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Rabenauer Anzeiger : 28.02.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191802283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19180228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19180228
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-02
- Tag 1918-02-28
-
Monat
1918-02
-
Jahr
1918
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Hüven-Mus, sind wieder ange- kommen bei ein Kriegszielprogramm auf, das sich mit den Grobe« rungsplänen der feindlichen Staatsmänner deckt. Unsere Unterseeboote haben auf dem nördlichen See kriegsschauplatze wieder 5 Dampfer, 2 Segelfischer und 38 000 Tonnen versenkt. Unterstaatssekretär Frhr. v. d. Bussche-Haddenhausen teilte im Reichstage unsere Friedensbedingungen gegen über Rußland mit, die von den russischen Delegierten angenommen worden sind; Kurland und Litauen scheiden aus Rußland aus. rvir ftierArrrch. Hoffen Danlr. 14^3 §^0444 Aof» <^S^. §toHs)^LL. Kleine Nachrichten. Der Reichskanzler hielt am Montag im Reichstag eine Rede über die auswärtige Politik, in der er mit teilte, daß unsere Friedensbedingungen im Prinzip von der russischen Regierung angenommen worden und unsere Unterhändler nach Brest-Litowsk abgereist sind. Pernau wurde von unseren Truppen besetzt,' ein Estenbataillon unterstellte sich dort deutschem Kommando. Dorpat wurde von einer Sturmkompagnie und I6er Husaren genommen; auf dem Weg dorthin wurden 3000 Gefangene gemacht und viele hundert Fahrzeuge erbeutet. Vortruppen erreichten Shitomir und nahmen dort die Verbindung mit ukrainischen Truppen auf. In Rowno siel der gesamte Stab der russischen „be sonderen Armee" in die Hand unserer Truppen; der Oberbefehlshaber war geflohen. Stadt und Festung Reval wurden von deutschen Truppen besetzt; Pleskau befindet sich in unserer Hand. Die britische Regierung hat sich bereit erklärt, in die von Wilson gewünschte Neuprüfung der Versailler Kriegsbeschlüsse einzutreten. Der Hilfskreuzer „Wolf" hat auf seiner Kreuzfahrt 35 feindliche Handelsschiffe mit mindestens 210000 To. versenkt und 2 feindliche Kriegsschiffe schwer beschädigt. Die Verbandsmächte ersuchten die spanische Regie rung, um den Schutz der Staatsangehörigen der Entente im Falle eines Friedens Rumäniens mit dem Feinde. Die sozialistische Arbeiterkonferenz in London stellte billigst bei llermann Lmier. Roter-Areuz-Dank - und Opfertag am 1. and 2. Mär) 1918. Das Rote Kreuz ruft erneut zu werktätiger Hilfe. Den verwundeten und kranken Kriegern gilt sein Sorgen und Mühen, den Kriegs gefangenen Deutschen will es ihr hartes Los mildern und ihnen der' Heimat Dankbarkeit bezeugen. Im Opfer für das Rote Kreuz zeige jeder sich der Opfer der Feldgrauen für die Heimat wert! Dankt und opfert! Der Kriegsgefangene! In langen Nächten geht ein Sehnen nach Deutschland hin, vom Feinde her, wo sich in Rußland Steppen dehnen und wo um England braust das Meer; in Frankreich steigt es zu den Sternen und tief im Süden klagt ein Lied, das über See und Land und Fernen Voll Sehnsucht nach der Heimat zieht. Hört ihr den Gruß in stillen Stunden, der Eltern, Weib und Kindern gilt? Ein heißes Weh hat heimgefunden. Euch fchnürt's die Kehle zu und schwillt und tönt hinaus