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Rabenauer Anzeiger : 21.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191802215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-21
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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Lis „ver- MU Lloyd Georgs und dessen jüngste!! Nrde beschäftigt sich eingehend das Or gan des deutschen Reichs amlerS. ES bemerkt, daß sich die Reden Wilsons und Lwyü Georges weit stärker von ein ander unterschieden wir die der Grafen Heriling und Czernin und betont, was Lloyd George sagte, war die Musik zu den Kriegsbeschlüffen, die um die Wende des Monats in Versailles gefaßt worben sind. AlS Kommentator beS Beschlusses, den Krieg mit aller Macht sortzusetzen, wollte er sich nicht damit aufhalten, Möglichkeiten de« Friedens zu erörtern, sondern mußte im Gegenteil die Notwendigkeit, den Krieg sortzusetzen, den Parlamentsmitgliedern einhSmmern. Er tat das auf di« alte zweifache Art, indem er einmal englische KriegrMe ousstellte, bet denen sich seine Landsleute begeistern konnten, und indem er auf der anderen Seite den Friedenswillen Ler Mittelmächte so verzerrte, daß er der englischen Offent- ber Gerichtsverhandlung vüm Gerichtshöfe eine Rüge erteil! worden war, ein Strafverfahren eingelettet werden könne. Es scheint aber zweifelhaft, ob«eine gesetzliche Handhabe hierfür besteht, eb-nso wie nach ^)er Schweizer Gerichtsord nung eine Revision gegen das freisprechende Urteil nicht zulässig ist. so ost und so deutlich _ .. Überzeugung kommen muß, man Um aber vor englischen Arbeitern mit diesem Erobe« rungS- und ZerstüLelungsprogramm zu bestehen, muh Lloyd George den Mittelmächten dasselbe andichten, waS er ver kündet. Er nennt die Rede de, Grafen Czernin unerbittlich und hebt aus der langen Rede deS deutschen Reichskanzler» ledtglich den Satz hervor, England möge seine Kohlen- stationen an den Meeresstraßen aufgeben. Er nennt bas ein« lächerliche deutsche Forderung, überfleht aber Label, daß eS sich hier gar nicht um ein deutsches Verlangen handelt, sondern daß Graf Heriling hiermit nur den logi schen Schluß zog aus der formulierten Forderung der ame rikanischen Verbündeten nach unbedingter Freiheit der Meere. So putzt Lloyd George sein Kriegsprogramm immer «och mit schönen Worten auf; er spricht immer noch von lichket« als Eroberungssucht erscheinen muß. Unter Lloyd Georges Kriegszielen tauchen wieder bi; Forderungen auf, baß Deutschland an Frankreich die „ver lorenen Provinzen" zurückgibt, daß «in selbständiges Polen sich auf deutsche Kosten einen Weg zum Meere bahnt, daß Österreich an Italien die Länderteile abtritt, die dieses mit drn Waffen nicht hat erstreiten können, baß die tschechische Frag« gegen die österreichischen Interessen gelöst wird und daß aus der großen Türkei durch di« Abtrrnnung Meso potamiens, Palästinas und Arabien» ein bedeutungsloser Länderrest wird Die Antwort auf diese Anmaßungen ist Lloyd George von Deutschen aller Parteien und Richtungen so ost und jo deutlich gegeben morden, daß man zu der will drüben nicht hören, iitern mit diesem A den Idealen, für die England kämpft; immer noch will er dem Rechte in der Welt zum Siege verhelfen. Und daS sagt er in den Tagen, in denen er und sein geistesverwandter Bmtrgenoffe Clemenceau die Welt in neue Waffenentschei dungen zu stürze 1 beschlossen haben, während auf der an deren Seite das von ihm verlästerte Deutschland trotz aller Schwierigkeiten und trotz aller Widerstände den ersten Frieden zustande gebracht und damit das Tor geöffnet hat, ourch das weitere Friedensboten etnziehen können. Verlockt über Wirtschastsfroge«. Der Oberpräfldent der Provinz Ostpreußen und frühere Präsident Les Kriegsernöhrungsamtes von Batocki hat zur Eröffnung der 65. Vollversammlung der Ostpreußischen