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Ein Fanftdrama von Shakespeare. Der bekannte Shvkejpeorssocscher Bacon'scher Richtung, Hofrat Aln eo von Wsbec-Ebeuhos, hat kürzlich interessante ethische und technische l ultucelemente in Shakespeares „Sturm" und Barons „Atlantis" aufgedeckt. Nach ihm stelle das Drama „Sturm" das größte Faustdrama der Menschheit dar, das sich hinsichtlich seiner Ziele weit über Goethes „Faust" erhebe. Der Gelehrte führte aus, wie Francis Bacon als verheimlichter Sohn aus der legitimen, aber nicht kundgemachten Ehe der Königin Elisabeth mit Leicester gezwungen war, seins poetischen Werke, die mit autobiographischen Hinweisungen auf seine königliche Abstammung kunstreich durchwoben sind, anonym oder pseudonym herauszugeben, da feine mit „süßem Bastardgift" dmchtränkien verräterischen Dramen sonst niemals das Tageslicht erblickt hätten, er selbst aber zweifellos unschädlich gemacht worden wäre. Unter diesen Pseudonymen sind für den Gegenstand des in Rede stehenden Vortrages Marlow, Greene und Shakespeare von Belang, indem die beiden englischen Faust-Dramen Marlows „Faust", Greenes „Friar Bacon" und „Friar Bungay", Shakespeare „Stutm" und die unter Bacons Namen allerdings erst nach seinem Scheintod 1627 erschienene Utopie „At antis" eine zusammenhängende Kette von Dichtungen bilden, die in der „Atlantis" als tech nisch-kulturellem und eth schem Musterstaate ihre Krönung finden. Der Forscher erklärt den „Sturm" als großartigste allegorische Bühncudarslellung der geistigen Refor mation der Menschheit in sittlicher und wissenschaftlich- kultureller Bczieöung, mit dem ausgesprochenen Zweck, das Reich der „Herrschaft des Menschen", das „UeZnum dc>mini>", und einen sittlichen Musterstaat, das „Paradies auf Erden" zu schaffen. Der Held des Dramas, Prospero, die Hoffnung der Zukunft, ist Francis Bacon, der größte Weise und poetische Seher seiner Zeit, der „Morgenstern der Neuzeit", wie ihn Henschel mit Recht genannt hat. Auf der Insei der Wahrheit bildet er die Wissenschaft, allegvtoch durch Miranda, die Herrliche, ver- sinubildlicht. berau. Er vermählt sie mit dem Erben der weltlichen Macht, oem Köugssohn Ferdinand, zum Heil der Menschheit. Nachdem er alle Stände der Gesellschaft auf seiner Insel mit Hilfe der allmächtigen Geister seiner unsterblichen Dramen erschüttert und ver- edelt hat, zerbricht er seinen Zauberstab, das heißt den Stab des Theaterregisseurs, und versenkt sein Zauberbuch, das heißt sein Dramenwerk, in die Tiefe des Meeres, um fortan die von allen Leidenschaften ge reinigte Menschheit nur durch Arbeit, kulturwichtige tech nische Erfindungen und Erkenntnis der reinen, truglosen Wahrheit zu erziehen... Wann wird man alt? Woran erkennt man, daß man alt wird? Müßige Zrage! Die meisten Leute merken es von >elv>t, ano^re wiederum gar nicht. Die einen wollen es an den grauen haaren, die anderen am „Tatterich" erkennen. Viele Leute bleiben ewig sung, andere sind als Jünglinge Greiss. Wann also wird man alt? Die Antwort hat Privat dozent Dr. Federn in der Wiener Medizinischen Gesell schaft gegeben. Er fand, daß der menschliche Blutdruck beim Hungern stieg, dagegen nach dem Essen niedriger war als vorher. Nachdem er nun einmal bei einer alten Frau das Umgekehrte festgestellt hatte, daß nämlich der Blutdruck nach dem Essen höher war als vorher, fand er dasselbe bei Untersuchungen an zahlreichen alten Leuten bestätigt. Bei vier Personen, bei denen sich auch sonst auffällige Aitersstörunge» zeigten, stieg der Blutdruck stets nach der Mahlzeit. Er sand aber alte Leute, die trotzdem dieselben Blutdruck verhältnisse zeigten wie junge, andererseits gab es wieder Leute, die jung aussahen und trotzdem umgekehrte Blut» druckverhältnisse aufwiejen. Man kann also tatsächlich in den Veränderungen des Blutdrucks, in seinem Ansteigen und Fallen vor und nach den Mahlzeiten ein sicheres Zeichen erblicken, an dem man seststellen kann, ob man jung oder alt ist. Dis Gebuttrurlunde hat also scheinbar nicht» damit zu tun — Todesurteil. In'der Nacht? zum Montag ver urteilte das^ Schwurgericht zu Zweibrücken nach fünf tägiger Verhandlung den Schuhwarenfabrikanten Otto Gebhardt aus Pirmasens wegen Ermordung des Berliner Kaufmanns Löwenthal und dessen Beraubung um 43000 Mark zum Tode, den Vater Gebhardts wegem Beihilfe zu 5 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust. Die Leiche Löwenthals ist noch nicht gefunden. W DZ Von Senftenberg bis Kohlfurt (Kohlenrevier) er folgen kolossale Grundstücksaufkäufe. Hunderte von Grundbesitzern wurden