in bittrer Klage: „Wann kommst Du? Vater, Gatte, Sohn, in Feindsgewalt so viele Tage, so viele Monde, Jahre schon!" Seht ihr den Mann, der still, verschlossen des Krieges schwerste Bürde trägt, zu dem und seines Leids Genossen die Liebe hohe Brücken schlägt? Seht ihr in tiefem Schmerz sich feuchten den Blick der sehnend geht so weit? O bringt in seine Nacht ein Leuchten, die Hoffnung einer bessern Zeit! Wer noch im Lande ist, der spende, ob klein die Gabe oder groß. Ach, öffnet Herzen heut' und Hände, helft tragen der Gefangnen Los! Ein Danken sei heut' Euer Denken, und Dank sei jeden Herzens Schlag! Das Rote Kreuz will reich beschenken; drum zögert nicht: 's ist Opfertag! Georg Müller-Heim. Scheuerbürsten, wie Schaufenster-Auslage, em pfiehlt billigst F. Pfotenhauer. Sssangbücher in großer Auswahl, nur gute Fa brikate, empfiehlt Nax ^näers, am Markt. Mmenverbinael empfiehlt k. ktolendkusr. Vater und Tochter hattten sich erkannt. Auf den Arm seines Kindes gestützt, gelangte Aribert nach Hause. Margot sorgte, daß er sogleich in wollene Decken gehüllt wurde. Ohne zu widersprechen, ließ er es sich gefallen. Der Anfall war zu schrecklich, zu schmerzhaft gewesen. In halbliegender Stellung saß er auf feinem Ruhe« bett. Er fühlte, daß der Winter seines Lebens gekommen war. Ein herbes Weh wollte ihn beschleichen, doch er wehrte sich dagegen. Er hatte ja seine Tochter gefunden, sie würde ihn umhegen und pflegen. Auf diese Weife ließ sich wohl auch das Alter ertragen. Er fragte Margot, welchem Zufall er das Zusammen treffen mit ihr zu danken habe. Da schüttelte sie errötend den blonden Kopf. „Ich war auf dem Wege zu dir, Bater, und wollte dir mit teilen, daß ich mich mit einem Feldgrauen verlobt habe. Unsere Kriegstrauung findet in den nächsten Tagen statt. Dann gehen wir nach Ostpreußen, wo mein Fritz ein kleines Gut besitzt. Fritz wurde schwer verwundet in das Lazarett gebracht, wo ich Dienst tat. Da habe ich ihn gesund gepflegt und ihn liebgewonnen." Sie sagte nicht: Komm zu uns, lieber Vater! Aribert aber mochte sich nicht ausdrängen. Er war nicht gefragt worden, die Tochter bat nicht um seinen Segen. Wie zwei Fremde saßen sie sich gegenüber. Es fehlte jrder Anknüpfungspunkt zwischen ihnen. Als Margot nach kurzer Zwiesprache sich wieder ent fernt hatte, fror es den einsamen Mann bis ins innerste Mark. Aus war es mit den süßen Tändeleien; ein stumpfes Dahinoegetieren sein Los. Das also war der Winter seines an Abwechselungen und Erfolgen reichen Lebens! Aber vielleicht kam es doch noch einmal anders! Enkelkinder wollen ihren Großpapa sehen, sie haben mit ihrem kindlichen Sinn schon größere Hindernisse über brückt, als sie hier vorhanden waren. Draußen tobte der Schneesturm. Mühselig hatte Aribert sich bis zum Spiegel geschleppt. Ein Blick belehrte ihn, daß wenige Stunden genügt hatten, ihn um Jahre älter zu machen, das Werk der Zerstörung in seinem Gesicht zu beginnen. Die Stunden schlichen, quälende Gedanken kamen, und mit ihnen schlich die Reue in das Herz des Ein samen, die Reue über sein oberflächliches, im Egoismus verbrachtes, verlorenes Leben. SÄM MsMwg für bald bei einzelnen Herrn gesucht. Offerten unter „Aufwartung" an die Geschäftsstelle d. Bl. Die größte Auswahl in