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kiinvet wuroe, soll mit heftigen MMMgen geschloffen haben. Die „Times" (!) fordert, daß die Öffentlichkeit die volle Wahrheit erfahre rind daß das Parlament rücksichtslos über die betreffenden Punkte öffentlich verhandle. Die militäri schen Geheimnisse würben dadurch nicht verletzt werden. Wquiih arbeite eine ganze Liste von Fragen an Lloyd George aus, um über die maßgebenden Beschlüsse der Ver sailler Konferenz Auskunft zu erhalten. Die Konferenz soll eine ollene Gegnerschaft in mehreren Punkten gezeitigt haben. Erzählung vso August Meier. R-lmid, der natürlich von der Bewunderung der hübschen, reichen Dame entzückt war, ging um so lieber auf den Vorschlag ein, als er gerade die meisten seiner Schüler verloren hatte. Von den zehn Mark, die sie ihm für die Lektion bot, konnte er bei drei Stunden in der Woche einen großen Teil deS Haushaltes bestreiten. Er sträubte sich zwar anfangs gegen dis „zn hohe" Bezah lung. Aber Fräulein Josepha machte ihm klar, daß daS noch viel m wenig sei. f Auch Frau Lenchen war anfangs entzückt über die rikerwartets Hilfe und Liebenswürdigkeit der iungen Oesterreich erta. . Krug hatte von Anfang an aus seiner Abneigung ge gen »das Mädchen aus der Fremde", wie er sie spöttisch nannte, keinerlei Hehl gemacht. Solch plötzlich ausbrechende Begeisterung einer jungen Dame sei immer gefährlich, und Frau Lenchen solle ihre Bugen ausmachen. DaS tat diese denn auch, ohne freilich etwas anderes zu merken als eine enthusiastische Schülerin und einen Lehrer, der sich ihren Weihrauch angenehm in die Rase steigen ließ. Half ihm die begeisterte kleine Person doch sogar sein« Noten kopieren, um ihm die Abschrsibekosten zu ersparen. Krug, der sich ein wenig beiseite geschoben sah, war sehr unzufrieden. Aber Fräulein Josepha, die ein fesches Mädel war, wie man in ihrer Heimat sagte, und das -Zünglein Wohl zu gebrauchen verstand, vergalt Gleiches Mit Gleichem. So hatte sich denn nach und nach zwischen .Rolands beiden Neuesten Anhängern ein erbitterter stiller Krieg entwickelt. — Einige Tage daraus stürzte Krug aufgeregt ins Wohn zimmer, in dem Frau Roland senior und junior friedlich nähend und lesend saßen. Er deutete fragend nach links: „Hans arbeitet?" „Ja, bringen Sie gute oder schlechte Nachrichten?" - „Gute! Die VorAmdssitzung ist Zu seinen Gunsten wird, als dies m absehbarer ZeU möglich ist. Wem» auch für die gar zu überirlebLneu Forderungen und Kriegs- gewinne der unreellen Elemente in nicht zu ferner Zeit die Uhr abgelaufen sein wird, so wird Las unsere Freuds nur noch erhöhen. Es wird auch jene Zeit kommen, in der uns alle diese Vorkommnisse nur als ein Schmutzfleck erscheinen werden, den der Frühlingsregen fortgespült hat. Die Lage im Osten. Frieden mit der Ukraine, Beendigung der Kriegszu standes mit Großrußland, strategische Zwanglage Rumäniens. DaS ist in kurzen Worten die Kennzeichnung der augen blicklichen militärischen Lage im Osten. Welche Folgerungen haben wir hieraus zu ziehen? An der neuen ukrainischen Weftgrenze, die ent lang Österreich-Ungarns Grenzen an der Bukowina und Galizien führt, alsdann einen Teil Polens berührt, ist der FriedenSzustand eingetreten. In absehbarer Zeit wird dort die militärische Sicherung durch Grenzgarnisonen wie im Frieden erfolgen. Die dortige Kampffront wird frei. Die» bedeutet für uns, bezw. für das am meisten beteiligt« Österreich-Ungarn eine gewaltige Entlastung und Kraft- crsparnls, bedeutet einen Kräftezuwachs für andere Kampf fronten. Gegenüber Grostrustland hat sich unsere militärische Lage, — das betrifft vor allen Dingen deutsche Truppen — gegen den bisherigen Zustand des