mit einem Schlage reiche Leute. — Das verkannte^U-Boot. In den Hafen von Brest an der Westküste Frankreichs wurde "ein Walfisch ein gebracht, der für ein U-Boot gehalten und durch zwei Torpedoschüsse getötet worden war. Kleine Nachrichten. Unsere Unterseeboote haben im westlichen Mittelmeer wieder 52000 Tonnen versenkt, darunter einen englischen Truppentransportdampfer von 13500?und einen Passagier dampfer von 13 000 Tonnen. Die Verhandlungen mit Rumänien werden voraus sichtlich am 22. Februar in Focsani beginnen. Die Letten und Esten wünschen nach ssmer Meldung aus Riga den dauernden Anschluß Estlands und Liv lands an Deutschland. Der Reichskanzler wird über die.Wiederaufnahme der militärischen Operationen gegen Rußland voraus sichtlich am 25. Februar im Reichstage sprechen. Der Reichstag trat gestern wieder zusammen. Vize präsident Dr. Paasche eröffnete die Sitzung mit einer Rede, in der er der Entschlossenheit des Volkes, zu wei teren Opfern Ausdruck verlieh. Der Friedensvertrag mit der Ukraine fand gestern die Zustimmung des Bundesrats. In Estland ergaben die Wahlen zur konstituierenden Versammlung eine Minderheit für die Maximalisten, die daraufhin alle weiteren Wahlen unterbunden haben. Der russische Oberbefehlshaber ordnete an, daß keine Urlaube und Entlassungen mehr erteilt werden. Alle russischen und finnischen Häfen sind auf Befehl der Volkskommissare geschlossen worden. Die ukranische Regierung versendet einen neuen Hilferuf gegen die Bolschewiki. „Oie Lntente-I^mpe tackelt nur nock un6 635 smerikLir. OI kommt kommt mcnt!" Bekanntmachung der Mg. SrkkrMenW Mem«. wgeM. Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. Novbr. l917 werden mit Wirkung vom 25. Febr. 1918 an die Grundlöhne der Versicher ten bis auf 10 Mark erhöht. Don den bestehenden Lohnstusen 1 bis 11, in die die Versicherten nach ihrem Arbeitsverdienst eingereiht sind, wird die unterste 1. Stufe in Wegfall gebracht und 4 weitere obere Stufen angefügt, die sich aus der nachstehenden Uebersicht, in der auch die für die neuen Lohnstusen geltenden Beiträge aufgeführt sind, ergeben. Die Arbeitgeber werden ersucht, binnen 3 Tagen, nach dem 25. Fe bruar 1918, sämtliche, die an diesem Tage beschäftigten Versicherten, mittelst den ihnen zugehenden Meldeformularen, nach dem jetzt tatsächlichen Verdienst zu melden. Zu beachten ist dabei, daß Kriegs- oder Teuerungs zulagen, welche den Versicherten gewährt werden, zum Lohn zu rechnen und bei der Ummeldung zu berücksichtigen sind. Auch wird darauf hingewiesen, daß Aufwärterinnen in Privathaushaltungen und Gewerbe betrieben, ebenso Lehrlinge und Lehrmädchen ohne jede Entschädigung krankenversicherungspflichtig sind. Betriebsbeamte, Werkmeister oder andere Angestellte in ähnlich gehobener Stellung scheiden, sofern ihr Jahreseinkommen mehr als 2500 Mark beträgt, aus der Versicherungs pflicht aus. Sind jedoch berechtigt, ihre Mitgliedschaft durch Weiter steuerung aufrecht zu erhalten, was sie innerhalb drei Wochen nach dem Ausscheiden aus der Versicherungspflicht an Kassenstelle erklären müssen. Die Arbeitgeber werden ersucht, die Ausscheidenden von der Ummeldung zu verständigen und auf die Weiterversicherung hinzuweisen. Das Krankengeld wird vom 25. Februar 1918 ab von 50 auf 60"/» des Grundlohnes erhöht. Der 3. Nachtrag zur Satzung ist von Donnerstag, den 28. Februar ab an Kassenstelle in Empfang zu nehmen. Rabenau, den 19. Februar 1918. Der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse. Költzsch, Vorsitzender. Uebersicht. Arbeitsverdienst Stufe Grundlohn wöchentl. Beitrag bis 1,75 MK. einschließlich der ohne Entgelt beschäftigten Lehrlinge I. 1,50 MK. 0,36 MK. 1,75 MK. bis 2,25 MK. 2. 2,00 . 0.48 „ 2,25 „ , 2,75 , 3. 2,50 „ 0,60 „ 2,75 „ , 3,25 , 4. 3,00 „ 0,72 „ 3.25 , „ 3,75 „ 5. 3,50 „ 0,84 „ 3,75 . „ 4,25 , 6. 4,00 „ 0,96 „ 4,25 , „ 4,75 „ 7. 4,50 „ 1,08 , 4,75 „ , 5,25 , 8. 5,00 „ 1,20 „ 5,25 „ „ 5,75 „ 9. 5,50 „ 1.32 „ 5,75 „ „ 6,50 , 10. 6,00 „ 1.44 „ 6,50 , „ 7,50 „ 11. 7,00 „ 1,68 „ 7,50 , , 8,50 „ 12. 8,00 , 1,92 „ 8,50 „ „ 9,50 , 13. 9,00 , 2,16 „ mehr als 9,50 „ 14. 10,00 , 2.40 „ NlWkMkittt gesucht. L-onis Laeknrann. 8eHnä886N ist heilbar. Garantie. Auskunft umsonst. Rückporto. Frau Stavkowaon, Lianx^eäkl, Bremen. 8We ^pm>6dn-,8oln'6ib- 1>8od-, sVolm- rodeivkon 8uokt ru Kaufs» «8, MU. llein8burg8tr. 9. p> iit Mauen, Nrbeiksrauen u. -Milchen finden sofort Stellung in der Färberei M. Hainsberg. Aufwartung^ für Freitag vormittags gesucht. Zu erfragen in der Geschäftsst. d. Bl. 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