Lösanzbückern, das Beste und Preiswerteste was es gibt, XmliiMtimgeAlielsten, als liravalten-, fingen-, Hgnä- sckuti-, Illscbenluck-, NakkSslen usw., LonArmLliov8bjsävrn von 50 Pfg an in neuen aparten Mustern finden Sie bei Uax wiiv8vsimLvn, Papierhdlg. ff Winker. Don Robert Eckert. (Nachdruck verboten.) Man nannte ihn immer noch den schönen Aribert. Seine aufrechte, elastische Gestalt, das faltenlose Gesicht unter dunkelglänzendem, sorgfältig gezogenen Scheitel täuschten über fein Alter hinweg, ließen ihn jugendlich erscheinen. Und doch hatte er die Mitte der Fünfzig be reits überschritten. Er erinnerte sich nicht gern daran. Wer ihm zu keinem Geburtstage gratulierte, den wünschte er ins Pfeffer- »and, Fragen nach seinem Alter ließ er mit der ihm eigenen liebenswürdigen Manier unbeachtet. Er war ein Lebenskünstler, wollte die Freuden des Daseins auskosten bis auf die Neige. Seit zwanzig Jahren Witwer, führte er das unge bundene Leben eines Junggesellen. Als seine junge Frau damals, nach einer zweijährigen, an Enttäuschungen reichen Ehe für immer die Augen schloß, da wagte sich neben der Trauer um die Dahin geschiedene alsbald das Frotzgesühl über die wieder erlangte Freiheit hervor. Sein Töchterchen, die kleine Margot, brachte er bei fremden Leuten unter, welchen er pünktlich an jedem Monatsersten durch seinen Bankier ein reichliches Pflege geld senden ließ. Auf diese Weise glaubte er seiner väter lichen Pflicht vollauf genügt zu haben. Niemals äußerte er den Wunsch, Margot zu sehen, und bei den wenigen Zusammenkünften, die er mit ihr gehabt, war kein vertrauliches Wort zwischen ihm und seinem Kinde gesprochen worden. Die mehr als zierliche Kleine mit dem hageren Ge- iicht und den spitzen Schultern war und blieb für ihn, 'oen Anbeter vollendeter Fraueuschöne, ein fremdes Wesen, mit welchem nichts ihn vei knüpfte als jenes Band, welches er verleugnet haben würde, wenn das m seiner Macht gestanden hätte. Margot war längst erwachsen. Bei Kriegsbeginn hatte sie ihr Examen als Krankenpflegerin gemacht, seitdem hörte er fast gar nichts mehr von ihr. Er fand es sehr seltsam, daß ein blutjunges Mädchen sich in dem Dienst der Nächstenliebe gefiel, doch was ging es ihn an, mochte doch jeder nach seiner Fasson selig werden! Der Wintersturm rauschte sein schauriges Lied, drang mit eisigem Atem durch die seinste Rige ins Haus. Aribert sandte einen anklagenden Blick zum wölken- «verhangenen Himmel hinauf. Der Schnee hing nur so 4n der Lust. Wollte sich heute kein Stückchen Himmelsblau zeigen? Aribert halte doch mit einer süßen Kleinen ein Zu sammentreffen im Stadtpark verabredet! Etwas be- 'onders Reizendes und Zierliches war es, was ihn hinaus- tockte. Plötzlich zuckte er zusammen. Da war wieder dieser ziehende, reißende Schmerz vom Knöchel bis zur Hüfte. Wie ein Erzittern ging es durch die schlanke, sehnige Ge stalt des alternden Mannes. Schwer mußte er sich stützen. Das war doch, als versage das linke Bein ihm Pen Dienst! „Unsinn!" er riß sich zusammen. Durch so «in bißchen Ziehen in den Gliedern läßt man sich doch nicht be unruhigen! Es war übrigens schon vorüber. Aribert hatte mit gewohnter Sorgfalt Toilette ge tuscht, er nahm den Mantel um und schritt hinaus wie kin Dreißigjähriger. Wie