hoffa haben mit dem Ausdruck ihrer Bewunderung für den genialen Mechaniker nicht zurück gehalten. Die von ihm begründete Heilanstalt irr Göggin gen bei Augsburg wurde die bedeutendste ihrer Art, nicht bloß in Deutschland. Krieg und Wirtschaft. FrühUngsausang. Der Winter ist auch im Kalender zu Ende, Frühlingsanfang sieht vor Ler Tür. Und wenn wir daran denken, wie «» vor einem Jahre noch Sds ukd kahl war, so können wir beut« ein herzhaftes „Gott sei Dank!" sagen. Die winterlichen Unbilden machten sich von Dezember siS Mitte Januar fast ununterbrochen bemerkbar, dann aber kamen Tage soll FrShlingSahnen. Auch Rück- fälle des Winter» blieben nicht aus, und es mögen auch im April noch Schneeflocken und Nachtfröste kommen, aber unser Mut ist frisch, es grünt tm deutschen Gemüt ein neuer Frühlingsflor, wie es draußen hell schimmert in den Sträuchern, und wir hoffen, daß nach dem Frieden im Osten eine Neubelebung von Handel und Wandel, Erwerbe und Handwerk folgen wird. Es ist leidlich gut gegangen im Winter, die berechtigten Wünsche konnten nach Mög- liMsu erfüllt werden. Es ist mehr kritisiert wie geklagt, und das ist kein schlechtes Zeichen. Mit den WintsrWrmM sind auch manchs innere politische Schwierigkeiten vsMi- «eganqen oder gemildert, und für die Friedensschlüsse im Osten'schulden wir unsern Heerführern und ihren Soldaten lmsM Dan?, Lie sie uns erfochten haben. So war der Winter kein solcher de» Mißvergnügens, sondern ein solcher Ler ersten Friedensrats. Das läßt uns froh auffchsusn zum Frühling. Ler dm guten Anfang de» Jahre» writer- sühren soll. Das Leutsch« Herz war nie Lang, aber besonders freudig sieh! es diefrm Lenz entgegen. Was uns dis Seele bewegt, Las brauchen wir weiter nicht zu sagen. Beim dsut-chsn KroupriuZsn. Professor Philipp Zorn, dessen Vorträge der deutsche Kronprinz als Student in Bonn hörte, erzählt im „Tag" von einem Besuche Lei dem gegenwärtigen Oberbefehlshaber Ler deutschen Truppen tm «Mirren Lei!« Ler Westfront. H«vei MsvKsrW erklärliche, aper trotzdem irrig« AWyAOi ältesten Sohn des Kaisers richtig. Er sagt, daß es Täuschung^ sei, wenn man glaube, daß die leichte Berliner Art des. Kronprinzen Wesen stark beeinflusse, ihn erfülle im Gegenteil, eine Liefe Empfindung für Natur und Menschen. Zum, Romantiker hochfliegsnber Ideen und hoher Worts hat er, wenig Veranlagung, sein Wesen ist ruhige, ernste und nüches Lern« Erwägung auf der großen Grundlage seines Staates und Hauses. Zu den Mitgliedern einer NeichStapsabortz-' nung, die im Hauptquartier deS Kronprinzen gerade ver-' weilte, zählten auch sozialdemokratische Abgeordnete, mit welchen er sich ganz besonders lange unterhielt. In heiteren Scherzen mit den Feldgrauen trat dis feste Zusammen-, gehörigkeit des Heerführers mit seinen Soldaten zu Tageck Kelno Wirrtsrsorgen Mit i» den Frühling hiuei» k Es ist gut, daß der preußisch« Ftnanzminifter Hergt allr dir tm Winterverlauf aufgetauchten unkontrollierbaren Steuer- gerächte, die Lis zu 45 Prozent der Einnahmen als not wendig zu Abgaben bezeichneten, kurzer Hand sür Unsinn erklärt hat. Was wir gebrauchen, ist eine Steuermatznahinc, für die sich im Prinzip schon vor dem Kriegs alle politischen Parteien «ussprachen, nämlich bis Einführung der Steuer deklaration sür Lie Steuerzahler. Dans haben wir Geld genug, und die LandeLvertretungen Ler einzelnen deutschen Staaten können dann immer noch bestimmen, wie die SLeuerstufsn bei Len durch Len Krieg sehr veränderten EinkommLNsoerhältmssen beschaffen sein zollen. Das Mibe Geschäft hat die «sue» scharfen Ve- stlmMUNgs» des Schle!chßa»d«ls nicht zu fürchten, das hat sich schon herauSgestelli. Es haben z. B. in Leipzig, ms der Anreiz zu solchem Treiben infolge der Misse ziemlich stark war, behördliche Nachforschungen in dieser Beziehung stattgefunden, aber e» hat sich nicht» Erhebliches ergeben. Zur Förderung -er Abgabs gsLranchLvr Klstdung Hst die ReichZbekleidungsstelle angeordnet, daß sür dis Erteilung eines Bezugsscheines gegen Abgabebescheinigung keine gleichartigen Kleidungsstücke mehr abgegeben zu werden brauchen. So kann man jetzt beispielsweise für einen Damen- sommermantel einen Bezugschein über «inen Herrenmantel verlangen, Voraussetzung bei diejsr Art von BkzuMchckn- erteilung ist allerdings, Laß