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Ueber die Arsachen mangelhaft tragender Zwergbäume und deren Heilung. Vielfach wird es Vorkommen, daß einzelne Zmerg- bäume selbst bei bester Pflege nur mangelhaft trugen. Auch die verschiedenen Hilfsmittel, den Baum zu einem größeren Fruchtansatz und besserer Tragbarkeit zu ver anlasse», bieten nicht immer den gemünjchteu Ei folg. Die Unfruchtbarkeit kann nun durch verschiedene Umstände hervorgerufen werden, wie falschen Schnitt, ungenügende Unterlagen, zu tiefes Pflanzen der Zwergbäume, zu enges Pflanzen, durch Baummüdigkeit des Bodens, durch Wa jer- oder Nahrungsmangel, durch Beschattung von anderen Bäumen, durch geerbte Unfruchtbarkeit usw. Die Unfruchtbarkeit wird vielfach durch einen schab- lonenmäßig ausgeführten Schnitt der Zmergobstdnume herbeigesünrt, insofern als auf das Wachstum des Baumes zu wenig Rücksicht genommen wird. Es wird Vorkommen, daß ein jüngerer, im Wachstum kräftiger Baum oft mehr Augen zum Austreiben bringt, als ein alter und schwächerer Baunr. Der letztere darf nur kurz oder gar nicht ge schnitten werden, wogegen der erstere länger geschnitten werden kann. Bei dem Schneiden ist aber auck auf die Art des Austreibens der Sorte Rücksicht zu nehmen, jeden falls ist die Bodenart und Ernährung des Baumes zu beachten. Wie der Schnitt, so spielt eine ungenügende Unterlage eine weitere Rolle bei der Unfruchtbarkeit. Ein zu starkes Wachstum im Gegensatz zur Tragfähigkeit wird sich bei auf Wiidlingsunterlage stehenden Zmergobstbäumen ent wickeln ; da eine schwachwachfende Unterlage für die kleinen Formen vorteilhaft ist. Ebenso wird bei der Doucin - Unterlage ein zu starkes Wachstum eintreten. Dieses läßt jedoch nach, sobald die Bäume älter sind und dann eine Besserung in der Tragbarkeit eintritt. Selbst ein regelmäßiger Schnitt kann das Wachstum solcher Bäume hindern. Unbedingt prüfe nian solche schlecht tragende Bäume auf ihre Unterlage, da alle Hilfsmittel vergeblich sind, falls der Baum auf falscher Unterlage steht. Durch zu tiefes Pflanzen der Bäume wird die Trag barkeit sehr oft stark gemindert. Bei einer zu tiefen Pflanzung machen sich die auf Zwergunterlage veredelten Bäume sehr leicht frei, und es eutitehen das Wachstum der Zwergunterlage unterdrückende Wurzeln aus der Ver- edelungsstelle. Solche zu tief gepflanzte und sich frei machende Zwergbäume müssen bedingungslos gehoben oder höher gepflanzt werden. Bei der Pflanzung muß die Beredelungsstelle etwas über die Badenstäche stehen. An Licht und Luft fehlt es den Bäumen bei einer zu engen Pflanzung. Die Bäume streben dem Licht zu und wachsen auch in die Höhe, jedoch wird die Bildung eines Fruchtansatzes stets dadurch hintangehalten werden. Ein genügender Platz ist für die Entwickelung der Zwerg- däume ebenso nötig, wie dies bei anderen Formen der Fall ist; jedenfalls muß durch Entfernung einiger Bäume bei einer bestehenden Anlage für Licht und Luft Vorsorge getroffen werden. Es ist falsch, an derselben Stelle, wo eine Apfel- Pyramide eingegangen ist, wieder einen Apfelbaum an zupflanzen. Der Boden kann in keiner Weise den An sprüchen