Waffenstillstandes fast gar nicht geändert. Denn Frieden ist noch nicht geschlossen worben. Die Beendigung des Kriegszustandes bedeutet unS zunächst eine Dauerfortsetzung beS Waffenstillstandes. Die Notwendigkeit der augenblicklich vorhandenen strategi schen Sicherung bleibt daher bis auf weiteres bestehen. Wird die Demobilisierung des großrussischen Heeres wirklich durchgeführt und wird allmählich «ine Klarheit über die dortige Lage geschaffen, so kann die strategische Sicherung mit der Zeit wohl allmählich verringert werden. Augen blicklich müssen wir allen Möglichkeiten noch geröstet gegen- überstehen und bas Pulver trocken halten. Die Lage Rumäniens ist tatsächlich zu einer stra tegischen Zwangslage geworden. In seinem Rücken ein Staat, der Frieden geschlossen hat, der sein« Neutralität Rumänien gegenüber zu wahren gewillt ist. In seiner Nordflanke ein Slaat, der den Krieg für beendet erklärt hat. Rumänien gegenüber und in seiner linken Flanke die oewalfla« Ubsrleaenkeit deS Vierbunde». Die Erkenntnis r uSgefaftsn. Ich komme eben von Herrn Klemm. Wenn Hans auf die Bedingungen des Vorstandes eingeht, kann er die Stellung haben. Hier diesen Brief hat mir Klemm gleich mitgegeben. Aus meine Bitte kommt er heute nach mittag selber her. „O, Sie lieber, guter Mensch!" Lenchen sprang ju belnd auf und drückte dem kleinen Gelehrten warm dis Hand. „Wenn wir Sie nicht hätten! .. . Wahrhaftig, Sie sind unter Schutzengel!" Krug stricht sich verlegen durch seine Haare, die ihn gleich einer Mähne umflatterten. Nichts war ihm unan genehmer, als wenn man ihn ins Gesicht lobte. „Es wäre ein großes Glück für uns, wenn Hans die Stelle annähme. Zweitausend Mark sicheres Einkommen! Auch könnte er dann wieder mehr Stunden bekommen." „Mich hat besonders ein Grund bestimmt, die Sachs zu betreiben," meinte Krug. „Tritt Hans an die Spitze der Liedertafel, so hat er den einflußreichsten Kreis der Stadt hinter sich, wenn die „Wickinger" hier zum ersten Male ausgeftthrt werden. Die Oper ist ja so gelungen, daß wir das eigentlich nicht nötig haben. Aber das große Publikum ist stumpf, man braucht Anhänger und eins Claqus. Und wenn die Liedertafel, wie ich hoffe, bei den Wickinger Chören mitwirft, dann ist es eins solche Reklame, daß die ganze Stadt lünläuft. Zunächst haben wir ja auch Zeit, da dis Oper fertig ist." Frau Lenchen batte derweil -irrige Male an die Tiir geklopft. Der Kops des Musikers schob sich jetzt verdrießlich durch eine lmlbgLönnete Spalte, „Ihr stört einem aber immerzu!" rief er ärgerlich. „Ach, du bist schon wieder da, Krug?" Lenchen warf ihm einen flehenden Blick zu; aber der kleine Gelehrte schien die Kränkung überhört zu haben. „Ja, Hans, aus einem sehr triftigen Grunde . . . mit einer sehr wichtigen Nachricht!" Noland schoß mit einem Satze aus den Freund zn und packte ihn an der Schulter. „Meine Leonidas-Sinsonie ist in Berlin angenommen oder meine Spielmannslieder? Na, so sprich doch end lich, Lu machst mich Lgi,z nervös!" „Nein, nein, das nicht, noch nicht! Trotzdem ich kei nen Augenblick zweifle —" „Na — ist's sine gute oder 'ne schlechte Nachricht?*! „Es ist . . . eS —" stotterte Krug verlegen. „Es ist eine Ueberraschung sür dich!" half ihm Frau Lenchen weiter. „Du hast doch schon öfter davon gesprochen, wie angenehm es wäre, wenn du ein regelmäßiges Ein kommen, also eine feste Stellung —" „Ihr habt also eine Stellung für mich? Da bin ich Loch Wirklich neugierig!" „Es ist die Liedertafel," sagte Lenchen stockend und reichte ihm den rotgesiclten Brief. „Die Liedertafel?" Er öffnet- und überflog schnell das Schreiben. „Wahrhaftig! Welche Ehre! Wenn'» noch ein großer Orchester- oder Oratorienverein wäre; mit