LondwirtschaftSkammer eine bemerkenswerte Rede gehalten und darin folgendes ausgeführt r Nach gewissenhafter rück blickender Prüfung habe ich die Überzeugung gewonnen, daß, vorbehaltlich selbstverständlicher Irrtümer und Miß griffe in Einzelheiten, der von mir in den Fragen der Volks ernährung beschrittene Weg der richtige gewesen ist, daß uns jeder andere Weg ins Verderben geführt hätte. Wenn ich etwas bedauere, so ist es nur die Tatsache, daß die mir damals gegebene Zuständigkeit nicht ausretchte, um den von s mir eingeschlagenen Weg gegen alle Widerstände mit dem s vollen, notwendigen Nachdruck zu verfolgen. über die wirtschaftlichen Aussichten und Notwendig« i ketten führte der Redner auS r „ES ist Feigheit, den Dingen i nicht klar ins Auge zu sehen. Die Lage ist ernst. Wir werden auch diesmal burchkommen, aber ! nur dann, wenn jeder Landmann und jede Landsrau wie i der Soldat im Schützengraben nicht nur die Pflicht, sondern weit mehr als die Pflicht tut und daS Äußerste an Schmie« rigkeiten und wirtschaftlichen Nachteilen auf sich nimmt. Die Stimmung zu solcher Opferwilligkeit wird nicht erzeugt durch Betonung der Schwierigkeiten, die wir selbst und unsere Bundesgenoffen haben, sondern immer wieder durch neue Hervorhebung derselben bei den undern, der Not des Vaterlandes und der sich daraus ergebenden Pflicht, hinter der alles übriae, mag eS sein, wa» e» will, zurückzutreten hat. Helfen Sie, daß diese Empfindungen und dieser Ent schluß in unserer Heimatprooinz Anhang finden bis hinaus in daS entlegenste Bauern» undJnsthaus. Rückhaltlos und pari gegen die eigenen Interessen und Wünsche, opferbereit bis zum Äußersten gegenüber dem Vaterlands, da» muß und wird daS Feldgefchrei sein, mit Lem wir Len Sieg behaupten. Aus aller Welt. BomLeuexplosion in Barcelona. In der Nacht zum 11. Februar explodierten in einer Straße im Zentrum von Barcelona mehrere Bomben. ES wurde niemand ge tötet. Bombenexplosionen in Barcelona gehören allerdings zu den Alltäglichkeiten. Ein Schulze, dsr's versteht. In Jhringhausen in Thüringen verlangten des öfteren junge Mädchen Bezugs scheine, „weil sie nichts mehr anzuziehen hätten". DaS ver« anlaßie den Dorfregenten, ein Lanzkränzchen zu gestatten. Er fand sich auch dazu ein und sah alle die Mädchen, „die nicht» mehr anzuziehen hatten", in schönen, zum Teil recht kostbaren Gewändern. Die bewilligten Bezugsscheine wurden natürlich zurückgezogen. Zu de« feindlichen Propaganda gegen Luden« dorff erklärt die „Köln. VoikSztg.", daß ihr zuverlässige Mitteilungen zugegangen, wonach gewaltige Anstrengungen der Entente im Gange sind, durch ein ganze» System von Intrigen, namentlich durch eine umfaffrnde Stimmungs mache und durch Benutzung mehr oder weniger unterirdischer Kanäle Ludendorff zu - all zu bringen. Solange Luden dorff an seiner Stelle stehe, soll an einen Frieden-schluß nicht gedacht werden. Dabei hofft man, daß Hindenburg freiwillig zurück!rele, wenn Ludendorff gefallen. Diese neueste Art politischer Kriegführung der Entente wirb vor nehmlich au» neutralen Ländern herau» betrieben. Ihr Hauptfitz befindet sich in der Schweiz. Gin kommandierender General a!S Student. In da» amtliche Verzeichnis Ler im Heere stehenden und für da» Wintersemester von der Universität Georgia Augusta in Göttingen beurlaubten und vom Belegen von Vorlesun gen bestellen Studierenden steht als Student der Philosophie der kommandierende General Erich v. Gündell eingetragen. Gir» neues Leichtmetall. Eine neue Aluminium- lrgierung wird nach dem „Prometheus" unter dem Namen Aeieral von Nordamerika her in den Handel gebracht. Es soll sich durch besondere Leichtigkeit und Widerstandsfähig keit auSzeichnen und darum für den Bau von Flugzeugen, Kraftwagen, Militärausrüstungen usw. eignen. „Wegen erhöhter EinbruchSgefahs geschlossen." Don Einbrechern