das aS^eZeLens Kleidungsstück mehr ober zum mindestens ebenso viel Stoff enthält, als L«S verlangte neue. Für abgegebene Uniformen kann man außer einem Bezugschein für Anzüge auch einen Bezugschein für Frauen- und MädchenAridunZ bekommen, sür ManlaS auch Damenblusen, für Unisormmäntel auch Dsmemnäntel. Zu beachten ist jedoch nach wie vor, daß für einen Bezug schein auf Oberkleiduug Lie Abgabebesche'.nigung ans ein guterhaltenes, sonst aus zwei Stücke lauten muß. Die Pollzsistunds nach L-m Kriegs — nicht Mse I Uhr! Im Aurfchuß des AögesrbnetenheuseZ sür BevMertmgSpviiÜk wurde ein Zrntrumsanirag angenommen, wonach die Regierung ersucht wird, auch nach dem Kriege eine Polizeistunde beizubelMsn, die zwar nach den ört lichen Verhältnissen verschieden sein kann, aber in der Regel nirgends über 1 Uhr hmausgehm darf. Nicht umsonst örmatznb.! Von der Zentralstelle sür JugenbfSrsorgr ist dir Aufforderung ausgesprochen, Schulkinder und Jugendliche Kei Vergehen ßezen kas Eigentum nicht gleich zur behördlichen Anzeige zu krischen, sondern sich mit Schadenersatz zu begnügen. Jeder Men schenfreund ist wohl damit einverftanLen, aber MM soll auch nickt umsonst auf die Besserung solcher „Früchtchen" hoffen. Mit der Gewährung oun Schadenersatz steht es doch oft sehr fraglich, und die Wern solcher junger Lang finger zeigen diesen gegenüber nicht immer dis wünschens werte Strenge. DaS EnLs wäre also schließlich, Laß dis kleinen Taugenichts« zu großen Missetätern werden. MU milden Wünschen ist heute leider wenig getan. Dls ArmMstt Schutzs. Der .erst« Reichstags- restaurateur »ar der Hostraiteut und Wemhändrrr VHslze, ekn jovialer Kerr, Ler such suf gutes uns billig«» Esten Mt. Die MittvzZmehlZe.'t kostete rsZhrenZ seines Westens nur 1,50 Mark. Nachher hat sich d«Z AsSntzerk, «Hartz' die Pat!am»nt«rier in ihrem Heim nach immer peinlich viLiZ speiste», aber Ler cäi« Scherzname für di« Hefuz^r drz meichStagSrestaursnts ist uüvrrgessen, FfMsn SLusje. UM wie man erfahren Hst, wird sie suL heute n»H ge würdigt, eS gab dort markenfreies Essen m Ler Krirzszeit laut Verfügung der zuständigen Behörden. Gewiß gönnt jeder der Fraktion Schulze, was möglich ist, «Ser Lis DiLLensrwahrnn- macht Lies möglich^nicht ukM. Hoffest« lich werden sich dis Herren bei der Beratung der nächsten Sienergefetz« revanchieren und es gnädig mache». Gs!efssttÄ«ugs» mLMchst tief irr St» G«!»MPen elrrftscksn. Wie vsn «mtlicher Seite mitgeteilt wird, ist sä in letzter Zeit wiederholt vorzeksmm«», daß Briefsendungen »uS Siraßsnbriefkästen entwendet worden sind. Die Dieb« Haden, abgesehen von Ler Unterschlagung der tn den Drkfen enthaltenen BarLetrüge usw., dis in den Driesen enthal tenen Mitteilungen zu weiteren Schwindeleien benutzt un'" ^ie Nbsenöer oder Empfänger in mehreren Füllen «nPstnd- »lch gesckädigt. ES wird daher darauf hingewtestn, daß die Brisffendungen so tief in Li« Kästen einsrsteckt werden müssen, daß sie nicht in dem Einwurssschlitz vSnZsn dietSen und ss von Unbefugten mit der Hand erreicht und herans- gezsgen werden können. Glue zoiigsmötzs GLi»R»x»»s. Die Frage der Angliederung neuer Stacie,cheLilbe und eroberter Gebiete an einzelne Gunbesstastrn steht jetzt im L-rLergrunde LeS öffentlichen Interesses. Kurland, Liolsnd unb Estland sollen bekanntlich mit Preußen vereinigt wrr- den oder wenigstens doch durch Personalunion mit ihm tn Verbindung gebracht werben. Dabei erinnern Lie -Drcsd. Nachr/ daran, daß schon einmal seit dem Bestehen deS Deutsche« Reiches ausländische Gebietsteile einem Bundes staat einverleiöt worden sind. Es war Lies, als Lurch Lie Hingabe unserer Überseeischen Besitzung n vsn Sansibar Lie Insel Helgoland, dts sich bekanntlich bis dahin in englischem Besitze befand, von Deutschland im Jshre 1890 erworben wurde. In dem Reichsgesetz vom 15. Dezember heißt es im Z 1 r „Die Insel Helgoland nebst Zubehürungsn tritt dem Bundesgebiet hinzu. Da» Reich erteilt sein« Zustim mung Lazu, daß die Insel dem preußischen Staute einoer«, leibt wird/ Damals hat bi« Einverleibung Helgolands in» preußisch« Staatsgebiet keine Erörterungen heroorge- xufen. Das war um so verständlicher, weil es sich hier um M ykMftnißMM geringfügiges Objekt hanäsbe
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