denen könnte man doch was anfangen, da sind wenig stens künstlcifche Aufgaben zu lösen. Aber die Liedertafel — vierstimmiger Männerchor. Sol! ich vielleicht den Her ren triviale Lieder einpauken? Das könnte mir gerade paffen!" »Aber Hänschen," mischte sich die Rätin ein, e» sind doch die feinsten Leute der Stadt." „Ach was, Dilettanten sind's," sagte er verächtlich. „Und mit denen soll ich meine kostbare Zeit vertrödeln?!" „Als du noch beim Theater warst, d« hast du auf die Verufssänger geschimpft, die keinen Schwung und kein« ! Begeisterung mehr hätten," erwiderte Lenchen ärgerlich- Er zuckte spöttisch mit den Achseln. , „Da cf ich mir die ergebene Frage erlauben, wer von : euch auf diesen genialen Einfall gekommen ist?" ! Labe Herrn KE darum gebeten," erwiderte Lenchm? „Und da die Steile bet der Liedertafel gerade - deiner gütigen Protektion die? eminent« Anerbie en zu danken, Krug? Schön, ich werde s» i m?r ül"A SS ist mir ja selber veinnch von i L mder Hilft Und wäre die Oper nicht ge- - weftn - - Ärh werde den Herren das Lingen belbringen, Fortsetzung folgt. Die letzte knegswoche. Dls Uhr iäufL ab. Dis Menschheit steht unter Eindruck, daß im Welt kriegs bis entscheidende Stunde schlagen wird, daß alle Be mühungen der Kriegstreiber, alle KriegSratSsitzungen, alle Reden und Intrigen «S nicht verhindern können, daß die große Katastrophe über diejenigen Hereinbrechen wird, die sie verschuldet und verdient haben. Die Uhr läuft ab für die Werkzeuge deS politischen Aberwitzes, beS Nationen haffes, der Machtgier und deS Brotneides, sie werden ver schwinden, wie es zu allen Zetten denen ergangen ist, dis unter der Überschreitung ihrer Verantwortung die Flüche der Völker auf sich geladen haben. Die feindlichen Soldaten zeigen immer größeren Widerwillen gegen das nutzlose Hinschlachten, und die Tatsache, daß französische Infan teristen ihre Fahne zerrissen haben, spricht mehr als alle Worte «S vermögen. Gegen diese brutale Tat komme» die alarmierendsten Reden nicht auf. Und wenn der nord amerikanische politische Theoretiker, Präsident Wilson, heute noch so feierlich erklärt, daß er keinen Flicksriedm unter zeichnen werde, so wird er mit solchem Wortschwall nich! hindern können, daß die Geschichte ihn doch nur unter Len Stümpern der Staatskunst nennen wird, die für ihre Zeit gemeingefährlich geworden sind. Und ebenso wird Vas Urteil der Völker über die Staatskünste des Hasses und deS Neide», über Clemenceau in Paris und Lloyd George in London, nach der Höhe ihrer Schuid ausfallen. Für jeden dieser Männer wird eS heißen: „Fort mußt Du !" Alles Anklammern an die Macht, alle Auspeitschung der Leiden schaften kann ihm nicht helfen. Über den am meisten genannten Mann dieser Woche, Len bisherigen Verhändler und russischen Minister beS Aus wärtigen in Brest-Litowsk, Leo Trotzki, hat vor 25 Jahren, Trotzki ist heute erst wenig mehr als 40 Jahre alt, sein damaliger Lehrer in Odessa, wo er das Realgymnasium besuchte, da» Urteil abgegeben, es stecke in dem jungen Menschen eine Verbrechernatur. Dieser Ausspruch ist heute durch die Art und Weise bekräftigt worden, in Ler Trotzki dis Wiederherstellung des Frieden», die er bekanntlich zuerst selbst angeboten hatte, betrieben hat. Sie ist verbrecherisch angesichts der Notlage, in der sich Rußland befindet, und Lie von der neuen Ukraine-Republik Lurch Lis Unterzeichnung des FriedenSvertragS für ihr Grblet anerkannt ist. Trotzki hat seinerseits die ernst« Angelegenheit mit wegwerfenden Phrasen behandelt, denn baß ein Friedr» ohne Unterschrift keinen anderen Wert hak, als ein Wechsel ohne Ouerfchrist, daS heißt ein gewöhnliche» Blatt Papier ist, ist selbstver ständlich. Hätte