kam es nur, daß es ihn heute so eisig durch- Zchauerte? Er versuchte es, sich die Reize der entzückenden Kleinen vorzustellen, welche ihn vielleicht schon sehnsüchtig «rwa riete. Mit diesen unschuldsvolle» Mädelchen von zwanzig Jahren bandelte er am liebsten an, sie waren so empsäng- fich für Schmeichelworte, sahen so gläubig und vertrauend 'zu ihm auf. Die Stadien der Verliebtheit bis zum ersten Kuß bereiteten ihm, dein Erfahrenen, jedesmal den höchsten Genuß. Danach pflegten dann noch einige Zusammen- Künste zu folgen, und wenn schüchterne Zuneigung sich in heiße, fordernde Leidenschaft zu wandeln begann, wußte stlribert unter einem Vorwande zu verschwinden auf Mimmerwiederkehr. Mit der braunlockigen Frieda hatte er das erste Stelldichein. Im Vorgefühl der reizenden Stunden, die /-iner warteten, schritt Aribert schneller aus. Ihm 'vurde heiß. Nun war er wieder jung ! Der schneidend kalte Wind Konnte ihm nichts anhaben. Mit federndem Gange schritt ^er vorwärts. Frieda war nicht zur Stelle. Aber sie würde natür lich kommen! Aribert machte ein paar Schritte, blieb stehen, spähte um sich. Er war es nicht gewohnt, zu warten. Verstimmt trat er von einem Fuß auf den anderen. Es begann zu schneien. Die kalten Flocken trieben ihm ins Gesicht. Plötzlich durchschauerte es ihn eisig, und zugleich packte ihn ein so grausamer, krampsnrliger Schmerz in der linken Hüfte, daß er nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken konnte. Er taumelte und mußte einen Baumstamm um klammern, um nicht zu Boden zu fallen. Sein Gesicht verzerrte sich, denn der Schmerz ließ nicht nach, sondern wurde heftiger. Es kostete ihn eine so gewaltige Anstrengung, sich aufrecht zu halten, daß er nach wenigen Minuten wie in Schweiß gebadet war. Er sühlle sich einer Ohnmacht nahe. Er verwünschte es, daß ,r bei dem schlechten Wetter auggegangen war. Wenn er hier zusammenvrach, war er verloren, denn weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es wurde nicht besser. Er wagte keinen Schritt zu gehen. Verzweislungsvoll vor sich hinstöhnend, stand er wie festgebannt. Er war unfähig, sich vorwärts zu be wegen. Da endlich bemerkte er ein weibliches Wesen in Schwesterntracht. Sie kam rasch näher, beim Anblick des Schwerleidenden stutzte sie, blieb stehen und fragte: „Kann ich Ihnen helfen, mein Herr?" Ein lebhaftes graues Augenpaar blickte teilnahmsvoll zu dem Manne auf. In demselben Momente ertönte aus beider Munde ein Ausruf: „Vater l . . . Margot!" LssKkoß l-üksu. Sonnlsg, rlvn 2. MSnL i großer cdesler Menä, « « ausgeWtt von aer Ingens ru Liiban. » * 2ur ^uliührunA Aeianßt: >. listuttorliebo. 8ckau8piel in einem ^K1. 2. Kott sei Nank, äer Hoek ist geäsokt. 8ckvank in einem ^kt. 3. Novk Uno!. 8ct»vank mit üesanz in rvei viläern. ^okanA 8 Okr. 8aa! Zut'geheilt. ^«edmit1»K8 >/,4 ^dr: WiiniIvn-Von«K«Uung. WM" Der steinerlrax klieki cker örtlichen Kriexskilke ru. "WU ?rei>vilUxe 8penäen vercken an cker Kasse entxexen genommen. Hierzu lacken er^ebenst ein 2 Drechsler und Schneidemiiller, a. Kriegsbeschädigte, sofort gesucht, k^elix Qräkker, 8ek!eir, Spielwarenfabrik. Noch einige Meikkmuen in dauernde Beschäftigung suchen crn8t Wolf L Kis.
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