werden in der letzten Zeti besonders dis Zigarrengeschäfte heimgesucht. Deswegen haben bereits mehrere Geschäfte in Berlin ihren Vorrat ausverkauft und Lie Läden geschlossen. Eins in der Kaiser-Allee zu Frie denau hat an seinem Eingang einen Zelte! mit der Auf schrift: „Wegen erhöhter SinbruchSgefahr geschlossen" sn- geb-achk. Wege« Raubmorde- verurteilt. Die Sttaskamme? in Graudenz verurteilte den 17jährigen Schlosser Breme? au» Berlin, der in der Nacht vom 6. Oktober 1917 di« 66jährige GastwirLSfrau Wilhelmine Tuschinski in Schmetz > bet Gräudenz ermordet und beraubt hatte, wegen Mordes - zu 16 Jahren Gefängnis. Der Postaushelfsr Rydjkowski aus Schmetz erhielt wegen Beihilfe zum Morde 7 Jahrs 6 Monate Gefängnis. — In Berlin wurde Ler 17 jährige Arbeiter Siebymnn wegen Raubmordversuchs an einer Kon toristin, die er mit einem Beil überfallen hatte, zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, der SiaaiSanwalt Haire 3 Jahr« Ge fängnis beantragt. Dev verdächtige Reisekorb. In der Gepäckauf- i gabestelle des Altenburger Bahnhofes wurde ein größerer s leerer Reifekorb aufgegeben, der bann abgeholt wurde, f Andern TageS wurde der Korb wiedergebracht, diesmal ! war er aber sehr schwer. Der expedierende Beamte gr- ! wahrte, daß durch den Boden Blut drang, und machte den f Aufgeber darauf aufmerksam. Darauf entfernte sich Ler ! letztere und ließ sich nicht wieder sehen. Der Korb wurde s von der Polizei geöffnet und man fand darin ein frischge- ? schlachtete» Schwein und zwei schwere Kaninchen, ebenfalls abge>chlachtet. DaS Schwein war fachmännisch abgestochen und auSgeweidet. Wie sich bald herausstellte, waren das Schwein und die Kaninchen kurz vorher aus einem Stalle in Rasephas gestohlen worden. Am Retsekorbe besinnen sich i Merkmale, die ohne Zweifel zur Ermittlung der Spitzbuben ' beitrage« werden, _ - « o, - dieser Loge reist in Rumänien heran; die Wirkungen können wir in Ruhe abwarten, sie werben zum Frieden führen. Damit hat sich die Kriegslage weiterbin zu unseren Gunsten g-änNern, stärkt unsere mililärische Kraft und fallt uns weitere Siärlvng«n in späterer Zeit In Aussicht. Die Wucht der Ereignisse^ öer letzten Tage gibt die beste Ant wort auf da? 'wüste Kricgsgeichrei Les Kriegsrales von Versailles. Tor Getreldeverkehv mit der Nkoams. Dis Einleitung des Verkehrs mit der Ukraine werden in Deutschland zunächst erst fünf Geireide-Jwpmlsirmen, zwei Berliner, eine hamburgische, eine rheinische und eine süddeutsche, übernehmen, und auch von Österreich-Ungarn sind zunächst nur wenige Firmen für den gleichen Zweck bestimmt. Allmählich dürsten dann weitere gleiche Kon zessionen erteilt werden. Zunächst ist es wichtig, daß die nach Rußland gesandten Aufkäufer mit ihren diesseitiger Firmen in täglichem telegraphischen und brieflichen Verkehr bleiben. Es soll auch zunächst eine direkte telegraphische Verbindung zwischen Kiew und Berlin errichtet werden, ar. die sich innerhalb der Ukraine wohl weitere Anschlüsse schnell schaffen lasten, bezw. schon bestehen. Die Ausfuhr der Ware selbst wird vorläufig fast allein auf den Weg über das Schwarze Meer angewiesen sein. Vorläufig, wo es sich nur um den Absatz nach Len Mittelmächten handelt, dürfte von Odessa aus ba!d eine regelmäßige Verbindung nach Constanza und der Donau erfolgen, für die eS an Schiffsmatsrial dort nicht mangelt. WaS den Einkauf betrifft, jo wird es sich dabei wohl zu nächst um Vertrauensausiräge der diesseitigen Firmen an Lie Einkäufer handeln. Denn eine Kontrolle für die not wendigen Kosten und Ausgaben ist von hier aus nicht möglich. Es mag sich in Rußland noch so viel geändert haben, eins ist jedenfalls im Kriege nicht ohne weiieres verschwunden, und das ist die Bestechlichkeit. Wenn der Einkäufer, Ler daS Getreide von den Bauern vielfach in kleineren Posten auskauft, Wagen