man in Deutschland d«n Mann richtig gekannt, so würde niemand auch nur «inen Augenblick jene heuchlerische und hinterlistig« Erklärung für ein Dokument von historischem Wert gehalten habe». Di? Antwort auf dies unwürdige Trotzktsche Treiben geben nicht nur Deutsch- land und seins Verbündeten an, sondern wirb auch drr VolkL- stimmung in Rußland erteilt, für die Lie Wirksamkeit ihrrS Bevollmächtigten ihren Wendepunkt zumtgt. Da« Lxstzkisch« Zwischenspiel kann de» Wert deS Friedensschlusses mit Ler Ukraine nicht vermlndrrn und di« Erkenntnis nicht beeinträchtigen, bah von dieser Seite her ber Weltfried« seinen Marsch beginnen wird. Auch sie Ententevölker verschließen sich nicht der Einsicht, daß Ler Anfang vom Ende begonnen ha», daß zunächst Ruhland und Rumänien in ben Weg ber Ukraine sinbisgen müssen. Auch aus Italien werben Stimmen ber Befürchtung laut, daß die neue militärische Lage dort noch drückender empfunden werden möchte, wie in Frankreich und in Flandern, und ebenso dürften die Lage deS Verräter-Ministeriums Venizelos in Athen gezählt sein. Dena baß di« Mischmasch-Armes unter dem französischen Genua! Sarrail sich nicht lange mehr in Saloniki halten kann, ist außer Frage. Di« An strengungen, Lie i« Pari» und London gemacht werde», di« Dinge aufzuhalten, find auSfichtSlsS, winkt man dort doch selbst au» Kräften nach bin Regimentern de» Präsi denten Wilson, bi« komme» solle«, sL»r in erwünschter Zahl nicht kommen können, weil bi« Million«« - Gewinne Ler Spekulanten ein« Eifenkuge! an dem straffen und schnelle« Fortschreiten b«r HeereSorganisation bilden. Ein zeitiger Frühling scheint un» in Deutschland beschert zu werden, und wir schreiten erhobenen Hauptes in die bessere Jahreszeit hinein, von der wir erhoffen, bah fk auch dl« Wünsch« der LebrnSmtttelveriorauna !o weit erfülle» Englisch-amerikanische Ar edensvorberei- tunZen? Nach Roiterdainer Meldungen ber „Voss. Ztg." spricht man in Londoner Regicrungskreisen seit einigen Tagen von auß^r.'i dentlichen Bebeuiuno. die einer enaltschen Staatskommission beizumesssn ist, welche am 8. oder S. Februar in Washington eintreffen sollte. Die Kommission ist im Auftrage von Lloyd George kurz nach dessen Rück kehr von feiner letzten Pariser Besprechung nach Amerika abgsretst und hat den Auftrag, der amerikanischen Regierung die Lage der Entente auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet vertraulich klarzMegen und von der amerikanischen Regierung eine Antwort zu fordern darüber, ob man den Weg zum Frieden beschreiten wolle oder ob Amerika eS rechtfertige und verantworte, die ungebeuren Anstrengungen zur Erreichung des Ziel«, die bei den Beratungen in Paris und Versailles erwogen wurden und kaum ausführbar seien, durchzusetzen. Es heißt, baß in Paris keine Beschlüsse ge faßt wurden mit bezug auf die durch eine längere Kriegs- dauer notwendigen Rüstungen. Es liegen hierzu zwar Pläne vor, doch hat sich di« Konferenz darauf beschränkt, nur bas Aüernoiwendigste aus allen Gebieten zu bewilligen, so daß dies nur kurze Zeit ausreicht. Weiter wollte man die Verantwortung nicht da« sür tragen, ohne vorher von Amerika die sickere Garantie zu erhalten, daß Amerika alle Beschlüsse der Alliierten gut- heiße. Die englische Kommission vertritt allein englische Jnieressen und hat vom englischen Kabinett bestimmte Vor schläge erhalten, dis sich auf die Vorbereitung für den allgemeinen Frieden beziehen. krifenlufß in London. Der Premierminister Lloyd George erteilte Lem Unter' Hause aus dessen Anfrage durch Asquith so unwirsche Ant' woricn, daß eS darüber zu Szenen kam, wie sie im eng' Uschen Parlament zu de» allergrößten Seltenheiten gehöcen- Schließlich