eines Baumes der gleichen Gattung genügen, da die Bodenkraft fast aufgebraucht ist und auch der Vorrat an Nährstoffe» eine Veränderung erfahren hat. Außer einer durchgreifenden Bodenverbesserung kann in diesem Falle nur ein Wechsel in der Obstart Abhilfe schaffen. Durch Düngung und Schnitt ist in solchen baummüden Boden kaum etwas zu erreichen. Helfend kann hier nur eine teilweise Entftrnung des Bodens wirten unter Zuführung neuer, frischer Erde. Häufig haben die Obstbäume unter dem Mangel an Wasser zu leiden. Vielfach wird angenommen, daß ein Obstbaum nur wenig Wasser gebrauche. Ohne genügende Zufuhr von Wasser kann aber ein Obstbaum, selbst aus den kräftigsten und nährsto haltigsten Boden stehend, nicht kräftig treiben und einen Blütenansatz hervorbringen. Es ist daher ratsam, die Bäume in der heißen Jahres zeit und auch während der Blütezeit öfters durchdringend zu wässern, denn der Mangel an Wasser führt Krank heiten des Baumkörpers herbei, und die Aufnahme an Nährstoffen in genügenden Mengen ist ausgeschlossen. In Anlagen, wo Hochstämme und Zwergbäume vorhanden sind, wird der Hochstamm dem Zwergbaum fast stets den groß en Teil der Nährstoffe entziehen. Eine bessere Frucht barkeit kann in diesem Falle nur erreicht werden, wenn eine hinreichende Dolldüngung regelmäßig gegeben wird. Auch die Beschattung ist oftmals schuld an mangel haften Erträgen. Unter größeren Bäumen werden in kleineren Hausgärten, um Platz zu sparen, oft Zwerg bäume unrichtigerweise angepflanzt. Durch das Fehlen von Luft und Licht ist den Bäumen jede Tragfähigkeit in diesem Falle genommen, und es ist vollständig ausge schlossen, solche Zwergbäume zum Fruchtansatz zu bringen. Sehr oft tritt aber auch die geerbte Unfruchtbarkeit auf. Unter vielen guttragenden wird es stets einzelne Bäume geben, die schlecht tragen. Von derartigen Bäumen sollte man zur Vermehrung keine Edelreiser nehmen, da man die Unfruchtbarkeit nur fördern würde. Bei solchen Bäumen muß unbedingt ein Umpsropfen erfolgen, da alle anderen H-lfsmittel nicht die erwünschte Abhilfe bringen würden. Auch sehr oft ist die einseitige Düngung und eine unrichtige Auswahl der Obstsorten schuld. Ohne ge nügende und richtige Düngung kann ein Obstbaum keine Früchte hervorbringen, da er zu seiner Ernährung eine große Menge von Stickstoff, Phosphorsäure, Kali und Kalk gebraucht. Viehzucht. Ersahfulker sür Großvieh. (Nachdruck verboten ) Wie in allen unsern Ltb-ns- und Ernährungsverhält« Kissen, so hat der Krieg auch in der Viehfütterung manche Aenderung hervorgerufen. Nahrungsmittel, welche sich für die menschliche Ernährung eignen, dürfen nur in be schränktem Maße zur Biehfütterung Verwendung finden. Da heißt es denn für den Viehzüchter, nicht nur auf Er- satz, sondern auf zweckmäßigen, der Ernährung der Tiere zuträglichen Ersatz zu sinnen. Wo dieser Ersatz der An forderung an rationelle Ernährung nicht entspricht, da magert das Vieh zusehends ab, und allerlei Gesundheits störungen bleiben nicht aus. Von Wichtigkeit ist es, dai m zu achten, daß solche Ersatzstoffe vor allen Dingen ei n genügenden Bestandteil an sogen. Nährsalzen aus- weisen; denn