braucht, um dss Material zusammenzuholen, wenn er möglichst schnell Eisenbahn- waggons nötig hat, um die Ware nach dem Hafen zu be- fördern, so wird bas „Schmieren" jetzt wohl ebenso wenig zu umgehen sein, al» früher, und wenn dabei nicht bi» zu einem gewiffrn Grade freie Hand gelasten werden kann, so wird iaut „Voss. Zig." rechtzeitige Beschaffung von Material in vielen Fällen erschwert sein. itzlge Verleumdungen. Im "All'n Jahres Halts der Advokat Vuille in Genf eine AuSstellm g van Bildern des holländischen Ma- lerS Raemaners vrn astattet, von denen die meisten teil» durch die Darstellung, teils durch ihre Aufschriften Be- schimpfungen des deutschen Kaisers und der deutschen Armee enthielten. Ein gegen -»ume eingeieiteles Strafoer« lehren wegen Veranstaltung einer unzulässigen Ausstellung hat in der Hauptverhandlung mit der Freisprechung VutlleS «"Ndigt. Selbst in der Haupwerhandlung hat der Ange- «agte Puille Gelegenheit zu erneuten schweren Beleidi- Zungen gegen den Kaiser, die deutsche Regierung und Armee gesunden. * , « schweizerische Bundesrat ha! durch den Bundes- Präsidenten dem deutschen Gesandten in Bern sein lebhaftes Bedauern wegen der in der Verhandlung von dem Ange- riagien geäußerten Beschimpfungen ausgesprochen. Der h^ die Prüfung der Frage angeordnet, ob we gen Ler Äußerungen im Gerichtssaal gegen Buille. dem in Es gibt «och gute Freunde. Ein Leipziger be suchte alte Freunds in seiner thüringischen Vaterstadt und erhielt von Liefen geschenkt 6 Schinken, 1 Speckseite, 2 fett« Gänse, 2 Hühner, 84 Eier, 6 Pfund Butter, Wurst, Käse uiw. Die Polizei aber hatte keine Einsicht sür die Freund schaft, erkannte die Händler-Absicht und nahm dem Leipziger die Geschenke ab. Was ma« nicht z« leide« braucht. Vor einigen Tagen wurde berichtet, daß junge Burschen in einem Eisenbahn-Abteil zweiter Klaffe sich ihre Zigaretten mit Markscheinen angezündet h tten. Es ist wohl kein Zweisei, daß La nicht nur das Eisenbahnperfonal, sondern auch jeder Erwachsene einschreiten kann. Das ist heule mehr wie grober Unfug. Eins Hochschule für Revolutionäre. Nach einer Meldung russischer Zeitungen richtet die bolschewistische Ne gierung in dem früheren Palast von Scheremeljew in Pe tersburg ein Seminar ein, in dem Agitatoren zur Verbrei tung der bolschewistlfchen Ideen in den Ländern Asiens ausgebildet werden sollen. Es besteht der Plan, die soziale Revolution auch unter dem chinesischen Volke, insbesondere in Südchina, zu verbreiten. DoppelsslSstMvrd sines Ehepaares. In Nieder- schönsweide bei Berlin vergifieie sich ein kinderloses Ehe paar durch Leuchtgas, da der Mann demnächst wieder an die Front zurückkehren sollte. Hindenburg und die Nationalstlftung. Generak- feldmarschall v. Hindenburg hat das Ehrenpräsidium der Nailonalstiflung für dis Hinterbliebenen der im Kriege Ge fallenen übernommen. Das Friedensgemölde. Gsneralfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern hat den Düsseldorfer Maler Fritz Reustng nach BresttLitowsk berufen, der ein Bild der dortigen Friedensvrrhandlungen malen soll. Verhaftung slues Grotzkndustrkellsn wegen Stouerhinteczishttng. Auf Anordnung der Schweidnitzer Staatsanwaiischaft erfolgte die Aufsehen erregende Ver haftung des Rittergutsbesitzers und Ingenieur» Paul Viertel, des Inhabers eines in Schlesien weit bekannten und groß zügigen Geschäfts für Tirfbauuntern-Hmungen. Der Ver- Laftete soll sich außergewöhnlich hoher Stcurrhsi ttrziedungen sowohl bei der Veranlagung zur Einkommensteuer wie bei der Leistung der Kriegsgewinnsteuer schuldig gemacht haben. Vierte! besitzt eine luxuriös eingerichtete Villa und hat vor einigen Wochen ein Rittergut in der Wohlausr Gegend erworben. Die von dem Verhafteten betriebenen Vsrschleie- rnugen sind derart umfangreich, daß die Staatsanwaltjchaft die sofortige Verhaftung