fertigte der Premier. das HauS mit der Erklä rung ab: „Wenn Sir zu Ler gegenwärtigen Regierung kein Vertrauen haben, wählen sie eine andere; ich rann uub werde über dis Versailler Konferenz nicht mehr sagen." Außer den: Geheimnis, daS fort und fort über dieser K--n< serenz lagert, fühlt sich ein großer Teil der Abgeordneten durch die übertriebenen und mit Halsstarrigkeit festgehal- tenrn Kriegsziele der Regierung beunruhigt, so daß auch aus diesem Grunds die Stellung des Ministerpräsidenten er schwert erscheint. Sollte dis Negierung auch diesmal noch mii einem blauen Auge davonkommen, so ist doch nicht zu verkennen, daß drr Knacks La ist, dein Ler vollständige Bruch folgen wird. Lloyd Georgs ging, wie ein Londoner Blatt berichtet, mit einem ermüdeten Ausdruck aus dem Saale und ließ seine Kollegen niedergeschlagen und in Spannung zurück. Schon gleich Lei Beginn Ler Sitzung bekam man das Gefühl, als ob eine Krisis in der Lu,; wäre. Die Debatten, die !m Unftrh.usr gehalten wmdenf verraten eine Nervosität, Lie man von seilen der gewöhnlich sich gut beherrschenden englischen Staatsmänner nicht ge wöhnt ist. Der Arbeiterführer Ramsay Macdonald schloß sich Asquith mit einer heftigen OppoWansrede an. Parlamentsauflösung? Die Anzeichen für eine be- vsrstehende Auflösung beS britischen Parlaments mehren sich. Was sich im englischen Unterhaus anläßlich Ler Adreß« devatte über dis Thronrede abgespielt hat, das war nicht mehr bloß ein Vorstoß ber Liberal-» gegen Lioyd George, es wurde durch dis taktisch allzu plumpe und grobe Ver teidigung des Ministerpräsidenten zum offenen Zerwürfnis. Dis Liberalen Englands sind mit der unklaren und unauf richtigen Kriegszielpoliiik Lloyd Georges seit langem unzu frieden. Sir haben sich zum Teil hinter Ler Landsdowne- schen Formel der Mäßigung und Verständigung gesamnnft, mm Teil — und dies« Gruppe führt Ler alte Gardiner von den „Daily News" — gehen sir m't ihren Vorwürfen und Ansprüchen noch weiter. Die Versailler Konferenz, bas „Geheimnis von Versailles" hat die Opposition der Libe ralen noch offener gemacht. Libsrals Anklage», Die liberalen „Daily NewS" bringen eins» an be» Lei-er Ler liberalen Partei Asquith gerichteten offenen Brief ihres Schriftleiters Gardiner, worin kiefer auf dis ernst« innere Lage hinweist, und die liberal« Partei vusfordert, aus ihrer vierzehnmonatigen pslitiichen Zurückhaltung herauszuirsu» und daS Land und Lie großen Ideen, welche dis Partei in Ler Vergangenheit verfochten hat, vor dem Untergang zu bewahr;». Der Brief ist eine äußerst vernichtende Anklageschrift gegen die Regierung Lloyd Georges, deren unsauberes Zustandekommen mit Hilfe der seit KrlrgSveginn bestehenden Verbindung zwischen Lloyd George und Northcliffe und deren Amtsführung mittels einer Ekel erregenden Prsssekamarilla der Schreiber in den schärfsten Ausdrücken geißelt. Er führt aus, wie Lloyd George seit der Übernahme Ler Minisierpräsidentschast eine s«hr bedenkliche Günstlingswirtschaft eingesührt, zahlreich« nicht nach seiner Pleise tanzende verdiente Männer durch Ränke schlimmster Art beseitigt, daS Parlament vollständig ausgeschsliet und tin übrigen ohne «inen einziger» großen Gedanke» eine unheilvolle Oppor-unliätspolitlk getrieben habe. Er erinnert an die Rede» des Premierministers und stellt sest, daß nunmehr daS Volk alles Vertraue» in Len guten Glauben drr Negierung verlor«» Hase, eine Tatsache, die drr wahre Grund der tiefen Unzufriedenheit des Ar- LeftertumS sei. Insbesondere bezichtigt der Schreiber Lloyd George her UnausrichUglsit hinsichtlich der KrtegSziele. Las Geheimnis son Versailles. Die Versailler Konferenz, deren „glänzendes" Ergebnis lo vvwpäs ver-