so manche Kriegsfuttermischungen sind arm an solchen Stoffen. Besonders in Betracht kommt hierbei Kalk und Phosphorsäure. Wird solches nicht beachtet, so können leicht unangenehme Folgen, die sich namentlich auf Knochenbrüchigkeit erstrecken, sür den Viehbestand entstehen. Als besonders kalkarm find zu nennen: alle Hackfrüchte, Kartoffelschlempe, Melasse und sonstige Rückstände aus der Nahrungsmittelindustrie. Besonders kalkreich dagegen sind: Heu und Rotklee, Luzerne, Seradella, sowie gewisse Laubarten unserer Bäume. Den wenigsten Diehhaltern dürfte übrigens be kannt sein, daß wir in den Fichtennadeln einen guten Ersatz für fehlende Futtermittel besitzen. In erster Linie können die zarten Zweige, d. h. solange die Nadeln noch frisch sind, mit Heu gemischt verfüttert werden. Man legt dieses Fichtenreisig nicht nach der gewöhnlichen Abfütte rung dem Vieh zum Fressen nach Belieben vor. Bun den meisten Tieren, Rindvieh sowohl al» Pferden, wird diese Zugabe zum Futter günstig ausgenommen. Der Gesund heit schädlich ist dieses Futter in keiner Weise. Unentbehr lich sind jedoch bei dieser Fütterung reichliche Salzgalen und, wenn möglich, Beigaben von Kraftfutter. Sogar eine Art von Futtermehl läßt sich aus den Fichtennadeln Her stellen. Nach Angabe eines ^Aten Praktikers werden die Fichtenzweige unter Dach getrocknet, bis die Nadeln ab- iallcn. Diese werden dann im Backofen gedörrt und dann zu Mehl vermahlen oder zu Pulver zerstampft. Dieses Produkt wird dann vor der Verfütterung mit salzigem Wasser gefeuchtet und mit dem übrigen Futter vermischt. Lin sehr geschätztes Futterstreckuugsmittel, welches man in Gebirgsgegenden schon seit Menschengedeuken ver wendet, ist das lange Moos, der sogenannte „Baumbart" der Fichtenstämme. Dieser „Baumbait" kann auch anstatt Heu verfüttert werden und wird besonders vom Rindvieh gern genommen. Th. H. Bücher- und Zeitschriftenschau. ff- Die „Welt-Literatur" (Verlag G.F. Hirth, Mün chen 2, Färbergraben 24) weiß auch mit ihren 3 jüngsten Gaben wieder eine recht abwechslungsreiche Lektüre zu bieten. Besondere Erwähnung verdient die „Kobell- Nummer" (Nr. 4), die einen Einblick in das reiche Schaffen eines alten bodenständigen Dichters gibt, in Kobells wein« und jagdfröhlicher bajowarischer Welt. Der Neu druck der in prachtvoll altbayrischen Dialekt erzählten „G'schicht vom Brandner Kasperl" bedeutet zusamt den humorvollen Holzschnitten des Partenkirchner Zeichners Franz Barth eine erfreuliche Entdeckung. Die „Bücher- Nummer" (Nr. 5) bringt neben der Novelle „Lenz" einen ungekürzten Druck des „Wozzeck", eines bedeutsamen Werkes, dessen früher gleichfalls schwerzugänglicher Text hier zum ersten Male für 15 Psg. geboten wird. Nr. 6 bringt weniger bekannte Erzählungen von Max Halbe und wird ebenfalls inhaltlich durch eine Knappe literar historische Einführung bereichert. Probenummern dieser billigen Zeitschrift, die für 15 Psg. wöchentlich die besten Romane aller Zeit bietet, versendet der Verlag gerne kostenlos. ch Die einfache, die doppelte und die amerikanische Buchführung. Zum Selbstunterricht, leicht faßlich und übersichtlich dargestellt. Mit vielen praktischen Beispielen und Erläuterung der wichtigsten Bestimmungen. Ein Nachschlagebuch für jeden Geschäftsmann und kaufmän nischen Angestellten von W. Wohlberedt. Verlag von L. Schwarz L Comp., Berlin 6. 