anordnete. !i Frankreichs Ernährung borgen. Der Ministerrar in Paris beschloß die vollständige Schließung der Schokolade« und Biskuitgeschäfte, da» Verbot der Abgabe von Brot, Butter und Käse in den Hotels, Weizen darf nur für Brot verarbeitet werden. Die neuen Bestimmungen werden in Kürze in Kraft treten. De' Verpflegungsminlstcr schlägt außerdem vor, den NeslauraniZ die Abgabe oon Speisen in der Zeit zwischen den Hauptmahlzeiten zu verbieten. Seine Schwiegermutter: ermordet. In Knurow hat nach einem Wortwechsel«infolge Erbsthasisstteitigkesien der Landwirt Trobell, der eben aus drm Felde heimgekehrt war, die Mutter seiner verstorbenen ersten Frau er'choffen. Der Mörder stellte sich dann selbst der Polizei in Gleiwitz. — Vor dem Stuttgarter Schwurgericht wurde eine Kriegers« krau, die die Geliebte ihres Mannes, ebenfalls eine Kriegers frau, durch Reooloerschüffe getötet halte, freigesprochen. , „Uuvcrfeuibavs" amerikanisch«; Sch-ffe. Der zweite Vorsitzende des beratenden MarineauSfchusses, Saun« der, erklärte in einer Rede, man habe ein Mitte! gefunden, Transportschiffe unoerfenkbar zu machen. Diese Erfindung ist merkwürdig schnell, wohl 24 Stunden nach der Ver senkung der „Tuscania" gemacht word-n l Eisenbahnunglück am Lnjestr. Wie Lemberger Blätter berichten, geriet nachiS im Stanislav-Lemberger Personrnzug» als er auf die die Stationen J-znvol und Wodnikt verbindende Dnjesttbrücke gelangte, ein Wagen in Brand. Der Zug wurde durch das Anziehen der automa tischen Bremse auf der Brücke selbst zum Stehen gebracht. ES entstanden jedoch furchtbare Schreckensszsuen unter den Reisenden, di« entsetzt und kopflos au» den Wagen sprangen. Dabek fielen mehrere in den hochgeh-nden Dnjestr-Fluß und ertranken. Im Eisengerüst des niedergebrannten Wagens lagen sieben verkohlte Leichen. Elf Personen erlitten schwere Brandwunden; acht andere Reisende Verletzungen von verschiedener Gefährlichkeit. Der Biand hat auch auf weitere Teile de» Zuge? übergegriffen, in denen ebenfalls mehrere Reisende den Tod gefunden haben sollen. Der Brand soll dem Vernehmen nach durch die Entzündung eines im Reisekoffer eines Agenten aufbewahrten Kinofilms entstanden fein. Die Sommerzeit 1918. In diesem Jahre beginnt die Sommerzeit am 1. April und endet am 14. Oktober. Die Erfahrungen, die man während des Krieges mit der Sommerzeit gemacht hak, sind überwiegend gut. Jhre Vor teile — vor allem die bedeutende Lichtersporni» — sind so unzweifelhaft, daß man über einige kleine Unbequemlich keiten, die sich hier und da ergeben haben, gern hinweg gehen kann. Vielleicht wird auS dieser Kriegserrungenschaft eine dauernde Einrichtung. Meutereien bei den Franzose«. Da der Dienst im französischen Heer immer härter und die Strafen immer schärfer werden, so bilden Meutereien keine Seltenheit. Die Soldaten des 74. Regimenls haben sogar ihre Fahne in Stücke gerissen. Maschinengewehre und die 15. Dragoner mußten aufgeboken werden, um die Meuterer nach ihrer Überwältigung zu überwachen. Der Regimentskommandeur war verzweifelt, aber gänzlich machttos. j Weißkohl für's Zivil. Die diesmalige Bedarfsan meldung der Heeresverwaltung an Weißkohl und Sauer kraut hat nach einer Mitteilung der Reichssielle für Gemüse und Obst an die „BreSl. Ztg." LaS Dreifache beS Vor jahres ausgemacht, so daß für den Bedarf der Zivil- »evölkerung nichts übrig geblieben sei. Infolge Herab« etzung der Heeresansprüche seien jetzt 300 000 Zentner für >ie Zivilbevölkerung frei geworden, die noch im Laufe des Februar verteilt werden sollen. Vielleicht erfolgt im März oder April eine nochmalige Verteilung. Kauinchknzählung. Die am 1. März vorzunehmend« Viehzählung hat sich nach einer soeben ergangenen Verord nung deS Bundesrat» auch auf zahm« Kanmchen zu* erstrecken. .. .. . -
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