14, Dresdener Str. 80. Preis 1,35 Mark. f Einheits-Stenographie (Stolze-Schrey). Metho disches, leichtfaßliches Lehrbuch zum Selbstunterricht von M. Oetjen, Lehrer der Stenographie. Verlag von L. Schwarz L Comp., Berlin 0. 14, Dresdener Straße 80. Preis 1,35 Mark. Allerlei aus nah und fern. — Der Raubmord in Pirmasens. Von dem Schwur gericht in Zweibrücken wurde der Kaufmann Gebhardt aus Pirmasens wegen Ermordung des Lederhändlers Walter Löwenthal aus Berlin auf Grund eines Indizien beweises, wie bereits gemeldet, zum Tode verurteilt. Um der Todesstrafe zu entgehen, hat Gebhardt ein umfassendes Geständnis abgelegt und erklärt, daß er seinen Geschäfts freund Löwenthal während eines Streites in seiner Pir masenser Wohnung mit einem Hammer erschlagen und die Leiche in der Nähe seiner Wohnung verscharrt habe. Die Leiche ist bereits gefunden. Angesichts der verän derten Sachlage wird vermutlich erst wieder ein neues Gerichtsverfahren eingeleitet werden. Essangdüclzsr in großer Auswahl, nur gute Fa brikate, empfiehlt Uax Laders, am Markt. Herbert Pre886r Familie preßen Di« OeercÜAunA stuftet Lonnabenft, ften 23. ste- druar, nackm. ^/.4 ^kr vom Trauerkauoe au8 statt. an seinem 19. OeburtstaZ^ Dienstag abeuft 9 Oftr erlösts^Oott^von seinen mit Aroker Oeclulcl erira^enen^-scftweren keiften unseren lieben, einzigen, koffnunASvoIIen 8obn unft Krufter In tiekster Trauer Kaden au, 19. ffebruar 1918. Aufruf. Diejenigen Einwohner von Rabenau und Obernaundorf, die geneigt sind, erholungsbedürftigen Kriegsteilnehmern während des Krieges oder nach Friedensschluß Unterkommen und volle Verpfle gung unentgeltlich oder zu ermäßigtem Preise zu gewähren, werden gebeten, dies bis zum 24. d. M. dem Unterzeichneten anzuzeigen. Rabenau, am 16. Februar 1918. Pfarrer Sturm, Obmann des Vereins „Heimatdank" in der Amtsh. Dresden-Ältst. L llÜHM M! DMA". L Sonntag, den 24. Februar, abends */,8 Uhr: „liebe enil Nemesm". s-»«.-. -MM m - „Vvi- Ksmpl um rsnnupul"- Militäramtliche Kriegsausnahme in 2 Akten. Diese Aufnahme des Königlichen Bild- und^Filmamtes sind die sensationellsten, die bisher dem Publikum gezeigt werden durften. Nachmittags 4 Uhr: „Aliekels Slkerne k'aukt". Kriegsbild in 2 Akten. „Der Qroseken". 2 Akte Eintrittspreis: Erwachsene 50 Psg., Kinder 20 Pfg. Um gütigen Zuspruch bitten freundlichst Frau 8«Ima kaarmann, Vorführer Lmil Stein. I'sscdenmessör zum Anhängen, schöne große Klin- gen. Dieselben auch mit Kork zieher und Dosenöffner der Fritz Pfotenhauer. 1SWM1WW wird angenommen bei Uermana 6ei6I«r, Hauptstr. 19. FW oder MW oder Schulknabe zum Austragen der „Dresdner Nachrichten" gesucht bei Max Anders, am Markt. Ostermädchen, welches auch Liebe zu einem Kind hat, gesucht. Vorzustellen vres- Schloßstr. 18 bei Li äavizx. sWiksuen. Albeitsfrauen u. -MäMen finden sofort Stellung in der Färberei jui. Hainsberg. 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